Fragment der Dissertation vom April 2001

Kapitel 1: Einleitung / Vorbemerkung
1.1)                
Gegenstand der Arbeit
1.2)                
Untersuchungszeitraum
1.3)                
Stand der Forschung
1.4)                
Zur Problematik von Online-Quellen

Kapitel 2: Darstellung der verschiedenen rechtsextremistischen                         Strömungen
2.1)                
Definition Rechtsextremismus
2.2)                
Die neue Rechte in der Bundesrepublik
2.2.1)             
Einordnung der Neuen Rechten in die politische                         Landschaft
2.2.2)             
Die neurechten Inhalte
2.2.3)             
Strategie der Neuen Rechten im vorpolitischen Raum
2.2.4)             
Vertreter der Neuen Rechten
2.2.5)             
Intellektualisierung der Neuen Rechten
2.3)                
Populismus / Rechtspopulismus
2.4)                
Die europäische Vision der extremen Rechte
2.5)                
Zusammenfassung

 

Kapitel 3: Kampagnethemen

Kapitel 4: Geschichte des Internet

Kapitel 5: Analyse ausgewählter deutscher und österreichischer                         Präsenzen

Kapitel 6: Unterschiedliches Verhalten deutscher und                                     österreichischer Nutzer

Kapitel 7: Verschlüsselungsthematik

Kapitel 8: Juristische Probleme bei der Strafverfolgung

Kapitel 9: Bewertung und Ausblick

Anhang 1: Onlineliteratur

Anhang 2: Zeitschriften und Printliteratur

Fußnoten: [hier]

URL dieser Seite: http://www.heiko-schomberg.de/promotionsweb/ /doktorarbeit_stand_12042001.html

 

1)      Einleitung / Vorbemerkung [top]

Die „Datenautobahn“, die „Informationsgesellschaft“, der „Cyberspace“, das „Netz der Netze“, "Ich bin drin": Diese Schlagworte sind heute in aller Munde, wenn in den Medien vom Internet gesprochen wird. Und dies strahlt auch auf die Fragestellungen der modernen Geisteswissenschaften aus. So beruhte bisher

"(...) die politikwissenschaftliche oder zeitgeschichtliche Forschung zum Thema Rechtsextremismus weitgehend auf der Auswertung und Analyse rechtsextremer Publikationen aller Art, wie Periodika, Bücher, Broschüren oder auch Flugblätter. Diese gedruckte Propaganda könnte jedoch anbetracht der rasch fortschreitenden Nutzung des Internet bald der Vergangenheit angehören. Insbesondere "revisionistische", neonazistische und rassistische Gruppen bedienen sich bereits jetzt in zunehmendem Maße elektronischer Medien, während dem traditionellen Rechtsextremismus zuzurechnende Gruppen diesem Kommunikationsmittel noch eher distanziert gegenüberstehen. Selbstverständlich liegt hier auch eine Wechselwirkung zwischen angebotenen Inhalten und potentiellen Rezipienten vor. Militant neonazistische Gruppen richten sich häufiger gezielt an ein jüngeres Publikum, von dem sie annehmen können, daß dieses auch zu regelmäßigen Nutzern des Internet zählt."[1]

Das Internet als eine sich selbst organisierende Struktur ohne zentrale Lenkung setzt hier für die Rechtsextremismus-Forschung völlig neue Rahmenbedingungen und schafft für die in diesem Bereich tätigen Wissenschaftler - so Brigitte Bailer - eine bisher nicht gekannte Recherchesituation. Zwar stellen rechtsextremistische Inhalte im World Wide Web (WWW) - analog zum Bereich der Printmedien und anderer Druckwerke - nur einen sehr kleinen Teil im Vergleich zum Gesamtangebot dar. Gleichzeitig weist jedoch rechtsextreme Propaganda über Internet eine völlig neue Qualität auf.[2]

Das Netz ist allgegenwärtig und durchdringt den Alltag. Und neben der enormen Werbemaschinerie, die die kommerziellen Anbieter ins Rollen gebracht haben ("Ich bin drin"), nähert man sich mit Riesenschritten dem Massenmedium Internet. Durch die Fusion des Internet-Anbieters AOL und des US-Konzerns Time Warner schließt man sich nach eigenen Angaben zum größten Medienunternehmen der Welt zusammen. Damit kommt man dem anvisierten Quantensprung nahe, ein Massenmedium zu schaffen, daß Fernsehen und WWW kombiniert.

"Dies ist ein historischer Moment für den Bereich neue Medien" [Hervorhebung, HS], sagte AOL-Chef Steve Case, [3] der auch das fusionierte Unternehmen mit dem Namen AOL Time Warner Inc führen soll. "Durch den Zusammenschluss ergebe sich für AOL die einmalige Möglichkeit, seine Vision in die Wirklichkeit umzusetzen, dass das Internet für die Menschen so wichtig und selbstverständlich werde wie bislang schon das Telefon und das Fernsehen." [4]

Doch man kann den "natürlichen" Zugang auch kritisch sehen, so wie Axel Schwickert es formulierte: "Heutzutage darf jeder Idiot für ein Taschengeld ins Internet, während man vor Jahren wenigstens einen Studienplatz dafür brauchte."[5]

In diesem sich stetig wandelnden zwischen Möglichkeiten (Vorteilen) und Nachteilen, Neben Meinungsmache und Meinungspolarisierung, zwischen basisdemokratischer ???? werden ausgewählte Internet-Auftritte deutscher und österreichischer Gruppen, die ein Spektrum von national-konservativ (mit personellen Querverbindungen ins neurechte und rechtsextremistische Lager) über das neurechte Brückenspektrum, bis hin zu neonazistischen und revisionistischen Gruppen abdecken, untersucht. à Triage und Selektion aus mehr als 1000 Auftritten nach verschiedenen Extremismusgraden und der Versuch, alle Strömungen per Beispiel zu berücksichtigen.

Darüber hinaus werden - so vorhanden - die zur Verfügung gestellten Diskussionsforen und Remailingsysteme analysiert.

 

Anmerkung: Kann nicht über 330 deutsche und knapp 100 österreichische Präsenzen unteruschen, deshalb wurde Auswahl getroffen. Dies wird in den jeweiligen Unterkapiteln kurz begründet. Wer sich einen Überblick verschaffen will, kann dies insbesondere unter http://www.burks.de/nazis.html#C tun.

 

1.1)     Gegenstand der Arbeit [top]

 

Kein Medium der Neuzeit beherrscht so die politische Debatte um die Informationsgesellschaft und den Aufbruch in das 21. Jahrhundert wie das Internet. Dabei ist die Freiheitsdebatte immer mehr einer Freiheitmißbrauchsdebatte gewichen.

Die weltweiten Kommunikationsmöglichkeiten des Internets werden seit Anfang 1996 verstärkt von Extremisten in Deutschland und Österreich genutzt. Im Schatten des allgemeinen Internetbooms in beiden Ländern hat die Zahl extremistischer deutschsprachiger Angebote im Internet seit 1996 sprunghaft zugenommen. Dies gilt besonders für die Internetdienste World-Wide-Web (WWW), die elektronische Post (eMail), Diskussionsforen (Newsgroups) und Mailinglisten. Das Internet wird zur Mobilisierung der gewaltbereiten rechten Szene ebenso genutzt, wie zur Verbreitung von ethnopluralistischem Propagandamaterial elitärer neurechter Zirkel. Auch wenn radikale Webseiten nur einen winzigen Bruchteil des World Wide Web ausmachen (ca. 1 Promille des Angebotes), so hat sich ihre Zahl in den letzten Jahren verzehnfacht: 1996 waren dem Bundesamt für Verfassungsschutz lediglich 30 von Bundesbürgern eingestellte Seiten bekannt, inzwischen hat sich diese Zahl auf etwa 300 erhöht.[6] Durch neue Techniken kann man vor allem für junge - auch nicht politisierte Menschen der sogenannten Generation @ - die Attraktivität (und damit den Wirkungsgrad?) der Propaganda erheblich steigern und rechtsextreme Inhalte in Bereiche des Internets tragen, wo sie nicht zwingend vermutet werden: Der Versuch der Majorisierung der Online-Foren von CDU und F.D.P. im Bundestagswahlkampf 1998 war dort nur ein Vorgeschmack; insbesondere inoffizielle Fußballfanseiten[7] werden mehr und mehr von Rechtsextremen als Agitationsfeld entdeckt - und genutzt. Auch Subkulturen, von denen man es auf den ersten Blick nicht erwarten würde, werden gezielt von rechtsextremen Kräften unterwandert und instrumentalisiert.[8] Ferner sind seit 1997 verstärkte Bemühungen erkennbar, mit der Verflechtung der verschiedenen Kommunikationstechniken wie Internet, Mailboxen und "Nationale Info-Telefone" (NIT) die informationelle Vernetzung im rechtsextremistischen Bereich organisationsübergreifend zu forcieren und instrumentalisieren.

Ende 1999 waren fast alle den Behörden bekannten bundesdeutschen und österreichischen Rechtsextremisten mit eigenen Angeboten im Internet vertreten. Die aktuelle Entwicklung ist gekennzeichnet von

·        einem rasch wachsenden Umfang der einzelnen Angebote

·        einer weiteren Zunahme der Zahl extremistischer Anbieter und

·        einer Professionalisierung der Angebote.

Dadurch haben sich Rechtsextremisten im Kommunikationsmedium Internet innerhalb von nur zwei Jahren fest etabliert.

Im Gegensatz zu meiner Untersuchung des Auftritts zumeist neurechter Gruppen im WWW[9], wird in dieser Untersuchung die enge personelle Verquickung und das zunehmende Wirken und Zusammenwirken von Zirkeln aus dem Spannungsfeld zwischen Konservativismus und Neuer Rechter sowie rechtsextremer, neonazistischer revisionistischer und rassistischer Gruppen und Personen beleuchtet. Ferner wurde das Agieren deutscher und österreichischer Rechtsextremer und ihrer Internetauftritte bis dato wenig gewürdigt[10] und noch nicht bis ins letzte Detail wissenschaftlich untersucht. Kurz sollen Geschichte und Perspektiven des Internet, vor allem seine politischen Aspekte dargestellt werden und die Aktivitäten der wichtigsten rechtsextremen[11] Gruppen und Personen in Deutschland und Österreich beschrieben und untersucht werden. Die Entstehungsgeschichte des Internets in seiner heutigen Form und das dezentrale Moment des World Wide Web müssen kurz dargestellt werden, um einen Eindruck zu gewinnen, warum dieses Medium so schwer zu kontrollieren und rechtswidrige Einspielungen nur selten juristisch zu würdigen sind.[12]

Darüber hinaus wird die mögliche Notwendigkeit und Wirksamkeit von technischen und juristischen Maßnahmen gegen strafrechtlich relevante rassistische und neonazistische Propaganda im Internet angesprochen und zur Diskussion gestellt. Nicht Inhalt der Arbeit sollen etwaige politische Gegenstrategien zum Zurückdrängen dieser Inhalte sein!

Der Mißbrauch des Internets seitens Rechtsextremer hat in den letzten Jahren sprunghaft zugenommen und es steht zu befürchten, daß sich diese Entwicklung noch verstärken wird. Die politischen, juristischen und technischen Möglichkeiten des Internets sind prädestiniert für die - ungewohnt zensurfreie - Veröffentlichung:

 

·        Sie entziehen sich der Strafverfolgung und allen Formen behördlicher Kontrolle, Bekämpfung und Unterdrückung,

·        sie erreichen kostengünstig, mit einfachem Aufwand und schnell ein großes Publikum,

·        die weltweite Verbreitung der Propaganda und internationale Kooperation mit Gleichgesinnten werden ermöglicht.

Durch das Agieren in den Neuen Medien versuchen deutsche und österreichische Rechtsextremisten in den vielfältigen Diskussionsforen, die Inhalte und auch den Diskussionsverlauf vorzugeben und Gegenöffentlichkeit herzustellen. Neben dem Wettmachen fehlender personeller und finanzieller Strukturen zur Darstellung der eigenen Ziele und Programmatik, kann man durch das Verschlüsselungsprogramm Pretty Good Privacy (PGP) im World Wide Web ungestört, d.h. ohne Kontrolle durch Dritte, miteinander kommunizieren und auf Aktivistenebene neuralgischste und heikelste Inhalte austauschen. Deshalb wird auch die Kryptographie in einem kurzen Kapitel behandelt.

"Neonazis: Hetztiraden im Netz"[13] oder "Rechter Aufmarsch im Internet" usw. Die Öffentlichkeit denkt bei diesen Begriffen aus der Presse und öffentlichen Diskussion reflexartig an drohende Gefahren, die einem solch dezentralen Medium eigen sind. Neben den positiven Möglichkeiten, die das Internet bietet, tummeln sich in mancher Leute Augen dort vor allem Nazis, es genügt ein Mausklick um Anleitungen zum Bombenbau zu [moderne Märchen?! Siehe auch] erhalten und man stößt ständig auf Kinderpornographie.[14] Wie gehabt: Kein neueres Medium beherrscht so die politische Debatte um die Informationsgesellschaft und den Aufbruch in das 21. Jahrhundert. Dennoch ist die Freiheitsdebatte - nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Ereignisse in den Niederlanden - immer mehr einer Freiheitmißbrauchsdebatte gewichen.[15] Dieses Medium verspricht mittels der Vielzahl von Angeboten einen globalen wissenschaftlichen Austausch binnen Sekunden per e-mail, man kann sich in Diskussionsforen (Mailboxen und Newsgroups[16]) austauschen, erwirtschaftet Gewinne durch e-commerce, bricht das Informationsmonopol diktatorischer Regime und vor allem das multimediale World Wide Web, kurz WWW, bietet ein weitaus größeres Spektrum an Möglichkeiten, als dies mit bisherigen Kommunikationsformen möglich war. Internet- und Online-Dienste ermöglichen die rasche Kommunikation und den Versand großer Datenmengen zu jedem Standort rund um den Globus und die Be- und Verarbei­tung von Informationen unabhängig vom Standort. Welche Auswirkungen wird diese Entwicklung auf unsere künftigen Arbeits- und Sozialbeziehungen haben? Der Zugang zu diesem vielfältigen und globalen Informationssystem kann der Erweiterung unseres persönlichen Wissens, der Arbeitswelt und des Handlungsspielraums dienen. Auf die globalen Auswirkungen des Mediums Internet weist auch die UNESCO in ihrem Dokument (28 C/4) “Strategien zur Entwicklungsförderung” aus dem Jahre 1996 hin:

„Der Bereich der Kommunikation ist eng mit den Menschenrechten und insbesondere der Meinungsfreiheit verbunden und spielt für die Entwicklung und das Wohl der Menschheit sowie den Weltfrieden eine entscheidende Rolle. Kommunikation - in erster Linie die Medien - und Information in allen Bereichen menschlichen Handelns bedeuten: Verbreitung von Nachrichten und Ideen, Übertragung wissenschaftlicher und technischer Daten, demokratische Willensbildung und kulturelles Leben, für den Einzelnen wie die Gemeinschaft.”[17]

Im Rahmen dieser Arbeit werden, neben einem kurzen Abriß zur Entstehungsgeschichte, die Wertvorstellungen, Taktiken und vor allem die Darstellung der Neuen Rechten im WWW untersucht. Es wird analysiert, wie sich vor allem die intellektuelle Neue Rechte, die stark vereinzelt und in Zirkel aufgesplittert,[18] durch die Nutzung neuer Medien an einer „gemeinsamen Front beim Kampf um kulturelle Hegemonie[19] präsentiert.

 

 

http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,44788,00.html

 

Siehe  http://members.xoom.com/Hitlergruss , Recherche vom 23. Februar 2000

 

Während einige dieser Suchmaschinen bewußt Seiten mit rechtsradikalem Inhalt verweigern, indem diese einfach nicht erfaßt werden (z. B. »Yahoo«), werden beispielsweise von »AltaVista«, einer sehr großen amerikanischen Suchmaschine, alle angemeldeten Seiten in den Bestand aufgenommen. Auf amerikanischen Servern liegen etliche, nicht selten deutschsprachige, Seiten mit rechtsradikalen Inhalten bis hin zu Mordaufrufen. Neben Texten finden sich auch zahlreiche Bilder, Videos und Tondokumente. Diese lassen sich gegen Entgelt bestellen oder häufig einfach herunterladen.

 

Vor einiger Zeit hat sich eine Organisation gegründet, deren Anhänger in diversen Länder die sogenannte »Erste nationalsozialistische- und Hammerskinseite« erstellen. Der Sitz der deutschen Version befindet sich höchstwahrscheinlich in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Da Dresden bekannt dafür ist, Sitz von diversen hochrangigen Nazis zu sein, dürfte es nicht allzusehr verwundern, daß die Nazis sich genau dort einnisteten. Diese Seite befindet sich aber auf einem amerikanischen Server. Grund: das Zeigen von in Deutschland verfassungsfeindlichen Symbolen wie SS-Runen, Hakenkreuzen, etc. Nicht selten sind auch Diffamierungen von Menschen jüdischer Herkunft, schwarzer Hautfarbe usw. Zu beachten ist bei all die-sen Erscheinungen innerhalb des Netzes, daß generell jedes Kommunikationssystem mißbraucht werden kann. Nicht das Netz oder die Betreiber des Netzes sind gültige Adressaten der Anklage, sondern die Nutzer. Es bedarf allerdings noch großer Anstrengung, sowohl technischer als auch juristischer Art (z.B. internationales Vorgehen), um diesen das Handwerk legen zu können. Wenn das Morden an Millionen Menschen geleugnet oder gar gerechtfertigt wird, spätestens dann sollte die Frage gestellt werden, wieweit Meinungsfreiheit gehen darf.

 

Marius Farwig/Andreas Siegmund-Schultze

 

Da sie sich nicht auf dem Niveau plumper sogenannter „Stiefelfaschisten[20] bewegt, erscheint eine Auseinandersetzung mit der Neuen Rechten entscheidend, weil es sich hierbei um die intellektuellen Vordenker handelt, die, nach Burckhard Schröder, „(...) die intellektuelle Munition für diejenigen [liefern], die kein ausgefeiltes und abgeschlossenes Weltbild brauchen, um ihre Vorurteile und den Haß gegen alles Fremde auszuagieren“.[21] So sehr die Heterogenität der Rechtsextremisten auch bei der Präsenz im Netz feststellbar ist, so sehr gleichen sich doch die allgemeinen Inhalte, Angebote und Interaktionsmöglichkeiten, wie sie im Verlauf der Untersuchung noch dargestellt werden.

Denn "das Thema [ist] mittlerweile auch interessant. Wenn man jenes Reagenzglas, in dem 1000 Ideen kochen, wie es die nationale Opposition heute darstellt, mit der Lage von z.B. noch Anfang der 90er vergleicht, dann muß man schon auch objektiv feststellen, daß es die berechenbare, einförmige und ideenlose nationale Szene jener Tage mittlerweile nicht mehr gibt."[22]

 

Auf die tatsächlichen und denkbaren Möglichkeiten der Nutzung des World Wide Web durch die Neue Rechte wird im Abschnitt 7 eingegangen werden. Wenn der Obertitel der Untersuchung Die Neue Rechte und die Neuen Medien lautet, so konzentriert sich die Untersuchung, bis auf das Thule-Netz [siehe auch die 1995er Ausführungen von B. Schröder], das ob seiner Entstehungsgeschichte und den Einflußmöglichkeiten in den Diskussionsforen („Cyberguerilla“) eine Ausnahme bildet, auf die Präsenz der Neuen Rechten im World Wide Web. Die dem Internet angeschlossenen Foren und Mailboxen („Schwarze Bretter“) bieten hervorragende Möglichkeiten, den Kampf um kulturelle Hegemonie auszutragen und latent rechte Computernutzer von der „Richtigkeit“ der Argumente zu überzeugen, indem die Diskussionsforen majorisiert bzw. die Newsgruppen systematisch chaotisiert und als „Schlachtfeld“ genutzt werden. Zu dem Bereich der „Cyber-Guerillas im UseNet“  [23] gibt es einen kurzen Exkurs unter Punkt 3.4.

 

Die Entstehungsgeschichte des Internet in seiner heutigen Form und das World Wide Web als Schwerpunkt der Analyse müssen dargestellt werden, um einen Eindruck zu gewinnen, warum dieses Medium so schwer zu kontrollieren und rechtswidrige Einspielungen nur selten juristisch zu würdigen sind. Die Neue Rechte in toto ist bereits ein schwer zu definierendes Subjekt. Noch diffiziler ist es, eine exakte Abgrenzung vorzunehmen, was noch als demokratisch innerhalb der Neuen Rechten zu bezeichnen ist und was ins verfassungsfeindlich-rechtsextremistische Spektrum gehört. Denn bereits „(...) seit Mitte der siebziger Jahre und dann verstärkt ab Mitte der achtziger Jahre läßt sich in Deutschland auf intellektueller Ebene eine Auflösung der Grenzziehung zwischen bestimmten Rechtsextremisten und bestimmten Konservativen beobachten“.[24]

Die Verwischungen innerhalb des Untersuchungsgegenstandes Neue Rechte und ihr Auftritt im World Wide Web sowie das daraus resultierende Grenzgängertum sind wegen der vielfältigen Möglichkeiten der „Verlinkung“ und damit auch Vernetzung einzelner Inhalte fließender, als es dies bei personellen Überschneidungen im politischen und publizistischen Umfeld der Neuen Rechten der Fall ist. Um über einen Arbeitsbegriff von Neuer Rechte zu verfügen, bietet sich die Orientierung an der Bewertung diverser Verfassungsschutzmitarbeiter der Länder einerseits und die plausible Theorie Armin Pfahl-Traughbers andererseits an. Ihnen zufolge ist „(...) die Neue Rechte kein eigenständiger Akteur, sondern ein Konglomerat aus Einzelelementen, die in ihrer Summe ‘das intellektuelle Brückenspektrum zwischen Konservativismus und Rechtsextremismus’ ausmachen“.[25]. Aufgrund der Akzentuierung der Arbeit erscheint es nicht erforderlich, einen die Bewertung und genaue Einordnung der Neuen Rechten in allen Facetten umfassenden Theorienstreit wiederzugeben.

So wird im weiteren Verlauf aufgezeigt, daß die Neue Rechte das Synonym für die „Erosion in der Abgrenzung zwischen Demokraten und Extremisten [Hervorhebung HS] ist.[26]

Mit diesem Arbeitsbegriff, der im Zuge der Untersuchung von neurechter Öffentlichkeitsarbeit im Internet ausreicht, lassen sich anhand der Analyse der Websites diese Erosionen anschaulich darstellen.

Die Neue Rechte, die sich gegen die „Alte Rechte“ (NS-Leugner, -Relativierer und Neonationalsozialisten) aber auch gegen demokratische Konservative (auf dem Boden der freiheitlichen demokratischen Grundordnung) abgegrenzt, nutzt intensiv die neuen Kommunikations­möglichkeiten. Auf der einen Seite zur Werbung, zur Selbstdarstellung und als communication market, als Medium, mit dem man Informationen austauscht und auf der anderen Seite im Sinne einer Aktionsbündelung, indem z.B. versucht wird, in den vielfältigen Diskussionsforen die Inhalte und auch den Diskussionsverlauf vorzugeben und Gegenöffentlichkeit herzustellen. Neben dem Wettmachen fehlender personeller und finanzieller Strukturen zur Darstellung der eigenen Ziele und Programmatik, kann man durch das Verschlüsselungsprogramm Pretty Good Privacy (PGP) im World Wide Web ungestört, d.h. ohne Kontrolle durch Dritte, miteinander kommunizieren und auf Aktivistenebene neuralgischste und heikelste Inhalte austauschen. Deshalb wird auch die Kryptographie in einem kurzen Kapitel gewürdigt. Darüber hinaus können auch „spontane“ Aufmärsche und Veranstaltungen koordiniert werden, wie z.B. die Demonstration gegen die Wehrmachtsausstellung in München im März 1997. Dazu heißt es im Nordland-Netz: Die Vorteile der Computervernetzung sind vielen Aktivisten klar geworden und werden genutzt. Das Nordland-Netz will in erster Linie als Nachrichten- und Informationsaustausch -Medium dienen“.[27]

Das Hauptaugenmerk wird sich jedoch auf die Präsenz im World Wide Web richten; dabei drängen sich folgende Fragen auf: Was bedeutet es für den politischen und kulturellen Kontext, was ist - unter medientheoretischer Kurzbetrachtung - die Eigentümlichkeit des Netzes, warum lassen sich Inhalte dort einfacher transportieren als durch andere Medien und wie entstand es?

Zur Beantwortung dieser Fragen bedarf es der Beschreibung der Besonderheit des Internets, der Freiheit des Datenaustauschs, seiner dezentralen Struktur, die fast an Anarchie grenzt, um herauszuarbeiten, warum dieses Transportmittel insbesondere auch für die politische Meinungsbildung im allgemeinen und für die Neue Rechte im speziellen interessant ist. Der Gebrauch des multifunktionalen Mediums hat in der Bundesrepublik Deutschland eine sehr niedrige Zugangsschwelle. Man benötigt einen handelsüblichen Personalcomputer, ein Modem, einen Telephonanschluß und die zumeist gratis zu erhaltende, leicht zu bedienende Zugangssoftware. So ausgestattet hat man Zugang zum World Wide Web. Die Forderung „Universitäten und Schulen an’s Netz“ sorgt dafür, daß Schüler und Studenten auch ohne eigenen Computer Zugang zum Netz erhalten. Neben den Vorteilen, die sich im WWW gegenüber den Mailboxsystemen ergeben (Kostengünstigkeit und Erreichbarkeit), spielt die einfache Handhabung, Verfügbarkeit und Erstellung der Websites, die Übermittlung von Video-, Ton- und Graphiksequenzen, die standardisierte Programmiersprache HTML, die Möglichkeiten der Interaktion sowie die Vernetzung von Datenfundstellen per Links, aus denen sich die Netzstruktur ergibt, eine gewichtige Rolle.[28]

Da - neben der Präsenz der einzig untersuchten Partei (in der Grauzone rechtsdemokratisch und rechtsextrem, d.h. im Bereich der Scharnierfunktion), dem Bund Freier Bürger / Nationale Offensive für Deutschland -  vor allem Sammlungsbewegungen und intellektuelle Zirkel auf neurechter Seite das Netz zum Erreichen von Öffentlichkeit nutzen, erlaubt die Betrachtung der Homepages auch hier die Darstellung der fließenden Übergänge zwischen konservativ-demokratischen und neurechts-rechtsextremen Positionen. Hier spielt die fehlende personelle Organisationsstruktur bzw. die Antipathie neurechter Gruppierungen gegenüber Parteien, die Reduzierung auf Einflußnahme im vorpolitischen Feld und im dezidiert rechtsextremen / neonationalsozialistischen Umfeld, die Zerschlagung ihrer Strukturen durch Polizei und Justiz eine Rolle. So werden Gesichtspunkte, wie terminliche Koordination, der Austausch von Nachrichten, die Bereitstellung und Verbreitung von elektronischen Versionen der Publikationen, der teilweise vorzufindende Versand von Druckvorlagen

 ("Ein Mausklick genügt, und die Grafik kann auf dem heimischen Drucker als fertiges Flugblatt ausgedruckt werden. ")[29]

für Propagandamaterialien und der Versand von Büchern und verstärkt Tonträgern von „Nazibands“ oder „Nationalbarden“ à la Frank Rennicke zum wichtigsten Aspekt der Binnenkommunikation. Ferner werden Organisationsnetzwerke geschaffen und virtuelle „befreite Zonen“.[30] Fehlende personelle und organisatorische Strukturen werden durch Absprachen und Meldungen via e-mail, Terminbekanntgaben über das Internet und Nationale-Info-Telephone (NIT) zu egalisieren versucht. Aufgeschlossene Nutzer der neuen Kulturtechniken sollen von intellektuellen Zirkeln wie dem Thule-Seminar[31] oder dem Deutschen Kolleg[32] angesprochen werden; man zielt auf die Attraktivität der „Über-Politik“ jenseits der Niederungen von Parteipolitik ab: Metapolitik als Kriegsschule der Ideen - Die Machtfrage ist geistig-kultureller Art - Die Metapolitik ist genauso alt wie die Geschichte selbst - Das »Thule-Seminar«: Eine Partei des Geistes“.[33]

Ferner wird versucht, auch „normalen“ Nachwuchs zu rekrutieren bzw. wertkonservative Personen für die neurechten Gesprächskreise zu begeistern und Internetsurfer zu politisieren. Indem man die Diskussionsforen majorisiert bzw. zu majorisieren versucht und bei der Einspeisung von WWW-Inhalten auf Themen abzielt, die den meisten Menschen am Herzen liegen, wie z.B. die Einführung des EURO oder die Chancen und Risiken einer multikulturellen Gesellschaft, können auch neurechte Ideen mittransportiert werden.

 

http://www.nit.de/cgi-nit/fr-anzeige.cgi?id=0000489&na=1&se=0

Beitrag von Bernd Schau vom Dienstag, 22. Februar 2000:

 

Ich denke es wäre ein lohnenswertes Nahziel, wenn jeder seinen Bekanntenkreis das Internet näherbringt. Wenn das NIT nur von 1000 Leuten täglich besucht wird, dann ist das Potential längst nicht ausgeschöpft. Noch schlimmer sieht es auf anderen Seiten aus. Einige Betreiber nationaler Seiten finanzieren sich teilweise durch Werbung. Mehr Besuche pro Tag kann hier helfen, daß diese nicht wieder verschwinden.

Dieses bachliegende Potential sollte doch erschlossen werden. Jeder von uns kann mithelfen. So können wir unseren Bekanntheitsgrad ohne große Anstrengung erhöhen. Die Informiertheit der Gesellschaft fängt bei der Informiertheit im rechten Lager an.

 

Das politische Arbeiten mit Datenfernübertragung (DFÜ) findet in der Bundesrepublik Deutschland schon seit den achtziger Jahren statt. Da für die Neue Rechte insbesondere die Hochschulen das ureigenste Aktionsfeld darstellen und vor allem diese Gruppe im Umgang mit den neuen Kommunikationstechnologien sehr vertraut und offen gegenüber eingestellt ist, hofft man, hier die zukünftige Führungsschicht, die Elite der Gesellschaft für sich zu gewinnen.[34]

Analytisch sind in den elektronischen Diskussionsforen dabei zwei Ebenen zu unterscheiden:

Unsystematisch wird das Thema von einzelnen Nutzern in Form von News oder der Teilnahme an Chats in das Netzgeschehen eingespeist oder gepostet. Zumeist handelt es sich um Beiträge zu tagespolitischen Ereignissen oder gesellschaftlichen Problemen, die auch im übrigen Alltag häufig zum Gesprächsstoff werden, etwa zu fremdenfeindlichen Ausschreitungen, zum Bundeswehreinsatz außerhalb des Vertragsgebietes der NATO, zum Krieg auf dem Balkan oder in Tschetschenien oder auch zu Katastrophen wie dem Erdbeben in Kobe / Japan. Mitunter „verhallen“ diese Beiträge ungehört in irgendeiner News‑Gruppe. Gerade wenn die behandelten Themen hochbrisant sind (Asylkompromiß oder Einführung des EURO), kann es zu wochenlangen Diskussionen kommen.

„So konnte die Fülle der Diskussionen und Beiträge zur 'Wiedervereinigung' nur noch mit Gigabyte gemessen werden, ähnlich verhielt es sich beim 'Golfkrieg'. Die Netze setzen hier die Tradition der öffentlichen 'Palaverplätze' fort, vergleichbar Kneipen, dem Kirchplatz im sonntäglichen Dorf oder der 'speaker's corner' im Londoner Hyde‑Park. In den Netzen entsteht so eine Art neumediale 'agora'. Das Medium wird selbst zum öffentlichen Treffpunkt, zur 'Piazza Virtuale', wo Menschen sich ‑ wenn auch physisch abwesend ‑ zum Diskutieren versammeln“.[35]

Systematisch wird versucht, die Meinungsführerschaft in einzelnen Newsgroups zu Erlangen, wie dies unter Punkt 3.4. ausgeführt wird.

Die Untersuchung wird abgerundet durch einen Exkurs über juristische Probleme insbesondere bei der Strafverfolgung durch deutsche Behörden. Neben der einfachen Umgehung der deutschen Justiz durch die Einspeisung der Inhalte aus dem Ausland, sind es vor allem die sogenannten Links, die Verweise auf andere Websites, die neben ihrer juristischen Problematik[36] häufig auch sehr aufschlußreich sind, um zu sehen, wes Geistes Kind der Betreiber einer Seite im Netz ist. Das Setzen von Links auf andere Seiten korrespondiert eng und inhaltlich mit den personellen Querverbindungen in den Übergängen der Drei-Lager-Theorie nach Lenk.[37]

Die Frage, wie ernst das Phänomen Rechtsextremismus in den Netzen genommen werden muß, inwieweit sie eine Bedrohung der Meinungsfreiheit und -vielfalt sind, die auch ihnen gewährt werden muß, als auch die Frage nach ihren Möglichkeiten der politisch-kulturellen Einflußnahme, wird abschließend erörtert und bewertet. Auch wenn es nur normal ist, daß neue Medien von Gruppen jeglicher Couleur genutzt werden, ist das innovative Moment zu beachten:

Durch die Nutzung der Neuen Medien sollen gezielt Jugendliche und junge Erwachsene, für das rechtsextremistische Gedankengut akquiriert und gewonnen werden. Jene, die die Regeln der Nettiquette verinnerlicht haben, die Freiheit der Sprache im World Wide Web schätzen, schützen und sich in den Weiten des Cyberspace auskennen und es zunehmend als Instrumentarium zur politischen Diskussion und Auseinandersetzung nutzen.

Im Anhang der Untersuchung sind einige Screenshots von Websites und Originalquellen abgedruckt. Sei es wegen der Verwendung eindeutig prägnanter Symbole und Graphiken, von Querverweisen auf bekannte revisionistische Autoren bzw. Gruppierungen oder weil einiges so eindeutig auf den Betrachter wirkt, daß es wert erschien, aufgenommen und nicht nur im jeweiligen Abschnitt als „Originaldokument“ wiedergegeben zu werden.

Um einen gewissen Lesefluß möglich zu machen und auch dem Leser mit weniger EDV- bzw. DFÜ-Kenntnissen Zugang zu verschaffen, wurde auf ausufernde Erklärungen der EDV-Begriffe, insbesondere bei Abschnitt 3, Geschichte des Internets bzw. World Wide Webs, verzichtet.[38]

 

Weiterer neuer "Trend": rassistische SMS per Mobiltelephon, sowie bei Nokia: Bilder politischer Symbole

 

1.2)     Untersuchungszeitraum [top]

 

Der Untersuchungszeitraum umfaßt die Jahre 1996 bis 1999. Die Zeit bis 1996/97 ist vor allem durch das Thulenetz gekennzeichnet und wird ausführlich dargestellt. 1996/97 ist eine Zäsur durch den Auftritt der NPD als eigener Provider erkennbar und dieser Quantensprung fällt zusammen mit dem explosionsartigen Ansteigen deutschsprachiger Internetnutzer in Deutschland und Österreich und der rechtsextremistischen Angebote im Netz.

Die Zahl der Internetbenutzer in Österreich beläuft sich gegenwärtig auf 1.580.000 Personen. Das sind 24 % der Gesamtbevölkerung.[39] Damit hat sich die Zahl der Internetbenutzer in Österreich seit 1996 (550.000 Nutzer) um 287 % erhöht.[40] In Deutschland sind es derzeit ca. 14 Millionen, die über einen beruflichen, universitären oder privaten Internetzugang verfügen. So werden die Entwicklungen der Jahre 1998/1999 - und hier die nachfolgenden Einspeisungen - nachgezeichnet.

 

1.3)     Stand der Forschung [top]

Bis dato gibt es keine gedruckte größere wissenschaftliche Untersuchung zum Thema Rechtsextremistische Internetauftritte deutscher und österreichischer Gruppen im World Wide Web. Die aktuellsten Forschungsbeiträge zum Thema „Internet und Politik“, die in Printform veröffentlicht wurden, stammt von Lutz Hagen Online-Medien als Quellen politischer Information[41], ferner Claus Leggewies Sammelband Internet & Politik; sie erschienen 1998. Neben der Darstellung des Berliner Journalisten Burkhard Schröder über seine Erfahrungen in den Mailboxen des Thule-Netzes, die schon nahezu historischen Charakter besitzt[42], der kurzen Beschreibung inkriminierter Inhalte und Zensurbestrebungen als auch -möglichkeiten im World Wide Web von 1998, Das Ende der totalen Freiheit im Internet. Die Auswirkungen inkriminierter Inhalte auf die Informationsgesellschaften von Alexander Gruhler, das sich mit der US-amerikanischen Präsenz Stormfront, und den Diskussionsforen im UseNet auseinandersetzt, bieten lediglich noch die Verfassungsschutzberichte der Länder und des Bundes einige Einblicke in den Bereich rechter Computerkultur.

Ferner hat das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) eine Momentaufnahme mit dem Buch Das Netz des Hasses. Rassistische, rechtsextreme und neonazistische Propaganda im Internet, Wien 1997, veröffentlicht. So läßt sich feststellen, daß zum Thule-Netz, da es das erste seiner Art war und eine große Medienresonanz hervorrief, einige Publikationen insbesondere in elektronischer Form und in der „grauen Literatur“ von antifaschistischen Gruppen veröffentlicht wurden, nicht jedoch die Neue Rechte, im Hinblick auf die Nutzung des World Wide Web für ihre Zwecke, untersucht wurde.

Derzeit fertigt Thomas Pfeiffer, Autor der Broschüre der Antifa Dortmund-Nord Rechtsextremisten auf dem Datenhighway eine Promotion über Rechtsextremismus in den Medien an, in der er zum Teil die Agitation in den Datennetzen mituntersucht.[43] An den Hochschulen der Bundesrepublik (z. B. TU Berlin, Antisemitismus im Internet, Sommersemester 1997) und Österreich (hier insbesondere Wien und Innsbruck, Eine recht(sextrem)e Computerkultur) fanden schon einige Seminare zum Thema „Rechtsextremismus in den Netzen“ statt, ich konnte bei der Heinrich-Böll-Stiftung Berlin als Referent zu diesem Bereich im Februar 1999 auftreten und Teilergebnisse sind ins WWW eingestellt worden. Jedoch bleibt deren Hauptaugenmerk bei Revisionisten wie Ernst Zündel, Negationisten („Auschwitzlüge“), dem Thule-Netz und Seiten, die eindeutig rassistisch-neonazistischen Charakters sind. Auch im Rahmen der Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Leipzig, wurde im Sommer 1997 ein Wochenendseminar über „Die Neue Rechte, der neue Rechtsextremismus und ihre Strategie in den Neuen Medien[44] abgehalten. Das Hauptaugenmerk lag hier ebenfalls auf dem Thule-Netz und dem Nordland-Netz. An neueren ungedruckten Untersuchungen konnte ich einblicken: Dörrbecker, Heinz-Lorenz, Rechtsextremismus im Internet, Diplomarbeit, Marburg 1999.[45] Ferner gewann ich Einblick in zwei Diplomarbeiten, die in den letzten beiden Jahren in Innsbruck eingereicht wurden: Piok, Margit, Per Mausklick zum H@kenkreuz. Droht rechtsextreme Gefahr aus dem Internet?, Dipl.- Arbeit, Innsbruck 1998 und Bösche, Andreas, Internet und Rechtsextremismus. Die Schattenseiten des WWW, Diplomarbeit, Innsbruck 1999.

Im Rahmen der Friedrich-Ebert-Stiftung, Büro Leipzig, wurde im Sommer 1997 ein Wochenendseminar über „Die Neue Rechte, der neue Rechtsextremismus und ihre Strategie in den Neuen Medien[46] abgehalten. Das Hauptaugenmerk lag hier ebenfalls auf dem Thule-Netz und dem Nordland-Netz.

[...]

Bei einer Untersuchung des Gegenstandes Internet muß eines immer vor Augen sein: Da die Datenfundstellen schnell modifizierbar sind, häufig wandern resp. verboten werden und Inhalte auch von den Nutzern bestimmt werden („Bei Fragen und Anregungen zu diesem Angebot wenden Sie sich bitte an den Webmaster[47]), kann eine solche Untersuchung immer nur den Charakter einer Momentaufnahme[48] haben.

 

 

 

·        Dörrbecker, Heinz-Lorenz, Rechtsextremismus im Internet, Diplomarbeit, Marburg 1999

Ein handwerklich schlecht gestricktes Buch. Forschungsergebnisse und Publikationen bis Februar 1999 wurden schlichtweg ignoriert. Lediglich die Analyse der Newsgroup alt.revisionism stellt eine dankbar angenommene Fleißarbeit dar.

·        Piok, Margit, Per Mausklick zum H@kenkreuz. Droht rechtsextreme Gefahr aus dem Internet?, Dipl.- Arbeit, Innsbruck 1998.

·        Bösche, Andreas, Internet und Rechtsextremismus Die Schattenseiten des WWW, Diplomarbeit, Innsbruck1999

 

 

 

Da die Datenfundstellen schnell modifizierbar sind, häufig wandern - von Präsenzen mit eigener Domain abgesehen - und Inhalte auch von den Nutzern bestimmt werden („Bei Fragen und Anregungen zu diesem Angebot wenden Sie sich bitte an den Webmaster[49]), kann eine solche Untersuchung immer nur den Charakter einer Momentaufnahme haben.

 

1.4)   Zur Problematik von Online-Quellen[50] [top]

Gegenstand dieser Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit den Homepages verschiedener rechtsextrtemistischer deutscher und österreichischer Gruppierungen im World Wide Web aus einem politikwissenschaftlichen Blickwinkel. Als Originalquellen werden elektronische Quellen verwendet. Jedoch ist das formale Problem der Zitierweise von Online-Quellen noch nicht endgültig gelöst.

Die Nutzung von Online-Quellen in wissenschaftlichen Arbeiten ist grundsätzlich möglich, sofern die Art und der Weg der Veröffentlichung benannt werden kann. Bisher existieren noch keine endgültigen Standards, in denen die Zitierweise von Quellen im Internet eindeutig festgelegt ist.[51]

Es handelt sich hier um eine formale Schwierigkeit, die nicht in direktem Zusammenhang zu dem Thema der Arbeit steht und daher nur kurz umrissen werden soll.

Anhaltspunkte für die formale Zitierweise von Online-Quellen liefern die Empfehlungen einiger amerikanischer Institutionen.[52] Mit dem Beleghinweis wird die Absicht verfolgt, die Überprüfbarkeit einer Aussage zu gewährleisten. Da jedoch die Originalquellen sehr kurzlebig sind, oft modifiziert werden, weil sie, wenn es sich um eine Veranstaltungsankündigung handelt wieder gelöscht werden, nicht im ganzen Umfang auf der Website archiviert werden, teilweise Straftatbestände streifen oder erfüllen oder auf Wunsch der Nutzer ein neuer Schwerpunkt gelegt wird, muß die Quelle zum Zeitpunkt des Abrufs in toto archiviert werden. Bei elektronischen Quellen bietet sich wegen der Schnellebigkeit der Websites[53] die Archivierung auf der Festplatte oder einem anderen Speichermedium an.[54]

Deshalb wurden Ausdrucke und Screenshots der Seiten beigefügt und in den angegebenen Original-URLs das Datum des Abrufs wiedergegeben. Die Adressen der Sites „wandern“ oder werden häufig nach Entdeckung durch die Provider geschlossen. Es kommt auch vor, daß der Provider dem Kunden nahelegt, sich nach einem anderen Unternehmen, das webspace zur Verfügung stellt, umzusehen. Dies ist vergleichbar mit der Umbenennung von rechtsextremen Organisationen, wobei die zentralen Personen und „Lichtgestalten“ die gleichen bleiben. Ein gutes Beispiel hierfür bietet der „nationale Barde“ Frank Rennicke, der nicht der „Neuen Rechten“ zuzurechnen ist, jedoch ein Beispiel für die Märtyrisierung der rechtsextremistischen Protagonisten liefert, wenn er seinen Wechsel des Providers mit den Worten, Verlegung dieser Internetseiten ins Ausland. Um zu gewährleisten, daß diese Internetseiten auch künftig abgerufen werden können, mußte der Provider gewechselt werden. Die Seiten werden ab sofort aus dem  freien [Hervorhebung HS] Ausland ins WWW gestellt.[55] kommentiert. Neben dieser „erzwungenen Wanderung“ werden heikle Inhalte oder Links nach Abmahnung durch Provider bzw. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft entfernt oder nicht mehr zum Download bereit gestellt.

Durch die Liberalität des Mediums kann es aber auch vorkommen, daß Seiten, wie z. B. die des Revisionisten Zündel gesperrt werden und die Daten doch wieder abrufbar sind, weil sie gespiegelt wurden.[56]

Wenn auch die Untersuchung zum größten Teil die HTML-Seiten der WWW-Angebote behandelt, so werden als Quellen obendrein Newsletter, Beiträge aus Mailinglisten und e‑mails, als unterschiedliche Arten von Quellen genutzt. Als Folge ergibt sich hierbei ebenfalls die Frage nach der Zitierweise und der temporären Verfügbarkeit und inhaltlichen Modifizierbarkeit von elektronischen Texten.

So kann dem Verfasser ein Aufsatz oder Zitat auf Anfrage mittels persönlicher e-mail zugesandt werden. Artikel oder Informationen, z.B. elektronische Rundbriefe und Diskussionsbeiträge, wie sie z.B. der Konservative Gesprächskreis Hannover oder deren PC-AG-Leiter Horst Schilling publiziert, können m.E. nur als Quelle verwendet werden, wenn Art und Weise belegt werden, wie man den Text erhalten hat. Jedoch kann nicht garantiert werden, daß das Dokument zu einem späteren Zeitpunkt noch in unveränderter Form erhalten werden kann, da es weitergeleitet oder von einem Betreiber einer Diskussionsgruppe - aus Gründen jeglicher Art - gelöscht wird.[57]

Desweiteren sollte derjenige, der eine Online-Quelle verwendet, das entsprechende Dokument in dem Zustand, wie er es erhalten hat, privat archivieren. Ansonsten ist nicht auszuschließen, daß es in dieser Form nie wieder verfügbar sein wird. Sofern es daten- und urheberschutzrechtlich möglich ist, erscheint laut Ralf Taprogge auch eine öffentliche Archivierung schwer zugänglicher Online-Quellen im World Wide Web sinnvoll. Dabei müssen Autor, Versionsdatum sowie Beschaffungsart und -weg klar gekennzeichnet werden. Voraussetzung dafür ist die Möglichkeit, eigene Dateien im Internet dauerhaft verfügbar machen zu können. Im vorliegenden Falle werden die verwendeten Dokumente nach Abgabe der Doktorarbeit unter der URL:

http://www.heiko-schomberg.de/promotion.html[58]

eingespeist werden.

Statt der Belegung des Beschaffungsweges könnte zukünftig eine Belegung der Online-Quelle über eindeutige Dokument-Identifikationen Abhilfe schaffen.[59]

Bei elektronisch erfaßten Printartikeln, wie bei der Jungen Freiheit (JF) und anderen Publikationen wird, da einerseits die Archivierung durch den Verfasser mit Angabe der URL geschieht, andererseits die Junge Freiheit auch ältere Artikel auf der Website zugänglich macht, ebenfalls die URL samt Datum der Recherche angegeben.[60]

 

Napster!

 

TI: Internet macht Nazis sichtbar QU: taz DA: 12.08.2000 SW: Www; R; Rex

AB: Websites mit strafbaren, rechtsradikalen Inhalten sind in Deutschland verboten. In den USA stehen sie unter dem Schutz der Verfassung. Gut so?

von NIKLAUS HABLÜTZEL

Auch das Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz kennt die genaue Zahl rechtsradikaler Websites in deutscher Sprache nicht. "Über 300" sollen es sein, ist unter http://www.verfassungsschutz.de/ nachzulesen. Gelegentlich wird auch die runde Zahl 500 genannt. Keine einzige der Websites ist auf einem Rechner in Deutschland gespeichert. Zugänglich sind sie trotzdem auch hier. Dafür sorgt die Technik des Internet, der heute - nach jahrelangem Streit - auch das geltende deutsche Recht in gewissem Maße Rechnung trägt. Gesetze greifen nicht Übergeordnete, vorwiegend historische Gründe haben zu einer Beschränkung der vom deutschen Grundgesetz sehr wohl garantierten Meinungsfreiheit geführt. Der Gebrauch nationalsozialistischer Symbole etwa steht unter Strafe, und die einschlägigen Paragraphen des Strafgesetzbuches gelten ohne Einschränkung für alle juristischen und natürlichen Personen, die elektronische Medien benutzen.

Der oft zitierte Paragraph 5 des Informations- und Kommunikationsdienstegesetzes zieht daraus den Schluss, dass Anbieter von Internetdiensten haftbar sind für alle elektronischen Dokumente, die sie "zur Nutzung bereithalten". Internet-Diensteanbieter im Sinne des Gesetzes sind insbesondere verpflichtet, in Zusammenarbeit mit der Polizei für die Entfernung von ungesetzlichen Daten zu sorgen.

Diese sehr eindeutigen Vorschriften verhindern heute, dass strafbare, rechtsradikale Parolen auf deutschen Webservern dauerhaft gespeichert werden. Sie haben jedoch keine einzige rechtsradikale Website aus dem Internet verbannt und auch nicht verhindert, dass solche Websites in Deutschland abgerufen und gelesen werden können.

Für das Internet ist es nahezu egal, an welchem physischen Ort Daten aufbewahrt werden. Deutsche Rechtsradikale speichern ihre Seiten im Ausland, vorzugsweise in den USA. Der technische Aufwand für den Export der Daten ist minimal, die Kosten für ihre Speicherung bei irgendeiner von vielen hundert Firmen, die diese Dienstleistung kommerziell anbieten, sind gering.

Vor allem aber gilt in den USA noch immer das "First Amendment" zur Verfassung aus dem Jahr 1791, ein klassischer Text der politischen Philosophie, der auch in manchen deutschen Schulbüchern als leuchtendes Vorbild der Formulierung eines Bürgerrechts zitiert wird, nämlich des Rechts, eine Meinung jederzeit und unbehindert von staatlichen Gesetzen äußern zu dürfen.

Kein amerikanisches Gericht wird jemals dem Ersuchen einer deutschen (oder irgendeiner anderen) Regierung nachkommen können, eine Website auf einem amerikanischen Server zu löschen, weil sie rechtsradikale Meinungen enthält. Jede Forderung nach einem wirksamen Verbot rechtsradikaler Websites, zuletzt etwa vorgetragen von Paul Spiegel, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland, zeugt daher lediglich von einem gewissen Informationsmangel. Die technische und wirtschaftliche Revolution des Internet besteht gerade darin, dass ein Dokument auf einem Computer in Amerika ohne nennenswerte Schwierigkeiten auch auf einem Computer in Deutschland gelesen werden kann.

Noch Mitte der Neunzigerjahre haben deutsche Ermittlungsbehörden versucht, die dafür notwendige Übertragung von Daten der deutschen Rechtsprechung zu unterwerfen. Weltweit bekannt geworden ist der Fall CompuServe, eher nationale Beachtung fand der Versuch des Bundesanwalts, den Zugang zur linksradikalen Zeitschrift radikal zu sperren, die auf einem niederländischen Server gespeichert war. Die Behörden sind in beiden Fällen kläglich gescheitert. und das genannte Informations- und Kommunikationsdienstegesetz stellt deshalb aus gutem Grund die Internet-Diensteanbieter von der Haftung für den Inhalt all der Daten frei, die sie an den Endadressaten weiterleiten.

Die deutsche Justizministerin hat Anfang Juni Initiativen zu einer internationalen Sanktion rechtsradikaler Propaganda im Internet angekündigt. Unternehmen wie der Bertelsmann-Konzern haben ein gewisses Entgegenkommen versprochen - und gestern hat AOL mitgeteilt, bestimmte, bisher auf seinen Rechnern zugängliche Seiten von Rechtsradikalen zu sperren. Sie werden dadurch so wenig aus dem Internet verschwinden wie die anderen rechtsradikale Angebote.

Über den weiteren Erfolg der deutschen Initiative bei Privatunternehmen lässt sich spekulieren, an der amerikanischen Rechtslage wird sie nichts ändern. Schon lange empfehlen Sprecher amerikanischer Institutionen den ihnen grundsätzlich sympathischen deutschen Gegnern rassistischer Propaganda einen anderen Umgang mit  den Rechtsradikalen.

 

Lesen statt verbieten

 

Unübertrefflich elegant pflegt Esther Dyson, die Vorsitzende der Icann, der obersten Regulierungsinstanz des Internet, ihren Einwand so zu formulieren: "Oh, that should be answered, not forbidden." Auch für diese Maxime gibt es zahlreiche Beispiele im Netz. Seit vielen Jahren veröffentlicht die jüdische Organisation "Nizkor" jede irgendwie zugängliche Adresse von Rechtsradikalen im Netz. Nur das scheint der Organisation, die ihre Website (http://www.nizkor.org/) den Opfern des Holocaust gewidmet hat, eine angemessene Antwort auf die braune
Gefahr.

Wer die Neonazis und andere Rassisten ernsthaft bekämpfen wolle, so erläutert Nikor sein Projekt, der sollte schon sehr genau zur Kennnis nehmen, was sie sagen und denken. Nirgendwo lässt sich das besser erkennen als auf den Websites, die Neonazis ins Internet stellen.

niklaus@taz.de
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DIR-Buero, Postfach 1221 35002 Marburg
Tel: +49-(0)6421-3 77 22 FAX 3 77 94
www.uni-marburg.de/dir
Datenbank: www.infolinks.de/dir-ml

 


 

2)      Darstellung der verschiedenen rechtsextremistischen Strömungen [top]

Kurzabriß der in der Literatur vorherrschenden Abgrenzungsversuche zwischen den rechtsextremistischen Strömungen in den umfangreichenden Publikationen und Kurzvorstellung der - auch im WWW stets wiederkehrenden - Protagonisten à la Mechtersheimer, Oberlercher, Rogler, Roehler, Swoboda und neuerdings Mahler et al.

Scan der Definition
[..\Eingelesenes\ZUR DEFINITION DES BEGRIFFES RECHTSEXTREMISMUS.doc]

 

 

Der Begriff Rechtsextremismus wird in der Alltagtagssprache, aber auch in der wissenschaftlichen Diskussion und Literatur meist synonyrti benutzt für Bezeichnungen wie Faschismus, Neofaschismus, Rechtsfundamentalismus, Neue Rechte, Alte Rechte, Rechtsradikalismus oder Rechtspopulismus.3 Der Begriff wird somit  als Sammelbegriff für antidemokratische Einstellungen und antidemokratisches Verhalten im politisch rechts orientierten Spektrum verwendet, ohne daß den Besonderheiten der jeweiligen antidemokratischen Konzepte und totalitären Herrschaftsformen im einzelnen Rechnung getragen würde. Eine allgemeinverbindliche Definition und Theorie des Rechtsextremismus konnte sich -von einem Minimalkonsens abgesehen - bislang nicht herausbilden, so daß abhängig vom jeweiligen Forschungsansatz die Definitionen für Rechtsextremismus unterschiedlich ausfallen können.

 

ERKLÄRUNGSANSATZE UND FORSCHUNGSSTAND

 

Zum Problemfeld Rechtsextremismus sind eine Vielzahl von Publikationen mit unterschiedlichsten wissenschaftlichen Ansätzen erschienen. Eine institutionalisierte

Rechtsextremismusforschung gibt es nicht und trotz der Vielzahl der Veröffentlichungen läßt sich kaum ein wissenschaftlicher Diskurs konstatieren.[überarbeiten]

 

 

2.1)   Definition Rechtsextremismus nach M. Veit [top]

Rechtsextremismus[61]:

"Zerstört wird die Demokratie im übrigen nicht durch Extremisten, sondern durch Phantomdemokraten."

Alwin Meyer/Karl-Klaus Rabe

 

In diesem Kapitel gehen wir von der Annahme aus, daß Rechtsextremismus keine Angelegenheit von "ewiggestrigen" Alt- bzw. Neunazis ist, auch nicht ein Phänomen von verführten Jugendlichen am Rande der Gesellschaft, die gerne saufen und Randale machen, Ausländer verprügeln und deren Häuser anzünden, aber im Grunde unpolitisch sind und ansonsten nicht wissen, was sie tun.

Solche Vorstellungen bewirken eine Verharmlosung des Rechtsextremismus. Wir sind vielmehr der Ansicht, daß er als politische Bestrebung und zunehmend auch als organisierte politische Kraft ernstgenommen werden muß. Er ist kein Randphänomen der bürgerlichen Gesellschaft und Politik in Europa, das im Gegensatz zu ihr steht. Vielmehr ist er eine ihrer Optionen. Der Rechtsextremismus reicht über verschiedene Vermittlungsstufen längst wieder bis in das Zentrum der bürgerlichen Gesellschaft.

Bereits Anfang der 80er Jahre wurde 13% der damaligen bundesdeutschen Wähler ein "geschlossenes rechtsextremes Weltbild" konstatiert. Die Wahlerfolge rechter (Österreich) und rechtsextremer Parteien in Frankreich (und bald vermutlich auch in Belgien) sowie die zeitweilige Regierungsbeteiligung der MSI in Italien zeigen, daß sehr viele Menschen in Europa deren politische gesellschaftliche und kulturelle Ziele teilen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, daß koalitionsfähig gemachte rechtsextreme Parteien in einigen Ländern Europas mitregieren werden.

Auch in der Bundesrepublik Deutschland ist rechtsextreme Politik sehr erfolgreich. Rechtsextreme Parteien wie die "Republikaner" (Reps) und die "Deutsche Volksunion" (DVU) sind mit der von der amtierenden Regierung durchgedrückten Änderung der Asylregelung und der Ausländergesetzgebung mehr als zufrieden. Sie haben auch allen Grund dazu. Herr Frey, der Vorsitzende der DVU, hat mehrfach öffentlich bekundet , daß er diese "Reform" als Erfolg seiner Politik gegenüber den Ausländern betrachtet.

Den Linken in der Bundesrepublik Deutschland wird von den regierenden Konservativen gelegentlich vorgeworfen, sie wollten eine "andere Republik". Daß dieser Wille bei den Rechtsextremen angesiedelt ist, ist bekannt. Ihnen ist der Parlamentarismus ein Greuel. Neuerdings melden sich aber Sprecher der wirklich Mächtigen in diesem Lande zu Wort und fordern weitgehende Änderungen des Grundgesetzes, die den Kern unserer bestehenden Verfassung treffen. So verlautbarte ein prominenter Sprecher der Deutschen Bank vor noch nicht allzulanger Zeit sinngemäß : Wenn das Grundgesetz die Wirtschaft an einer vernünftigen Konsolidierungspolitik (sprich weiterem Sozialabbau etc... d.V.) hindere, dann müsse man es eben ändern. Inzwischen legte Herr Henkel, der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, in der Zeitung Die Woche noch etwas nach. Er forderte eine Verfassungsreform, um die "Anpassungsgeschwindig-keiten an die neuen Verhältnisse zu erhöhen". Den deutschen Bundespräsidenten forderte er auf, seinen Aufruf an die Deutschen um einen zweiten Teil zu ergänzen. "Und dieser müßte sich mit der Frage befassen, ob ein Land mit unserer föderalen Struktur, mit 16 Bundesländern, einem Verhältniswahlrecht, überhaupt die Chance hat, sich so schnell zu verändern wie andere." Daß mit dieser Forderung zwei wesentliche Elemente unseres gegenwärtigen politischen Systems in Frage gestellt werden, muß wohl nicht besonders hervorgehoben werden.

Wir wollen in diesem Kapitel auch auf diesen Zusammenhang hinweisen und zur Diskusion darüber auffordern. Dabei soll den TeilnehmerInnen unserer Seminare deutlich werden, daß der Rechtsextremismus zum Arsenal bürgerlicher Politik gehört und - das zeigt überdeutlich die jüngere deutsche Geschichte - daß die Mächtigen in dieser Gesellschaft sich nicht scheuen werden, ihn als ultima ratio für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, wenn es um die Erhaltung ihrer wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Machtpositionen geht.

Deutlich werden soll, daß es sich beim Rechtsextremismus um eine irrationale, zutiefst intolerante politische Ideologie handelt, die antidemokratisch, antiparlamentarisch, entsolidarisierend, fremdenfeindlich, rassistisch und antisemitisch ist und allen aufklärerischen Bestrebungen strikt entgegensteht

Wir möchten die Einsicht vermitteln, daß es notwendig ist, sich für den Erhalt der sozialen Erungenschaften zu engagieren, für eine solidarische Gesellschaft einzustehen, in der Einheimische und Ausländer einen Platz für ein gemeinsames Leben finden können.

 

 

Resumee

 

Wie schwierig eine objektive Kategorisierung des Begriffs Rechtsextremismus und seiner Ausfaltungen und Schattierungen fällt, zeigt der Umstand, daß selbst Protagonisten der "nationalen Szene" große Schwierigkeiten haben, Ihre Position genau zu bestimmen. So reflektiert Christian Rogler, es scheine, als ob der politische Gegner, " nicht genügend Phantasie aufbringt, um [   ] in mehr als nur die beiden Kategorien 'Rechtsextremist' und 'Neonazi' aufzuteilen und dann nicht einmal diese Unterscheidung konsequent durchzuhalten.

'Faschist' oder meinetwegen 'Neofaschist' oder 'Sozialfaschist' würde mir viel besser gefallen und den Kern der Sache besser treffen - auch wenn es zum Faschismus auch wieder 234 verschiedene Definitionen gibt und am Ende vielleicht doch nur das herauskommen kann, was Pierre Drieu La Rochelle gemeint hat, als er sagte: 'Ich bin Faschist geworden, um den Faschismus zu bekämpfen.'[62]

 

Will man die zentralen Anliegen und ideologischen Positionen der Neuen Rechten so, wie sie sich historisch entwickelt haben, fürs erste einmal im politischen Spektrum einordnen, dann kann man das wohl am besten mit dem Bild eines Scharniers tun, das diese Neue Rechte einerseits zwischen Konservativen, vor allem Neokonservativen, und andererseits eindeutig rechtsextremen Positionen bildet.

 

2.2)     Die Neue Rechte in der Bundesrepublik [top]

 

„Solange die Rechte als Ansammlung verkorkster Knicker-bockerträger auftrat und als reaktionär einzustufen war, stellte sie keine Gefahr dar. Wird sie aber künftig in der Lage sein, innovativ zu denken und zu handeln, wäre sie durchaus in der Lage, gesellschaftliche Bedeutung zu erlangen.“[63]

 

Zunächst muß festgestellt werden, daß der Begriff „Neue Rechte“, ähnlich wie „Konservative Revolution“ in der Weimarer Republik, eine Selbstbezeichnung[64] ist, der im Laufe der Entwicklung jedoch sehr wohl eine Existenzberechtigung als eigenständiger Begriff erhalten hat.

Die Bezeichnung Neue Rechte[65] steht für eine uneinheitliche Bewegung rechter Theoretiker und ihrer Anhänger, die sich seit Ende der 60er Jahre als geistig-politische Gegenbewegung zur „Neuen Linken“ verstanden. Sie ist kein isoliert deutsches, sondern ein europäisches Phänomen, deren Ausgangspunkt („Nouvelle Droite“) in Frankreich lag. Diese neue „Rechte“ und deren Anhänger orientieren sich an den Theoretikern der „Konservativen Revolution“, einer Gruppe von Intellektuellen, die als Vertreter des antidemokratischen Denkens in der Weimarer Republik bezeichnet werden.[66] Zu diesen Theoretikern gehören u.a. Edgar Julius Jung, der in seinem Buch „Die Herrschaft der Minderwertigen“ die politische Führung, die parlamentarische Demokratie der Weimarer Republik kritisierte und Arthur Moeller von den Bruck, von dem die Formel „Am Liberalismus gehen die Völker zugrunde“ stammt. Neben diesen beiden und vielen anderen, muß der Staatsrechtler Carl Schmitt mit seiner Forderung nach Homogenität der Gesellschaft und seiner Freund-Feind Definition[67] der Politik Erwähnung finden. Dieser Personenkreis und die mit ihnen verbundenen intellektuellen Zirkel, prägten das rechte antidemokratische und antiliberale Denken in der ersten Deutschen Republik und trugen somit eine Teilverantwortung bei deren Auflösung.[68] Nach deren Auffassung sollte die damals bestehende parlamentarische Demokratie im Sinne einer geistig-kulturellen Revolution überwunden werden. Die konkreten Vorstellungen dieser - auch „Jungkonservative“ genannten - Denkrichtung reichten bis zur Etablierung eines cäsaristisch-autoritären Systems, ähnlich dem des italienischen Faschismus.[69] So bekennt sich Armin Mohler, ein betagter heutiger Vertreter der Neuen Rechten und guter Kenner der „Konservativen Revolution“, freimütig als Faschist im Sinne italienischer und spanischer Prägung.[70] Entgegen dieser etatistisch - also am Bild eines starken Staates - ausgerichteten Denkschule wollen „Nationalrevolutionäre“ mit dem politisch-kulturellen „Westen“ brechen und streben einen „Neuen Nationalismus“ an.[71] Beide Ideologievarianten wenden sich somit gegen Grundprinzipien der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Teile der Neuen Rechten und „Nationalrevolutionäre“ zielen darauf ab, den demokratischen Verfassungsstaat zu delegitimieren. Zunächst suchen sie die politisch-intellektuelle Debatte, um dadurch langfristig die Meinungsführerschaft zu gewinnen.

Der widersprüchliche Begriff der „Konservativen Revolution“ war dabei Programm: der Konservativismus der „Konservativen Revolution“ war nicht rückwärts gewandt und wollte auch keine geschichtlich überwundenen Verhältnisse wiederherstellen, sondern einen national-revolutionären, geistig-politischen Prozeß in Gang setzen, um überhaupt erst in einer vom „Liberalismus zersetzten Welt Verhältnisse [zu, HS] schaffen und Werte hervorzubringen, die der Bewahrung wert sind.[72]

Nach der „deutschen Katastrophe“ (Friedrich Meinicke) und dem totalen Zusammenbruch Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg, ging der Impuls zur Wiederherstellung der Ideen der „Konservativen Revolution“ nicht von Deutschland, sondern von Frankreich aus. Der Publizist Alain de Benoist[73] gründete 1968 die neue „rechte“ Denkschmiede G.R.E.C.E. (Groupement de Recherche et d'Etudes de la Civilisation Europeene = Forschungs- und Studiengruppe für die europäische Zivilisation).[74]

Die Neue Rechte in der Bundesrepublik bildete sich ab 1964 in einem langsamen Ablösungsprozeß von der expost zu bezeichnenden sogenannten „Alten Rechten“ (z.B. der NPD) heraus.[75] Sie war von Beginn an in eine Vielzahl unterschiedlicher Strömungen und Gruppierungen zersplittert, was sie vor allem von der Nouvelle Droite in Frankreich unterscheidet.[76]

Die Herausbildung einer neurechten Ideologie erfolgte zunächst unter dem Einfluß von rechten Projekten und philosophischen Zirkeln, die bereits in den 50er und frühen 60er Jahren entstanden waren.[77]

Bis zu Beginn der 70er Jahre arbeitete die Neue Rechte, außer als Strömung innerhalb der Alten Rechten, in Basisgruppen (so an Universitäten) und kleinen, elitären Zirkeln.

Die Dynamik der für erforderlich gehaltenen theoretisch-programmatischen Neuorientierung resultierte aus der Auseinandersetzung der jüngeren, etwa nach 1930 geborenen Anhänger der Rechten mit den älteren Jahrgängen, welche maßgeblich in der Zeit des Nationalsozialismus sozialisiert und politisch geprägt wurden. Erstere sahen den bloßen „Gefühlsnationalismus“ der Älteren als überholt an, da es ihm an wissenschaftlicher Begründung mangelte. Dasselbe gilt ihrer Ansicht nach für viele Politkonzepte, wie z.B. den Revisionismus.[78] Trotz zunehmender inhaltlicher Differenzen engagierten sich „ältere“ und „jüngere“ Rechte überwiegend noch bis 1972/73 in den gleichen politischen Organisationen.

In der 1972 ins Leben gerufenen „Aktion Neue Rechte“ (ANR), die aus einer Abspaltung des radikalen NPD-Flügels um den damaligen bayerischen NPD-Vorsitzenden Siegfried Pöhlmann hervorging, sammelten sich auch Aktivisten der späteren Neuen Rechten. Es gelang diesen, die ANR in ihrem Sinn „nationalrevolutionär“ zu beeinflussen.[79]

Nach internen Spannungen gründeten die Neuen Rechten 1974 die „Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation“ (NRAO). Diese teilte sich schnell in Anhänger des auf Strasser zurückgehenden Solidarismus-Konzepts und Vertreter eines Nationalen Sozialismus, der nationalrevolutionär durchgesetzt werden sollte. Die Anhänger der zuerst genannten Strömung spalteten sich ab und gründeten die „Solidarische Volksbewegung“ (SVB), worauf die nationalrevolutionäre Mehrheit eine Organisation mit dem Namen „Sache des Volkes - Nationalrevolutionäre Aufbauorganisation“ (SDV/NAO) initiierte.[80]

Beide Strömungen arbeiteten, gemäß der neurechten Taktik einer das ganze politische Spektrum umfassenden Querfront, aktiv in den neuen sozialen Bewegungen der 70er und Anfang der 80er Jahre, wie z.B. den frühen Grünen und anderen Umweltschutzorganisationen.[81] Dabei konzentrierte sich die nationalrevolutionäre Richtung insbesondere auf die Friedensbewegung, um ihr die Idee des Nationalen zu vermitteln. Die solidarische Strömung bezog sich demgegenüber auf die Ökologiebewegung.

Die umrissenen Vorschläge der Neuen Rechten zur „sozialistischen“ Veränderung ergänzen ihre Überlegungen zur Neuordnung Europas. Ebenso, wie es trotz einiger invarianter Elemente, viele „Volksgemeinschaften“,[82] entsprechend der Zahl der Völker gibt, so existieren auch verschiedene Sozialismen: Alle Völker verwirklichen den ihnen gemäßen Sozialismus.[83]

Das Ziel des „Nationalen Sozialismus“[84] muß vom ganzen Volk umgesetzt werden, nicht, wie im Marxismus, vorrangig durch die Arbeitermasse. Das Volk erscheint somit als das eigentliche revolutionäre Subjekt.

Obwohl im Sozietätstrieb eine natürliche Grundlage des Volkssozialismus angenommen wird und dieser damit aus neurechter Sicht an sich schon die beste Gesellschaftsform darstellen müßte, begründen die Vertreter der Neuen Rechten denselben oft mit der größeren Widerstandskraft des Volkes gegen äußere Bedrohungen.[85]

Weiterhin stimmen „Konservative Revolution“ wie Neue Rechte in der Vorstellung eines „volksspezifischen“ Sozialismus überein. Moeller van den Bruck stellt diesbezüglich fest, verbunden mit einer Kritik der Arbeiterbewegung: „Jedes Land hat seinen eigenen Sozialismus. Die deutschen Arbeiter glauben es immer noch nicht. Das ist deutsch.[86]

Beide Strömungen messen dem Staat für die Schaffung ihres „Sozialismus der Volksgemeinschaft“ eine zentrale Bedeutung bei. Auch bei der „Konservativen Revolution“ impliziert dies insbesondere staatliche Maßnahmen im Bereich der Wirtschaft, um übergeordneten gemeinschaftlichen Zielen Geltung zu verschaffen.[87] Zusammenfassend läßt sich für die Neue Rechte bestimmen, daß sie die „Konservative Revolution“ als Ideenspeicher (Kurt Lenk) nutzte.

 

2.2.1)  Einordnung der Neuen Rechten in die politische Landschaft [top]

Durch die spätestens seit Mitte der achtziger Jahre in Deutschland auf intellektueller Ebene feststellbare Auflösung der Grenzziehung zwischen Erscheinungsformen des Rechtsextremismus und Spielarten des Konservativismus muß eine eindeutige Positionsbestimmung scheitern.[88] An dieser Stelle soll keine theoretische Auseinandersetzung der vorhandenen Meinungen stattfinden, die die Neue Rechte eben nur als Spielart des Rechtsextremismus interpretieren und aufgrund der Selbstbezeichnung diese immer mit Anführungsstrichen versehen.

Im Gegensatz zum altrechten Extremismus in den Erscheinungsformen des NS-Apologetismus, Neonationalsozialismus oder Revisionismus bewegen sich die im öffentlichen Interesse stehenden Vertreter der Neuen Rechten „zumindest taktisch noch im Umkreis der verfassungsmäßig garantierten Meinungsfreiheit“.[89]

Auf publizistischer Ebene gibt es eine Erosion in der Abgrenzung zwischen demokratisch-konservativen und rechtsextremen Intellektuellen.[90]

Die Wahlerfolge von rechtsextremen Parteien erwiesen sich gemäß diverser Verfassungsschützer mittlerweile weitgehend als Strohfeuer.[91] Infolge ihrer internen Querelen, personeller Inkompetenzen und medialer wie politischer Bekämpfung, gelang es den Parteien meist nicht, sich dauerhaft in Kommunalvertretungen und Länderparlamenten zu etablieren. Lediglich in Baden-Württemberg erreichten die Republikaner bei der Landtagswahl 1996 den Wiedereinzug in ein Länderparlament. Die Deutsche Volksunion (DVU) erzielte nach einem „Phantomwahlkampf“ in Sachsen-Anhalt 1998 12,6 Prozent.

Die wesentlichen neonazistischen Organisationen sind durch konsequente Ausnutzung der rechtlichen Möglichkeiten als Vereinigungen verboten worden.[92] Großaufmärsche, die gerade in diesem Bereich des politischen Spektrums zur Selbstdarstellung dringend benötigt werden, konnten in jüngster Zeit infolge der Sensibilisierung von Polizei- und Ordnungsbehörden unterbunden werden, wobei vor allem die neuen Kommunikationstechnologien zur Organisation der großen Demonstration in München im März 1997 genutzt wurden, die man als größte neurechte Manifestation interpretieren kann, da dort die Erosion zwischen rechten Demokraten und Verfassungsfeinden unmittelbar wurde: Dort demonstrierten Junge Nationaldemokraten, andere NPD-Angehörige neben Mitgliedern vom Bund Freier Bürger und CSU.

Diese Entwicklung begünstigt eine kritischere Variante des Rechtsextremismus, die weitgehende Etablierung der „Neuen Rechten“ in der politischen Landschaft. Die plumpe Bezugnahme auf den Nationalsozialismus durch die Neonazis und die unorganisierte - aber medienwirksame militante Fremdenfeindlichkeit - lenkte von den Ideen der Neuen Rechten ab, deren Strategie darauf abzielt, ihre Verfassungsfeindlichkeit zu verschleiern, um als „harmlose“ Konservative salonfähig zu werden. [93]

Es sind drei strukturelle Übereinstimmungen im Diskurs der Neuen Rechten zu attestieren:

·      die starre Fixiertheit auf eine Reihe von „erhabenen“ Kollektivbegriffen, die zum Teil ohne mit Inhalt gefüllt zu werden („Metapolitik“), ein substantielles Fundament bilden. Dazu gehört auch „Europa“ als Sinnstifter und Identitätsangebot[94]

·      nicht die deutschnationalen und völkischen Verirrungen der deutschen Geschichte werden als „Sonderweg“ interpretiert, sondern die „Rheinbundmentalität“[95] und Westfixierung der „Bundesrepublik“ wird zum Sonderweg erklärt, die „Berliner Republik, das wiedervereinigte Deutschland muß zur „Normalität“ zurückkehren[96]

·      als einigendes Band fungiert die Hinwendung zu einer radikal pessimistisch-kulturkritischen Anthropologie, die den Menschen als ein „Raubtier“ begreift, das nur durch strenge Bindung, Erziehung und autoritäre Strukturen in Schranken gehalten werden kann.[97]

Die neurechten Strömungen ziehen ihren Gewinn aus dem Manko der bundesrepublikanischen Gesellschaft und den Defiziten, wie sie oftmals nicht mehr vermittelbar sind: „(...) den oft kaum mehr rational auflösbaren Parteienstreit, medienträchtige Skandale, Korruption und Anzeichen einer um sich greifenden Selbstbedienungsmentalität“.[98] In diesem Zusammenhang als auch den Unwägbarkeiten der Zukunft gegenüber, setzt die Neue Rechte in all’ ihren Ausfaltungen „den Ruf nach der starken Hand eines autoritär geführten Staates“.[99]

Daß die Forderungen nach „Normalität“ mittlerweile im gesamten politischen Spektrum mehr oder wenig deutlich gestellt werden, erscheint kein Beweis für die Erlangung von mehr Einfluß der Neuen Rechten zu sein, sondern eine Folge der steigenden Verantwortung der Bundesrepublik in Europa und der Welt.[100]

Seit dem Mauerfall[101] und spätestens der 1994er Initialveröffentlichung von Heimo Schwilk und Ulrich Schacht Die selbstbewußte Nation. „Anschwellender Bocksgesang“ und weitere Beiträge zu einer deutschen Debatte,

„(...) tritt heute eine modernisierte, intellektuell klüger gewordene Rechte in die Arena, besetzt Themen, schafft Berührungsflächen, um Debatten ins feindliche Lager zu tragen oder Tabuschwellen gegenüber der eigenen Ideologie zu senken. Während die alte Rechte Selbstbestätigung im Hinterzimmer betrieb, baut die `Neue Rechte´ Brücken ins bürgerliche Lager, weil sie in den Denkfabriken konservativer Ideologieplaner ein Wörtchen mitreden will".[102]

Zweifelsfrei bleibt jedoch festzustellen, daß es sehr wohl Protagonisten innerhalb der Neuen Rechten gibt, die sich selbst dieses Attribut nicht verleihen würden, ferner der demokratischen Rechten zuzuordnen sind (Klaus Rainer Röhl, Rainer Zitelmann, Alexander von Stahl) und doch durchaus neurechte Positionen vertreten.[103]

 

2.2.2)  Die neurechten Inhalte [top]

 

„Kennzeichnend für ihre Taktik ist der weitgehende Verzicht der  Autoren, ihr Fernziel zu nennen und die - aus ihrer rechtsextremistischen Sicht - folgerichtige Forderung nach Systemüberwindung konkret zu stellen.“[104]

 

Kern des Theorienmodells, das von Vertretern der französischen Neuen Rechten und deutschen Rechtsextremisten übernommen und zum Teil weiterentwickelt wurde, ist der Anspruch, völkische und nationalistische Ordnungs- und Wertvorstellungen intellektuell, ideologisch und wissenschaftlich zu untermauern und sodann als politisches Alternativmodell zu präsentieren und in konservativ-demokratischen Kreisen gesellschaftsfähig zu machen.[105] Die Anhänger der Neuen Rechten sehen sich in erster Linie als Wegbereiter und Vordenker gegen die herrschende Kultur und Zivilisation im allgemeinen und den zunehmenden Werteverlust, den „ausufernden“ Nihilismus, das Ausleben persönlicher Bedürfnisse, die „Wurzellosigkeit“, die „Atomisierung“ und den Identitätsverlust der Gesellschaft im besonderen. Politisch steht der Kampf gegen jede Form von „Gleichmacherei“, für die Liberalismus und Marxismus gleichermaßen verantwortlich gemacht werden im Vordergrund.

So heißt es gleich auf der Titelseite der Netzpräsenz des Thuleseminars:

(...) ZWEI IDEOLOGISCHE EXTREME IM DIENSTE EIN UND DESSELBEN UNIVERSALISMUS: Der ehemalige Bolschewismus und das liberale Modell sind wesensgleich: Oberstes Ziel ist in jedem Falle das Heraufkommen des Homo Oeconomicus - Der Liberalismus, der überlebende Zwilling des Kommunismus - ein wesensgleicher Anbedet des Wirtschaftsmonotheismus“[106]

 

Die Forderungen der französischen Revolution, „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, werden als politische Werte abgelehnt.[107] Die „Nouvelle Droite“ bemüht sich um den Beweis einer natürlichen „Ungleichheit des Menschen bzw. der Rassen“.[108] Es sei Fakt, daß die genetische Vielfalt nicht zu beseitigen sei.[109] Daher könne es auch keine gleichen natürlichen und unverlierbaren Menschenrechte geben. Der einzelne Mensch könne sein Recht allenfalls in einem begrenzten und genau festgelegten Rahmen einer bestimmten „staatlichen“ Ordnung erhalten, garantiert durch eine politische Macht, die nach den jeweiligen Gegebenheiten Recht setzt.

Damit d’accord gehend formuliert der Bund Freier Bürger, die einzige Partei, die im Rahmen dieser Abhandlung untersucht wird: Die Nation ist der geographische Ort der Demokratie. Ohne Nationalstaat gibt es keinen Sozialstaat.[110]

Oder wie es jüngst Karlheinz Weissmann ausdrückte: Es geht letztlich um die Frage der Legitimität. Die Quelle der Legitimität ist in der Demokratie der demos. Man kommt nicht umhin, dieses Volk in irgendeiner Weise zu bestimmen.[111]

Gegen „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ setzt die Neue Rechte die Bindung an die Volksgemeinschaft,[112] die natürliche Ungleichheit der Menschen und Rassen[113] sowie den Gedanken sich selbst bildender, heldenhafter, zur Führung des Volkes berufener Eliten. Ihr Welt- und Menschenbild (unter „Ethnopluralismus“ subsumiert) geht davon aus, daß die in der genetischen Vielfalt wurzelnde Ungleichheit der Menschen nicht aufhebbar und jedes Individuum primär durch seine kulturelle und völkische Zugehörigkeit definiert sei. Die Existenz von allgemeingültigen Menschenrechten wird verneint.[114]

Wesentliches Element von Politik sei, sich von Moral freizuhalten und den Willen zur Macht bis hin zur Gewaltanwendung nach innen und außen zu verdeutlichen.[115] Macht und Herrschaft seien Teil der menschlichen Natur. Wie in der Natur gilt auch für den Menschen das „Recht des Stärkeren“ (Sozialdarwinismus).[116] Die Neue Rechte agiert nach dem Zusammenbruch des Kommunismus gegen die vorgebliche, politische, militärische und kulturelle Hegemonie der USA, die als Prototyp eines entwurzelten multiethnischen Einheitsstaates und Endpunkt des liberalkapitalistischen Individualismus betrachtet wird: „(...) KULTURKRIEG GEGEN DEN AMERICAN WAY OF LIFE: Amerika ist die eigentliche Wahlheimat von Karl Marx - Die One-World-Ideologie hat eine Schlacht verloren. Sie muß den Krieg verlieren! - Eine neo-primitive Gesellschaft – (...) Das ‘Thule-Seminar’ ruft alle Völker der Welt zum Kulturkampf auf gegen die alte und neue amerikanische ‘Weltordnung’ -  Die Neugeburt Europas hat schon begonnen.“[117]

In ihrer Grundeinstellung sind eine Vielzahl der Aktivisten und Anhänger der Neue Rechten nicht zwingend christlich - es sind antichristliche und neuheidnische Positionen anzutreffen. Das Thule-Seminar polemisiert auf seiner Homepage gegen das gleichmacherische „Judeo-Christentum“, denn:[118] „(...)Das Christentum war, ist und bleibt das Schlüsselglied des egalitären Unheils (...) - Plädoyer für eine polytheistische Philosophie - Die heidnische Auffassung des Lebens - Die unversöhnlichkeit [Fehler im Original, HS] von Polytheismus und Dualismus - Die neuen Götter stehen vor uns - Ein höherer Humanismus - Welche Alternativen? - Das XXI. Jahrhundert in der Morgenröte des Ethnos“.[119]

2.2.3)  Strategie der Neuen Rechten im vorpolitischen Raum [top]

 „Kurzfristiger politischer - nämlich parteipolitischer Erfolg - ohne metapolitische Dominanz, ohne ent­sprechende Kulturrevolution ist wertlos“[120]

 

Die Idee der Neuen Rechten versteht sich insgesamt als ein Zusammenspiel von unterschiedlichsten Gruppierungen und Einzelpersonen, die sich oft auf quasi-intellektuellem Niveau inhaltlich austauschen, die zum Teil dem Biologismus anhängen oder eher etatistisch geprägt sind, ohne selbst als eigenständige Organisation in Erscheinung zu treten. Sichtbar werden diese Gedanken inzwischen in einer kaum mehr überschaubaren Vielfalt von Zeitschriften, Magazinen, Büchern und den Aussagen von Theoriezirkeln und Gesprächskreisen. Die Neue Rechte will zunächst versuchen, zunehmend Einfluß auf den gesellschaftlichen Meinungsbildungsprozeß zu gewinnen und auf diese Weise Begriffe besetzen. Erst eine Vorherrschaft ihrer ideologischen Prinzipien bei der Definition von Politik, Staats- und Sozialwesen könne eine tatsächliche Übernahme der Macht in greifbare Nähe bringen. Vor der politischen Herrschaft steht also zunächst eine „Herrschaft in den Köpfen“.[121] Der von dem italienischen Marxisten Antonio Gramsci übernommene Theorie der kulturellen Hegemonie folgend,[122] verstehen sie sich nicht als Politiker oder aktionistische Widerstandskämpfer, sondern als Vordenker.[123] Man konzentriert sich auf „Metapolitik im Sinne eines nach rechts verdrehten Gramsci“.[124] Zuweilen werden die Grenzen zwischen konservativen Vorstellungen einerseits und extremistischen Ideologieelementen andererseits bewußt verwischt, um im Sinne vorgetäuschter Gemeinsamkeit auch extremistische Kritik an den bestehenden politischen Verhältnissen in Deutschland zu verbreiten.

Die Kampagnenthemen, die für einen derartigen „Brückenschlag“ aufgegriffen werden, sind u.a.:

·      Schutz der Wehrmacht vor angeblicher Verunglimpfung durch die Ausstellung „Vernichtungskrieg - Die Verbrechen der Wehrmacht 1941 - 1944“

·      Schutz der Bundeswehr vor Verunglimpfung nach rechtsextremistischen Vorfällen

·      die Europäische Union und die Einführung des EURO

·      Schüren von Ängsten vor dem Islam und den Moslems

·      die Rechtschreibreform.

Die Protagonisten formulieren in Andeutungen und nutzen die systemimmanenten Kritikansätze demokratischer Theoretiker wie von Arnim oder Scheuch. Hierzu greifen sie Diskurse und Themen der öffentlichen Debatte auf, insbesondere wenn diese sich im Sinne ihrer Fernziele ausbauen lassen (z. B. Kritik am gesellschaftlichen Einfluß der Parteien). Kennzeichnend für diese Taktik ist zudem der weitgehende Verzicht der Autoren, ihr Fernziel zu nennen und die - aus ihrer rechtsextremistischen Sicht - folgerichtige Forderung nach System­überwindung konkret zu stellen. Die Mehrheit der Publizisten und Zeitschriften der Neuen Rechten bleibt auf Distanz zu den rechtsextremistischen Parteien; man sieht nach wie vor den Schwerpunkt der eigenen Arbeit darin, die öffentliche Meinung in Deutschland zu beeinflussen. Die Zielsetzung dieser rechtsextremistischen Theoretiker beschreibt Klaus Kunze: Hauptwaffe ist der Tabubruch. Er ist der erste Schritt zur nötigen Umwertung der Werte. Diese beginnt mit dem gezielten Lächerlichmachen der gegnerischen Ideologeme, soweit diese nicht angeeignet und umgepolt werden können, wie z. B. das Demokratieprinzip.[125]

Ferner wird die Lagerzugehörigkeit verschleiert, man hofft auch von linken Nationalgesinnten akzeptiert und ernst genommen zu werden, indem man sich selbst als „’nonkonforme’ dritte Kraft, die weder rechts noch links, sondern vorn liegt“,[126] präsentiert. An exponierter Stelle, nämlich auf der Eingangseite ihres Angebots im World Wide Web, wird es durch das Thule-Netz wie folgt formuliert:

„Das Thule-Netz stellt sich vor: (...) der alte Streit zwischen ´rechts´ und ´links´, die soziale Frage betreffend, verliert an Kraft. Die offiziellen Rechten und Linken begeben sich zunehmend in eine ideologische Umarmung, der die politische auf den Fuß folgt: sie haben Gemeinsamkeiten entdeckt, was den Fortbestand der sogenannten westlichen Zivilisation betrifft, und zwar vor allem in den Bereichen ihrer machtstrukurellen, besonders ihrer egalitären, ökonomistischen und universalistischen ´Werte´.“[127]

 

2.2.4)  Vertreter der Neuen Rechten [top]

Als deutscher Ableger zur Nouvelle Droite versteht sich das 1980 in Kassel von Pierre Krebs[128] gegründete „Thule-Seminar“.[129] Das Thule-Seminar verfolgt rassistische, freiheits- und demokratiefeindliche Ziele und ist deshalb als rechtsextremistisch zu bezeichnen.[130] Einer der weiteren - eher selbsternannten - Vordenker der Neuen Rechten ist der Soziologe Dr. Reinhold Oberlercher,[131] Initiator und geistiger Kopf des „Deutschen Kollegs“ (DK).[132] Er tritt mit dem Anspruch auf, ein theoretisch fundiertes, in Programm und Strategie durchdachtes und praktisch durchsetzbares Staats- und Gesellschaftsmodell entworfen zu haben. Seinen Arbeitsschwerpunkt sieht Oberlercher derzeit in der Schulung der „jungen nationalen Intelligenz“,[133] die er bundesweit in Wochenendseminaren durchführt.

Oberlerchers neues staatliches Ordnungsmodell führt zur Abschaffung der individuellen Grund- und Menschenrechte. Der in seiner Würde und seiner persönlichen Freiheit geschützte Mensch steht nicht nur nicht mehr im Zentrum der verfassungsmäßigen Ordnung, er kommt darin nicht mehr vor; nur der „loyale Reichsbürger“.[134] Auch das Gleichheitsprinzip ist abgeschafft, als „Gleichmacherei“ ausdrücklich verboten. Einzige politische Größe mit Absolutheitsanspruch ist das „Deutsche Volk“ und das „Deutsche Reich“. Das Modell der pluralistischen, die allgemeinen Menschenrechte achtenden demokratischen Gesellschaft wird zugunsten einer ethnisch-kulturell homogenen, ständisch gegliederten und geistig gleichgeschalteten Gemeinschaft „loyaler“ Reichsbürger abgelöst.

Als Phänomen der Neuen Rechten ist die Junge Freiheit am stärksten in der Öffentlichkeit bekannt, die 1986 als zweimonatlich erscheinende Schüler- und Studentenzeitung gegründet wurde und mittlerweile als Wochenzeitung mit einer Auflage von ca. 10.000 Exemplaren erscheint. Sie zählt zu den führenden Theorieorganen, die sich intensiv mit dem Gedanken- und Ideengut der Neuen Rechten beschäftigt. Sie nahm für sich bis zur „Wende“ 1996 in Anspruch, als Organ einer intellektuellen Bewegung zu gelten, die sich an dem Gesellschaftsentwurf der „Konservativen Revolution“ orientierte und als hoffnungsvollstes, da medienträchtigstes, Projekt der Neuen Rechten galt. Die Junge Freiheit bezeichnet sich als konservative Wochenzeitung, die sich vorwiegend - parteipolitisch nicht gebunden - einer Vernetzung von nonkonformen und patriotischen Kräften in Deutschland verschrieben habe. Durch das unverdächtige Etikett „konservativ“ wird - laut dem Verfassungsschutzberichts des Bundes von 1996 - geschickt der zugrundeliegende Rechtsextremismus, im Sinne einer, die Demokratie delegitimierende und biologistisch geprägten Weltsicht, verschleiert.[135]

Nach Richtungsstreitigkeiten in der Redaktion und im Verlag wurde ein politischer Kurswechsel verkündet, der vom Chefredakteur als Durchsetzung des „konservativ-liberalen Impetus gegen die nationalrevolutionäre Komponente“ bezeichnet wurde.[136] Das Schlagwort der Konservativen Revolution, mit dem die JF lange warb, ist seines negativen politischen Beigeschmacks wegen bewußt zurückgenommen worden.

Nach dem erklärten Willen der JF-Veranwortlichen gehört zum politischen Grundverständnis des Blattes unabdingbar der Verzicht auf jegliche Form von NS-Nostalgie und Revisionismus. Platte Angriffe auf konstitutive Bestandteile der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, wie bei anderen rechtsextremistischen Parteien und Organisationen bekannt, finden sich bei der JF nicht. Stattdessen wird mit Anspielungen, Suggestionen und Vergleichen gearbeitet.[137]

Eine besondere Bedeutung kam den sogenannten „JF-Leserkreisen“ zu, in denen ohne organisatorische Anbindung an rechtsextremistische Vereinigungen für die Ideen der Neuen Rechten geworben und die Anhängerschaft verbreitert werden soll. Von diesen, auch der „Freien Deutschen Sommerakademie“, trennte man sich mittlerweile und verfolgt einen „rein“ konservativen Kurs, was innerhalb der Neuen Rechten und bei Rechtsextremisten nicht goutiert wird.[138]

 

2.2.5)  Intellektualisierung der Neuen Rechten [top]

Einen wesentlichen Beitrag zur Intellektualisierung und Modernisierung des Rechtsextremismus leistet die durch Theoriezirkel, Zeitungen, Verlage und Autoren repräsentierte Neue Rechte. Die Neue Rechte, die wie beschrieben ein Spektrum zwischen Rechtsextremismus und äußerstem rechten demokratischen Rand abdeckt, nutzt diese Berührungspunkte um subtil formuliertes - demokratie- und verfassungsfeindliches[139] - Gedankengut in zumeist konservative Institutionen einzubringen.

Vor dem Hintergrund der Fortschritte der europäischen Vereinigung, aber auch der zunehmenden sozialen und gesellschaftlichen Probleme in der Bundesrepublik nimmt der Nationalismus als Gegenpol zu dieser Entwicklung eine zentrale Rolle in der rechtsextremistischen Agitation ein. Der Nationalismus wird als zukunftsträchtige Ideologie und als einzig erfolgversprechende Alternative zur Lösung der innen- und außenpolitischen Probleme angesehen. Mit dieser Ideologie wird nach rechtsextremistischer Auffassung das Nationalbewußtsein der Deutschen gestärkt und „ihre nach dem 2. Weltkrieg durch die Alliierten aufgezwungene Umerziehung und Büßerhaltung“ überwunden.[140] Mit nationalistischen Thesen sollen die EU und die Einführung des EURO bekämpft und für ein Europa der Vaterländer geworben werden. Weiterhin werden von Rechtsextremisten Gebietsforderungen zur Wiederherstellung des Deutschen Reiches erhoben.[141] Während die Rückgabe der ehemaligen deutschen Ostgebiete in einer wenig verklausulierten Form bei den Rechtsextremisten von NPD oder BFG durchgängige Forderung ist, werden auf neurechter Seite auch globalere Modelle, wie die Vereinigung aller deutschsprachigen Gebiete in Europa, vertreten.[142]

Der Nationalismus im Inneren trägt antiliberale, antikapitalistische und antidemokratische Züge. In ihm vereinigen sich Fremdenfeindlichkeit, Polemik gegen Überfremdung durch eine multikulturelle Gesellschaft in Deutschland gegen Rassenmischung und den angeblich drohenden Volkstod und die Agitation gegen fremde Kultureinflüsse.[143] So problemgeladen eine multikulturelle Gesellschaft auch sein mag, so bedeutet „Ethnopluralismus“ in neurechter Lesart, eine parallele Existenz von ethnisch homogenen Gruppen in getrennten Räumen. Letztlich verneint diese Auffassung den Gleichheitsgrundsatz des Artikel 3 des Grundgesetzes und führt - in letzter Konsequenz - zu einer Apartheitspolitik. Die sozialen und gesellschaftlichen Probleme werden genutzt, um die hier legal lebenden Ausländer zu Sündenböcken nahezu aller Probleme zu stempeln und ihre Ausweisung als Lösung anzubieten.

Bei diesen Themen paart sich der Nationalismus mit Biologismus. Weit verbreitet ist die These von der Überlegenheit der nordischen Rasse. Der im Nationalsozialismus konzipierten Rassenlehre stimmen auch heute noch viele Rechtsextremisten zu.[144] Rassismus in „moderner“ und damit auch moderater Form, hält im neurechten Theoriegebäude unter dem Begriff „Ethnopluralismus“ Einzug und wird verbreitet. Damit hat sie direkte Auswirkungen auf Parteiprogramme, wie z.B. dem des Bundes Freier Bürger. Er versteckt sich hinter moderat klingenden Grundbegriffen und verkleideten Formulierungen, die nicht auf Anhieb als extremistisch erkennbar sind. Seine Grundsubstanz und Gedankenstruktur haben sich jedoch kaum gewandelt.[145]

“Neonazi” - das ist ein verrauchtes Hinterzimmer eines drittklassigen Gasthauses, das ist abgestandenes Bier, das sind ein paar schwitzende, bleiche Gesichter mit verquollenen Augen, die irgendwelche Parolen brüllen. Also so etwas habe ich doch wirklich nicht nötig.[146]

 

2.3)   Populismus / Rechtspopulismus der 80er und 90er Jahre [top]

Unter Populismus wird in den Sozialwissenschaften ein spezifischer Politikstil verstanden.[147] Politische Organisationen greifen auf diesen zurück, um sich eine größtmögliche Unterstützung in der Bevölkerung für ihre Ziele zu sichern. Dies schließt teilweise die Aufforderung an die Menschen ein, für diese Ziele selbst aktiv zu werden.

Populistische Akteure beziehen sich bei ihrem politischen Vorgehen auf „das Volk“, welches sie zu bestimmten Anlässen in unterschiedlichen Formen anrufen.[148] Dieses stellt eine Konstruktion dar, weil es, im Gegensatz zur empirischen Bevölkerung, als eine Einheit, als „homogener Körper“ vorgestellt wird. Populistische Gruppierungen lehnen es ab, Politik an einzelne Klassen, Altersgruppen etc. zu adressieren. Deshalb negieren sie auch unterschiedliche soziale Interessen und Werte. Der Populismus konstruiert das Volk nicht nur als Einheit bzw. organische Ganzheit, sondern ordnet ihm auch alle als positiv betrachteten Werte, Verhaltensweisen und Absichten zu. In der Vorstellung populistischer Akteure besteht das Volk aus einfachen, fleißigen, realistischen und ehrlichen Menschen. Als diesem gegenüberstehend nehmen sie verschiedene „Volksfeinde“ wahr. Dabei handelt es sich meist um nationale Eliten, aber auch internationale Organisationen aus Politik und Wirtschaft, religiöse Zusammenschlüsse usw. können hierunter fallen. Populistische Organisationen konstruieren eine Dichotomisierung zwischen einem unterdrückten „guten Volk“ und „bösen Volksfeinden“.[149] Alle sozialen und politischen Probleme führen sie auf das Wirken dieser dem Volk feindlich gesonnen Kreise zurück, wobei sie auf deren Inkompetenz, Machtversessenheit, Eigensüchtigkeit etc. verweisen.

Populistische Bewegungen geben vor, für das Wohl des Volkes mit aller Kraft zu kämpfen. Sie verstehen sich quasi als ein Instrument des Volkes. In diesem Zusammenhang nehmen populistische Akteure für sich in Anspruch, den einheitlichen „wahren“ Volkswillen zu kennen. Sie greifen die verschiedensten (alltäglichen) Denkmuster, Überzeugungen, Gefühle, Ressentiments, politischen Wünsche und Ursachenzuschreibungen für soziale Vorgänge bzw. Probleme, die real in der Bevölkerung existieren (und sich dabei permanent verändern), für ihr politisches Vorgehen auf.[150] Dieses vielfach irrationale Potential wird von populistischen Akteuren aus strategischen Gründen im Rahmen von Botschaften verstärkt, emotional aufgeheizt und durch geeignete Begriffe sowie umfassendere „Ideologiebausteine“ in mehr oder weniger kohärenter Weise verdichtet. Dabei kommt es zur Konstruktion von Feindbildern bzw. Sündenböcken, welche die gesamte Verantwortung für reale oder vermeintliche Fehlentwicklungen trifft. Die Begriffe und ideologischen Muster weisen eine rechte oder linke Ausrichtung bzw. Logik auf, wodurch der politische Standort des populistischen Akteurs (bzw. der konkreten populistischen Botschaft) bestimmt wird. Mit der beschriebenen Vorgehensweise sollen die Menschen möglichst eng an die populistischen Akteure gebunden werden, um sie bei bestimmten Gelegenheiten, z.B. Wahlen, zu unterstützen. Zugleich begründen diese mit dem Verweis auf die Mentalitäten des Volkes ihre programmatischen Forderungen.

Populistische Organisationen präsentieren sich „antielitär“.[151] Sie nehmen eine betont anti-intellektuelle Haltung ein und greifen oft auf die „Alltagssprache“ der Bevölkerung zurück. Populistische Akteure verzichten bei der politischen Arbeit, gegenüber „ihrem“ Volk, auf die theoretische Erläuterung erkannter sozialer Probleme bzw. komplexer gesell-schaftlicher Fehlentwicklungen.

Populistische Organisationen bevorzugen eine direkte, unvermittelte Beziehung zum Volk.[152] Als Ursache für die Entstehung bzw. Stärkung populistisch auftretender politischer Bewegungen gelten abrupt ab-laufende Modernisierungsschübe.[153]

Seit Mitte der 80er Jahre wird in den Sozialwissenschaften der (erneute) Aufstieg eines Rechtspopulismus konstatiert. Dabei handelt es sich zunächst um ein europäisches Phänomen. Mit Beginn der 90er Jahre breitet er sich international aus, wobei rechtspopulistische Parteien etwa in Kanada, Indien und Australien wahlpolitisch an Einfluß gewinnen.[154] Nach Hans-Georg Betz kennzeichnen den (europäischen) Rechtspopulismus der 80er und 90er Jahre drei Merkmale:[155]

·        Kritik des politischen Establishments

·        Neoliberalismus / Neoindividualismus

·        Einwanderung

Dem zuerst genannten Komplex kommt dabei die vergleichsweise größte Bedeutung zu.

Die Forderungen und Agitationsschwerpunkte rechtspopulistischer Organisationen ändern sich relativ schnell, in Abhängigkeit von der Konjunktur politischer Diskurse in der Gesellschaft.[156] Die rechts-populistischen Parteien werden meist von charismatischen Persönlich-keiten geleitet, die rhetorisch außerordentlich versiert sind. Sie nutzen die Medien, speziell das Fernsehen, für den Transport ihrer politischen Botschaften. Dabei kommt ihnen die dem Medium inhärente Tendenz zur Personalisierung und plakativen Vereinfachung politischen Geschehens entgegen. Hier präsentieren sie sich als der „Retter“ des Volkes, der konsequent gegen die herrschenden gesellschaftlichen Zustände ankämpft.

Die bei Wahlen zunehmend Erfolge verbuchenden rechtspopulistischen Parteien, wie z.B. der „Front National“ in Frankreich, „Vlaams Blok“ in Belgien oder die FPÖ in Österreich werden teilweise als Manifestation des Rechtsextremismus angesehen.[157] Hans-Georg Betz ordnet, wie andere Autoren, die rechtspopulistischen Gruppierungen zwar dem rechten politischen Spektrum zu, betrachtet sie aber nicht als rechtsextrem. Er begründet seine Auffassung wesentlich damit, daß die rechtspopulistischen Parteien die demokratischen Verfassungsordnungen in den verschiedenen Ländern nicht abschaffen wollten, trotz ihres Eintretens für grundlegende Veränderungen des politischen Systems.[158]

 

2.4)   Die europäische Vision der extremen Rechte [top]

Europäische Verflechtungen von Rechtsextremisten setzen ein Konzept, eine Idee voraus, die von allen Beteiligten als Minimalkonsens akzeptiert wird und die Handlungsbasis darstellt. Gleichzeitig muß dabei berücksichtigt werden, daß nicht die eine Europäische Vision propagiert wird, sondern es daneben auch abgeschwächte oder stärkerere Form gibt.

Motor der Europäischen Idee ist der Gedanke, Europa zu einer dritten Weltmacht, bzw. Supermacht zu machen, die unter Vorherrschaft der weißen Rasse stehen soll. Diese Form des "Euro-Chauvinismus" richtet sich gegen fremde Kulturen und Länder (insbs. afrikan., asiat. und Turkvölker), gegen das bürgerliche Parteienspektrum, sowie gegen die europäische Integration in der jetzigen Form.

In diesem Szenario wird einer multikulturellen, multirassischen Gesellschaft der Kampf angesagt, will sich Volk, Rasse, Kultur und Nation nicht selbst zerstören. Die Entwicklung hin zu einer "multikulturellen Zukunftsgesellschaft" widerspricht den rechten Vorstellungen von der menschlichen Natur und der Ungleichheit der Menschen. Die natürliche Hierarchie innerhalb des Volkes, die Erhaltung der Völker als "genetische Isolate" und die lebensgesetzliche Daseinsform der Unterordnung erfahren innerhalb dieser europäischen Variante die Schwerpunktsetzung.

Angestrebt wird ein völkischer Pluralismus im europäischen Wertesystem, wobei die abendländische Kultur die ideologische Grundlage eines "Europa der Nationalstaaten",oder "Vaterland Europas" bildet. In dem avisierten Europa der extremen Rechte liegt der Sinn der Abschottung in der Schaffung einer eigenen europäischen kulturellen Identität (sog. Kulturrassismus).

Da Europa aber nur als Dach für diverse ethnische Gruppen dienen soll, werden infolgedessen innerhalb der rechtsextremen Europa-Ideologie Prioritäten gesetzt. Aus der Sicht deutscher Rechtsextremisten steht an erster Stelle "alles überragend" die Überlebenssicherung für das deutsche Volk. Unmittelbar danach folgt die Rettung des Lebensraumes Deutschland. Und erst an dritter Stelle findet sich die Wiederherstellung eines Reiches der Deutschen in einem wie immer gearteten Verband europäischer Völker.

Inhaltliche Kontroversen liefert sich die europäische Rechte mit Rechtsextremisten, die die ethnozentristische Variante ablehnen. Da der verstärkte Rekurs auf eine europäische kulturelle Identität zwangsläufig die biologistische und rassistische Argumentation abschwächt, werden völkische und rassistische Traditionslinien immer mehr der Europäischen Vision angepaßt. Diese Entwicklung beäugt ein Teil der Alten Rechten in Europa mißtrauisch.

 

2.5)   Zusammenfassung [top]

Die Neue Rechte in Deutschland hat bisher keine einheitliche Ideologie hervorgebracht. Konzepte der neuen Rechten stellen nur einen ideologisch-theoretischen „Minimalkonsens“ dar, der in Teilaspekten Einzug in die Mehrheitskultur gehalten hat. Weiterhin wendet sich die Neue Rechte scharf gegen die früheren Formen altrechter Politik, um sich schließlich völlig von ihnen zu distanzieren. Die jeweils „alten Rechten“ werden als politikunfähig und rückwärtsgewandt angesehen. Doch auch das Konzept der Auflösung der Gegensätze von Rechts und Links, wie dies das Thule-Netz, Dr. Alfred Mechtersheimer und auch der JF-Chefredakteur Dieter Stein wünschen,[159] vor allem um Felder im vorpolitischen Raum zu besetzen und Diskussionsrichtungen vorzugeben, wird nicht von allen neurechten Publizisten als erstrebenswert interpretiert. So veröffentlichte Richard Herzinger im WWW:[160] „Die Meinungsführerschaft der 68er in intellektuellen Angelegenheiten scheint auch die oft beschworene Paradigmenwende von 1989 weitgehend unbeschadet überstanden zu haben. Den einen oder anderen 68er Linken auf seine Seite zu ziehen ist heutzutage selbst für die konservative Rechte von größter Attraktivität geworden. Daß die Rechte sich eigentlich nur dann Hoffnung auf breitere Resonanz in der kulturellen Elite machen kann, wenn sie sich an irgendeine spektakuläre "konservative Wende" eines Großkopfeten der Linken anhängt und gleichsam vampiristisch deren Nimbus als Tabubrecher anzapft - die rechtskonservativen Vereinnahmungsversuche von Martin Walser und Botho Strauß[161] sind die schlagendsten Beispiele dafür -, beweist eindrucksvoll, wie stabil die Hegemonie der alt gewordenen Neuen Linken von einst noch immer ist.[162]

Die wichtigsten Konzepte der Neuen Rechten weisen in vielen Aspekten deutliche Gemeinsamkeiten mit den Vorstellungen der „Konservativen Revolution“ auf. Nicht selten werden sogar identische Begriffe benutzt.

Weil der Schwerpunkt der politischen Arbeit der Neuen Rechten weit bis in die 80er Jahre hinein darauf beruhte, die in der Gesellschaft vorherrschenden Werte zu bekämpfen, dafür aber eigene Begriffe nötig sind, lag es nahe, diejenigen der „Konservativen Revolution“ zu übernehmen. Das gleiche gilt für komplexere Argumentationsmuster, wie z.B. die Liberalismuskritik.

In den 80er Jahren nähert sich die Neue Rechte in einem bis dahin deutlich anders gesehenen Konzept der „Konservativen Revolution“ an. Sie gibt die bisher biologistisch verstandenen Begriffe des Volks und der Volks-Identität zugunsten einer kulturellen Fundierung - vom faktischen zum normativen - auf.[163]

Die Neue Rechte war bei der Erneuerung rechter und rechtsextremer Ideologien erfolgreich. In fast allen Programmatiken und Erklärungen rechter Parteien oder  Gruppen, angefangen von Äußerungen der Hardliner innerhalb der CSU zu den Parteiprogrammen von Republikanern und dem BFB über NPD / DVU bis ins neonazistische Lager, lassen sich mittlerweile Ideologieansätze der Neuen Rechten finden.[164]

Besonders gilt dies für die Konzepte der „Völkischen Identität“ und des Ethnopluralismus. Da diese Ansätze fortschrittlich klingende Aspekte enthalten, konnte die Neue Rechte auch in gesellschaftlichen Milieus Aufmerksamkeit gewinnen, die sonst rechter Politik nicht zugänglich sind.[165]

Diese Strömung der politischen Rechten betont die Notwendigkeit, mit Hilfe der von ihnen ausgearbeiteten neuen Konzepte, die „geistige Verfassung“ der Gesellschaft, d.h. die herrschenden Weltbilder, Werte usw. zu verändern. Dies erscheint ihnen als Voraussetzung weitergehender politischer Veränderungen in Richtung „Volksgemeinschaft“.

Die Neue Rechte ist damit entgegen anderer Theorien[166] in dieser Untersuchung der Ausdruck und Sammelbegriff für die Verwischung der Abgrenzungsgrenzen zwischen Demokraten und Extremisten - sie ist das Brückenspektrum zwischen Wertkonservativen und Extremisten und in dieser Bedeutung mithin als rechtsextrem zu qualifizieren, wobei nicht jeder in neurechten Ideenschmieden Aktive ein Rechtsextremist ist und Einzelmitglieder dieser Gruppen sehr wohl noch auf dem Boden der demokratischen Verfassung und freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen. Dies läßt sich im Verlauf der Untersuchung an den Betrachtungen der WWW-Inhalte ablesen.

 

 

3)      Kampagnethemen [top]

3.1)   (Was eint und trennt die unterschiedlichen rechten Kräfte?) [top]

Hier erfolgt die Darstellung (des Versuchs) der Überwindung alter Auffassungen, wie sie z. B. Sleipnir propagiert, nämlich durch Schaffung einer sogenannten Querfront zwischen nationalen Kräften (Röhler, Mechtersheimer) linker und rechter Provenienz, des Zusammenführens uneinheitlicher Ansichten (Nation Europa, Staatsbriefe), sowie der Überwindung des neurechten "Mainstreams" à la Junge Freiheit von weiter rechts stehenden Gruppen. Daneben wird die Kooperation bis dato nicht zusammenarbeitender Kräfte (z. B. die Rede Horst Mahlers auf dem NPD-Parteitag in Baden-Württemberg) aufgezeigt und die Resonanz im Netz bewertet.

3.2)   Kampagnethemen (Beispiele)

·         Holocaust-Denkmal

·         NATO-Angriff auf Jugoslawien

·         Schutz der Wehrmacht vor angeblicher Verunglimpfung durch die Ausstellung „Vernichtungskrieg - Die Verbrechen der Wehrmacht 1941 - 1944“[167]

·         Schutz der Bundeswehr vor Verunglimpfung nach rechtsextremistischen Vorfällen

·         Die Europäische Union und die Einführung des EURO

·         Schüren von Ängsten vor dem Islam und den Moslems

·         Doppelte Staatsbürgerschaft

·         Latenter Antisemitismus (Entschädigungszahlungen an ehemalige Zwangsarbeiter)

·         Überfremdung der deutschen Sprache durch Anglizismen

·         Aktueller Finanzskandal der CDU

·         Schwarz-blaue Koalition in Wien

 

Der kommerzielle Aspekt - ein rechter eCommerce quasi - wird beleuchtet; insbesondere der Versandhandel mit strafrechtlich relevanten Artikeln spielt eine Rolle: Rechtsextremisten präsentieren ihr z. T. schwer beschaffbares Sortiment (Bücher, CDs - teilweise mit Hörproben -, Videos, Fahnen, T-Shirts, Devotionalien usw.) im WWW, häufig verbunden mit einer Online-Bestellmöglichkeit.

 

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Ganz neu: Der Finanzskandal der CDU

Ganz neu: Der Finanzskandal der CDU

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·        Holocaust-Denkmal

·        NATO-Angriff auf Jugoslawien[168]

·        Schutz der Wehrmacht vor angeblicher Verunglimpfung durch die Ausstellung „Vernichtungskrieg - Die Verbrechen der Wehrmacht 1941 - 1944“

·        Schutz der Bundeswehr vor Verunglimpfung nach rechtsextremistischen Vorfällen

·        Die Europäische Union und die Einführung des EURO

·        Schüren von Ängsten vor dem Islam und den Moslems

·        Doppelte Staatsbürgerschaft

 

 

Kapitel 4 fehlt noch – total reduzieren – geschichte des internets

 

5)      Analyse ausgewählter rechtsextremistischer WWW-Präsenzen in Deutschland und Österreich [top]

 

5.1.1)  Beginn rechtsextremistischer Präsenz in Deutschland und Österreich  [top]

Zu Beginn des Jahres 1996 erröffneten die österreichischen Revisionisten Kurt Peter Weiß und Franz Swoboda eine Homepage im Internet, in der der Holocaust geleugnet und antisemitische Propaganda betrieben bzw. Links zu bekannten "revisionistischen" Personen und Organisationen wie Ernst Zündel, IHR und CODOH angeboten wurden. Auf eine Anzeige des DÖW reagierte die Staatsanwaltschaft Wien nicht, mit der Begründung, daß durch die Internet-Homepage die im Verbotsgesetz geforderte Öffentlichkeit nicht gegeben wäre.[169] In der Bundesrepublik ist die vermeintliche oder reale Bedrohung - zumindest das Vorhandensein - dieser Inhalte seit 1995 ein Thema.[170]

 

Die Auftritte im einzelnen:

Deutschland

·         Junge Freiheit

·         Sleipnir

·         Deutsches Kolleg

·         Staatsbriefe

·         Nation & Europa

·         Thule-Seminar

·         Konservativer Gesprächskreis Hannover e.V.

·         Deutschland-Bewegung / Friedenskomitee 2000

·         Thule-Netz

·         Nordland-Netz

·         Deutsche Heidnische Front

·         Deutsche Konservative

·         Bewegung Unser-Land

·         Storchennest

·         Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)

·         Horst Mahler

·         Signal

·         NIT

 

Österreich

·         Aula

·         Ostara

·         Nordische Zeitung

·         Wiener Nachrichten Online

·         Bürgerschutz

·         Der Grenzgänger

·         Zur Zeit (österr. Pendant zur Jungen Freiheit)

·         fakten

 

Einspielungen aus dem Ausland mit Bezug

·         Zündel

·         Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung ( VffG )

·         Radio Islam

 

Die Neue Rechte ist seit dem November 1996 mit ersten Angeboten im WWW vertreten.[171] Die Schulungseinrichtung „Deutsches Kolleg“ stellt sich vor, veröffentlicht Kontaktanschriften und wirbt um Teilnehmer. Außerdem wird die Schulungsmappe „Die Neuordnung Deutschlands“ mit dem Einführungskurs „Reichsbürgerkunde“ eingestellt, die auch in gedruckter Form erhältlich ist. Sie enthält Aufsätze des Rechtsextremisten Reinhold Oberlercher, die teilweise schon früher in der rechtsextremistischen Monatsschrift „Staatsbriefe“ abgedruckt waren.

Der „Konservative Gesprächskreis Hannover e.V.“, der selbst seine Gründung als Leserkreis der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ beschreibt, versucht, im WWW - entsprechend der Konzeption der „Neuen Rechten“ - auf die öffentliche Meinung über ein neues Medium einzuwirken.

Laut der Beobachtung durch den Verfassungsschutz aber auch der Begriffsbestimmung in Abschnitt 1 und 2 werden folgende Präsenzen der Neuen Rechten zugeordnet und näher betrachtet:

•Junge Freiheit

•Sleipnir

•Deutsches Kolleg

•Staatsbriefe

•Nation & Europa

•Thule-Seminar

Wenn auch nicht alle der oben aufgeführten Zeitschriften resp. Zirkel über eine eigene Präsenz im World Wide Web verfügen, so sind zumindest deren Stammautoren in anderen Projekten involviert. Ob der geistigen Nähe und ihrer exponierten Brückenkopffunktion werden zusätzlich die Internetinhalte folgender Gruppen untersucht:

Deutschland-Bewegung / Friedenskomitee 2000

•Thule-Netz

•Nordland

Der Bund Freier Bürger wurde in die Analyse mit aufgenommen, da dieser enge Verbindungen zu verschiedenen Persönlichkeiten der Neuen Rechten unterhält. So publizieren nicht nur viele BFB-Mitglieder z.B. im Criticón, sondern auch die Witwe des ehemaligen Herausgebers und Anzeigenchefin des Criticón, Regine Freifrau von Schrenck-Notzing, ist Gründungsmitglied des BFB gewesen.[172] Eng wird auch mit Dr. Alfred Mechtersheimer kooperiert, der sich mit seinen ethnopluralistischen Forderungen nach einer Querfront und einer eigenen Präsenz seiner Deutschland-Bewegung in die Untersuchung einreiht.[173] Ferner muß der Angriff des Bund Freier Bürger gegen den „Parteienstaat“ Erwähnung finden. Denn bei aller zu übenden Kritik an den Parteien, erinnern diese Attacken in ihrer Terminologie fatal an die „Konservative Revolution“ der Weimarer Republik. Dies ist der Grund für die Aufnahme in die Analyse, obwohl es sich um eine Partei handelt.

Das Thule-Netz ist aufgrund seiner Vorbildstellung für die Öffentlichkeitsarbeit rechter Gruppierungen und der Klammerfunktion zwischen Neuer Rechte und rechtsextremistisch-revisionistischen Gruppen zur Überprüfung der Inhalte mithinzugezogen worden.

 

Obwohl nicht eindeutig zur Neuen Rechten gehörend, aber doch "problematische" Inhalte einspeisend, werden folgende zwei I-Net-Präsenzen auch betrachtet:

 

•Konservativer Gesprächskreis Hannover e.V.

Bund Freier Bürger

 

Nicht dezidiert eingegangen wird auf das Studienzentrum Weikersheim. Zwar sind dort Referenten und Ideologen der Neuen Rechten aufgetreten, jedoch ist das Studienzentrum in seiner Gesamtheit nicht neurechts ausgerichtet. Darüber hinaus ist nach dem Wechsel der Präsidentschaft von Dr. Filbinger zu Baron von Stetten, ein noch liberal-konservativerer Kurs in der Auswahl der Referenten und eine liberalere Gesamtausrichtung des Studienzentrum Weikersheim zu erwarten. Oder um den Worten Pfahl-Traughbers zu folgen:

„Die trennscharfe Definition von Neue Rechte demokratietheoretisch als rechtsextremistische Ideologievariante und ideologietheoretisch als gegenwärtige Anhänger der Weimarer Konservativen Revolution bildet Kriterien, die für jedes Objekt vor der Bezeichnung zu prüfen sind. Von daher werden hier [in dieser Untersuchung, HS] auch nicht von den Medien mitunter als dieser Richtung zugehörige Einrichtungen genannt wie die 'Carl Friedrich von Siemens-Siftung' oder das 'Studienzentrum Weikersheim'(...) Zwar boten diese Einrichtungen mitunter einzelnen Vertretern der Neuen Rechten ein Forum als Referenten, gleichwohl dominiert diese geistige Strömung weder die inhaltliche Linie noch den Pool der Referenten“[174]

Am Ende jeder Untersuchung einfügen: denic-Abfrage!!!!

5.1.2)  Darstellung rechtsextremistischer Homepages / Standardisierung  [top]

Hier bietet sich eine gewisse Standardisierung der Untersuchungskriterien an.

 


 

Name des Auftritts: ________________________

 

Kategorie

 

Ja

Nein

Geplant

Sonstiges

Präsentation

 

 

 

 

 

            Textlastig

 

 

 

 

            Graphiklastig

 

 

 

 

Metatags

 

 

 

 

 

Links

 

 

 

 

 

Nationale Verweise

 

 

 

 

 

Internationale Verweise

 

 

 

 

 

Besucherzahlen / Statistik

 

 

 

 

 

Nur deutschsprachiges Angebot

 

 

 

 

 

Vorlagen (z.B. Flugblätter, Aufrufe)

 

 

 

 

 

Downloadarea

 

 

 

 

 

Archiv

 

 

 

 

 

Impressum

 

 

 

 

 

Disclaimer (Standard)

 

 

 

 

 

Besonderer Disclaimer? (Bspl. Konservativ.de)

 

 

 

 

 

Wird Webspace für andere bereitgestellt.

 

 

 

 

 

Remailingsystem?

 

 

 

 

 

Forum / Foren?

 

 

 

 

 

Wird vor strafrechtl. Relevanten Inhalten gewarnt?!

 

 

 

 

 

Volltextrecherche

 

 

 

 

 

Buchversand

 

 

 

 

 

Merchandising allgemein

 

 

 

 

 

Benutzerführung

 

 

 

 

 

Kryptographie

 

 

 

 

 

 

Anti-Antifa-Konzeption (Listen o.ä.)

 

 

 

 

 

Passwortgeschützte Bereich

 

 

 

 

 

Versammlungsaufrufe

 

 

 

 

 

 

 

Damit ist m. E. eine "objektive" Vergleichbarkeit anhand der o.a. Parameter möglich. Interessant erscheint der Aspekt eines rechten "eCommerce" (Versandhandel), da dieser bis dato - Verfassungsschutzpublikationen ausklammernd - nicht behandelt wurde. Darüber hinaus erweist sich das Verwenden von Screenshots als zweckmäßig; auf der einen Seite um besondere Symboliken, die an den Nationalsozialismus angelehnt sind, dem Leser zu vermitteln und andererseits, um den schnellen Wandel der Seiten - insbesondere nach Reaktion von staatlicher oder kommerzieller Seite (Druck des Providers) zu demonstrieren.

In einem Vorwort wird die Auswahl der Homepages kurz begründet - geht es nicht zuletzt darum, eine repräsentative Auswahl aus nun über 340 Internetauftritten zu treffen, die alle Facetten des Extremismus und der gruppen- und ideologieübergreifenden Zusammenarbeit, umfassend beschreibt.[175]

 


www.beispiel.de

 

 

Ja

Nein

Sonstiges / Anmerkung

Art der Präsentation

                        textlastig
                        graphiklastig

 

 

 

Metatags

 

 

 

Links

 

 

 

Nationale Verweise

 

 

 

Internationale Verweise

 

 

 

Besucherzahlen / Statistik

 

 

 

Nur deutschsprachiges Angebot

 

 

 

Vorlagen (z.B. Flugblätter, Aufrufe)

 

 

 

Downloadarea

 

 

 

Archiv

 

 

 

Impressum (Realname)

 

 

 

Disclaimer (Standard)

 

 

 

Besonderer Disclaimer

 

 

 

Webspacebereitstellung  für andere

 

 

 

Remailingsystem

 

 

 

Forum / Foren

 

 

 

Warnung vor strafrechtlich relevanten Inhalten

 

 

 

Volltextrecherche

 

 

 

Buchversand

 

 

 

Merchandising allgemein (z.B. CDs)

 

 

 

Klare Benutzerführung / Navigation

 

 

 

Kryptographie

 

 

 

Anti-Antifa-Konzeption (Listen o.ä.)

 

 

 

Passwortgeschützter Bereich

 

 

 

Versammlungsaufrufe

 

 

 

 

5.1.3)  Denic-Abfrage (falls de.-Domain) [top]

Domainname:

 

Domaininhaber:

 

Status:

 

Letzte Aktualisierung:

 

Stand Datenbank:

 

Personendaten

Name:

 

Kontakttyp:

 

Adresse:

 

E-Mail:

 

NIC-Handle:

 

 

Name:

 

Kontakttyp:

 

Adresse:

 

Telefax:

 

E-Mail:

 

NIC-Handle:

 

 

Rights restricted by copyright. See http://www.ripe.net/db/dbcopyright.html

 


5.2)   Die deutschen Präsenzen im einzelnen: [top]

5.2.1)  Junge Freiheit

Platzhalter für Screenshot

Screenshot der Homepage der Jungen Freiheit

Der Besucher der Homepage www.jungefreiheit.de hatte[176] resp. hat die Möglichkeit, die Junge Freiheit (JF) in elektronischer Form abzurufen. Neben der aktuellen Ausgabe, deren erste Seite und Titelgeschichte auch immer als Graphik mit abgelegt ist, hat der die Website Aufrufende die Gelegenheit, mindestens die Hälfte aller Artikel, Bekanntmachungen, Leserbriefe  und Kleinanzeigen der jeweils aktuellen Ausgabe der JF online zu lesen. Die verschiedenen Querverbindungen via Link dienen der Kontaktaufnahme, dem „blättern“ im Archiv und vor allem der Selbstdarstellung. So beschreibt die JF ihr Selbstverständnis[177] auf der Homepage:

„Die JF ist eine konservative Wochenzeitung für Deutschland. Die JF will einen Beitrag dazu leisten, daß öffentliche Auseinandersetzungen um die Schicksalsfragen der Nation offen und frei geführt werden können und daß alle politischen Richtungen gehört werden. Nationalkonservative und nationalliberale Stimmen fallen in den elektronischen Medien meist unter den Tisch und die Printmedien sind meist links oder linksliberal dominiert. (...)  Hat die JF eine Chance auf dem Medienmarkt? Sie hat große Chancen, weil der deutsche Medienmarkt unter einer politischen Uniformierung leidet. Es gibt viele, aber inhaltlich kaum unterscheidbare Publikationen. Blätter mit pointiert politischer Ausrichtung haben eine Chance. Zudem fehlte eine konservative Wochenzeitung auf dem deutschen Pressemarkt. (...)Wo steht die JF politisch?

Die JF ist eine konservative Wochenzeitung. Sie ist aber auch ein Forum für freie Geister unterschiedlicher politischer Couleur. So schreiben Grünalternative und Bürgerrechtler wie Baldur Springmann und Wolfgang Templin ebenso für die JF wie nationalliberale Politiker wie Manfred Brunner oder Thomas Schmid.“ [178]

 

Aufgrund der herausragenden Stellung der Jungen Freiheit innerhalb des Gefüges der neuen Rechten als das Medienorgan und Sprachrohr, muß der Untersuchung der Webpräsenz - trotz aller Anfeindungen als zu systemkonform von Teilen der Szene - ein längerer Blick auf die politischen Standort der Jungen Freiheit innerhalb des rechten Spektrums vorangestellt werden, um ihre Ausnahmestellung hervorzuheben.[179] Die JF wird in ihrer Extremismusbewertung unterschiedlich gesehen; während nur der nordrhein-westfälische Verfassungsschutz sie beobachtet, wird sie in anderen Bundesländern zwar als Sammelbecken der Neuen Rechten bewertet, jedoch nicht der extremistischen Spielart zugeordnet.[180] Dennoch geben einem die Verfassungsschutzberichte ein Eingrenzungsinstrumentarium an die Hand, das sich auf die zu analysierenden Homepages projizieren läßt.

Politische Standortbestimmung

Die JF gilt als das Sammelbecken der Neuen Rechten, in dem neben dezidiert rechtsextremen Autoren auch Konservative, Nationalkonservative und „Linke“ zu Wort kommen oder als Interviewpartner auftreten.[181] Sie bietet das Gesamtprogramm der Neuen Rechten, wiewohl dieser Begriff („Neue Rechte“) selten genutzt wird, so etwa in einem Interview mit Alain de Benoist. Der große Bezugspunkt im Gefüge der Konservativen Revolution (KR) war bis zur Umbesetzung in der Redaktion, Carl Schmitt[182], der in fast jeder Ausgabe Erwähnung fand. Es ist eine Schanierfunktion der Jungen Freiheit festzuhalten, wie sie im Abschnitt 2.1. und 2.4. entwickelt wurde; deren Ideologie zwischen Konservativismus und Rechtsextremismus plaziert wurde. Diese Intention, die Klammer zu bilden und Diskussionen ohne Berührungsängste mit Protagonisten jedweder politischer Couleur zu führen, zeigt sich in der Auswahl der Interviewpartner sowie der Einladung, für die JF zu schreiben. So schrieben auch nach dem Richtungswechsel neben ehemaligen Funktionären der FAP (z.B. Andre Goertz, der auch im World Wide Web unter URL: http://www.nit.de vertreten ist), Republikaner und Konservative wie Franz Schönhuber, Hanna Renate Laurien, Heinrich Lummer, Gerhard Mayer-Vorfelder und Alfred Dregger für die JF - die Liste ließe sich beliebig erweitern. Das Leserecho ist ebenfalls schaniergerecht: Von Rohrmoser über Mohler bis zur tageszeitung wird die JF zur Kenntnis genommen, gelobt, als neue „rechte taz“ gefeiert. Ein Ausschnitt dieser Kritiken wird auszugsweise unter URL: http://www.jungefreiheit.de/and.htm ins Netz gestellt. Die redaktionsimmanente Absicht, eben eine unorthodoxe konservative Zeitung zu machen, wird durch die taz bestätigt: „Ein Blick in die Junge Freiheit lehrt: die Protagonisten der ´Neuen Rechten´ sind wißbegierig und theoriefreudig. Themen wie die ´multikulturelle Gesellschaft´, ´deutsche Identität´, ´Nation´, ´Gentechnologie´ oder die ´neue Weltordnung´ werden auf einem intellektuellen Niveau diskutiert, das Kreuzberger und Frankfurter Szenestammtischen bereits vor Jahren abhanden kam.“[183]

In der Januarausgabe der Jungen Freiheit von 1993 hat Roland Bubik in einem beachtlichen Essay den „Standort des Jungen Konservatismus“ umrissen. Die Position, die entwickelt wurde, ist laut Wolfgang Gessenharter, eine „Zwischenposition“.[184] Die JF stehe zwischen „der Verfinsterung der deutschen Seele im Nationalsozialismus“ und dem „Triumph des dispensiven westlichen Geistes“.[185]Freiheit, Menschenwürde, Selbstbestimmtheit“ werden als „einst große, geistige und humane Leitbegriffe von eindeutiger Schlichtheit“ gewürdigt. Durch „Mißbrauch“ laufen sie Gefahr, pervertiert und entleert zu werden, sie seien „zu Begriffsfossilien aus aufklärerischer Zeit degeneriert“.[186] Die Entwicklungen seit der Französischen Revolution haben nur zu neuen Unfreiheiten geführt. „Bar jeder Utopie bleibt der Konservative bei der Suche nach neuen Grundfesten frei vom Beglückungswahn der Linken.[187] Den nicht verwunderlichen Vorwurf der Demokratiefeindlichkeit bei der Fixierung auf Carl Schmitt entkräftet Bubik; er distanziert sich ausdrücklich von früheren konservativen Gedanken, denen zufolge Demokratie zu verwerfen wäre. Dem Jungkonservativen (sic!) gehe es heute vielmehr um „deren beste Form“. Die Konservative Revolution sei aber immer noch, auch wenn er ihr „ein Paradigma illiberalen Denkens“ attestieren müsse, eine konstruktive Demokratiekritik, die Illiberalität sei „in [ihrer] Zeitbedingtheit zu interpretieren“.[188] Neben Spitzen gegen den „Egalitarismus“, der „Utopie der Brüderlichkeit“, „fehlenden Eindeutigkeiten im Pluralismus“ und der „Kompromißmeierei“ wird das Buch von Karlheinz Weissmann Rückruf in die Geschichte begeistert aufgenommen und als „ein Manifest des neuen Deutschlands“ gefeiert. So sehr „Carl-Schmitt-Light“ (Armin Pfahl-Traughber) propagiert wird, um ihn auch gemäßigt konservativen Lesern zuzuführen ohne in der rechten „Schmuddelecke“ (Pfahl-Traughber) zu stehen, so eindeutig äußerte sich zwei Ausgaben vorher Thor von Waldstein zum Thema Carl Schmitt: Die Kinder der betrogenen Nachkriegsgeneration greifen wieder zu all den Büchern, die Gott und Walter Jens verboten haben. Der Name, der zur Kennzeichnung dieses Phänomens genannt werden muß ist Carl Schmitt (...) Wer mit dem Grundgesetz unter dem Kopfkissen schläft, braucht Carl Schmitt nicht.“[189] Auch wenn diese unverschleierte Schmitt-Hommage von Armin Pfahl-Traughber als Ausnahme bezeichnet wird, so stellt man fest, daß in der Jungen Freiheit neben Artikeln, „die ansonsten vielleicht manchem law-and-order verpflichteten Konservativen aus dem Herzen geschrieben sein könnten“,[190] auch solche erschienen, die ihre rechte Demokratiekritik, teilweise auch Demokratiefeindlichkeit nicht einmal bemüht sind, zu verbergen.[191] Viele Autoren der JF wollen den nachneunundachtziger Deutschen nahebringen, was sie ablegen müssen: „Nations- und Geschichtsvergessenheit, Machtignoranz, antiautoritäres Denken, Pazifismus, Feminismus, Antimilitarismus, Vergangenheits­bewältigung, West-extremismus“.[192].

Die Homepage der Jungen Freiheit

Seit dem 9. November 1996 ist die Junge Freiheit im World Wide Web mit einer eigenen Homepage und unter eigener Domain (URL: http://www.jungefreiheit.de) vertreten. Seit dem Start hatte die Homepage 47912 Besucher.[193] Die Wichtigkeit der Einspeisung der Inhalte ins World Wide Web wird durch Chefredakteur Dieter Stein verdeutlicht. Mit Hinblick auf die Anschläge auf die Druckzentren, den Boykott von Kiosken und die Bedrohung von Verkäufern gibt er die Motivation für die WWW-Präsenz der Jungen Freiheit wieder: Der Start im Internet dient dem weiteren Ausbau des Projektes JF und die Öffnung des Mediums Zeitung für diese Technologie. Wir erhoffen uns auch, die Probleme und Einschränkungen des Zeitungsvertriebes über Zeitungs­händler über das Internet kompensieren zu können. [Hervorhebung HS][194]

Damit ist das World Wide Web mittlerweile ein existentieller Bestandteil der JF. Im Gegensatz zu anderen sogenannten etablierten Tages- und Wochenzeitungen nutzt sie es nicht nur als Ergänzungsangebot oder Marketinginstrument. Es geht aufgrund der vorhandenen „Probleme und Einschränkungen des Zeitungsvertriebes“, vielmehr darum, die Vermittlung der Inhalte sicherzustellen. Nicht zuletzt des hohen Preises der Einzelausgabe der Jungen Freiheit (DM 4,50) wegen, kann davon ausgegangen werden, daß es viele Leser gibt, die sich nicht der Printausgabe bedienen, da ihnen das Abonnement zu teuer ist. Stattdessen werden sich diese Nutzer, die für sie interessanten bzw. ansprechenden Artikel und Beiträge - z.B. die Kolumne des früheren Welt-Mitarbeiters Pankraz - herunterladen und offline lesen.[195] So heißt es auch unter „Benutzerhinweise“: „Um Ihren JF-Internetbesuch so preiswert wie möglich zu gestalten, können Sie Inhalte herunterladen, die Leitung ‘kappen’ und offline lesen, oder Sie drucken sich die Seiten aus.[196]

Hier wird offenkundig, daß die Junge Freiheit eben nicht nur ein Zeitungsprojekt, das bei allen Angriffen auf die Solidarität - ähnlich der Abo-Aufrufe der tageszeitung - der Leser und Sympathisanten angewiesen ist, sondern auch Diskussionsforum und Sammelbecken darstellt. So heißt es auf der Website: Eine große Rolle beim Ausgleichen des jährlichen Defizits spielt der Förderkreis ‘Freunde der JUNGEN FREIHEIT’, der 1996 und 1997 insgesamt knapp 1,1 Millionen Mark Spenden unter den Lesern der JF geworben hat. Die JF wird so zur ‘Leser-Zeitung’ schlechthin in Deutschland. Keine Zeitung darf eine derart engagierte Leserschaft ihr eigen nennen ...“.[197]

Entgegen aller betriebswirtschaftlichen Rentabilität wird die Junge Freiheit bewußt als „konservatives Projekt“ zur Schaffung einer publizistischen Gegenöffentlichkeit zum herrschenden „Mainstream“ und Projekt zur Gewinnung eines Teils der kulturellen Hegemonie und Diskurshoheit verstanden. Damit einhergehend heißt es auf der Homepage: Die Frage nach der Bewertung der JF mag manchmal auch eine Selbstbewertung der JF-Leser (...) sein. Insgesamt waren 20 Begriffe vorgegeben und Mehrfachnennung möglich. Das Ergebnis ist allemal aufschlußreich. Hierbei wird die JF am häufigsten als konservativ (58 %), engagiert (52 %), national (51 %), national-liberal (41 %), rechts (36 %), vielseitig (31 %) und modern (21 %) eingestuft.“[198]

Folgerichtig ist dann auch die Zusammenarbeit der Zeitung mit demokratischen Konservativen, Nationalliberalen und - Rechtsextremen. Die Verbindungen reichen von Vertriebenenverbänden, der Deutschen Gildenschaft über die Rechtsaußen der Unionsparteien wie etwa Heinrich Lummer, dem Bund Freier Bürger oder der rechtsliberalen Gruppe in der FDP um Alexander von Stahl bis hin zu neurechten und rechtsextremen Zeitschriften wie „Criticon“, „Wir selbst“, „Aula“ und „Nation und Europa“.

Seit der Distanzierung der JF von ihren Leserkreisen im Juni 1996 sind Aktivitäten von Gruppen, die sich als „JF-Leserkreise“ bezeichnen, unter Beihilfe der Jungen Freiheit nicht mehr bekannt geworden.[199] Gleichwohl unterstützt die JF ähnliche Zirkel weiterhin schon dadurch, daß sie ihnen in Veranstaltungshinweisen und Kleinanzeigen ein Forum bietet.[200] Auch im World Wide Web werden diese Veranstaltungen unter der URL: http://www.jungefreiheit.de/tt.htm eingespeist. So wird zum Beispiel für eine Veranstaltung geworben, die auch das Thuleseminar bewirbt: „Dolomiten/Südtirol. 22.–26.07.1998: 6. Sommeruniversität der Europäischen Synergien zu den Themen "Geld und Herrschaft des Geldes", "Völkerwanderung und Immigration", "Kritik der Parteienherrschaft" und "Die wahre Religion Europas". Referenten u.a. Marc Lüdders, Frederic Valentin, Gerhoch Reisegger, Robert Steuckers und Guillaume Faye[201]. Info: 040 / 47 78 31 (Fax)“.[202] Ferner findet sich auf der gleichen Website die Ankündigung für eine Podiumsdiskussion „Quo Vadis Deutschland?“ des Heilbronner Kreisverbandes der Republikaner am 12.06.1998 mit Alfred Dagenbach, Hans Hirzel und Dr. Alfred Mechtersheimer[203] (siehe Kapitel 4.8.), in Neckarsulm. Insbesondere die Zusammensetzung der Teilnehmer anderer Veranstaltungen, die angekündigt werden, und ihre Aktivitäten im neurechten Spektrum sprechen dafür, daß bewußt auch Gruppierungen, die jenseits einer Brückenfunktion stehen, ein Medium zur Schaffung von Öffentlichkeit geboten wird, so z.B. der unter Beobachtung des Verfassungsschutz stehenden Hamburger Burschenschaft Germania (und ihrem ehemaligen Bundesbruder Andre Goertz, früher FAP) und rechtsextremen Organisationen wie DESG inform. Dem gegenüber gestellt werden Veranstaltungen mit Bürgerrechtlern wie „Der Demokratie Zukunft geben – Europas Weg zu Freiheit und Verantwortung. Bürgerrechtler-Kongreß im Gewandhaus u.a. mit Bärbel Bohley, Konrad Weiß, Günter Nooke, Vera Lengsfeld, Gerd Poppe, Wolf Biermann, Joachim Gauck und Jürgen Fuchs. Info: 0 22 41 / 2 46‑5 43.

Bei den Veranstaltungshinweisen im World Wide Web finden sich sowohl Vorträge, Podiumsdiskussionen der Neuen Rechten als auch Veranstaltungen von Vertriebenenverbänden und Volksfeste. Jedoch stellen diese nicht die Mehrheit der angekündigten Veranstaltungen dar. Auffällig ist bei diesen Veranstaltungen das nahezu konspirative Moment, da im Gegensatz zu Ankündigungen von Vorträgen der Vertriebenenverbände oder der parteinahen Stiftungen, bei neurechten Veranstaltungen meist nur eine Kontakttelephonnummer oder Faxnummer angegeben wird. Der elektronische Veranstaltungsteil, wie auch der in Printform, schließt mit der Aufforderung: „Vorträge, Ausstellungen, Volksfeste, Diskussionen, Kongresse, Demonstrationen und Seminare, die Sie vermissen, die aber für unsere Leserschaft von Interesse sein könnten, schicken Sie bitte per Fax (030 / 86 49 53-14), E-Mail quast@jungefreiheit.de oder Brief (Hohenzollerndamm 27a, 10713 Berlin) an die JF-Terminstelle.[204]

Die ethnopluralistische Stoßrichtung, die auch auf der Homepage der JF zu finden ist, verdeutlicht sich unter der Rubrik „Einige Worte vorab“ von Dieter Stein[205]: An der Schwelle zu einem neuen Jahrtausend steht Deutschland vor wichtigen Richtungsentscheidungen. Eine dramatische Geburtenentwicklung macht aus den Deutschen ein sterbendes Volk.[206] Eine nach wie vor unkontrollierte Einwanderung aus allen Teilen der Welt verstärkt die bedrohlichen Effekte dieser demographischen Entwicklung. Nach Auffassung des Bevölkerungswissenschaftlers Herwig Birg werden bei Anhalten der jetzigen Entwicklung bereits im Jahr 2050 fast soviel Zugewanderte in Deutschland leben wie Deutsche.“

Diesen Worten folgen Überlegungen zum Zusammenwachsen EU-Europas, das, nahezu mit dem gleichen Wortlaut wie er beim Bund Freier Bürger zu finden ist, als große Gefahr gesehen wird, insbesondere da Deutschland im eigenen Lande noch größere Gefahren bevorstünden: „Deutschland sitzt mit der demographischen Entwicklung auf einem sozialen Pulverfaß. Ist Solidarität in unserer Gesellschaft bei obendrein auseinanderdriftenden ethnischen Gruppen überhaupt aufrecht zu erhalten?[207]

Dennoch sieht Chefredakteur Dieter Stein auch große Chancen für Deutschland, was jedoch fehle, sei, „(...) die große geistige Auseinandersetzung um die Zukunft unseres Vaterlandes. Anstöße hierzu kamen und kommen verstärkt von einer jungen, gelegentlich auch so bezeichneten ‘Neuen Rechten’. Die Debatte um den Aufsatz ‘Anschwellender Bocksgesang’ des Dramatikers Botho Strauß und die ‘Selbstbewußte Nation’, einem Sammelband von Ulrich Schacht und Heimo Schwilk, legte Defizite der deutschen Öffentlichkeit zu souveränen Auseinandersetzungen offen.

Statt einer Streitkultur haben wir eine Kultur der Verweigerung. Wir erleben 'trotz der politischen Erschütterung durch 1989' nach wie vor die infantile Weigerung einer Nation, Realitäten erstens zur Kenntnis zu nehmen und zweitens sich offen mit den daraus folgenden Konsequenzen auseinanderzusetzen.“[208]

Die für ihn mit dem Fall der Mauer zusammenhängenden Konsequenzen, die auch die demokratischen „Normalisierungsnationalisten“ (Peter Glotz) einfordern, bleibt er schuldig. Jedoch sieht er die Möglichkeit, durch konservative Publizistik wieder Themen und Diskurse vorzugeben: Das westdeutsch-apolitische Zitierkartell der Verweigerung überging aber im Sinne der Noelle-Neumannschen Schweigespirale konservative Publikationen konsequent. Politische Ideen und Vorstellungen müssen, wenn sie Wirkung entfalten sollen, den öffentlichen Raum erreichen. Zirkulieren sie lediglich in der Binnenwelt einer Randgruppe, so sind sie wirkungslos. Die JUNGE FREIHEIT ging deshalb einen Weg, der immer die offene Auseinandersetzung mit eigenen und fremden Positionen suchte.“[209]

Chefredakteur Stein sieht den konservativen Journalismus im Aufwind, wenngleich, „(...) das Totschweigen unliebsamer politischer Positionen und die Umwertung von Begriffen durch von der politischen Linken beherrschte Medien[210], [System hat. Er stellt fest:]Deshalb versuchen die Verfechter der ‘Political Correctness’ auch über die Umwidmung oder Beseitigung von Begriffen aus dem öffentlichen Sprachgebrauch unliebsame 'vornehmlich konservative, nationale oder ‘rechte’ ' Positionen zu marginalisieren oder auszuschalten.“[211]

Die JF publiziert auf der Homepage die Inhaltsangabe der jeweils aktuelle Printausgabe plus Graphik der Titelseite, wobei die von der Redaktion als wichtig erachteten Artikel auch ins Netz gestellt werden, die farblich als Link gekennzeichnet und in elektronischer Form abrufbar sind. Daneben kann man einen „Blick in die Redaktion[212] werfen und ein Bild auf den Rechner laden, der die JF-Redakteure bei der Arbeit zeigt. Gleiches gilt für „Wir machen die JF“,[213] dort kann eine JPG-Graphik der kompletten Redaktionsmannschaft und des Sekretariats abgerufen werden. Daneben veröffentlicht man die Leserumfrage des Jahres 1997 und 1998, die laut Redaktion einiges über die Klientel der JF verrate:

„Welche Zeitungen liest der JF-Leser außerdem noch? Einsame Spitze ist hier bei den Tageszeitungen das ‘Pflichtblatt der Frankfurter Wertpapierbörse’, die FAZ (32 %), gefolgt von der Welt (12 %), Wirtschaftszeitungen (6 %), taz (2,5 %) Frankfurter Rundschau (2 %). Bei den Magazinen und Wochenzeitungen führt Focus (24,5 %), dann kommen erst der Spiegel (17 %), Welt am Sonntag (15,5 %), Ostpreußenblatt (11 %), Rheinischer Merkur (4 %), Die Zeit (4 %). Bei den Zeitschriften wird oft Nation Europa (19 %) und Criticón (10 %) [Hervorhebung HS] gelesen.[214]

Letztendlich hat man die Gelegenheit, mit der Jungen Freiheit per e-mail in Kontakt zu treten, sich über bestimmte Themen näher zu informieren und Publikationen zu bestellen. Dies bedarf jedoch noch der Forcierung - auch mit Hinblick auf eine zusätzliche, finanzielle Stabilisierung der Jungen Freiheit, denn „den Buchdienst der JF nutzen noch zu wenige: Erst 32 % der JF-Leser bestellen bei ‘ihrer’ Zeitung.“[215]

Im Gegensatz zu anderen untersuchten WWW-Präsenzen wird auf das Thema Kryptographie und Steganographie nicht eingegangen. Ferner besteht die Möglichkeit, ältere JF-Ausgaben, so sie denn als elektronisch erfaßter Text vorliegen, unter „Archiv“ abzurufen, dies umfaßt den kompletten Jahrgang ab 1997.[216] Als aktuellste Neuerung speist die Redaktion auch die Leserbriefe ins Netz ein. Neben der Möglichkeit, via elektronischer Post seine Meinung über die Homepage oder als Leserzuschrift der Redaktion kundzutun, können die Leserbriefe, die identisch mit dem Abdruck der Printversion sind, abgerufen werden. Diese Leserbriefe werden seit dem 21. Mai 1998 eingespeist, was insbesondere wenn es sich um exponierte Akteure wie den Generalsekretär des BFB, Heiner Kappel handelt, ein Gewinn an Reputation darstellt.[217] Als Schaltstelle ist die Junge Freiheit für die Neue Rechte nicht nur ihrer Veranstaltungshinweise wegen immer noch hochinteressant. Da auch in der elektronischen Version kommerziell geworben wird, finden sich neben der Werbung für den Komm mit-Verlag, das Schwarzbuch des Kommunismus von Stéphane Courtois, welches per Graphikbanner beworben wird, auch regelmäßig Inserate rechtsex­tremistischer Organisationen und Verlage, so zum Beispiel Inserate des Buchdienstes Michael Prümmer[218] und Werbung für das Mitteilungsblatt der rechtsextremistischen Organisation „Deutsch-Europäische Studiengesell­schaft“ (DESG).

Per elektronischem Formular kann man ein Probeabonnement bestellen. In diesem Falle wird die Seite „Wir bedanken uns für Ihre Bestellung ! Sie lesen mit der JUNGEN FREIHEIT eine der wenigen Zeitungen, die von Großverlagen und Medienkonzernen unabhängig ist.“,[219] aufgerufen. Die o.a. Möglichkeit, per Fax oder elektronischer Post Veranstaltungen anzukündigen, rundet das Angebot an elektronischer Kontaktaufnahme und Feed-Back ab.

Nichtsdesotrotz hat die Webpräsenz der JF nicht den Sammlungscharakter, wie man ihn der Printausgabe eindeutig bis zum Wechsel der Redaktion zubilligen konnte. Neben der Ablehnung, die sie mittlerweile auch von Kreisen und Gruppen neurechter Provenienz erfährt („Junge Feigheit“), reduziert sich die Stützung anderer neurechter Gruppen auf Veranstaltungshinweise und eine weitere Seite, auf der Gruppen (vom Kurt-Schumacher Kreis „rechter“ Sozialdemokraten über die Unionsparteien bis zu „Nation und Europa“) aufgelistet werden. Diese sind teilweise mit einem Link versehen; die eingespeisten Gruppen befinden sich zumeist im „Grenzbereich“ zum Extremismus. Mit einem Link versehen werden folgende Gruppierungen, Zeitschriften und Parteien:

·       Bund Freier Bürger - Die Freiheitlichen (BFB)

·       Deutsche Burschenschaft

·       Die Freiheitlichen

·       Die Republikaner (REP)

·       Republikanischer Hochschulverband Marburg

·       Friedenskomitee 2000

·       Institut für Hochschulrecht, Münster

·       Junge Landsmannschaft Ostpreußen, Landesverband Baden-Württemberg

·       Konservativer Gesprächskreis Hannover

·       Landsmannschaft Ostpreußen

·       Das Ostpreußenblatt

·       NATION&EUROPA

·       Radikalliberale Homepage

·      Studienzentrum Weikersheim

 

Der dort werbende Komm-Mit-Verlag bietet auch eine Adressenliste an, von deren Inhalt sich die JF zwar distanziert, ihn jedoch zum Abruf bereithält.

Im Gegensatz zum Thule-Netz bietet man anderen Gruppierungen keinen Webspace an und versteht sich auch nicht als das einigende Sprachrohr einer neurechten Bewegung wie das Deutsche Kolleg, sondern begrenzt seine Dienstleistung auf das Angebot, wie es auch etablierte Printmedien auf ihren Websiten anbieten. Andererseits weiß der Nutzer, wo er sich umfassend über Veranstaltungen mit Protagonisten der Neuen Rechten informieren kann. Abschließend Erwähnung finden muß der Umstand, daß der Besucher explizit darauf hingewiesen wird, daß die Nutzung des Netzangebotes völlig anonym sei. Dies stützt die These, daß der Vorteil des virtuellen Angebots vor allem darin liegt, mit Sympathisanten neurechter Gedanken und Theoriegebäude in Kontakt zu treten und unerkannt zu bleiben; man wird nicht dadurch abgeschreckt, daß man sich in die reale Gesellschaft dieser Zirkel begeben müßte.[220] Mit der Anwesenheit im World Wide Web nutzt die Junge Freiheit eine der Möglichkeiten, ihren Bekanntheitsgrad zu steigern, die öffentliche Präsenz in einem bedeutenden Medium für die Zielgruppe der Akademiker und Entscheidungsträger - dem Internet - zu sichern und ein Gegengewicht zur etablierten „linken, politisch-korrekten“ Presse und zur Konservativen als „Pflichtblatt der Frankfurter Wertpapierbörse“ bezeichneten FAZ und Welt zu schaffen.

Die starke Eingebundenheit in eine neurechte Stoßrichtung, die das althergebrachte Rechts-Links-Schema, wie es auch in demokratischen Überlegungen sich überlebt zu haben scheint, auflösen will, klingt bei Chefredakteur Dieter Stein - wenn auch nicht auf den kurzen Nenner des Thule-Netzes gebracht - [221] einfach: Man wünscht sich national denkende Menschen, egal welcher politischen Couleur,

„’Bewegungs-Politiker’(...), basisdemo­kratische, autonome Initiativen und eine politische Gräben und Lager übergreifende Diskussion.(...) Der kleine politische Hoffnungsschimmer, der auch schon auf der Linken ernsthaft registriert wurde [Alfred Mechtersheimer, HS] scheint mit seiner Annäherung an Frey nun zu erlöschen. Welcher Politiker außerhalb einer nationalen ‘Rechten’ ist seit 1995 denn gewonnen worden für diese neue Bewegung? Statt dessen hat sich mit Rolf Stolz ein interessanter Exponent der nationalen Linken unter Protest gegen Mechtersheimers Anlehnungskurs an rechte Parteien zurückgezogen. (...) Was ein interessanter und spannender Aufbruch einer bunten Truppe aus patriotischen Menschen unterschiedlicher politischer Strömungen hätte werden können, scheint im grauen 60er Jahre-Muff einer westdeutschen Alt-Rechten zu ersticken.“[222]

Zur Sicherstellung der herausragenden Position innerhalb des konservativen und neurechten Spektrums wäre das Anbieten eines elektronischen Rundbriefes, einer Mailingliste oder der Versendung von Nachrichten per e-mail denkbar. Auf Anfrage wurde mitgeteilt, daß es keinen elektronischen Rundbrief gäbe, jedoch wird es, (...)ab Mittwoch (22.07.) 18.00 Uhr einige Veränderungen in der Struktur und im Layout der digitalen JF-Inhalte geben. Alle Inhalte sind von unserer Seite weiterhin kostenlos, einige Bereiche sind für registrierte Leser mit PIN u. User-ID zugänglich. Die Veränderungen dieser PIN u. User-ID werden den registrierten Lesern per E-Mail mitgeteilt.[223]

Nach dem Relaunch der Präsenz im Juli 1998 konnte zeitweise nur noch mit einer USER-ID auf das Archiv zugegriffen werden. Da man zum Erhalt dieses Kennworts seine komplette Anschrift in ein Formularfeld eingeben und registrieren lassen mußte, erkannte man dies als Rückschritt sein, da die fehlende Anonymität einige Nutzer abschreckte.[224] Dieses Manko wurde den Betreibern schnell klar und das Konzept wurde abermals geändert. So werden ausgewählte Artikel der Printausgabe seit August 1998 eingestellt und nach einer Woche sind sie als Volltext les- und herunterladbar.

Neue Aboaktion im Frühjahr 2000:

 

Für das erste Halbjahr 2000 scheint man sich einiges vorgenommen zu haben, vgl. untenstehenden Aufruf:

 

2000 neue Abos bis zum 30. Juni 2000

Walser, Sloterdijk, Reemtsma, Doppelpaß: Die JF muß noch stärker werden!

Liebe Leser,

wir sollten uns warm anziehen. Die nächsten Polit-Kampagnen kommen bestimmt. Und sie werden sich gewaschen haben.

Nach den jüngsten Geschichtsdebatten – der Walser-Bubis-Kontroverse, dem Streit um die massenhafte Vergabe der deutschen Staatsbürgerschaft durch den Doppelpaß an Millionen Ausländer, der Debatte um die Thesen des Philosophen Peter Sloterdijk, dem Spektakel um den Tabak-Millionär Reemtsma und seine wissenschaftlich widerlegte Anti-Wehrmachtsausstellung – nach diesen Kampagnen wissen wir, wie notwendig unabhängige und unbestechliche Stimmen sind.

Für künftige geistige Debatten und politische Auseinandersetzungen brauchen wir Medien wie die JUNGE FREIHEIT (JF), die dem etwas entgegenhalten.

Es ist so: Meinungen werden ausgegrenzt, Nachrichten unter den Teppich gekehrt, Autoren mundtot gemacht. Kurz: Die Medien spiegeln nicht immer das gesamte Meinungsspektrum wider. Deshalb brauchen wir eine Zeitung wie die JUNGE FREIHEIT.

Die JF muß jetzt noch viel stärker werden

Die JF wird immer häufiger zitiert: in Spiegel, Focus, FAZ, Zeit, Welt, Funk und Fernsehen – sogar in Bundestagsreden. Sie nimmt Einfluß auf die öffentliche Meinungsbildung. Trotzdem reicht das noch nicht. Wir müssen die JF ausbauen, damit sie überhaupt nicht mehr zu überhören ist.

Hierfür müssen wir im Jahr 2000 dringend Geld investieren. Sparsam, gezielt und wirksam. Keine Mark soll unnötig ausgegeben werden. Es stehen notwendige Ausgaben an. Das Computersystem der Redaktion muß modernisiert, Vertrieb und Werbung gestärkt und die Leistung der Zeitung um wenigstens zwei redaktionelle Seiten erhöht werden. Schritt für Schritt muß die Verbreitung der JF gesteigert werden, so daß immer mehr – gerade jüngere, Schüler und Studenten! – Menschen Zugang zu den Inhalten und Ideen finden, die die JF publiziert.

Sechs Jahre Wochenzeitung: Ein Gang durchs Feuer

Diese Zeitung ist wahrlich ein publizistisches Abenteuer! [...][225]

 

[verwursten!]


5.2.2)  Sleipnir  [top]

Die Homepage

Platzhalter für Screenshot

Screenshot vom 07. Juli 1998

Die Ersteller der Seite, die zu finden resp. wiederzufinden schon fast detektivische Fähigkeiten verlangt[226] verfügen entweder über sehr wenig HTML-Kenntnisse oder Zeit - im Gegensatz zu anderen Präsenzen ist diese graphisch wenig ansprechend und sehr textlastig. Aufgrund der geistigen Nähe zur „Konservativen Revolution“ und eingedenk des Umstandes, daß Sleipnir sich selbst als „national-revolutionäres“ Theorieorgan sieht und die Unterschiede zwischen rechts und links durch "national" auflösen will, wird es mituntersucht, obwohl dies aufgrund der vielen Wanderungen und Umzüge teilweise der Suche nach der vielzitierten Nadel im Heuhaufen gleicht. .[227]

Die deutsche, bis August 1999 erreichbare „Inter-Netz“-Adresse (URL: http://www.germany.net/teilnehmer/100/119271),[228] erhält der Suchende über einen Querverweis der flämischen Revisionisten von der Vrij Historisch Onderzoek in Berchem / Belgien.[229] Dort wird auf Sleipnir, „Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik, Herausgegeben vom Verlag der Freunde. (VdF)“,[230] und die Homepage verwiesen.

Als alleiniger Herausgeber und Chefredakteur des Printmediums fungiert Andreas Röhler. Sleipnir erscheint zweimonatlich in einer Auflage von 1.800 Stück und kostet als Einzelausgabe 12,- DM und als Jahresabo 60,- DM. Analog zur Webseite von 'Staatsbriefe' sind die Seiten von Sleipnir bei http://www.vho.org/ zu finden. Die ebenfalls seit dem 09.02.1999 nicht mehr aktualisierte Homepage[231]beinhaltet nur wenige Artikel[232]. Der Link zur eigenen Homepage von Sleipnir, www.germany.net/teilnehmer/100/119271, endet seit August 1998 im virtuellen Aus.

Bei den weiterführenden Links und Literaturverweisen zeigt sich, trotz der Eigendarstellung, man wolle den Gegensatz zwischen rechts und links aufheben, linken wie rechten Nationalisten ein Diskussionsforum zu bieten, daß auf eindeutig revisionistische und negationistische Institute, die sich wie ein Who is Who der Verfassungsschutzberichte von Bund und Ländern lesen, verwiesen wird.

Auszug:

·      Vrij Historisch Onderzoek

·      Adelaide Institute

·      Ernst Zündel

·      Berlin-Brandenburger Zeitung

·      Die Webpräsenz http://www.abbc.com/aaargh[233]

 

Auch die Stoßrichtung der Zeitschrift, ein Diskussionsforum für rechte und linke Nationalisten zu sein,[234] wird wenig in Anspruch genommen; die revisionistische Tendenz wird auch innerhalb der Neuen Rechten scharf kritisiert. Der alleinige Herausgeber Röhler speist auf der Website einen Brief eines „Herrn K.“ ein, in dem es heißt:

„Geschrieben hat Herr K.[235] an die Sleipnir-Redaktion und einen Kreis seiner Anhänger: ‘Wir alle wissen, mit welchen Maßnahmen der Staat kritische Stimmen verfolgt. Dennoch läßt sich nicht abstreiten, daß Zeitschriften wie Etappe, Junge Freiheit und Criticon bislang noch nicht wegen § 130 StGB oder ähnlicher gesinnungsjustizförmiger Tatbestände strafrechtlich verfolgt wurden. Auch Herr Sander ist, obwohl er sich ein ganzes Stück weiter vorgewagt hat, viele Jahre lang verschont geblieben, weil er sehr genau und sehr bewußt auf der Grenzlinie balancierte. Ein solches, die von der Zensur gezogenen Grenzen einkalkulierendes Verhalten, kann man allerdings bei Sleipnir nicht feststellen. In diesem Land kann man zwar nicht alles, aber immerhin noch manches sagen. Kritik an Juden und Revisionismus ist auf jeden Fall untersagt. Dies mag man bedauern, in Rechnung stellen muß man es allemal. Die Hartnäckigkeit, mit der Sie, gleichsam ohne Rücksicht auf Verluste, auf dieser Thematik insistieren, erscheint in hohem Maße bedenklich.“[236]

Der Brief zielt auf die Durchsuchung der Räumlichkeiten des VdF und der Privatwohnung Röhlers, wegen des Verdachtes auf volksverhetzende und antisemitische Veröffentlichungen im Sinne des § 130 StGB, ab. So wird auf der Website u.a. ein „Verlangen auf Gegendarstellung“ an die tageszeitung vom 16. Februar 1998 veröffentlicht, indem er den Vorwurf des Negationismus von sich und befreundeten internationalen Autoren weist:

„Sie schreiben: ‘Als Herausgeber trat mit Serge Thion ebenfalls ein 'Negationist' auf, wie die Auschwitz-Leugner in Frankreich genannt werden.’ Das ist falsch. Richtig ist: Der Begriff ‘Negationist’ ist eine Erfindung geistiger Kindergärtner als permanente Vergewaltiger ihres kindisch gewordenen Publikums. Zu keiner Zeit hat Thion Auschwitz geleugnet. Dies ist eine lächerliche und schamlose Behauptung. Faurisson hat Auschwitz nicht geleugnet, sondern untersucht. Daß Faurissons Untersuchungs­ergebnisse richtig seien, hat Thion zu keiner Zeit erklärt.

Sie schreiben: ‘Die deutsche Übersetzung des Werks ist in der Bundesrepublik verboten und wird im Verfassungsschutzbericht von 1996 als in höchstem Maße gefährdend eingestuft.’

Das ist falsch. Richtig ist: Es existiert bis zur Stunde kein rechtmäßiges Verbot. Im Widerspruch zum Pressegesetz wird seit nunmehr fast drei Jahren ein Beschlagnahmebeschluß aufrechterhalten (...)[237]

Über das Internetangebot sind u.a. Pressemitteilungen, das Verlagsangebot und elektronisch erfaßte Artikel aus der Printausgabe von Sleipnir erhältlich. „Liste der bisher erhältlichen Artikel / List of articles available so far“ in Auszügen:[238]

·       Eduard Peter Koch, Wahrheit in Deutschland. Zur Inhaftierung des Historikers Udo Walendy, Sleipnir 3(6) (1997), S. 25-31

·       Deutscher Rechtsschutz-Kreis, Appell an alle internationalen und nationalen Menschenrechtsorganisationen, Sleipnir 3(6) (1997), S. 52f.

·       Andreas Röhler, Kritik des Massenmordes würdigt Religion herab?, Sleipnir 2(6) (1996)

·       Roger Garaudy, Die Gründungsmythen der israelischen Politik, Teil 2, Sleipnir 2(5) (1996)

·       Andreas Röhler, Kampf um den Tisch oder Wer ist Serge Thion?, Sleipnir 2(4) (1996), S. 1-5

·       Roger Garaudy, Die Gründungsmythen der israelischen Politik, Teil 1, Sleipnir 2(4) (1996)

·       Günter Deckert, Aus der Zelle 358, Sleipnir 2(4) (1996), S. 28ff.

·      Serge Thion, Der wahre Hitler als wahrer Heino, Sleipnir 2(2) (1996), S. 32f.

 

Röhler beschäftigt sich hier vor allem mit dem „Gesinnungsterror“ und der Zensur im Internet. Er spielt einen Bericht von Frank Rennicke ein, in welchem er seine Erfahrung mit dem Provider AOL beschreibt und erklärt, was ihn veranlaßt habe, seine Inhalte aus dem Ausland einzuspielen.[239]


 

 

à Exkurs Rennicke:

TI: Rote Karte für braunen Barden QU: Telepolis DA: 30.10.2000 SW: Www; Are; Npd; Rex
AB: Die deutschen Provider machen Ernst. Immer mehr Neonazi-Seiten werden kurzerhand von ihnen abgeknipst. Und die zugegeben recht schwammige Begründung wird oft gleich online in gewagter deutscher Rechtschreibung mitgeliefert

Netzseiten von Frank Rennicke wurden abgeschaltet

Die deutschen Provider machen Ernst. Immer mehr Neonazi-Seiten werden kurzerhand von ihnen abgeknipst. Und die zugegeben recht schwammige Begründung wird oft gleich online in gewagter deutscher Rechtschreibung mitgeliefert.

Da liest man also beispielsweise Folgendes: "Die von Ihnen angeforderte Domain http://www.npd-recklinghausen.de/ wird aufgrund eines Vertoßes gegen unsere Nutzungsbedingungen nicht angezeigt. Mögliche Gründe hierfür sind z.B. die Veröffentlichung von inhaltlich "bedenklichem" Material, daß der Domaininhaber versucht hat seine Adressangaben unbrauchbar zu machen oder die Anmeldung von mehreren Domains über unseren Domaindienst."

Aber nicht nur die NPD-Recklinghausen ist mittlerweile offline, auch das Netzangebot des stramm rechten Thule-Seminars, der Möchtegern Ku-Klux-Klan-Kapuzen auf aryan.de und das vieler anderer wurde längst abgeschaltet. Prominentestes aktuelles Opfer dieser zumindest ungewöhnlichen freiwilligen politischen Selbstkontrolle ist jedoch Frank Rennicke, der sich gern selbst wie folgt charakterisiert: "Nationaler Barde, verheiratet, fünf Kinder, seit über zehn Jahren im nationalen Freiheitskampf, gebürtiger Niedersachse, Systemverfolgter, Steckenpferd: Volk, Familie, Vaterland."

Bekannt wurde der "Barde", der im Stil seines Vorbilds Reinhard Mey gar schröcklich zur Klampfe krauses Zeug singt, durch zahlreiche Auftritte bei rechtsradikalen Treffen und Aufmärschen. Seine Songs waren bis vor kurzem Spitzenreiter in den Volkslieder-Charts bei mp3.com. Und auch im Internet war der "Hannes Wader für Neonazis" unter http://www.rennicke.de/ zu erreichen. Doch inzwischen zeigte ihm die für seine Netzpräsenz zuständige deutsche Firma die Rote bzw. Braune Karte. Und auch aus dem Angebot von mp3.com ist er gleichsam über Nacht auf wundersame Weise verschwunden.

Gleichwohl ist Rennicke auch weiterhin online. Möglich macht dies "Free Speech Internet Television", ein unabhängiger amerikanischer Infodienst, der zusammen mit anderen alternativen Medien während der Welthandelsgesprächen der World Trade Organization in Seattle im Dezember 1999 aus Nicht-Regierungssicht über die heftigen Krawalle berichtete.

Bei Freespreech.org hat nun also der rechte Barde seine neue Netzheimat [0] gefunden. Und wenn er sich mal umschaut, stößt er auf ungewöhnliche virtuelle deutsche Nachbarn, beispielsweise auf das Archiv der Einstürzenden Neubauten [1], auf die Seiten der Anonymen Alkoholiker Frankfurts [2] oder auf den Rotfront-Webring Für Sozialismus, Kommunismus und Anarchie [3]. Kurzum: Dort findet man immer noch das bunte pralle Leben, das zumindest online offenbar sogar ein braune Flecken locker verkraften kann.

Links

[0] http://www.freespeech.org/rennicke/
[1]
http://www.freespeech.org/neubauten/
[2]
http://www.freespeech.org/aa-ffm/
Ernst Corinth

 

Die Homepage von Sleipnir ist -  abgesehen von der Möglichkeit, via e-mail[240] mit Röhler in Kontakt zu treten und die Postanschrift, Bezugsadresse und -preis von Sleipnir in Erfahrung zu bringen -  eine Zusammenstellung ausgewählter Sleipnir-Artikel in elektronisch erfaßter Form. Der Bezug zur Neuen Rechten, wie ihn Röhler versteht, besteht lediglich in der Aufhebung der Gegensätze von „rechts“ und „links“, wie sie ein Alfred Mechtersheimer propagiert. Darüber hinaus handelt es sich um ein Sammelsurium auschwitzleugnender Autoren und Literatur, Beispielen für „BRd-Gesinnungsjustiz[241]“ und Kritik an zu anpassungsbereiten Konservativen und Neuen Rechten. Auffällig sind die Spendenaufrufe („Wir bitten um Ihre Unterstützung und Ihre Spende zur Fortsetzung unserer Arbeit“) auf jeder Seite. Die gegen Röhler laufenden Gerichtsverfahren und Beschlagnahmungen hätten das finanzielle und personelle Fundament des Verlages untergraben.[242] Gleichwohl erschien - wenn auch mit Verspätung - im Januar 1998 wieder eine Printausgabe. So bietet die Netzpräsenz eine weitere Möglichkeit, jenseits der Druckauflage von 1000 Exemplaren,[243] ein größeres Publikum zu erreichen. Ob es im Jahr 2000 weitere Printausgaben von Sleipnir, ist unklar, Grund dafür sind die oben erwähnten anhängigen Gerichtsverfahren wegen der einschlägigen Delikte Volksverhetzung und Verunglimpfung des Staates.

Zudem wurde des öfteren wegen antisemitischer Beiträge der Verlag und die Privatwohnung der Herausgebers durchsucht und diverse Publikationen und Teile der Verlagseinrichtung beschlagnahmt.

 

Berichterstattung über Sleipnir auf der Internetseite von Thulenet.com:

Aufgrund dieser staatlichen Maßnahmen kommt es wiederholt zu Spendenaufrufen. Dennoch gelang es dem Verlag, wenn auch mit monatelanger Verspätung, Sleipnir fortzusetzen[244]

Röhler nutzt jedoch die Möglichkeit, per elektronischem Rundbrief Öffentlichkeit für sein Anliegen zu schaffen.

 


Zeitschrift fuer Kultur, Geschichte und Politik, Sleipnir im Verlag der Freunde, Andreas Roehler

(V.i.S.d.P.), Postfach 350264, 10211 Berlin, Tel./Fax: (49/0/30)-42857835 und -6927863
eMail: sleipnir_verlag@gmx.net; http://www.freespeech.org/sleipnir/

We ask for your assistance to continue our work

EMail vom 24. Februar 2000

D:\Doktorarbeit\Recherchen im Netz\Recherche vom 24. Februar 2000\new charge ‘defaming the state – Redakteur mit asiatischem Kampfstock Tonfa angegriffen.eml

 

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à untersuchungsergebnisse bösche kurz einfliessen lassen

 

Die antifaschistischen Kräfte versuchen sich vor der Vereinnahmung durch Sleipnir zu wehren:

 

In einem Artikel von Reinhold Oberlercher in „Sleipnir“ 4/98(S.14), der einen antikapitalistischen Kurs suggerieren soll, heißt es:

„Aber die Ware wird mit der überfälligen Unterordnung der Marktwirtschaft unter die Eigenwirtschaften der Völker ebensowenig verschwinden wie das Recht und Pflicht, wie Person, Politik und Freiheit. Die ehernen Gehäuse der großen Techno-und Bürokratien wie überhaupt die 'große Industrie' , sind heute schon technisch, organisatorisch und politisch obsolet. Den Hausindustrien , den teil-bis vollautomatisierten Miniaturfabriken der Kleinbauern und Kleinbürger, den Hausindustriekomplexen und –netzen der neu sich in Stand setzenden Familien-, Sippen-, Stammes- und Volksgemein-schaften wird die Zukunft gehören. Die materielle Produktion als das Reich der Notwendigkeit darf nicht aufhören, auch dann nicht, wenn sie absolut unprofitabel geworden ist, aber das Reich der Freiheit wird wachsen.“

Mit solchen Statements können sie vielleicht bei irgendwelchen alternativen Romantikern einen gewissen Eindruck machen (alternative Kleinbetriebe, Wirtschaft in der Wirtschaft etc.) - nicht aber bei revolutionären MarxistInnen und AnarchistInnen, die den Kapitalismus endgültig überwinden wollen. Jeder/Jedem, die/der unsere Veranstaltungen besucht und unsere Publikationen bislang gelesen hat, ist klar, daß unser Kommunismus ein Kommunismus aus Anarchie und Luxus ist. Da wir in dieser Frage konsequent sind, verbietet sich für uns jede Form des Nationalbolschewismus. Auf unseren Veranstaltungen haben wir immer wieder den proletarischen Internationalismus gegen jede Form des Nationalbolschewismus in der Geschichte der ArbeiterInnenbewegung verteidigt. Ob es sich dabei um Radeks Schlageter-Rede in den 20er Jahren oder um die Wiederauflage des sog. Scheringer-Kurses durch einen Teil der Kommunistischen Plattform der PDS in Mecklenburg-Vorpommern 1992/93 (für die „Offenhaltung der nationalen Frage“) handelte. Wir sind für solchen Schrott nicht zu haben!

Es kann auch für die „Sleipnir“-Hetzer kein Zweifel daran bestehen, daß ihre Positionen den unseren ziemlich genau entgegengesetzt sind. Ihre Tiraden sind in übelster Weise nationalistisch, völkisch, etatistisch und zentralistisch:

„Leider ist der Hinweis nötig, daß das Grundgesetz mit 'Volk' das deutsche und nur das deutsche Volk meint. In dem in Art.56 GG nachzulesenden Amtseid garantieren überraschenderweise Bundespräsident, -kanzler und –minister gar, daß sie ihre Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden ' werden. Weder ist in dieser frappanten Verpflichtung von Nutz und Frommen der Mitbürger aus Kanackstan, Bimbonesien und der Tschuschei die Rede, noch werden darin die Leitartikel vorderasiatischer Tageszeitungen erwähnt. In einer Anthologie bundesdeutscher politischer Witze stünde diesem Amtseid wahrlich ein Ehrenplatz zu.“ (Peter Faethe,Sleipnir 4/98, S.3 Fn.22)

 

 

 

 

Ein weitere sich immer wiederholende Thematik ist die Kritik an der strafrechtlichen Verfolgung von Rechtsextremen durch die Verfassungsschutzbehörden, Staatsanwaltschaften und Gerichten. Aufgrund seines eigenen Anspruches ein überparteiliches Theorieorgan zu sein, verstärkt Sleipnir die Kontakte zu ausländischen Rechtsextremen.[245] Sichtbares Zeichen ist die Internetpräsentation bei VHO.

 

Per Zufall wurde die neue Internetheimat von Sleipnir doch noch gefunden.[246] Diese ist zwar ein Erscheinen der Printausgabe im Jahr 1999 zu entnehmen, im Internet ist aber seit der letzten Ausgabe 1998 Schluß. Der Unterschied zu der VHO - Homepage sind die zahlreichen Artikel, die über das Internet zu beziehen sind. Inhaltlich hat sich nichts geändert.

 

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Sleipnir, Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik

http://neptune.spaceports.com/~sleipnir

RUNDFRONT!

Das hat sie nicht gehindert, in ihrem Sudelblatt „Sleipnir“ aus dem Berliner „Verlag der Freunde“ einen zuvor bei uns erschienenen Artikel abzudrucken. Es handelt sich um den Text „Auschwitz oder das große Alibi“, der 1961 zum ersten Mal durch die italienische linkskommunistische Gruppe „Programma Communista“ veröffentlicht worden ist.


5.2.3)  Deutsches Kolleg  [top]

Das Ende 1994 aus einem Leserkreis der Jungen Freiheit in Berlin[247] hervorgegangene Deutsche Kolleg (DK) versteht sich als Schulungseinrichtung der „nationalen Intelligenz“. Das Ziel ist, neben der theoretischen Ausbildung eines politischen Kaders als Voraussetzung für eine „Machtergreifung“, die Bündelung und organisations­übergreifende Vernetzung der rechtsextremistischen Szene.[248] Dr. Reinhold Oberlercher, Stammautor der Staatsbriefe, ist eine der schillernsten Persönlichkeiten der intellektuellen Neuen Rechten, obwohl er auch innerhalb dieser Bewegung sehr umstritten ist.

Seit März 2000 (????) verfügt er über einen eigenen Internetauftritt, den man unter der URL http://www.deutsches-reich.de/ erreicht[249]; laut Netzzähler hatte Oberlercher bis dato 2323[250] Beuscher.

Dort wird man mit den Worten

"Willkommen auf der Heimatseite von Dr. Reinhold Oberlercher. Die nachfolgenden Seiten bieten eine Auswahl meiner Schriften und Artikel, vorwiegend aus der Zeit nach 1989. Alle Artikel sind direkt hier im Internet verfügbar, was es erleichtert, sich einen ersten Überblick zu verschaffen. Für das gründliche Studium der Texte empfiehlt sich jedoch das Herunterladen über das entsprechende Menü. Ich freue mich auf Ihre Fragen und kritischen Anmerkungen. Über meine eBrief-Adresse können auch Termine für Vorträge und Schulungen erfragt werden."[251]

begrüßt.

Wenngleich seine Formel-Veröffentlichungen[252] unter http://www.deutsches-reich.de/oberlercher/schulungstexte/anhaenge-weltgeschichtsformel.bbd.html[253] teilweise realsatirischen Charakter haben und Legionen von offenen Briefen innerhalb der intellektuelle rechten Szene (Mahler, Sander) auslösten, so sind es doch auch Antisemitismus, Rassismus und übersteigertes völkisches Denken und xxxx, die seine Veröffentlichungen prägen.[254] Zentrales Thema der Schulungen unterschiedlicher rechtsex­tremistischer Fraktionen ist sein „Reichsverfassungsentwurf“ und sein „Hundert-Tage-Programm der nationalen Notstandsregierung in Deutschland“.[255] Oberlercher ist ein ehemaliges Mitglied des SDS, engagierte sich danach für die „nationalen“ Anarchisten und wechselte schließlich ins neonazistische Lager. In seinem Konzept für die Machtergreifung der extremen Rechten sind u.a. enthalten: Forderungen nach „Beendigung der Ausländerbeschäftigung“, Bekämpfung des Drogenkonsums mit „militärischen Mitteln“, Wiedererrichtung des Deutschen Reiches und Beschränkung des Fernsehens auf „zwei nationale Programme“. Oberlercher ist bei bekennenden Neonazis ein gerngesehener Gastredner und intellektuelles Aushängeschild. Das zentrale Thema seiner Arbeit ist das metaphysische „Reich“, „Das Reich ist der Aufhalter des Bösen, der Verwirklicher der Bestimmung des Deutschen Volkes und seine Eidgenossenschaft.[256]

Der Hamburger nationalrevolutionäre Theoretiker entwickelte in seinem 1994 erschienenen Buch „Lehre vom Gemeinwesen“, das auch in Auszügen im Thule-Netz eingespeist ist, eine radikale Kampfansage an die angeblich vom „jüdischen Weltgeist“ inspirierte Moderne, die sich als gesteuerter globaler „Nomadismus“ austobe. Oberlercher spricht vom „nomadischen Befall einer Kultur“ und „nomadischer Weltzerstörung“. Jedes Volk leiste sich für seine „allgemeinen Angelegenheiten“ eine bestimmte Zahl von Köpfen in Gestalt besonders qualifizierter Fach- und Führungskräfte. Die „Abweidung“ dieser leitenden Stellungen durch „Intelligenznomaden fremdvölkischer Herkunft“ wirke auf das „heimgesuchte“ Volk „wie ein Hirntumor“. In seinem 1992 vorgelegten „Reichsverfassungsentwurf“ (RVerfE)[257] definierte Oberlercher den vom Abstammungsprinzip hergeleiteten Begriff des Volksdeutschen eindeutig rassistisch. „Mischehen“ und „Mischlingskinder“ sind für ihn ein „rassistisch zugespitzter Angriff auf die herkömmliche Abstammungsgemeinschaft und das hergebrachte deutsche Schönheitsideal“.[258] Es bestünden „phänotypische Grenzen“, bei deren Überschreitung es „Abstoßungsreaktionen“ gebe, die eine Eindeutschung unmöglich machten.

Das Deutsche Kolleg speist seine Kurse und Schulungsangebote auch ins WWW (Thule-Netz und Widerstand.com) ein und hält sie zum Download bereit. Oberlercher will damit die heterogene Rechte einigen:

Jeder Einzelne und jede Gruppe muß sich als ein Teil der gesamten Deutschen  Nationalbewegung (DN) verstehen. Die Deutsche Nationalbewegung ist nicht homogen, sondern besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Gruppen und Aktionsformen wie z.B. nach Weltanschauung: Jungkonservative, Bündische, Nationalrevolutionäre, Liberale, Sozialisten, Ökologen etc., Christen, Heiden, Nicht-Religiöse etc., nach Aktionsform: Zeitschrift/Zeitung, Gesprächskreis, Partei,(...) Es herrscht absolute Toleranz gegenüber jedem anderen Teil der Nationalbewegung, unabhängig, ob der eingeschlagene Weg als sinnvoll oder nicht angesehen wird.“[259]

Ferner werden andere Texte Oberlerchers auch von den Betreibern des Thule-Netzes eingestellt und kontrovers diskutiert.[260] Im Thulenet wird das DK mit folgenden Worten eingeführt: Dieser Nachrichtenbereich dient ausdrücklich auch zur Verbreitung von Informationen und Schulungsunterlagen des DEUTSCHEN KOLLEG[S]. Nachfolgend findest Du einige Informationen über diese Organisation: Selbstvorstellung des DEUTSCHEN KOLLEGS Organisationform, Ziele und Kontaktanschriften dieser Organisation, die sich mit der Schulung der nationalen Intelligenz beschäftigt. Reichbürgerkunde Die erste Sch[u]lungsmappe des Sch[u]lungszyklus „Die Neuordnung Deutschlands“. Der Einführungskurs (Reichbürgerkunde) behandelt folgende Themen:

Strategisch-taktische Überlegungen, Lageanalyse, Reichsverfassungs­entwurf, 10 Ziele des nationalen Lagers sowie das 100-Tage-Programm einer Notstandsregierung.“[261]

Eine Kontaktadresse bzw. e-mail-Adresse wird nicht angegeben; jedoch wird ein Teil der Texte durch Einstellung ins Netz öffentlich gemacht und kann heruntergeladen werden.[262]

In der Vorstellung des DK heißt es: „Wir leben in Zeiten des Umbruchs. Nachdem der Rote Stern im Osten Europas verglühte und man voreilig den Sieg des westlichen Liberalismus feierte, mehren sich auch hier die Zeichen des Verfalls und der Auflösung. Unser Gemeinwesen bedarf einer grundlegenden Remendur, will das deutsche Volk im nächsten Jahrtausend noch eine geschichtliche Rolle spielen. Die jungen, schöpferischen Kräfte heute zu sammeln, ihnen das geistige Rüstzeug und eine klare, starke Sprache zu geben, ist Idee und Aufgabe des DEUTSCHEN KOLLEGS. Hier können all jene einen Ort der inneren Festigung finden, denen die Zukunft Deutschlands am Herzen liegt und die in einer Zeit des Niedergangs sich der Pflicht zum Handeln bewußt sind. Es gilt das Toleranzprinzip für alle Mitstreiter des Kollegs, solange sie sich mit Stil, Charakter und Geist den drängenden Fragen unserer Nation stellen.“[263]

Ein besonders neurechter Topos kommt zum Tragen, wenn es heißt: „Eine Verengung auf einseitig ‘rechte’ oder ‘linke’ Positionen liegt dem DEUTSCHEN KOLLEG fern, die politische Arbeit ist ausschließlich dem Dienst am Ganzen [im Sinne von ‘Metapolitik’, HS] verpflichtet. Parteipolitik ist unerwünscht, aber jedes Mitglied einer deutschen Partei ist eingeladen, sich an unseren Veranstaltungen zu beteiligen.“[264]

Das Deutsche Kolleg möchte neben der Wissensvermittlung auch die „junge, nationale Intelligenz“ vernetzen: „Neben der herkömmlichen Arbeit in den Zeitschriften, Gesprächszirkeln und Organisationen ist es für den Erfolg unseres Tuns zwingend erforderlich, eine umfassende Begrifflichkeit zu erlernen sowie eine genaue Zielbestimmung des politischen Handelns zu erreichen - einschließlich ihrer theoretischen Fundierung. Nur so kann für die Zukunft eine starke, diskursfähige Elite herangebildet werden, die im Kampf um die Wortergreifung [Hervorhebung HS] bestehen kann. Der Rückgriff auf die geistige Substanz der deutschen Philosophie ist hierbei für uns selbstverständlich, stellt sich doch die Höhe unserer Denktradition dar, an die es wieder anzuknüpfen gilt. Es werden Schulungen über alle staatspolitischen und -philosophischen Grundsatzfragen sowie Volkswirtschaftslehre, Gesellschaftstheorie, Geschichtsphilosophie etc. durchgeführt. Über den erlernten Stoff werden Prüfungen abgenommen und Zertifikate ausgestellt.[265]

Als Taktiken für die „Wortergreifung“ schlägt Oberlercher vor: „(...) z.B. Diskussionsbeiträge, Zwischenrufe, spektakuläre Auftritte, Flugblattregen, Beteiligung an Diskussionsforen der Gegner, Demos, symbolische Einmärsche/Besetzungen, Gespräche mit Schwankenden usw.“[266]

Die Hauptverwaltung des Deutschen Kollegs hat ihren Sitz in Würzburg: „Sie ist postalische Anlaufstelle und für alle grundsätzlichen Fragen des Schulungsbetriebes zuständig. Sie betreut ein deutschlandweites Netz von lokalen Schulungsleitern, die für die Organisation und Durchführung der Schulungen vor Ort verantwortlich sind.(...) In Berlin sitzt die Abteilung für Prüfungswesen. Ihr obliegt die Erstellung der Prüfungsunterlagen, die Bewertung der in den Klausuren erbrachten Leistungen und die Ausstellung der Zertifikate. Ein Rundschreiben informiert Freunde, Förderer und alle lokalen Schulungsleiter über die geleistete und zukünftige Arbeit des DEUTSCHEN KOLLEGS.

Wie bei kleinen Gruppen Usus, sind auch auf dieser Website die obligatorischen Spendenaufrufe zu finden: „Zu beachten ist: Das DEUTSCHE KOLLEG ist kein Verein und erhält keinerlei finanzielle Unterstützung irgendwelcher Stellen oder Organisationen. Die Finanzierung erfolgt aus den Privatmitteln der Initiatoren. Da eine solide wirtschaftliche Grundlage für die zukünftige Arbeit unabdingbar ist, sind wir für Spenden - auch in geringer Höhe - dankbar. Schulungen sowie Prüfungen sind gebührenpflichtig.[267]

Es folgen diverse Anschriften und Kontaktadressen des DK. Ferner wird noch die Bezugsanschrift für die Printausgaben seiner Schriften und Schulungsmappen ins Netz eingestellt. Im umfangreichen Angebot des Thule-Netz machen die Inhalte des DK einen verschwindend geringen Anteil aus. Jedoch ist die Lektüre des von Sysop „Tetzlaff“ eingestellten Hundert-Tage-Programms Oberlerchers mehr als aufschlußreich. Neben antiwestlich-antikapitalistischen Gesetzen („Vereinigungen aus dem Geiste der orientalischen Despotie, der asiatischen Produktionsweise und der westlichen Werte sind verboten. Sie dürfen nicht nach Art. 16 Abs. 2 Satz 3 geduldet werden.“) gibt es die Forderung zum Zusammenschluß aller deutschsprachigen Gebiete: Die Hauptstädte des Deutschen Reiches sind Berlin, Wien und Zürich. Die alljährliche Eröffnungssitzung des Reichstages findet in Wien statt, nachdem Reichstag, Gaufürsten und Reichsregierung unter Leitung des Reichsoberhauptes den Kleinodien des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gehuldigt haben.“ Oberlerchers Verständnis deutschsprachiger Gebiete ist, wie aus seiner Aufteilung der Ständevertretung seines „Deutschen Reiches“ ersichtlich wird, eindeutig revisionistisch.[268] Die neue Ordnung gedanklich vorzubereiten und zu entwickeln, sei Aufgabe jenes Teils der „Deutschen Nationalbewegung“, der tatsächlich die Systemfrage stelle: „Gebt mir  einige Hundertschaften idealistischer deutscher Feuerköpfe zur Schulung - ich werde mit ihnen die BRD aus den Angeln heben!“.[269]

Seinen Reichsverfassungsentwurf zusammenfassend erklärt Oberlercher: „Der Reichsverfassungsentwurf ist eine nachliberale Verfassung, die die kapitalistische Entartung der Volkswirtschaft ausschließt, weil im Reichsvolk durch Garantie eines unveräußerlichen Mindestbesitzes an Grund und Boden das Proletariat abgeschafft ist. Dadurch ist dieser Entwurf auch eine anti-bolschewistische Verfassung, die das Wiedererstarken des Kommunismus zuverlässig verhindert, ihn vom Grund her ausschließt. Das kapitalistische System ist der Hauptverursacher des kommunistischen Systems, dessen Verbrechen auch dem Kapitalismus zugerechnet werden müssen.“[270]

Trotz des innerhalb der Neuen Rechten oft wiederzufindenden Konzeptes des „Dritten Wegs“, kann allein die Lektüre seines Reichsverfassungsentwurfes seine Isolierung innerhalb des neurechten und rechtsextremen Lagers erklären. Dort, wo Oberlercher Gelegenheit zu Schulungen hatte, stießen sie auf ein geteiltes Echo. Anfang des Jahres 1996 entwickelte sich insbesondere in der Mailbox „Widerstand BBS“ hierzu eine sehr kontroverse Diskussion. Oberlerchers Anhänger sehen in ihm nach wie vor eine intellektuelle Ausnahmeerscheinung im „nationalen“ Lager. Er habe den Mut und die intellektuellen Fähigkeiten, ein praktikables Konzept für die wirkliche Erneuerung Deutschlands aufzustellen und sei damit auf Erfolgskurs. Kritiker halten ihn dagegen für einen wirklichkeitsfremden Theoretiker, dessen politische Ideen undurchführbar seien. Sein „Reichsverfassungsentwurf“ sei – laut Kritikern innerhalb der Neuen Rechten -weder im „nationalen“ Lager noch für die Volksmassen vermittelbar, seine Theorien bewegten sich im „luftleeren Raum“. Neben der nebulösen Reichs-Mystik sind seine Forderungen nicht umsetzbar und Phantastereien.

http://www.deutsches-reich.de/

 

(...)_

Horst Mahler über R. Oberlercher:

 

"Ich gestehe, daß ich mit seinen Texten anfänglich die gleichen Schwierigkeiten hatte, wie Sie. Die im persönlichen Gespräch mit ihm gewonnene Überzeugung aber, daß er nicht "verrückt" ist, brachte mich dazu, der immer zuerst gestellten Frage: "Ja, ist der denn jetzt völlig übergeschnappt?" die weitere Frage folgen zu lassen: "Ja, warum eigentlich nicht?" - Und siehe da: Es flogen die gedanklichen Bremsklötze weg,_ von denen ich vorher gar nichts wußte. Die Gedanken wurden frei und wagten sich in Gebiete vor, in denen vorher ausschließlich verordnete "Wahrheiten" herrschten.

Inzwischen halte ich ihn für den bedeutendsten Freiheitskämpfer im Reich des Geistes - und diese Bedeutung hat er nicht nur für uns Deutsche." [Hervorhebung HS]


------- Forwarded message follows -------

From: "Horst Mahler" <hm@horst-mahler.de>

To: "Reisegger Gerhoch" <reisegger-gerhoch@netway.at>

Subject: Re: Reichsordnung

Date sent: Tue, 28 Sep 1999 22:00:16 +0200

 


5.2.4)  Staatsbriefe  [top]

Virtuelle Heimat der elektronischen Ausgabe der Staatsbriefe sind das Thule-Netz und die Vrij Historisch Onderzoek (VHO). Unter der Rubrik Publikationen (URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/In_echo.htm) werden folgende Datenquellen als Hyperlinks zur Verfügung gestellt:

·      JF-Leserkreise [Die Leserkreise der JUNGEN FREIHEIT]

·      Literatur [Das Buch ist das Schwert des Geistes!]

·      Regionalzeitschriften [Junges Franken, BBZ etc.]

·      Staatsbriefe [Hervorhebung HS] [Die Staatsbriefe]

·      Umbruch [Artikel aus der Zeitschrift UMBRUCH]

·      Verlage [Wer bringt was heraus?]

·      Zeitschriften [Zeitschriftenschau]

Klickt man „Staatsbriefe“ - die laut Dr. Sander den Anspruch erhebt, „die beste politische Zeitschrift in Deutschland seit 1933 zu sein und bei den Lesern als literarisches Ereignis zu gelten[271]  - an, so werden dem Nutzer ausgewählte Artikel zur Verfügung gestellt:

·      Jochen Lober: Die Logik der Weltinnenpolitik Staatsbriefe 06/97

·      Hans-Dietrich Sander: Verschwörungstheorien Staatsbriefe 12/96

·      Hans-Dietrich Sander: Richard Helm: Das Hagen-Syndrom Staatsbriefe 12/96

·      Hans-Dietrich Sander: Ende der deutschen Geduld Staatsbriefe 12/96

·      Hans-Dietrich Sander: Die wankende Diktatur der Dummköpfe Staatsbriefe 12/96

·      Hans-Dietrich Sander: Der zerstörte Impuls Staatsbriefe 9-10/96

·      Reinhold Oberlercher: Links und Rechts Staatsbriefe 9-10/96

·      Hans-Dietrich Sander: Einfangen, einbinden, plattmachen Staatsbriefe 4/96

·      Björn Clemens: Das falsche Pferd Staatsbriefe 4/96

·      Die Rolle der Presse im Fall Germar Rudolf Staatsbriefe 2-3/96

·      Hans Casanova: Das Inferno und das Infernalische Staatsbriefe 2-3/96

·      Wolfgang Strauss: Spitz und Kater fliehn im Lauf... Staatsbriefe 2-3/96

 

Auch die VHO bietet eine Präsenz der Staatsbriefe an, siehe nachfolgenden Screenshot.

Homepage

Platzhalter für Screenshot

Wie beim Thule-Netz kann man mit Dr. Sander in Kontakt treten, da er eine Postfachanschrift sowie eine Telephon- und Faxnummer auf der Website veröffentlicht.

Dort kann man auch die Staatsbriefe beziehen, „Erscheinungsweise: monatlich, Jahresabonnement: 110 Mark (für Schüler, Studenten, Lehrlingen, Soldaten 55 Mark), Einzelheftpreis: 10 Mark.

Zur Zeit leiht man sich den Platz noch beim Thule-Netz, doch ist laut Erkenntnissen des Verfassungsschutzes mit der Bereitstellung eines eigenen Angebots und einer eigenen Domain (staatsbriefe.de oder .com) in Kürze zu rechnen. Zur Zeit ist weder eine Kontaktaufnahme per elektronischer Post möglich, noch werden das Selbstverständnis oder die Ziele beschrieben. Diese ergeben sich aus der Lektüre der auszugsweise eingestellten Artikel. Sander will eine Wiederbelebung des Deutschen Reiches, einen ethnisch homogenen und streng hierarchisch gegliederten autoritären Staat unter Führung einer geistigen Elite.[272] Neben fremdenfeindlicher und antijüdischer Agitation finden sich in den Staatsbriefen revisionistische Beiträge, derentwegen Dr. Sander im Juli 1997 vom Amtsgericht München gemäß § 130 StGB verurteilt wurde.[273]

 


------- Forwarded message follows -------
Date sent: Wed, 03 Nov 1999 00:30:25 +0200
From: Hans-Holger Malcomeß <hm580488@Rcs1.urz.tu-dresden.de>
Send reply to: hansholger@gmx.de
Organization: Technische Universität Dresden
Subject: Die STAATSBRIEFE sind nun auch im Netz!

Salutate, liebe Mitstreiter,

hier wieder einmal ein kurzer Hinweis auf eine neue interessante
Heimseite im Internetz, die "STAATSBRIEFE zur Wiederbelebung der
deutschen Reichsidee" betreffend, welche sich nun unter
http://members.tripod.de/staatsbriefe
im weltweiten Netz finden.
(Allerdings sind diese nur mit aktiviertem JavaScript zu lesen - wer es wie
ich aus Sicherheitsgruenden deaktiviert hat, muss dies halt in
seinen Einstellungen aendern und die Heimseite noch einmal laden.
Desweiteren hat der TRIPOD-Server die Eigenschaft, bei jeder
neuen Seite zwei bis drei sogenannte Cookies zu uebermitteln - die aber
alle abgelehnt werden koennen.)

Nun aber "in media res", naemlich den STAATSBRIEFEN. Die Moeglichkeit
besteht, mittels ePost ein kostenloses
Probeheft anzufordern (siehe Heimseite). Auch ein Jahresbezug von
12 Monatsheften - wie es nebenbei bemerkt bei mir der Fall ist - laesst
sich mit ermaessigten 65,00 DM auch fuer Studenten finanzieren.

Herausgeber ist Dr. Hans-Dietrich Sander, der Verfasser des 1980
erschienenen Politik-Klassikers "Der nationale Imperativ" (mittlerweile
vergriffen).
Sander ist aber Verfasser weiterer noch erhaeltlicher Buecher, deren
zwei im folgenden empfohlen seien:
Wem vielleicht beim Anblick so mancher "moderner Kunst" nur noch ein politisch
unkorrektes Adjektiv einfaellt (dessen Wortstamm aus den drei Buchstaben
-art- besteht), fuer den ist bestimmt Sanders Buch "Marxistische
Ideologie und allgemeine Kunsttheorie" interessant (basiert auf seiner 1969
verfassten Dissertation, leider mit 98,00 DM ziemlich teuer).
Desweiteren sei fuer alle Freunde der auserwaehlten Volksgenossen an
Ost- und
Nahostkueste sein Buch "Die Auflvsung aller Dinge. Zur geschichtlichen
Lage des Judentums in den Metamorphosen der Moderne" genannt.

Positiv zu den STAATSBRIEFEN zu bemerken waere noch, dass auch eine bundesweite
"Marketing-Agentur" fuer unzeitgemaesse Gedanken diese Monatszeitschrift
in ihrem
1998er-Katalog (namens Verfassungsschutzbericht) kurz erwaehnt. Allerdings
ist dort kein weiterer Text zu diesem Presseerzeugnis enthalten, und
Photos bzw.
Bilder finden sich ebenfalls nicht. Naja, solange solch ein
Werbe-Eintrag kostenlos
ist, mag das ja noch angehen ...

Zu guter Letzt will ich Dich noch auf den in ersten Ausgabe der
STAATSBRIEFE vor fast zehn Jahren erschienenen Text H.-D. Sanders
hinweisen (siehe Anlage), in welchem er die Namenswahl der Zeitschrift
unter Bezugnahme auf Friedrich II., den neben seinem Gro_vater Friedrich
I. bedeutendsten Staufer-Kaiser des Heiligen Roemischen Reiches,
erlaeuterte. Apopros: Wie stand doch ebenfalls vor zehn Jahren so schoen
im Kommunistenblatt
"JUNGE WELT" geschrieben: "Deutschland in den Grenzen von 1254 - Neapel
ist unser!" Dem waere eigentlich nichts mehr hinzuzufuegen.

Trotzdem soll abschliessend noch bemerkt werden, dass der
STAATSBRIEFE-Autor Horst Mahler am
09. November 1999 in Leipzig 60 geladenen Gaesten drei
Diskussionsbeitraege zum Thema der neu zu schaffenden Reichsordnung
vorstellen wird (die Ergebnisse werden hinterher unter der Adresse
http://www.werkstatt-neues-deutschland.de/ veroeffentlicht).
In der Hoffnung, dass u.a. dadurch das Ghibellinentum
(benannt nach der Stauferburg Waiblingen) sich endlich wieder mehr gegen
das vorherrschende guelfische Denken (eigentlich sind ja heutzutage an
die Stelle der paepstlichen Welfen eher die sogenannten Geistes- und
Finanzjuden getreten) durchsetzen wird,

verbleibe ich mit den besten Wuenschen fuer
Dein sowie natuerlich des Reiches Heil

Hans-Holger

 


Staatsbriefe über Kohl und die Spendenaffäre unter

Siehe http://www.staatsbriefe.de/1994/andbeitr/rechtsbruch.htm, Recherche vom 23. Februar 2000

 


5.2.5)  Nation & Europa  [top]

Die „Nation Europa Verlag GmbH“ (mit Sitz in Coburg) ist vor allem als Zeitschriftenverlag von Bedeutung. In dem Verlag erscheint die 1951 gegründete Zeitschrift „Nation und Europa - Deutsche Rundschau“.[274] Herausgeber sind die Funktionäre der „Deutschen Liga für Volk und Heimat“ (DLVH), Peter Dehoust und Harald Neubauer; der frühere Vorsitzende der NPD - der verstorbene Adolf von Thadden war Mitherausgeber. Zur Redaktion gehören außerdem Karl Richter, Mitglied im DLVH-Bundesvorstand, und Wolfgang Strauß, ein in rechtsextremistischen Kreisen als Osteuropa-Experte geltender Journalist. Seit Oktober 1995 ist auch der frühere Bundesvorsitzende der Partei der Republikaner Franz Schönhuber, mit einer eigenen Kolumne vertreten.

Die Zeitschrift ist mit ca. 15.000 Exemplaren nach wie vor eine der auflagenstärksten Publikationen im rechtsextremistischen Spektrum und als Strategie- und Theorieorgan von Bedeutung. Jede Ausgabe ist einem Schwerpunktthema gewidmet, etwa „Herausforderung Geopolitik“[275] (Nr. 2/95), „50 Jahre Kriegsende: Schluß mit der Selbstgeißelung!“ (Nr. 4/95), „Standort Deutschland: Die Armen kommen, die Arbeit geht“ (Nr. 10/95) oder „Ein Volk stirbt aus“ (Nr. 11-12/95). Dazu finden sich jeweils verschiedene Artikel, die rechtsextremistische Auffassungen zu den entsprechenden Politikfeldern argumentativ und intellektuell untermauern sollen. In den festen Rubriken „Aktuelles aus Multikultopia“ und „Gewalt gegen Deutsche“ wird durch die besondere Anordnung von Nachrichten über Straftaten von Ausländern Fremdenfeindlichkeit geschürt.

Beiträge zu den Themen Ausländer- und Asylpolitik werden auch ganz offen zur Agitation gegen den Gleichheitsgrundsatz genutzt; Andersdenkende werden pauschal diffamiert:

„Die Loslösung vom Gleichheitsideal der französischen Revolution ist (...) nicht nur auf der politisch-theoretischen Ebene erforderlich. Auch auf strategischem Gebiet gilt es, sich von der Vorstellung zu lösen, aufgrund der Gleichheit und Vernunftsteuerung der Menschen jeden durch gekonnte Beweisführung von der Richtigkeit unserer Ideen überzeugen zu müssen. Mit politischen Argumenten lassen sich nur politisch denkende Menschen überzeugen, niemals aber Psychopathen, Neurotiker und andere Verhaltensgestörte.“ [276]

 

Fremdenfeindliche und nationalistische Agitation betreibt auch das Redaktionsmitglied Richter bei der mit „völkischer“ Wortwahl geschilderten angeblichen Existenzbedrohung des deutschen Volkes: „Wo einheimisches Volkstum die Kraft verliert, seinen Lebensraum zu behaupten, tritt zwangsläufig fremdes Volkstum an seinen Platz. Unmerklich zunächst, bald unübersehbar, fordernd, anmaßend schließlich im Vollgefühl geglückter Landnahme. (...) Mitschuldig am künftigen Chaos macht sich jedes deutsche Pärchen, das heute freiwillig auf einen Nachwuchs verzichtet. Mitschuldig macht sich jeder, der heute noch für die etablierten Versagerparteien stimmt. Der Kampf um unsere Zukunft wird an den Wahlurnen, mehr noch in den Kreissäalen entschieden. (...) Wir haben es selbst in der Hand, ob die letzten Deutschen irgendwann in absehbarer Zeit im Wachsfigurenkabinett bestaunt werden können oder ob wir auch morgen noch Herren im eigenen Haus sind.“[277]

 

Ein immer wiederkehrendes Thema in „Nation und Europa“ ist die Beschwörung der parteipolitischen Einheit aller rechtsextremistischen Kräfte. Aus diesem Grund widmete sie auch den „Runden Tischen“  - dem Zusammentreffen von Mitgliedern verschiedener Parteien - große Aufmerksamkeit und sah darin erste Schritte, die Zersplitterung des rechtsextremistischen Parteienlagers zu beenden. Auch die Berichterstattung über die Entwicklung politisch verwandter Parteien im europäischen Ausland dient indirekt der Strategiebildung, da man dort nachahmenswerte Tendenzen festzustellen meint. Ein dem Verlag angeschlossener „Buchdienst Nation Europa“[278] vertreibt auch rechtsextremistische Literatur aus anderen Verlagen. Er wirbt mit seinem Katalog „Büchersuchlicht“, der inhaltsgleich mit dem Katalog „Ihr Buchberater“ der „Grabert-Versandbuchhandlung“ ist und ins Netz eingespeist wird.

Die Homepage

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Die erst seit kurzem im WWW unter der Domain „nationeuropa.de“ vorhandene Präsenz der Publikation hatte bis dato 1175 Besucher.[279] Sehr aufschlußreich für die zugrundeliegende Ideologie sind insbesondere die Verweise auf andere Seiten, die Links reichen bis ins neonazistische Lager. Auf folgende Homepages wird ein Hyperlink gesetzt:[280]

 

Parteien

Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD)

Nationaldemokratischer Hochschulbund (NHB)

Junge Nationaldemokraten (JN)

Die Republikaner (REP)

Republikanische Jugend

REP-Jugendorganisation

Republikanischer Hochschulverband

Deutsche Volksunion (DVU)

Vereinigte Rechte (VR)

Freiheitliche Deutsche Volkspartei

Die Freiheitlichen in Deutschland

Die Freiheitlichen (FPÖ)

Österreich

Vlaams Blok

Flandern

Front National

Frankreich (Jean Marie Le Pen)

Mouvement National Republicain

Frankreich (Bruno Megret)

MS Fiamma Tricolore

Italien

Alleanza Nationale

Italien

Forza Nuova

Italien

FE-Jons

Spanien

Sinn Fein

Irland

British National Party

Großbritannien

British National Party (Multimedia-Seiten)

Großbritannien

Young BNP

Jugendorganisation der British National Party (Großbritannien)

Reformpartei

USA - Patrick Buchanan

Liberal-Demokratische Partei Rußlands

Schirionwski (Achtung: kyrillische Schrift)


Medien

·       Berlin Brandenburger Zeitung[281]

·       Huttenbriefe

·       Staatsbriefe[282]

·       Nordische Zeitung

·       Sleipnir[283]

·       Der Freiwillige

·       Deutschland in Geschichte und Gegenwart

·       Das Ostpreußenblatt

·       JUNGE FREIHEIT

 

N I T

Nachrichten - Informationen - Theorie

Thule-Netz

Unabhängiges Kommunikationsforum

Kshatriya

Traditionalistische Texte

Nordische Zeitung

Stimme des Artglaubens

Unabhängige Nachrichten

Nonkonforme Nachrichten

Wir selbst

Nonkonforme Zeitschrift

Signal

Patriotisches Magazin

Das Ostpreußenblatt

Konservative Zeitung

Junge Freiheit

National-liberale Wochenzeitung

Staatsbriefe

Herausgegeben von Dr. Hans-Dietrich Sander

Germania - Weltnetz-Magazin

Düsseldraht

Lokales Informationsblatt in Düsseldorf

 

 

Personen, Vereine u.a.

·       Thule-Net

·       Frank Rennicke

·       Nationaler Liedermacher

·       Junge Landsmannschaft Ostpreußen

·       Konservativ

·       Deutsche Burschenschaft

·       Deutschland-Bewegung

·       Storchennest[284]

·       Widerstand

·       Patria-Versand

·       Schlesien

·       Siebenbürgen

·      Pommern

 

Der Linkliste folgt am Fuße der Seite die Einschränkung:

NATION&EUROPA DEUTSCHE MONATSHEFTE und Nation Europa Verlag GmbH sind von Parteien, Vereinen, Medien, Personen o.a. unabhängig. Die aufgeführten Parteien, Medien, Vereine, Personen verantworten ihren Inhalt, Waren u.a. selbst. Alle Angaben ohne Gewähr.[285] Das Hauptaugenmerk richtet sich auf die Selbstdarstellung. Das Selbstverständnis und die Ziele werden beschrieben. Daneben werden Auszüge aus Büchern und Zeitschriften bereitgestellt. Der Besucher der Netzpräsenz hat die Möglichkeit, ausgewählte, elektronisch erfaßte Artikel online zu lesen. Letztendlich hat man die Gelegenheit mit der Redaktion von NATION & EUROPA per e-mail in Kontakt zu treten, sich zu bestimmten Themen näher zu informieren und Publikationen aus dem Nation Europa- und Grabert-Verlag oder ein Probeabo zu bestellen. Der Komplex der Datenverschlüsselung wird nicht gewürdigt.

 


5.2.6)  Thule-Seminar  [top]

„Wir betrachten Amerika als den Hauptfeind Europas [...] und es ist höchste Zeit, daß die Europäer auch auf die Spuren  ihrer eigenen Identität zurückkehren.“[286]

(Pierre Krebs, Thule-Seminar/Kassel)

 

Das im hessischen Kassel ansässige, 1980 von Pierre Krebs gegründete „Thule-Seminar, Forschungs- und Lehrgemeinschaft für die indoeuropäische Kultur e.V.“[287] verfügt ebenfalls über eine Darstellung im World Wide Web. Es sieht sich den Ideen der „Nouvelle Droite“ um Alain de Benoist verbunden. Nicht nur den Namen erhielt das Thule-Netz vom Thuleseminar - es gibt im Thule-Netz einen Link, der sich auf der Hauptseite befindet und auf die Thule-Seminar-Site hinweist.[288] Auf der Seite mit den Inhalten des Thule-Seminars, Die neue Partei des Geistes, wird ein Grundkonzept sichtbar:

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„Das Zeitalter der Verkleinerung des Menschen verbreitet sich über die ganze Erde unter dem Sternenbanner des american way of life. ‘In der Mitternacht dieser Nacht ist das Dürftige der Zeit am größten’, mahnt uns Hölderlin. Wir befinden uns in der Mitternacht des Winters, am tiefsten Punkt des Niederganges. Aber so, wie der Winter den Frühling herausruft, läßt die hölderlinsche Mitternacht den großen Mittag Nietzsches erwachen, aus dem neue Herausforderungen, neue Werte, ein neues Zeitalter des Willens und der europäischen Neugeburt hervorgehen werden. Europa ist erneut in der Entstehung: vorerst als unser inneres Reich. Eines Tages aber wird es nach außen treten:

Dafür kämpfen wir!“[289]

 

Das Thule-Seminar, der Vertreter der biologistischen Neuen Rechten in der Tradition der Konservativen Revolution der Weimarer Republik, bietet auch Material zum Download, bzw. Bestellmöglichkeiten von Publikationen auf der Website. Man kann dort ferner Aufkleber „Rasse ist klasse“ aus dem Graphikatelier bestellen.[290]

Das Thule-Seminar versteht sich als „ein Verein für intellektuelle Kommunikation und Synthese“. In seiner Selbstdarstellung als „Die neue Partei des Geistes“, verfolgt es „eine Strategie der kulturellen Auseinandersetzung“. Die theoretische Auseinandersetzung mit ideologischen Grundlagen wird, wie bei anderen Vertretern der Neuen Rechten, als Voraussetzung für einen kulturellen und damit letztlich politischen Wandel gesehen. Wo man den Feind des Europäertums ausmacht, wird eindeutig, wenn man die Worte Krebs auf der Homepage sprechen läßt: „Wir betrachten Amerika als den Hauptfeind Europas [...]und es ist höchste Zeit, daß die Europäer auch auf die Spuren ihrer eigenen Identität zurückkehren.“ War den Denkern der Konservativen Revolution noch der Liberalismus „die Wurzel allen Übels“, so stellt sich als Hauptfeind und -übel die multikulturellen USA dar. Die Folge muß ein „(...) KULTURKRIEG GEGEN DEN AMERICAN WAY OF LIFE [sein]: Amerika ist die eigentliche Wahlheimat von Karl Marx - Die One-World-Ideologie hat eine Schlacht verloren. Sie muß den Krieg verlieren! - Eine neo-primitive Gesellschaft - V. FÜR EINE HETEROGENE WELT HOMOGENER VÖLKER:[291] Multikulturell = monoprimitiv - In einer multikulturellen Gesellschaft wird der einzelne allen möglichen Manipulationen und Versklavungen ausgesetzt - Der egalitäre Standpunkt ist unwissenschaftlich - Die moderne Physik belegt, daß das Leben auf Verschiedenheit, Vielgestaltigkeit, Heterogenität beruht.“[292]

Das Thule-Seminar geht dabei von der angeborenen Überlegenheit der „nordischen Rasse in den germanischen Ländern“ aus; sie sprechen sogar von einem „europiden“ bzw. „germanischen Gen“.[293] Sie wollen die „Nation Europa“ und arbeiten auf europäischer Ebene internationalistisch. Dazu heißt es, unter einer Graphik von Rodins Der Denker, auf der Website: „Das »Thule-Seminar« ist die Drehscheibe der kulturellen Revolution eines erwachenden Europas, das sich seines Anders-Seins in der Morgenröte des Ethnos wieder bewußt wird, mit neuem Mut zur Originalität, zu Eigenart und Identität.“

Neben derartigem Ethnopluralismus sieht man sich auch in der Tradition neuheidnisch-naturreligiöser Bewegungen: „Das »Thule-Seminar« ist die Lehrgemeinschaft eines Europäertums der heidnischen Besinnung und der zukunftsweisenden Über-Moderne an der Schwelle des XXI. Jahrhunderts. Das »Thule-Seminar« ist die Avantgarde einer neuen Partei des Geistes.“

Als Vorkämpfer der europäischen Sache und des wahren Geistes - nicht eines intellektuell-abwägenden, sondern ursprünglich-irrationalen - fordert Pierre Krebs in der Präambel den, „Gegenangriff der Intelligenz - Der Egalitarismus bedroht nach wie vor unsere Identität - Die morgige Welt muß ethnopluralistisch sein - Der Mensch schreitet von Tat zu Tat“.[294]

Die Ideen und Programmatiken werden dargelegt: Dem Thule-Seminar liegen folgende Ideen und Situationsbeobachtungen unserer eurozentisch zu seienden Welt zugrunde:

„I. EINE EPOCHE IN DER KRISE: Bestandsaufnahme einer Krise, deren Wurzeln in der Verweltlichung der Gleichheitslehre gründen - Nichts entbehrt der Mensch, der aus sich selbst lebt - Über Deutschlanf [Fehler im Original, HS] weht heute wieder die schwarze Fahne der Not - Das Erbe, welches auf dem Spiel steht - II. GEISTIGE WENDE: Das Aufbegehren des Geistes - In der Not wächst das Rettende auch - III. ZWEI IDEOLOGISCHE EXTREME IM DIENSTE EIN UND DESSELBEN UNIVERSALISMUS: Der ehemalige Bolschewismus und das liberale Modell sind wesensgleich: Oberstes Ziel ist in jedem Falle das Heraufkommen des Homo Oeconomicus - Der Liberalismus, der überlebende Zwilling des Kommunismus - ein wesensgleicher Anbedet des Wirtschaftsmontheismus -Die verschiedenen Erscheinungsformen eines mißratenen Weltbildes - Das Christentum war, ist und bleibt das Schlüsselglied des egalitären Unheils - Unsere Welt widr nicht mehr mit Territorien gleichgesetzt; unsere Territorien werden nicht mehr durch Völker ausgezeichnet –(...) VI. EIN NEUES KULTURKONZEPT: "Ideen reichen weiter als Kanonen!" - Plädpyer [Fehler im Original, HS] für eine polytheistische Philosophie - Die heidnische Auffassung des Lebens - Die unversöhnlichkeit von Polytheismus und Dualismus - Die neuen Götter stehen vor uns - Ein höherer Humanismus - Welche Alternativen? - Das XXI. Jahrhundert in der Morgenröte des Ethnos - VII. DEUTSCHLAND IST EUROPAS INNERES REICH: Die deutsche Neugeburt wird zunächst im Aufblühen der Kunst stattfinden; sie ist zugleich die geschichtlich einmalige Chance der europäischen Eins- und Bewußtwerdung.“[295]

 

Wie man jedoch die Ziele erreichen kann, wird nicht eindeutig dargelegt: Wichtig sei der „der organisierte Wille“, „das ‘Thule-Seminar’“ möchte die „Ideenschmiede für eine künftige europäische Neuordnung“ sein. Ferner zeigt sich auch beim Thule-Seminar das Konzept einer Gruppierung jenseits aller politischer Lager, die erwünschte Auflösung des Rechts-Links-Denkens, wie sie auch beim Thule-Netz, der Deutschland-Bewegung und auch in den Artikeln aus der Feder des Junge-Freiheit-Chefredakteurs zu finden ist. Nicht das Trennende soll hervorgehoben werden, sondern das Einende:

Weder rechts noch links des Systems, weder konservativ noch reaktionär, sondern schlicht und einfach: revolutionär, anders, avantgardistisch - Das »Thule-Seminar« ruft alle Völker der Welt zum Kulturkampf auf gegen die alte und neue amerikanische "Weltordnung" - Die Neugeburt Europas hat schon begonnen.[296]

 

Die herkömmliche Parteien- und Lagerpolitik habe aus Sicht des Thule-Seminars ausgedient, es gehe um Ideen, um Metapolitik -  „normale“ Politik sei zu klein und unvollkommen, um die Welt zu erklären. In der Grundsatzerklärung heißt es kurz und kryptisch: „Die Idee signalisiert unsere Schöpfung - Die Alternative für die Lebensanschauung - Die philosophische Alternative - Die soziologische Alternative - Die Alternative zum Totalistarismus weltlicher oder judenschristlicher Prägung - Die ökologische Alternative zum Wirtschaftmonotheismus - Die geschichtliche Alternative - Alternative zum Universalismus - Die kulturelle Alternative: ein Humanismus ethnokultureller Prägung - Die strategische Alternative - Die Strategie signalisiert unser Engagement“. Die Strategie zur Erlangung der kulturelen Hegemonie, einer Art Aufbauphase zur Rückkehr höherer Werte ist die Konzentration auf die Über-Politik, die „Metapolitik als Kriegsschule der Ideen - Die Machtfrage ist geistig-kultureller Art - Die Metapolitik ist genauso alt wie die Geschichte selbst - Das ‘Thule-Seminar’: Eine Partei des Geistes.“[297]

 

Thule-Brief im Netz

Neben der Vorstellung der Ideen, des Konzeptes der Meta-Politik, das allerdings nicht näher ausgeführt wird, nutzt man das World Wide Web als Möglichkeit zur Publikation des Thule-Briefes. Im April 1997 gab der Thule-Seminar e.V. erstmalig die „Thule-Briefe - Infoblatt für Freunde und Förderer des Thule Seminars“ heraus. Sie sollen der Kommunikation zwischen dem Thule- Seminar und seinen Anhängern dienen. In den Briefen werden aktuelle politische Themen behandelt, Veranstaltungshinweise gegeben und die Arbeitsweise des Thule-Seminar e.V. erläutert. In den bislang erschienen Ausgaben 1 und 2/97 wird insbesondere gegen die Junge Freiheit agitiert, der die Aufgabe der metapolitischen Strategie und Kollaboration mit dem System vorgeworfen wird. Sie sei nicht „jung“, sondern „so alt wie die alte Rechte des Systems“. Dem JF-Chefredakteur Dieter Stein („kritischer Kollaborateur des Systems“) wird eine „halbgedachte Aufwertung von Gemeinplätzen“ in dem Blatt bescheinigt.

Die Leser werden um Unterstützung in Form von Leserbriefen, Kommentaren und Artikeln gebeten. Mit den „Thule-Briefen“ soll „eine Lücke“ im publizistischen Angebot des „Thule-Seminars“ geschlossen werden. Andererseits, so die Eigenangaben, wollen die „Thule-Briefe“ auch einen Blick in die „Niederungen der Tagespolitik“ werfen, Neuerscheinungen auf dem Musikmarkt kommentieren und Veranstaltungsberichte geben.

Angekündigt wird in den „Thule-Briefen“ auch eine Mitgliederversammlung des „Thule-Seminars“, die im Mai bzw. Juni 1997 stattfinden sollte. Ebenso sollen sich an mehreren Orten „Thule-Leserkreise“ in Vorbereitung befinden. Gefeiert wird in den „Thule-Briefen“ der Aufmarsch am 1. März 1997 in München. Auch hier sind die engen personellen Querverbindungen vorzufinden, Redakteur der Thule-Briefe ist Thomas Hetzer, der die rechtsextremistische Mailbox „Widerstand.BBS“ im „Thule-Mailboxen-Netz“ betreibt und der in der Vergangenheit bereits mehrfach Texte des Thule-Seminar e.V. in dieses Netz einstellte. Die Publikation soll alle zwei Monate primär im Internet erscheinen. Eine jährliche Spende der Leser in Höhe von DM 25 soll das Erscheinen der Papierausgabe gewährleisten und gleichzeitig den Ausbau der Arbeit des Thule-Seminars im Internet unterstützen; die Papierausgabe ist lediglich als ein Nebenprodukt zu verstehen. Verantwortlich im Sinne des Presserechts zeichnet wiederum Thomas Hetzer. Ein Spendenappell an die Leser in Ausgabe 1/97 blieb jedoch bislang erfolglos, so daß ab Ausgabe 3/97 die Papierausgabe der „Thule-Briefe“ nur noch gegen Entgelt versandt werden soll.

Die Herausgabe der „Thule-Briefe“ ist ein weiterer Versuch des Thule-Seminar e.V., aus seiner politischen Isolation herauszutreten. Es soll vornehmlich die geistige Elite angesprochen werden. Da man sich der Außenseiterrolle innerhalb des Spektrums der Neuen Rechten bewußt ist, bemüht man sich, das Gedankengut einem breiteren Personenkreis der rechtsextremistischen Szene bekanntzumachen. Neben der verstärkten Zusammenarbeit mit dem Betreiber der „Widerstand.BBS“ trat der Vorsitzende des Thule-Seminar e.V., Pierre Krebs, mehrfach als Gastredner auf Veranstaltungen rechtsextremistischer Organisationen auf, so u.a. anläßlich der 7. „Hetendorfer Tagungswoche“.

Auch wenn das Internet die Möglichkeit gibt, bzw. gab - da zur Zeit nur „tote“ Links auf das Thule-Seminar verweisen -  die Ideen zur Meta-Politik durch einfachste Mittel zu präsentieren, so wird vor allem die eigene Bedeutung innerhalb der Neuen Rechten, wie auch die Breitenwirkung des Mediums völlig überschätzt.

Das Thule-Seminar sieht sich als deutschen Vertreter einer europaweiten, von der „Nouvelle Droite“ begründeten, Denkschule der „Neuen Kultur.“

Es sind heute ebenso feste gemeinschaftliche wie ideologische Beziehungen, die die Neue Kultur in ganz Europa verbreitet haben. (...) Das Europa der Denkzirkel ist auf dem Weg! Nichts kann es aufhalten![298]

Wegen ideologischer und persönlicher Differenzen entspricht eine geschlossene Bewegung der „Neuen Rechten“ weder in Deutschland noch in Europa auch nur annähernd der Wirklichkeit. So beschränkt man sich im Internet auf die Selbstdarstellung und Beschreibung der Ziele. Daneben werden Auszüge aus Büchern und Zeitschriften bereitgestellt. Letztendlich hat man die Gelegenheit mit dem Thule-Seminar per e-mail in Kontakt zu treten, sich zu bestimmten Themen näher zu informieren und Publikationen zu bestellen. Die Seite endet mit den Worten:

„Epilog. Der Mensch ist Sinngeber und Herr der Formen - Jetzt zählt nur der Mensch, der etwas wagt“.[299]

 


5.2.7)  Konservativer Gesprächskreis Hannover e.V. [top]

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Die Homepage

Nach eigenem Selbstverständnis ist der Konservative Gesprächskreis, „Die konservative Informationsbasis im Internet“. [300] Es wird versucht unter der URL: http://www.konservativ.de und mit eigener Domain auf die öffentliche Meinung durch ein neues Medium einzuwirken. Der Konservative Gesprächskreis, hervorgegangen aus einem ehemaligen JF-Leserkreis, erfüllt eine ähnliche Aufgabe bei der Bündelung von Kräften in der Grauzone zwischen Rechtskonservativen und Neuer Rechte, wie die Junge Freiheit dies in publizistischer Hinsicht erfüllt. Die Klammerfunktion zwischen Rechtsextremen und Konservativen zeigt sich auch in den Inhalten, wobei die Netzpräsenz so etwas wie eine Presseschau betreibt und vor allem Presseberichte zu aktuellen Diskussionen wie z. B. Wehrmachtsausstellung, Einführung des EURO, Zuwanderung etc. sammelt und zur Begutachtung und Diskussion zur Verfügung stellt. Die Qualität der eingestellten Artikel, Texte und eingespeisten Originalquellen schwankt. Die Texte variieren von elektronisch erfaßten Artikeln der Oberhessischen Presse („Marburg - Randale bis in den Abend“) über Prof. Franz W. Seidlers[301]Völkerrechtliche und militärische Überlegungen zur Rolle der Wehrmacht“, die revanchistische Gedanken zur Ausweitung des Krieges gegen die Sowjetunion beinhalten, bis zur Glosse „Bitte melde Dich![302] und Auszügen eines offenen Briefes von Dr. Gauweiler.

Ob der manchmal sehr freien Auslegung von Copyrightrechten im World Wide Web kann davon ausgegangen werden, daß diese Einspeisung teilweise ohne Kenntnisnahme, vielleicht sogar gegen den ausdrücklichen Willen einiger Autoren geschah.

Auf der Eingangsseite erwarten den Besucher, nach der Begrüßung „(...) Liebe Netzgemeinde (...) Für einen ‘Schnelleinstieg’ in das Thema [Wehrmachtsaustellung, HS] empfehlen wir Ihnen den Vortrag von Rüdiger Proske auf Video. Herr Proske sprach bei uns im Konservativen Gesprächskreis Hannover e.V. am 17. April 1997, der Vortrag wurde in Broadcasting-Sendequalität mitgeschnitten.“, folgende Links zum Thema „(Anti)Wehrmachtsausstellung[303]:

·       Karl Ludwig Bayer: Der deutsche Schuldkomplex heute und Stalins Angriffspläne damals - Die Rolle Moskaus im Zweiten Weltkrieg

·       Sabine Bohnke: Marburg - Randale bis in den Abend

·       Alfred Dregger: "Wehrmacht war keine Verbrecherorganisation"

·       Tom Faßbender: Hannes Heer - Eine Art Rudi Dutschke von Bonn

·       Dr. Peter Gauweiler: Offener Brief

·       Hannes Heer: Der Einleitungstext zur Ausstellung

·       Dr. Jacqueline Kempfer: Bitte melde dich! (Glosse)

·       Hans-Jürgen Mahlitz: Wehrmachts-Ausstellung: Tummelfeld der Extremisten

·       Rüdiger Proske: Der Vortrag zur Wehrmachtsausstellung - "Vernichtende Kritik!"

·       Fakten unterschlagen! (Prof. E. Schwinge - Bilanz einer Kriegsgeneration)

·       Franz W. Seidler: Völkerrechtliche und militärische Überlegungen zur Rolle der Wehrmacht

·       Roland Wuttke: Agitatorischer Journalismus / Die "Süddeutsche Zeitung" und die Wehrmachtsausstellung

·       Der "Fackelmänner-Befehl" Stalins Nr. 0428 vom 17. November 1941

·       Gefälschte Bilder: Weder von Jan Philipp Reemtsma noch von Hannes Heer gab es eine Antwort

·       Rückschau zur Anti-Wehrmachtsausstellung in Frankfurt

·       Bücher zum Thema

Unter dem Link „Sabine Bohnke: Marburg - Randale bis in den Abend“, wird ein Bericht der Oberhessischen Presse vom 15. September 1997 eingespeist, der über die Demonstration im Marburg und die gewalttätigen Auseinandersetzungen berichtet. Seit dem 11. Mai 1998 wird die Netzpräsenz von der PC-AG (Personal Computer‑Arbeitsgemeinschaft) getragen. Nun heißt es am Ende der Startseite: „Es gibt eigentlich nur zwei Rassen: Anständige und Unanständige! (Viktor E. Frankl). Stand: 11. Mai 1998 © PC-AG (KGH e.V.)[304]

Die Überschrift „Die konservative Informationsbasis im Internet“ wird seit dem 11. Mai 1998 mit den Attributen „konservativ - liberal - national“ ergänzt.[305]

Der Konservative Gesprächskreis verweist auf der Startseite im Hinblick auf die Verschlüsselungsthematik auf die PC-AG; diese wird getragen vom „Arbeitskreis Kritischer Wähler AKW (Hamburg), Deutsche Vereins- und Verbandsprojekte - DVVP (Hildesheim), Friedenskomitee 2000 (Starnberg), Gesellschaft für Soziale Demokratie - GfSD (Grafschaft-Esch), Karlsruher Freitagsgespräche - KFG, Konservativer Gesprächskreis Hannover e.V. - KGH“.[306]

Auf der Homepage findet sich ein Auszug aus dem offenen Brief Peter Gauweilers zur Wehrmachtsausstellung in München:

1. Die Ausstellung wird nicht nur von der CSU und in München wegen ihrer polemischen Einseitigkeit angegriffen, sondern von zahlreichen Persönlichkeiten überall in Deutschland. Der frühere Bundeskanzler Schmidt aus Hamburg hat sich von dieser Veranstaltung genauso deutlich distanziert wie Bundespräsident a.D. Dr. Richard von Weizsäcker in Berlin. Der renommierte Historiker und Ordinarius der Freiburger Universität, Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Kaiser, schreibt sogar von ‘demagogischer Inszenierung von Quellenmaterial’. Niemand bestreitet ernsthaft, daß es unter der Wehrmachtsverantwortung auch schwere Kriegsverbrechen gegeben hat. Maßgebend für die Kritik ist, daß ‘mit dieser Ausstellung ein Pauschalurteil gefällt wird, das politisch, moralisch und historisch nicht gerechtfertigt ist.’[307]

 

Hier ist - erfolgreich - ein Konzept der Neuen Rechten aufgegangen, der „Tabubruch“ (Kunze), die Instrumentalisierung der Ausstellung, um mit konservativen Demokraten gemeinsam - im wahrsten Sinne des Wortes - „zu marschieren“. Dies wird dementsprechend an exponierter Stelle auf der Website dokumentiert, denn die Demonstration gegen die Wehrmachtsausstellung in München im März 1997 war einer der durchschlagenden Erfolge in jüngerer Zeit. Die Erosion in der Abgrenzung zwischen Demokraten und Rechtsextremen ging so weit, daß CSUler über Anhänger des Bundes Freier Bürger neben unverschleierten Rechtsextremisten der Jungen Nationaldemokraten (JN) demonstrierten! Diese scheinbare Gemeinsamkeit war der Union so unangenehm und ‑angemessen, daß sich vergleichbares bei der Ausstellungseröffnung in Frankfurt am Main nicht mehr wiederholte und die Wehrmachtsausstellung in Kassel am 24. Mai 1998 unter Beteiligung des Oberbürgermeisters Lewadowski (CDU) eröffnet wurde. Dies wird auf den Seiten nicht erwähnt, obwohl sie nahezu täglich aktualisiert werden. Ein Nebeneffekt der Demonstration in München war der Umstand, daß NPD-Chef Voigt Gauweiler in einem offenen Brief „Wort und Geist der Sprache der NPD“ bescheinigte.[308] Die bürgerliche Rückendeckung war Hauptthema für die Publikationen der Rechtsextremisten und erzeugte auch bei der Neuen Rechten eine gewaltige Resonanz.[309]

Unter dem Stichwort „Fakten unterschlagen! (Prof. E. Schwinge - Bilanz einer Kriegsgeneration)“, werden General Patton und George C. Marshall zitiert. Dies geschieht - im Kontext der Diskussion um die Wehrmachtsausstellung - in einer exkulpierenden Terminologie, wie sie sonst in der Deutschen Nationalzeitung der DVU zu finden ist: Die Deutschen sind natürliche Kämpfer, das müssen wir zugeben, sie waren geborene Soldaten (‘natural warriors’). Und sie waren hervorragend ausgebildet, sehr geschickt ausgebildet, vor allem, was das Unteroffizierkorps betraf. Und die Basis ihrer Disziplin war unerschütterlich (unbending) (...)“[310]

Die Besucher der Website, bisher waren dies 32929,[311] haben die Gelegenheit, mit dem „Konservativen Gesprächskreis Hannover (KGH)“ per e-mail in Kontakt zu treten, sich über bestimmte Themen näher zu informieren und Publikationen zu bestellen. Ferner bietet der KGH eine Mailing-Liste an, die einfach durch die Hinterlassung der eigenen e-mail-Adresse abonniert werden kann. Drei- bis viermal wöchentlich erhält der Empfänger Neuigkeiten oder Diskussionsbeiträge anderer Abonnenten in seinem elektronischen Postfach. Diese Mailing-Liste gibt dem KGH die Möglichkeit äußerst kostengünstig einen großen Kreis Interessierter, aber auch Diskussionsforen mit Neuigkeiten und Beiträgen zu versorgen. Im Beitrag vom 13. Juni 1998 „SPD-Wieczorek-Zeul: ‘Sozialismus macht Spaß!’“ von der Arbeitsgemeinschaft Internet (PC-AG) -  Referat für Öffentlichkeitsarbeit der KGH, der auch in den Newsgroups de.soc.politik.deutschland, de.soc.politik.international, de.soc.politik.europa, de.soc.umwelt, maus.politik, z‑netz.forum.diskus­sion.politik, de.org.politik.spd gepostet wurde,[312] heißt es:

(...) ‘SED/PDSED/PDS/PDSPD/???’ (....) Sender wie Radio Liberty, Radio Free Europe, BBC und Deutsche Welle - die ueberall im Sowjet-Imperium gehoert wurden - haben Entscheidendes zur Wende beigesteuert. Denn sie trugen westliche Gedanken in den Osten. Bei unseren Entspannungspolitikern hingegen kam es nicht selten vor, daß sie oestliche Gedanken in den Westen trugen. Nach ihrer Rueckkehr aus Moskau - sie war als Juso-Vorsitzende gereist - erklaerte die heutige SPD-Spitzenpolitikerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, in der Sowjetunion sehe man, ‘daß Sozialismus Spass macht. Viel Vergnügen!’“[313]

Der Rundbrief, der Diskussionsanregungen geben aber auch Inhalte vermitteln soll, ist ein weiteres Instrument der Schaffung von Bewußtsein. Allein der Umstand, daß dieser Beitrag in verschiedenen Foren des UseNet „quergepostet“ wurde, zeigt, daß man seine Inhalte auch offensichtlich Andersdenkenden, die z.B. in „de.org.politik.spd“ diskutieren, nahebringen möchte. Manches Mal wird aber auch über das Ziel hinausgeschossen, wenn ein elektronischer Beitrag mit den Worten beginnt: Dieses Papier wurde uns aus der Schweiz zugespielt. (Geheimdienst?) Die Echtheit wurde bisher nicht widerlegt. (...) Zu dem 2 Plus 4 Vertrag gibt es ein streng geheimes Zusatzabkommen, welches nur einem sehr kleinen Personenkreis bekannt ist, durch die Medien nicht veroeffentlicht oder erwaehnt werden darf und welches eines der am meisten gehueteten Staatsgeheimnisse der BRD ist. Hieraus einige Einzelheiten: (...) Die bedrueckendsten Regelungen finden sich im Artikel 2 des Zusatzabkommens. Darin ist geschrieben, dass die o.a. Siegermaechte ihre Vorbehaltsrechte auf folgenden Gebieten uneingeschraenkt behalten:

- die elektronischen Medien (Rundfunk, Fernsehen etc.)

- die Printmedien (Zeitungen, Magazine, Verlage)

- Filme, Kultur (Theater, Musik) Erziehungs- und Bildungswesen (Lehrplaene etc.)

Die Rechte erstrecken sich auf Aufsicht, Kontrolle, Lenkung. In der Praxis bedeutet das, dass weiterhin amerikanische Filme in den deutschen Filmtheatern, im Fernsehen, im Videohandel mit ihren brutalen Mord-  und Sexszenen im Vertrieb sein werden. In den Massenmedien wird die Sprachregelung weiterhin praktiziert, Sprach- und Denkverbote bleiben bestehen, in den Schulen wird immer noch das Geschichtsbild im Sinne der Sieger vermittelt, deutsche Klassiker werden immer weniger angeboten, an die Stelle von Bildung tritt schmalspurige Ausbildung.[314]

Die weiteren Rundbriefe beschäftigten sich mit der Veranstaltung des BFB zum Thema EURO, dem Verhältnis der SPD zur PDS, einem offenen Brief an die CDU zum Thema Rechtsextremismus und es werden „Surfempfehlungen“ gegeben („Dürfen wir Sie bitte auf die Internetseite von Dr. Claus Nordbruch: http://members.tripod.com/~Nordbruch/index.html aufmerksam machen. Sie wird ständig aktualisiert und ergänzt.“).

Die aktuelle Rechtsprechung zum Thema „Links“ und die damit einhergehende Verantwortung für die vernetzten Inhalte zeigen ihre Wirkung auch auf der Website des Konservativen Gesprächskreises Hannover. Seit dem 25. Juli 1998 gerät man nur über eine Seite „Achtung“ zum Inhaltsverzeichnis. Dort heißt es: „Die Besucher dieser Domain versichern, daß die hier enthaltenen Texte und/oder Bilder nur zu Zwecken des Studiums, der staatsbürgerlichen Aufklärung sowie der Abwehr verfassungswidriger und verfassungsfeindlicher Bestrebungen eingesehen werden. Die Texte und/oder Bilder werden nur unter diesen Voraussetzungen zur Einsicht angeboten! Mit Gebrauch des nachfolgenden Hyperlinks ‘... zum Inhaltsverzeichnis’ verpflichtet sich der Leser dazu, die Texte und/oder Bilder nur für Studienzwecke zu gebrauchen und in keiner Weise propagandistisch zu benutzen (z.B. § 86a StGB oder andere einschlägige Strafvorschriften wie Volksverhetzung u.ä.!).“[315]

Neben dem Verweis auf die Deutschland-Bewegung direkt auf der Startseite der WWW-Präsenz, wird u.a. auf folgende Gruppen und Publikationen per Hyperlink verwiesen:

·      Bund Freier Bürger - Die Freiheitlichen (BFB)

·      Friedenskomitee 2000

·      JUNGE FREIHEIT

·      Konservativer Gesprächskreis Hannover e.V.(sic!)

Ansonsten wird auf im Bundestag vertretenen Parteien inklusive der PDS, andere konservative Projekte und parteinahe Stiftungen hingewiesen. „Ausreißer“ stellen in diesem Zusammenhang die Links auf „PHI - Presse- und Hintergrundinformationen“ und BBZ dar. Auf einen rechtsextremistischen Pressedienst mit Sitz in Litauen, und die in den Verfassungsschutzberichten als „neonationalsozialistisch“ eingestufte Berlin-Brandenburger Zeitung (BBZ)[316] wird verwiesen; dies sogar mit dem Verweis: „BBZ - Die Wahrheit kommt wie ein Gewitter![317]

 

Antisemitismus in der Konservativ.de-Mailingliste

 

Eingehen auf Antisemitismus in der mailing-list der PC-AG und den darauf folgenden Ausschluß (habe ich unter eMails Materialien für etwaige Doktorarbeit!!!!!!)

 

à nach antisemitischen Ausfällen eines(?) Teilnehmers wurde dieser a) ausgeschlossen und b) die Liste moderiert (siehe Screenshot)

Welche Richtung soll in konservativ.de vorherrschen?!

Über die Linie von konservativ.de wird sehr wohl gestritten, wie die beiden exemplarischen eMails "CDU-Forum" (vgl. auch xyz à fdp 6 cdu-foren majorisieren...) anschaulich machen:

 

1)

Sehr geehrter Herr Bartels,

das bisher schon dünne Eis beginnt nun langsam zu bersten. Der
Diskussionskreis konservativ.de entwickelt sich leider in eine Richtung, die
sich nicht mehr deutlich von den "Ostara-Leuten" unterscheidet!!

Um etwas zu bewegen, bleibt nur der Instanzenweg, d.h. über die etablierten
Parteien. Als "Rechter" haben Sie heutzutage doch keinerlei Chance sich zu
artikulieren. Oder wollen Sie jetzt auf "Stadt-Guerilla" machen; hatten wir
glaub ich schon mal - war auch nicht sonderlich erfolgreich. Also wieder
Gehirn einschalten und über Alternativen nachdenken.

Mit ganz normalen Gruß

Peter Josef Jeuk

*********************************************************

Ihre Mail vom 3.8.99:

Nun das einzige was man da vielleicht bewegen sollte, ist die CDU und
die ganzen anderen Stiefellecker- Parteien und zwar weg von der
Macht...
Platz Machen fuer ein gesundes Neues Deutschland und zwar im richtigen
Sinne. im Interesse des Deutschen und keines anderen Volkes.


Doch zunaechst muss eine sinnvolle Alternative erstellt werden und zwar
von unten nach oben.

===
Gruesse/Regards

George Bartels
_____________________________________________________________
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Return-Path: <pc-ag@konservativ.de>

Received: from mx2.gmx.net (mx2.gmx.de [194.221.183.82])

            by Stud-Mailer.Uni-Marburg.DE (8.9.3/8.9.3) with SMTP id XAA41974

            for <schomber@stud-mailer.uni-marburg.de>; Tue, 3 Aug 1999 23:32:54 +0200

Received: (qmail 21213 invoked by alias); 3 Aug 1999 21:32:54 -0000

Delivered-To: GMX delivery to iacb-deutschland@gmx.de

Received: (qmail 21164 invoked by uid 0); 3 Aug 1999 21:32:53 -0000

Received: from oldrelay.kundenserver.de (HELO oldrelay.schlund.de) (195.20.224.90)

  by mx2.gmx.de with SMTP; 3 Aug 1999 21:32:53 -0000

Received: from majordomo by oldrelay.schlund.de with local (Exim 2.12 #1)

            id 11BmAg-0000nn-00; Tue, 3 Aug 1999 23:32:30 +0200

Received: from [195.20.224.67] (helo=mx00.kundenserver.de)

            by oldrelay.schlund.de with esmtp (Exim 2.12 #1)

            id 11BmAf-0000ng-00

            for ml-konservativ_de-diskussion@mailingliste.kundenserver.de; Tue, 3 Aug 1999 23:32:29 +0200

Received: from [194.25.2.158] (helo=mailout10.btx.dtag.de)

            by mx00.kundenserver.de with esmtp (Exim 2.12 #2)

            id 11BmAX-0002HY-00

            for diskussion@konservativ.de; Tue, 3 Aug 1999 23:32:21 +0200

Received: from fwd02.btx.dtag.de ([194.25.2.162])

            by mailout10.btx.dtag.de with smtp

            id 11Bm9I-00021t-00; Tue, 3 Aug 1999 23:31:04 +0200

Received: from homeserver (0772158624-0003(btxid)@[212.184.155.104])

            by fwd02.btx.dtag.de with smtp

            id <m11Bm98-0004t4C>; Tue, 3 Aug 1999 23:30:54 +0200

To: "george bartels" <gbartels77@yahoo.com>

Cc: <diskussion@konservativ.de>

Subject: AW: CDU_Forum

Date: Tue, 3 Aug 1999 23:28:30 +0200

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            charset="iso-8859-1"

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X-Priority: 3 (Normal)

X-MSMail-Priority: Normal

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2)

Ach, Herr Jeuk...

> das bisher schon dünne Eis beginnt nun langsam zu bersten. Der
> Diskussionskreis konservativ.de entwickelt sich leider in eine >
Richtung, die
> sich nicht mehr deutlich von den "Ostara-Leuten" unterscheidet!!

Sie kennen sich aber für einen CDU-"Konservativen" recht gut aus.
Na,na,na...Sie haben doch wohl hoffentlich nicht damals in Ihrem JU-Kreisverband
nach ein paar Bierchen Lanzens Heftchen herumgehen lassen? Oder meinen Sie die
Ostara-Internet-Seiten? Wäre in diesem Fall interessant, welche Seiten sie
anwählen! Aber keine Angst, ich werde es ihrem Kreisvorsitzenden nicht
petzen!

> Um etwas zu bewegen, bleibt nur der Instanzenweg, d.h. über die >
etablierten
> Parteien.

*gääääähn* Das hören wir von Lummer und Konsorten schon jahrelang! Warum
hat für Sie eigentlich das derzeitige politische System / Parteiensystem so
einen gnadenlos 100%igen Ewigkeitswert??? Sie sind ja schlimmer als Erich H.!
Haben Sie eigentlich jemals irgendwas anderes gelesen als Helmut Kohls
Memoiren, die FAZ und vielleicht mal die Junge Freiheit? Ist dann ja kein
Wunder, daß in Ihnen kein bißchen
revolutionärer Elan steckt. Hausaufgabe: Besorgen Sie sich mal was von
Niekisch, Moeller van den Bruck, Evola oder Kurt Eggers!
(Das waren Menschen mit VISIONEN und IDEALEN!)

> Als "Rechter" haben Sie heutzutage doch keinerlei Chance sich zu
> artikulieren. Oder wollen Sie jetzt auf "Stadt-Guerilla" machen; >
hatten wir
> glaub ich schon mal - war auch nicht sonderlich erfolgreich.

"Stadt-Guerilla"??? Na, sie haben wohl auch mal einen Blick in die "Turner
Diaries" geworfen, Sie Schlimmer!?

Aber nun mal im Ernst: Was wollen SIE eigentlich?

a) "Back to the roots" - zu Konrads biederer Wirtschaftswunder-
Republik
oder
b) vorwärts in die Zukunft - für ein freies, selbstbestimmtes und
deutsches Deutschland???

Also, ich bin für die zweite Variante!

Mit dem normalsten Gruß, den es gibt :-)

Thorsten Thomsen




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Received: from [194.221.183.61] (helo=mail1.gmx.net)

            by mx00.kundenserver.de with smtp (Exim 2.12 #2)

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            for diskussion@konservativ.de; Wed, 4 Aug 1999 11:14:58 +0200

Received: (qmail 19236 invoked by uid 0); 4 Aug 1999 09:14:58 -0000

Date: Wed, 4 Aug 1999 11:14:58 +0200 (MEST)

To: diskussion@konservativ.de

Subject: Re: AW: CDU_Forum

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5.2.8)  Unser Land (www.unser-land.de) [top]

 

5.2.9)  Deutschland-Bewegung / Friedenskomitee 2000  [top]

Auf der Eingangsseite der Deutschland-Bewegung / Friedenskomitee 2000[318] wird der Besucher mit „Die herrschende Politik hat abgewirtschaftet“ begrüßt. Dr. Alfred Mechtersheimer fährt fort, „Immer mehr Menschen finden keine Arbeit. Gleichzeitig hält die Zuwanderung an. Aus Deutschland wird ein multikulturelles Siedlungsgebiet, in dem Humanität, Demokratie und Frieden bedroht sind.[319]

Alfred Mechtersheimer, Diplompolitologe und Oberstleutnant a. D., hat einen schillernden Werdegang hinter sich. Seinen politischen Weg begann er als CSU-Mitglied. Seine glänzenden Verbindungen zu arabischen Ländern ließen ihn früh zu einem Gegner der israelischen Nahostpolitik werden. Seine Ablehnung der NATO-Nachrüstung führte ihn von der CSU zur Friedensbewegung und zu den Grünen, für die er parteilos kandidierte und von 1987 bis 1990 im Bundestag saß. Mechtersheimer beschritt danach neue Wege und initiierte 1995 die „Deutschland-Bewegung“, mit inzwischen einigen hundert Anhängern und Sympathisanten. Dabei ging er als Ex-Grüner bewußt auf nationale „Rechte“ zu, äußerte jedoch deutliche Kritik an diesen:

Ich sehe die Verengung der politischen Inhalte. Ich begreife nicht, warum Konservative und Rechte sich die ökologische Frage haben aus der Hand nehmen lassen, denn sie ist eine wertkonservative Entdeckung.“ Und zum Frauenbild der traditionellen Rechten äußerte Mechtersheimer ablehnend: „Ich verstehe nicht den diffusen Antifeminismus.“ Einer Monopolisierung des Nationalen durch Rechte trat er entschieden entgegen: „Es ist falsch ‘national’ und ‘rechts’ als Synonym zu verwenden. (…) Mir ist eine nationale Linke lieber als eine internationalistische Rechte“.[320] Dies hätte durchaus als Gesprächsangebot auch für die politische Linke hierzulande gewertet werden können. Über ein Jahr später kritisierte Mechtersheimer im JF-Gespräch rechte Kleinparteien als zu wenig „landschaftsverändernd“. Seine Deutschland-Bewegung habe das Problem der Nähe zu „chauvinistisch, antidemokratisch und militärisch“ denkenden Menschen nicht, weil für jene seine Bewegung „zu humanitär, zu offen für linkes Gedankengut, zu ökologisch“ sei. Seine Bewegung sei keine, „in der sich Rechtsextreme wohlfühlen“.[321]

 

Interview mit Mechtersheimer, veröffentlicht auf der website des thulenetzes, siehe D:\Doktorarbeit\Recherchen im Netz\Recherche vom 09. Mai 2000\text0043.htm

Da ihm scheinbar die Nichtumsetzbarkeit seiner Konzepte klar wurde, wie dies auch schon Jahre zuvor Henning Eichberg erleben mußte, suchte er sich nun andere Verbündete. In diesem Jahr gab es mehrere Gespräche zwischen Mechtersheimer und Gerhard Frey (DVU) über eine mögliche Zusammenarbeit.[322] Dieser Kurswechsel wird im WWW durch das Friedenskomitee 2000 kommentiert: „Die DVU und die nationale Auflehnung in Europa. Die Reaktionen auf den DVU-Erfolg in Sachsen-Anhalt zeigen die Kleinkariertheit der deutschen Politik. In diesem nach der Bevölkerungszahl zweitgrößten neuen Bundesland ist der epochale Konflikt deutlich geworden, der die Zukunft des ganzen Kontinents bestimmt: der Kampf zwischen Nation und Internationalismus. Es geht um die Existenz der europäischen Völker, die den Preis für die Politik der supranationalen Mächte und Ideologien zahlen. In ganz Europa wehren sich die Menschen mit dem Stimmzettel gegen soziale Ausgrenzung, Überfremdung und Brutalisierung der Gesellschaft, nur in Deutschland bisher nicht. Wer im DVU- und PDS-Erfolg ein extremistisches Problem sieht, hat diesen fundamentalen Wandel nicht erkannt. Man versucht, ein neues Phänomen mit alten Kategorien zu erklären. Übrigens ist die Abwahl der radikalen internationalistischen Parteien FDP und Grüne das Gegenstück zum DVU-Erfolg.“[323]

Die Homepage

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Wenn diese Seite (URL: http://users.aol.com.dbewegung, siehe obigen Screenshot) angesteuert wird, findet der Besucher am Ende der Startseite ein Zitat des Tages. Wie oben erwähnt, wird vor allem der „Parteienstaat“ kritisiert, die herrschende Politik und die Politker; diese seien keine Volksvertreter, „sie ergehen sich in Schuldbekenntnissen und hören mehr auf fremde Mächte, als auf das eigene Volk, das seine Sprache und Identität“, verliere, „die wirtschaftliche Krise ist auch eine moralische und kulturelle Krise“.[324] Diesen Zuständen muß - laut Mechtersheimer - entgegengetreten werden, „Wir laden Sie ein, sich daran zu beteiligen. Das Friedenskomitee 2000 bietet vor allem für Meinungsführer unverzichtbare Arbeitshilfen mit exklusiven Informationen und mit Anregungen zur praktischen Arbeit“. Hier soll, neben anderen Institutionen, ein elitäres Zielpublikum von Meinungsführern angesprochen werden.[325] Dies ist der eindeutige Versuch, durch Erreichung von Multiplikatoren, Einfluß à la Gramsci zu nehmen und die neurechten Kräfte zu bündeln, denn „wir suchen keine Vereinsmitglieder, weil jeder in seiner Organisation verstärkt weiterarbeiten soll, sich gleichzeitig jedoch als Teil einer großen Gemeinschaft begreifen muß“. Der bis dahin in Druckform vertriebene Pressespiegel des Friedenskomitees 2000, das eng verwoben mit der Deutschland-Bewegung ist, wird seit dem 11. Juli 1998 auch per elektronischem Rundbrief versandt.[326]

Unter dem Link „Kohl“ wird man zu einer Seite weitergeleitet, die für einen 27-seitigen „Prozeßbericht“ von Dr. Jürgen Siepmann wirbt, der „als Argumentationspapier des Friedenskomitees 2000 erschienen“ ist. Unter der Überschrift „Bundeskanzler Kohl seiner Ämter enthoben!“, heißt es dort:

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„Der Deutsche Nationalgerichtshof hat Bundeskanzler Helmut Kohl für schuldig befunden, seinen Amtseid gebrochen zu haben. Wegen der Absicht, die Deutsche Mark zu beseitigen, war Bundeskanzler Kohl u. a. wegen Hochverrat, Vorbereitung eines Staatsstreichs und Mißachtung der Volkssouveränität angeklagt. Der Angeklagte wurde nach einem viertägigen Prozeß in der Walhalla bei Regensburg vom Nationalgerichtshof in allen Anklagepunkte schuldig gesprochen. Den parlamentarischen Gremien wird aufgegeben, dem Verurteilten von allen Ämtern zu entbinden.“[327]

Neben der Terminologie „Nationalgerichtshof“, die m.E. fatal an den Volkgerichtshof eines Roland Freisler erinnert, ist es fraglich, ob der „Prozeßbericht“ von der „Walhalla“ als „Argumentationspapier“ ob seiner Plumpheit für und bei Multiplikatoren wirken kann. Dies scheinen auch die Betreiber erkannt zu haben, denn einen Tag nach der Recherche, war dieser Link nicht mehr abrufbar und es erschien ein „404-File-not-Found“-Fehler![328]

Das Friedenskomitee 2000, an dem Alfred Mechtersheimer mitwirkt, hat auf der Website der Deutschland-Bewegung seine neue Internetheimat gefunden. Auf dieses wird auch im Printmedium der Deutschland-Bewegung - dem Pressespiegel - verwiesen: „Das umfassende Wahlergebnis von Sachsen-Anhalt (...) können Sie auch über die von der PC-AG betriebenen Homepage der Deutschland-Bewegung (...) erfahren: URL: http://www.konservativ.de“.[329] Über den Pressespiegel heißt es: „Der Pressespiegel ist eine interne[330] Arbeitshilfe für die DEUTSCHLAND-BEWEGUNG. (...) Verantwortlich: Dr. Alfred Mechtersheimer. Der Abdruck ist keine Meinungsäußerung des Herausgebers.“ Es hier wird wiederum auf die „Deutschland-Bewegung im internetz[331] hingewiesen.[332]

Auf der Seite des Friedenskomitees 2000 geht Mechtersheimer, der die Deutschland-Bewegung offensichtlich in Eigenregie leitet, auf das Prinzip der Querfront, jenseits des Rechts-Links-Politikkonzeptes ein. Anhand des Ergebnisses der sachsen-anhaltinischen Landtagswahl attestiert er, der „(...)wirkliche Sieger von Sachsen-Anhalt [sei] die Meinungsfreiheit. (...) Großer Verlierer dieser Landtagswahl ist der verfassungswidrige Verfassungsschutz. 200.000 ‘rechtsextreme’ und 300.000 ‘linksextreme’ Wähler haben dieser Gesinnungspolizei eine schallende Ohrfeige erteilt. Jetzt rächt sich, daß die Extremismusgrenze immer weiter zur Mitte verschoben wurde und gewalttätige Neonazis zusammen mit patriotischen Demokraten in einen Topf geworfen und wie in einer Diktatur verfolgt werden.“[333]

Die Webpräsenz dient weniger der Gewinnung neuer Mitstreiter, sondern wird in erster Linie als eine Ergänzung des sonstigen Angebots der Deutschland-Bewegung begriffen: Die Zahl der Menschen, die durch das WWW auf unsere Arbeit aufmerksam werden und sich dann im Sinne der D-B aktivieren, sind sehr gering. Das Netz dient hauptsächlich der Kommunikation derjenigen, die sich auf anderen Wegen gefunden haben. (...)Wir sind im WWW präsent, weil man das heute sein muß. Es wird damit keine Idee transportiert, sondern nur Kommunikation unterstützt. Wir unterstützen unser dichtes Informationssystem aus Zeitschrift, Pressespiegel, Rund-Fax, Fax-Abruf und Info-Telefon.[334]

 

Auch hier sind die Spendenaufrufe auf jeder WWW-Seite auffällig; wie bei allen kleineren Zirkeln wird um diese gebeten, damit man seine Arbeit fortführen könne.[335] Als Buchempfehlung „(...)für unsere neuen Mitstreiter“ wird das Buch „Alfred Mechtersheimer, Friedensmacht Deutschland. Plädoyer für einen neuen Patriotismus“ zum Einstieg nahegelegt.[336]

Von den untersuchten Inhalten vernetzt die Deutschland-Bewegung lediglich Konservativ.de. Es besteht die Möglichkeit, Alfred Mechtersheimer per elektronischer Post zu kontaktieren. Hierbei verwendet er als Anschrift eine e-mail-Weiterleitung vom Anbieter GMX („mechtersheimer@gmx.de“[337]). Es kann davon ausgegangen werden, daß dies in Folge einer Vielzahl von „antifaschistischen“ oder in anderer Weise nicht zustimmenden e-mails geschah. Bis zum 18. Mai 1998 erreichte man Mechtersheimer auch unter der e-mail-Anschrift Fkomitee@aol.com. Dem Bereich der Datenverschlüsselung wird kein Platz eingeräumt. Über die Möglichkeit der Kontaktaufnahme hinaus, kann man sich offene Briefe und Denkschriften herunterladen oder Broschüren in Printform bestellen.


5.2.10)           Bund Freier Bürger (fraglich ob's drinbleibt) [top]

Enstehung / Politische Einordnung

Der Bund Freier Bürger (BFB) wurde am 23. Januar 1994 unter Vorsitz des ehemaligen EG-Kommissars Manfred Brunner von ca. 130 Personen aus dem konservativen, nationalliberalen und neurechten Spektrum in Wiesbaden gegründet.[338] Die Gründung des BFB wurde von der Überlegung getragen, einem politischen Spektrum jenseits der bürgerlichen Mitte, aber auch in Abgrenzung zu den traditionellen rechtsextremistischen Parteien (DVU, NPD) eine parteipolitische Orientierung zu geben. Es sollte eine neoliberale, demokratische Kraft rechts der Unionsparteien etabliert werden. Dieses Klientel, das sich bisher hauptsächlich um neurechte Theorieorgane wie „Europa vorn“, „Nation und Europa“ oder aber auch der „Jungen Freiheit“ formiert hatte, forderte schon damals eine wahlpolitische „Rechte Alternative“. Inspiriert wurde die Gründung des BFB von den Wahlerfolgen der österreichischen FPÖ um Jörg Haider. Es korrespondiert mit dem Umstand, daß Haider tatkräftig am Aufbau des BFB mitwirkte. So führte er mit Manfred Brunner 1994 eine bundesweite Wahlkampftournee durch, die vielerorts von „antifaschistischen“ Protesten begleitet wurde.[339]

Gründer und bis heute Kopf der Partei ist Manfred Brunner, seit 1997 führt er zusammen mit Dr. Heiner Kappel (ehemals auch F.D.P.) die Partei. Im September 1992 wurde er von der Bundesregierung entlassen, da er öffentlich Kritik an der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion äußerte und vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den Vertrag von Maastricht geklagt hatte. Brunner begründete seine Klage mit rein nationalstaatlichen Argumenten. Seit seinem Austritt aus der F.D.P. versucht Brunner zielstrebig Anschluß an das EU-kritische, freiheitliche und teilweise extrem rechte Lager zu gewinnen. Ergebnis war eben die Gründung des BFB, in dem ein fließender Übergang zwischen nationalem, liberal-konservativem und neurechtem Lager vorzufinden ist. So lassen sich Querverbindungen aufzeigen, wie z.B. „der Thule-User und ‘Bund Freier Bürger’-Funktionär Helmut G. alias Amorc bekam im cl-Netz Schreibverbot, weil er durch penetrante rassistische Provokationen aufgefallen war.“[340] Ebenso agierte Helmut Goj im UseNet. Er war bis 1995 stellvertretender Landesvorsitzender des Bundes Freier Bürger in Nordrhein-Westfalen. Laut den Untersuchungen des DÖW soll sich der BFB inzwischen von ihm getrennt haben. Dort heißt es: Über Jahre hinweg war er mit manischem Eifer in fast allen deutschsprachigen Netzen aktiv und schrieb täglich Dutzende von Nachrichten. Er wurde aus mehreren Mailboxen wegen rassistischer Propaganda ausgeschlossen, fand aber immer wieder einen Weg, sich einen neuen Zugriff zu verschaffen. Dabei operierte er schließlich mit ca. einem Dutzend Pseudonymen. Er trieb das Spiel so sehr auf die Spitze, daß er seine verschiedenen Pseudonyme öffentlich miteinander diskutieren ließ. Goj ist auch aktiver Nutzer des Thule-Netzes und arbeitet mit den dortigen Aktivisten eng zusammen.[341]

Diese Querverbindungen stehen der Behauptung diametral entgegen, der Bund Freier Bürger „paßt nicht in die gewohnten Schablonen. Seine Mitglieder kommen aus allen politischen Richtungen - ausgenommen unverbesserliche Rechts- und Linksradikale: sie finden keine Aufnahme.[342] Jedoch muß auch festgestellt werden, daß zu den Gründungsmitgliedern eindeutig auf dem Boden der Verfassung stehende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens gehörten, die zum Teil erstmals einer Partei beitraten oder im BFB vor allem eine Anti-Maastricht-Partei sahen und heute eine Anti‑EURO‑Partei sehen, wie der bekannte Tübinger Volkswirt Starbatty.[343]

Nach der Parteigründung reichte die Annäherung nach rechts bis zur Zusammenarbeit mit neurechten Gruppen und explizit rechtsradikalen Kräften. Deshalb verließen viele Gründungsmitglieder und Prominente den Bund Freier Bürger, wie der Hagener Polizei-Präsident Steckhan und Erwin Wickert. Auffällig an der Liste der Gründungsmitglieder ist, daß einige schon als Autoren für „Criticon“ gewirkt haben (Bandulet, Sohn, Schrenck-Notzing).

Brunner verfügt über gute Kontakte ins rechtsdemokratische und rechtsextreme Lager: Während seiner Zeit als Vorsitzender der F.D.P.-nahen Thomas-Dehler-Stiftung soll auf einer Seminarveranstaltung dieser Stiftung der Holocaust an den europäischen Juden bezweifelt worden sein.[344] Gegen Brunner war deswegen und weil er die, durch die EU und Maastricht initiierte aktuelle „Völkerverfolgung (...) des eigenen Volkes“ mit der Völkerverfolgung im Dritten Reich gleichsetzte, eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung anhängig.[345] Es kam jedoch zu keiner Verurteilung.

Auch eindeutig Rechtsextreme - wenngleich man sich nicht gegen diese Vereinnahmung schützen kann - verbanden große Erwartungen an diese Gründung. So schrieb Manfred Rouhs (Herausgeber von „Europa Vorn“, Mitglied im Kölner Stadtrat für die DLVH) im April 1994: Im Wettlauf um das nonkonforme Wählerpotential hat der BfB die besseren Karten [als die Republikaner, HS]. Es wird einige Zeit dauern, bis es gelingt, ihn als 'rechtsextrem' zu diffamieren (...)Vielleicht schafft er es, bis dahin einen funktionierenden Parteiapparat zu errichten, der die Schläge des Feindes abfängt. (...) Rechts von der Mitte wartet ein gut hunderttausend Menschen umfassendes Potential darauf, für aktive Parteipolitik gewonnen zu werden ...“[346]

Die Programmatik des BFB ist teilweise, etwa in Fragen der „Inneren Sicherheit“ oder der Ausländerpolitik kaum von der Politik der Bundes-SPD oder der CDU zu unterscheiden.[347] Vor diesem Hintergrund erschließt sich die Bedeutung des BFB. Er ist zwar wahlpolitisch noch nicht sonderlich erfolgreich, er etabliert sich jedoch zusehends als inhaltlicher Brückenkopf zwischen den etablierten Parteien und dem neurechten (und in letzter Konsequenz: zu Einzelpersonen aus dem rechtsextremen) Spektrum. Der Generalsekretär des Bund Freier Bürger / Die Offensive für Deutschland - Die Freiheitlichen, wie die Partei seit Februar 1998 heißt, Dr. Heiner Kappel, traf sich mit dem Bundesvorsitzenden der Republikaner, Dr. Schlierer, um etwaige Wahlbündnisse auszuloten. Wenn dies im demokratischen Miteinander auch legitim ist, so dementierte Dr. Kappel direkt nach einem Bericht in der Jungen Freiheit per Leserbrief, ihm sei eine „Kooperation mit den Republikanern durch meine Partei (...)  zur Zeit dagegen nicht bekannt, und ich denke, daß ich, wenn dem so wäre, auch darüber bescheid wüßte“[348].

Auf der Homepage wird die Programmatik des BFB kundgetan, „in zehn ‘Leitsätzen zur Erneuerung der Politik in Deutschland’ bekennen sich die Gründer zu einem  freien Deutschland in einem freiheitlichen Europa und fordern die Entmachtung der Parteien sowie  mehr Mitbestimmung der Bürger durch Volksbegehren und Volksentscheid. Die Wahrung der  nationalen Identität, der Schutz der Menschen vor Kriminalität und vor allem dem organisierten  Verbrechen sind besondere Anliegen des BUNDES FREIER BÜRGER.“[349]

 

Zentral für das Parteiprogramm des BFB - der „Partei für Recht und Ordnung (...)die Partei der Interessen Deutschlands, die D-Mark-Partei.(...) bietet allen verfassungstreuen Deutschen eine Plattform für freiheitliche, marktwirtschaftliche, konservative und nationale Politik.[350] - ist die germanozentrische Argumentation gegen die Maastrichter Verträge und den EURO. Deutschland wird als der „Zahlmeister Europas“ bezeichnet, der „horrende Zahlungen“ an die ärmeren Staaten Süd- und Osteuropas tätigt. Der EURO wird im weiteren zum Projekt des Groß- und Finanzkapitals konstruiert, das auf Kosten der deutschen Kleinsparer durchgesetzt wird. Der BFB erklärt sich zum Vertreter des betrogenen deutschen Mittelstands, gegen die „vaterlandslosen“ Vertreter des „Euro-Kapitals“. Darüber hinaus sind in dem „Zehn-Punkte-Programm“ des BFB weitere klassische rechtskonservative Positionen vertreten, etwa mit der Forderung nach Zuzugsbeschränkungen für Ausländer,[351] um die „Integrationskraft der Gesellschaft nicht zu überfordern“, oder mit dem Verlangen nach einem „starken Rechtsstaat“, der die „Innere Sicherheit“ wieder in den Mittelpunkt stellen soll. Ansonsten findet sich eine starke neoliberale Ausrichtung in dem Programm des BFB wieder. So wird gegen das „starre Tarifsystem“ polemisiert und eine „Flexibilität“ bei Löhnen und Arbeitszeiten eingefordert.

Die Homepage

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Auf der Eingangsseite der Netzpräsenz[352] sind, neben dem Logo „Bund Freier Bürger - Die Freiheitlichen“, vor allem Querverweise auf die Programmatik und die Person Manfred Brunners abgelegt:

Inhalte [es handelt sich durchweg um Hyperlinks]:

·       Wer ist der Bund Freier Bürger?

·       Wer ist Manfred Brunner?

·       Unser Grundsatzprogramm

·       Der DeutschlandBrief

·       Punkte für Deutschland

·       Pressemitteilungen

·       Volksbegehren 'Rettet die D-Mark'

·       Stimmen zum Euro

·       Euro: Gepokert und verloren

·       'Stabilitätspakt' nur eine Worthülse

·       Helmut Kohl in der Regierungserklärung "Für eine Politik der Erneuerung", 1982

·       Buchempfehlungen

·       Bündnis WSH - BFB

·      Gefährlich „Närrisches“ aus dem Tollhaus „EU“

 

Auffällig ist der Hinweis auf der Eingangsseite: Links: Über Ihr Interesse am Bund Freier Bürger freuen wir uns. Sollten Sie auf uns durch sogenannte Links anderer Seiten gestoßen sein, möchten wir Sie darauf hinweisen, daß wir um diese Verweise nicht gebeten haben und uns auch nicht dagegen wehren können.“[353] Da auf dem Thule-Netz und bei anderen rechtsextremistischen Gruppen und Zirkeln ein Link auf den BFB gesetzt wird, möchte man sich von vornherein von diesen distanzieren.

Wie bei allen Gruppierungen - auch wenn es sich hier um eine Partei handelt - läßt sich am heimischen Computer Informationsmaterial abrufen: Möchten Sie zu aktuellen Veranstaltungen des BFB in Ihrer Nähe eingeladen werden, haben Sie Fragen oder Anregungen, oder wünschen Sie einfach weiteres Infomaterial? Dann schreiben Sie uns![354] Rettet die D-Mark Bitte unterstützen Sie das Volksbegehren "Rettet die D-Mark" mit Ihrer Unterschrift. Laden Sie die notwendigen Formulare direkt auf Ihren PC. Mehr Infos gibt's hier!“

Im Grundsatzprogramm Freiheit braucht Mut, Beschluß des Bundesparteitages vom 4./5. Februar 1995 in Baunatal, dessen Inhalt „man entweder (...) als Text- (40KB) oder HTML-Datei (40KB) herunterladen! [kann] Wahlweise auch ZIP-komprimiert (Text- (18KB) bzw. HTML-Datei (18KB))!“,[355] heißt es: Wir brauchen eine geistig-moralische Erneuerung durch eine freie und wahrheitsgemäße Geschichtsschreibung, die nicht durch gesetzliche Verbote und volkspädagogische Vorgaben behindert werden darf. Wir Deutschen müssen wieder ein normales Verhältnis zu unserem Staat und den Leistungen unseres Volkes bekommen. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Völkern braucht normale Deutsche. Unser Land befindet sich in einer Krise. Mit diesem Programm zeigt der Bund Freier Bürger - Die Freiheitlichen Wege zu ihrer Bewältigung auf. Dieses Land gehört uns Bürgern. Holen wir es uns zurück![356]

Man warnt vor totalitären Strukturen in der Bundesrepublik, vor Monopolisierung in den Medien und „Gesinnungsdruck“. Man will Deutschland verändern und sammelt im Bund Freier Bürger „freiheitlich, marktwirtschaftlich, konservativ und national gesinnte Menschen“.[357] Man wünscht die Förderung des Gemeinschaftsbewußtseins denn insbesondere „Heimat und Vaterland [sind] gerade in diesen Zeiten der persönlichen Verarmung von besonderer Bedeutung“.[358] Gemäß dieser metaphysischen Prämisse will man den Nationalstaat erhalten, „in dem alle Staatsgewalt vom deutschen Volke ausgeht“, denn damit „verteidigen wir auch ein Europa freier Völker gegen sein Zerrbild, eine zentralistische Europäische Union“.[359] An Karlheinz Weißmanns Rückruf in die Geschichte[360] erinnernd, verweist das Grundsatzprogramm darauf, daß „mit Ende des Kalten Krieges, dem Fall der Mauer und dem Zusammenbruch der kommunistischen Zwangsherrschaft in Mittel- und Osteuropa (...) sich die geopolitische Situation Deutschlands grundlegend geändert hat (...) Damit wird die deutsche Außenpolitik schwieriger und anspruchsvoller, aber auch chancenreicher“.[361] Man lehnt die Ideologisierung der Außenpolitik wie auch Nationalismus ab, „aber auch die Instrumentalisierung der Verbrechen des Hitlerregimes für politische Zwecke“.[362] Im Mittelpunkt steht die Sicherheit Deutschlands, man muß sich einer neuen Bedrohung erwehren, die Deutschlands und Europas Sicherheit gefährdet: der „Einwanderungsdruck, gegen den wir energische und einschneidene Maßnahmen ergreifen müssen, um unsere Zivilisation zu bewahren“.[363] Ein großer Unterschied zu anderen Gruppierungen oder Bewegungen - der Bund Freier Bürger springt in seiner Darstellung sprachlich häufig zwischen Partei und Sammlungsbewegung - [364] der Neuen Rechten, ist der Umstand, daß man sich rückhaltlos zum transatlantischen Bündnis mit den USA bekennt:[365]Auch das wiedervereinigte Deutschland bleibt auf dieses Bündnis und vor allem auf den atomaren Schutz der USA existentiell angewiesen. (...) Die deutsche Außenpolitik wird es nicht immer allen recht machen können. Sie muß notfalls Prioritäten setzen“. [366] Neben dieser engen Anlehnung an die USA aus machtpolitischem Interesse, will man ein „Europa freier Völker“.[367] Hier klingt ein ethnopluralistisches Konzept an, denn in der Lesart des Bundes Freier Bürger würde mit einer Verwirklichung der EU zu einem Staatenbund oder Bundesstaat, die „Identität der Nationen, die die Einzigartigkeit Europas ausmachen, (...) auch eine Grundvoraussetzung der Demokratie zerstört“.[368] Hier kommen biologistische Ansichten zum Tragen, wie sie auch das Thule-Seminar formuliert, daß nur in einer ethnisch homogenen Gemeinschaft „wahre“ Demokratie möglich sei. Oder wie es Manfred Brunner in Bezug auf das Fehlen eines europäischen Volkes jüngst auf einer Tagung zum Thema EURO in München formulierte: „Es gibt keine Demokratie ohne ‘Demos’, ohne Volk.[369]

Wirkliche Demokratie kann laut dem Grundsatzprogramm nur von nationalen Gemeinschaften ausgehen, die ethnisch weitestgehend homogen sind.[370] Neben einigen Spitzen gegen den Maastricht-Vertrag, die Nachfolgeverträge im speziellen und die EU im allgemeinen, vor allem dem Umstand, daß Deutschland seit langem Nettozahler ist, verweist man darauf, daß Europa größer ist als die Europäische Union und entwickelt wirtschaftspolitische Visionen von einer „gesamteuropäischen Friedens- und Freihandelszone“.[371] Die EU-Beiträge seien „zu einem Großteil nur der Versuch, sich von einer zielgerichteten deutschen Außenpolitik freizukaufen“.[372]

Von einer erfolgreichen gesamteuropäischen Ökonomie erwartet man, daß in Mittelosteuropa keine neuen Unruheherde entstehen, „die unsere Sicherheit unmittelbar gefährden könnten. Deswegen muß Deutschland auch an einem guten Verhältnis zu Rußland, der größten Militärmacht des Kontinents, interessiert sein. Insbesondere bieten sich das nördliche Ostpreußen und seine wirtschaftliche Entwicklung als Modell einer gedeihlichen deutsch-russischen Zusammenarbeit an“.[373] Der letzte Satz dieses Unterpunktes wirkt wie eine Melange aus wirtschaftlicher Vision („Freihandelszone Bernstein“) und Tribut an Vertriebenenverbände, deren hohe Funktionäre wie Dr. Paul Latussek oder Bruno Bandulet auch Mitglieder im BFB sind.[374] Es folgt eine Abhandlung über Ostdeutschland und seine Geschichte,[375] man resümiert: „Die durch Verbrechen der Vertreibung geschaffenen neuen [sic! Hervorhebung HS] Tatsachen dürfen nicht dazu führen, daß eine lange geschichtliche Tradition verleugnet wird“.[376] Dies alles bezieht der BFB vor allem auf eine Zusammenarbeit auf kulturellem Gebiet und besondere Rechte für Deutsche in Oberschlesien; revisionistische Forderungen lassen sich nicht finden. Man setzt sich für mehr politische Rückendeckung der Bundeswehr ein - ein bei allen Vetretern der Neuen Rechten zu findendes Kampagnethema – spricht sich gegen Auslandseinsätze im Rahmen der UNO aus, da man diese „Weltregierung“ ablehnt und befürwortet eine atomare Bewaffnung Deutschlands: „Angesichts neuartiger atomarer Bedrohungs- und Erpressungsgefahr muß geprüft werden, ob der atomare Schutz durch die NATO hier ausreicht oder eigene Atomwaffen notwendig werden“.[377] Die außenpolitischen Forderungen werden um den Anspruch auf Streichung der Feindstaatsklauseln und gegen eine Scheckbuchdiplomatie komplettiert.

In wirtschaftspolitischer Hinsicht werden dezidiert neoliberale Positionen vertreten, der Wettbewerb soll gefördert, das Eigentum geschützt werden, man will Bundesbank und D-Mark verteidigen und mehr Arbeitsplätze durch weniger Reglementierung schaffen,[378]die rechtswidrigen kommunistischen Enteignungen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR nach 1945 müssen rückgängig gemacht oder - wenn dies nicht möglich ist - entschädigt werden“.[379] Die Mittelstandspolitik liegt dem BFB sehr am Herzen, man will weniger Regulierung durch den Staat und Chancengleichheit, der Mittelstand sei „ein Garant für Demokratie und Marktwirtschaft“, „der Staat beschädigt den Mittelstand“, damit beschädige der Staat letztendlich auch die Demokratie. Auf dem Feld der Agrarpolitik fordert man die Bewahrung eines freien „Bauerntums“.[380] Daneben führt man Vorschläge zur Umweltpolitik aus und ereifert sich über EU-Regulierungen. Sehr eindeutige Positionen bezieht der BFB zur Inneren Sicherheit und zum „Einwanderungsdruck“, man müsse die „Geborgenheit bewahren“.[381] Der Kampf gegen das Verbrechen ist eine zentrale Aufgabe:

Deutschland ist unsicher geworden. Die Kriminalität wächst stetig. Die Nichtachtung von Persönlichkeitsrechten, Leben, Gesundheit und Eigentum nimmt besorgniserregende Ausmaße an. Der steile Verbrechensanstieg ist vor allem auf eine erhebliche Zunahme der Ausländerkriminalität zurückzuführen. Gleichzeitig sinkt die Aufklärungsquote. Insbesondere bei der Schwerstkriminalität ist der Anteil Nichtdeutscher unverhältnismäßig hoch.[382]

Neben der Kriminalität erwachsen aus dem hohen Anteil Nichtdeutscher andere Probleme, die Einwanderung darf die Integrationskraft Deutschlands nicht überfordern. Die Freiheit des einzelnen erwächst aus der Geborgenheit in der Gemeinschaft. Aufgabe des Staates ist daher die Sicherung der nationalen und kulturellen Identität nach innen wie nach außen. Einwanderung darf die Integrationskraft eines Volkes und seine Aufnahmefähigkeit sowie Aufgeschlossenheit gegenüber Fremden nicht überfordern. Der unkontrollierte und nicht mehr finanzierbare Zustrom aus Drittstaaten muß daher nachhaltig unterbunden werden. Er erzeugt langfristig wirkende Minderheitenprobleme und überfordert die Wirtschaftskraft Deutschlands, stört den Arbeitsmarkt und gefährdet die sozialen Sicherheitssysteme.“[383]

Dieser Entwicklung müsse man Einhalt gebieten, eine „(...)Einwanderung darf in jedem Einzelfall nur statthaft sein, wenn sie im Interesse der Gesellschaft liegt. Illegal in Deutschland lebende Ausländer sind ebenso konsequent abzuschieben wie solche, die sich gravierender Straftaten schuldig gemacht haben. Wer Ausländer illegal ins Land schleust, ist mit allen Folgekosten zu belasten. Dies gilt auch für die Vereitelung einer behördlich oder gerichtlich angeordneten Abschiebung.“[384]

Neben derartigen Forderungen rundet eine eindeutige Meinung zum Staatsbürgerrecht die Ausführungen ab. Auf der Webpräsenz wird dargestellt, man lehne „(...) die Einführung einer doppelten Staatsbürgerschaft ab. Diese fördert nicht die Integration, sondern verschafft ausländischen Gruppen den Status nationaler Minderheiten und führt zu Loyalitätskonflikten. Ebenfalls wird eine automatische Anknüpfung der Staatsbürgerschaft an die Tatsache der Geburt in Deutschland abgelehnt. Die Anknüpfung der Staatsbürgerschaft an die Abstammung hat sich national und international bewährt [Hervorhebung HS]. Von engen Ausnahmen abgesehen, darf es keinen Rechtsanspruch auf Einbürgerung geben; diese muß vielmehr in der Regel staatlicher Ermessensentscheidung vorbehalten bleiben. Eine Kinderstaatszugehörigkeit ist ein getarnter Einstieg in die doppelte Staatsangehörigkeit. Der Bund Freier Bürger - Die Freiheitlichen ist nicht bereit, Ausländern ein Wahlrecht zu deutschen Volksvertretungen zu gewähren. Das Wahlrecht darf nicht von der Staatsbürgerschaft getrennt werden. Das Wahlrecht ist die höchste Form der Mitbestimmung eines Staatsbürgers. Es kann nur dem zustehen, der allen Pflichten einer nationalen Gemeinschaft [Hervorhebung, HS] unterworfen ist. Dies gilt auch für die Wahlen zu den Gemeindevertretungen. Die Gemeinden dürfen nicht zum Experimentierfeld und Einfallstor einer multikulturellen und polyethnischen Politik werden.[385]

Abgesehen davon, daß hier sachlich falsch nur eines von zwei denkbaren und historischen Möglichkeiten zum Erwerb einer Staatsbürgerschaft angeführt wird, dem ius soli und dem ius sanguis, wird das Abstammungsprinzip als die national und international bewährte Methode hervorgehoben. Ferner handelt es sich in Lesart des BFB beim Asylrecht um ein „Gnadenrecht“, das nicht mißbraucht werden darf. Im oben definierten Staat als ethnisch möglichst homogenen Nationalstaat, muß „der Schutz von Ehe und Familie (...) gestärkt werden“, im Rahmen der Gesundheitspolitik verfolgt man wiederum neoliberale Ziele, man müsse, die „Sozialistische Staatsmedizin“ stoppen und befürwortet ein amerikanisches Modell aus Grundversorgung und Selbstvorsorge. Darüber hinaus erklärt das Grundsatzprogramm „die Nation“, zur „Solidargemeinschaft“. Im Rahmen der Kulturpolitik will man die „europäische Kultur stärker fördern“ und „die deutsche Sprache schützen“. In den Ausführungen zur europäischen Kultur klingt an, was beim  Thuleseminar und im Netz vorfindbaren Texten von Nation und Europa, kaum anders formuliert wird:

Wir bekennen uns zur deutschen Kultur und zum christlich-abendländischen Erbe. Um ein Gegengewicht zur vorherrschenden universellen Massenkultur zu schaffen, muß europäisches Kulturgut stärker gefördert werden, wobei nationale und regionale Unterschiede erhalten und geschützt werden. Gerade die Vielfalt der Kulturen hat Europa seit jeher ausgezeichnet.[386]

Das Grundsatzprogram endet, überschrieben mit „Die selbstbewußte Nation“, ein gezielter Rückgriff auf den Titel des gleichnamigen Sammelbandes, mit: Wir Deutschen haben Großes geleistet und wollen auch in Zukunft Großes zusammen bewirken. Die deutsche Geschichte kann nicht auf einige Schattenjahrzehnte verkürzt werden, in denen der National-Sozialismus des Dritten Reiches mit seinem Rassenwahn und der International-Sozialismus der DDR mit seinem Klassenwahn schreckliche Spuren hinterlassen haben. Wir dürfen nicht zulassen, daß es einem Kartell von Umerziehern und Vergangenheitsbewältigern gelingt, die gesamte deutsche Geschichte zu einem Verbrecheralbum zu machen (Helmut Schmidt). Wir brauchen eine geistig-moralische Erneuerung durch eine freie und wahrheitsgemäße Geschichtsschreibung, die nicht durch gesetzliche Verbote und volkspädagogische Vorgaben behindert werden darf. Wir Deutschen müssen wieder ein normales Verhältnis zu unserem Staat und den Leistungen unseres Volke bekommen. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Völkern braucht normale Deutsche.“[387]

Auch an diesem elektronischen Text läßt sich die Schanierfunktion ablesen, die der BFB für die rechtsdemokratischen Kräfte ausübt, da die letztgenannten Punkte keine extremistischen Forderungen sind und die Totalitarismustheorien sehr wohl gegensätzlich betrachtet werden können. Wenn man auch einen gewissen Grad an intendierten Revisionismus aus dem Satz „Wir brauchen eine geistig-moralische Erneuerung durch eine freie und wahrheitsgemäße Geschichtsschreibung [Hervorhebung HS]“ ablesen möchte, so ist dies eine verbreitete Forderung dieses Lagers.

Die „10 Punkte für Deutschland“ enden mit der Feststellung:

„Unser Land befindet sich in einer Krise. Mit diesem Programm zeigt der Bund Freier Bürger - Die Freiheitlichen Wege zu ihrer Bewältigung auf. Dieses Land gehört uns Bürgern. Holen wir es uns zurück!“[388]

Der geneigte Besucher kann per elektronischer Post weiteres Printinformationsmaterial über den BFB bestellen, ihm werden Informationen, Kontaktadressen und zum Teil die e-mail-Adressen der BFB-Stadtverbände in seiner Region gegeben und er kann ein Onlineformular aufrufen, mit dem er der Partei beitreten kann.

Darüber hinaus kann er sich über aktuelle Veranstaltungen des Bundes Freier Bürger informieren.

Resümierend kann man dem BFB eine vergleichbare Stellung innerhalb des Parteienspektrums zubilligen, wie sie die Junge Freiheit im publizistischen Bereich inne hat. Die aufgegriffenen Themen und Forderungen sind mit den Diskussionsfeldern der Neuen Rechten, bis auf das Bekenntnis zum Bündnis mit den USA, vollkommen deckungsgleich. Trotz einzelner Kontakte von BFB-Funktionären in das rechtsextreme Spektrum handelt es sich um eine demokratische Partei. So veröffentlichte die Junge Freiheit in ihrer Rubrik Parteien, Verbände, Personen am 5. Juni 1998 nachfolgende Meldung: Der Bundesregierung liegen keine verfassungsschutzrelevanten Erkenntnisse (...) über den Bund Freier Bürger vor. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der PDS-Gruppe im Bundestag hervor. (Drucksache 13/10413)[389]

Der Generalsekretär Dr. Heiner Kappel umreißt die Lagerzugehörigkeit als „bürgerlich-liberal-konservativ“ und man wolle Politik aktiv in Regierungsverantwortung gestalten, doch [mit] einer CDU, wie sie von den Geißlers und Süßmuths dargestellt wird, werde das nicht gehen. Mit einer CDU, wo Kanther nicht nur den Mund spitzen, sondern auch pfeifen dürfe, könne er sich dagegen viel eher eine vernünftige, verantwortungsvolle und weitsichtige Politik vorstellen, so Kappel abschließend.“[390]

Manfred Brunner sieht im BFB „die Partei des Neuen Idealismus - eine Mitte-Rechts-Partei für das ganze Deutschland“.[391]

Was die Website des BFB gegenüber den anderen Homepages dieser Analyse hervorhebt, ist der Umstand, daß keine Links zu anderen Datenfundstellen außer den eigenen Landes- und Kommunalverbänden gesetzt werden. Selbst auf die parteieigene Jugendorganisation Junge Freiheitliche, die unter der URL http://www.geocities.com/CapitolHill/7631 über eine eigene Seite im Web verfügt, wird nicht hingewiesen.[392] Die Homepage besteht damit nur aus elektronisch erfaßten Veröffentlichungen, Pressemitteilungen und programmatischen Schriften des BFB. Zwar besteht die Möglichkeit der Kontaktaufnahme via e-mail und der Nutzer kann online Parteimitglied werden. Auf geistig nahestehende Projekte, wie es die Junge Freiheit wäre, wird jedoch nicht einmal verwiesen. Auf eine diesbezügliche Anfrage erklärte der BFB: „Wir haben kein Interesse daran, auf fremde Homepages zu verweisen (schon gar nicht auf das Thule-Netz!), zumal wir uns damit gewissermaßen mit deren Inhalten identifizieren würden und damit ständig deren Aussagen überprüfen müßten.

Die Homepages unserer eigenen Untergliederungen befinden sich noch im Aufbau, auch bei den Jungen Freiheitlichen ist es bislang mehr oder weniger bei der Ankündigung einer solchen geblieben.“[393]

Da Präsenzen wie das Thule-Netz u.ä. Gruppen einen Link auf den BFB setzen, erklärt dieser auf der Homepage, daß er sich nicht gegen Verweise schützen könne.

Selbst das - freiheitlich-liberal denkenden Menschen - sonst so wichtige Thema der Datenverschlüsselung wird komplett ausgespart und es wird auch nicht auf einen PGP-Schlüssel verwiesen, wenn ein PGP-Nutzer eine kodierte Nachricht an den BFB senden möchte.


5.2.11)           Thule-Netz  [top]

Das Thule-Netz war erstmals im Juli 1996 mit einem Teilangebot im World Wide Web  vertreten. [394] Seit dem Relaunch der Netzpräsenz im März 1998 (mit einem neuen Layout, einer bedienerfreundlicheren Oberfläche durch weniger textlastige Menues) ist es komplett im World Wide Web vertreten und vereint neurechte Akteure und bekennende Neonazis. Trotz der Kompletteinspielung, existiert weiterhin ein Zugang zu einem Mailboxenverbund, auf den die Startseite verweist: „Richtig national wird es allerdings erst durchs THULE-Gate. Dort können Sie nicht nur lesen, sondern auch schreiben.“[395] Da es sich um eine Betrachtung der WWW-Seiten handelt, sollen die Bewegungen in sogenannten Schwarzen Brettern, die ausschließlich angemeldeten Nutzern zugänglich sind, nur in Auszügen wiedergegeben werden.[396] So wie die Junge Freiheit die Funktion einer „Klammer“ zwischen demokratischen Konservativen und Neuen Rechten aus dem teilweise verfassungsfeindlichen Spektrum wahrnimmt, so gilt dies mit Akzentverschiebung nach rechts auch für das Thule-Netz. Es vereint neurechte und rechtsextremistische Kräfte und bietet ein Forum zum Gedanken- und Informationsaustausch.

Zu Beginn der Präsenz im World Wide Web war es zwar nicht direkt erreichbar. Jedoch stellt es sich seit Juni 1996 im WWW ausführlich selbst dar. Die öffentlichen „Bretter“ werden vorgestellt und teilweise zugänglich gemacht. Mehrere Ausgaben der rechtsextremistischen Schrift „Umbruch“ sind verfügbar. Jede einzelne Mailbox, die zum Thule-Netz gehört, wird auf eigenen Seiten vorgestellt, die Telefonnummern der Boxen werden bekannt gegeben. Außerdem wird eine Anmeldung per WWW für die besonders gesicherten Bereiche des Thule-Netzes angeboten. Darüber hinaus wird das Verschlüsselungsprogramm PGP und dessen Handhabung ausführlich erörtert. Schließlich ermöglicht das Thule-Netz den Besuch verschiedener anderer rechtsextremistischer Organisationen und Projekte durch umfangreiche Links.

Der Nutzer muß zunächst ein online-Formular ausfüllen und erhält - bei Beachtung gewisser Verhaltensmaßregeln, auf die später noch eingegangen wird - Zugang zu den Nachrichtenbereichen.

Die Darstellung der Vorgeschichte des Thule-Netzes für die außerordentliche Stellung innerhalb der rechten Gegenöfffentlichkeit in den Netzen erscheint unumgänglich. Dies aufgrund der Besonderheiten des Thule-Netzes, der gewachsenen Struktur und des Umstandes, das erste Projekt seiner Art, der erste rechtsextreme Mailboxenverbund, gewesen zu sein[397], der die Möglichkeiten der DFÜ für die politische Arbeit und Kommunikation nutzte.

 

Enstehung des Thule-Netzes

(siehe dazu auch D:\Doktorarbeit\Recherchen im Netz\Recherche vom 28. April 2000\thule.htm)

Im Jahre 1991 scheiterte der Versuch zweier Nürnberger Mailboxen, ein bundesweites Mailboxnetz aufzubauen an - wie von den Betreibern selbst eingeräumt wurde - ,,technischen Mängeln und unklarer Konzeption“[398]. Diesen Fehler wollte der Betreiber der Erlanger Widerstands-Mailbox, der Informatik-Student Ralf Kottcke, im März 1993 nicht nocheinmal machen. Aufbauend auf der Technologie des Fido-Netzes (jedoch ansonsten unabhängig vom Fido-Netz) gründete er mit einer der beiden Nürnberger Mailboxen das ,,Deutsche National-Netz“ (DNN), das später in „THULE-Netz“ umbenannt wurde. Dem Netz gehörten zeitweise europaweit über 30 Mailboxen an.[399] Als Besucher der Erlanger Mailbox, die den Namen ,,Widerstand“ trägt, wurde man mit den programmatischen Worten, ,,Herzlich willkommen im Widerstand. Dieses ist eine Mailbox für national gesinnte Menschen. Falls Du Dich nicht mit diesem Begriff identifizieren kannst, so trenne bitte gleich die Verbindung.“, begrüßt.

In Verbindung mit der Mailbox hatte man zunächst nur Zugriff auf einige ausgewählte Bereiche der Mailbox. Dazu gehörte beispielsweise die netzweite „Zeitschriftenschau“.

Mehrere Dutzend rechter Periodika wurden dort mit einem kurzen Kommentar vorgestellt. Zu der Liste, die von Beginn an eingestellt wurden, gehören:

·       Verein Freies Presseforum

·       Verlag für ganzheitliche Forschung und Kultur

·       Liste kritischer Studenten

·       Nation Europa Verlag GmbH

·       Junges Forum

·       Die Artgemeinschaft e.V.

·      Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung e.V.

 

Die Kommentare waren zumeist detailliert und reichten von ,,Als einfache Menschen wollen wir uns kein Urteil erlauben“ über ,,Besonders die Rubrik ,Anti-Antifa’ macht Laune, wenn die Umtriebe stalinistischer Zeitgenossen aufs Korn genommen werden“, bis hin zu einem Verriß einer Zeitschrift der Partei ,,Die Republikaner“ als zu kompromißbereitem Blatt.

Von den mehr als 4.000 Mailboxen[400] in Deutschland waren immer nur zehn bis zwölf im rechtsextremistischen Thule-Netz miteinander verbunden, von denen später drei ausscherten bzw. ausgeschlossen wurden und sich im Nordlandnetz[401] zusammenschlossen. Außerdem gehörten im Ausland je eine Mailbox in Österreich, den Niederlanden und Kanada zum Thule-Netz. Lediglich einige hundert Nutzer waren laut Schätzungen im Thule-Netz zu verzeichnen.[402] Insofern wurde seitens der Medien dem Einfluß des im Thule-Netz stattfindenden Austausches in letzter Zeit oftmals eine zu hohe Bedeutung beigemessen. Eng verbunden ist das Thule-Netz an dieser Stelle mit dem seit September aktiv gewordenen österreichischen „Bürgerforum Europa“. Dieses will „ein Forum gleichgesinnter Gruppen, Personen und Organisationen im Kampf gegen den Links-Terror, Globalisierung, Unkultur, Chaos und Meinungszensur[403] sein. Über das Bürgerforum ist das Bekennerschreiben der briefbombenden „Bajuwarischen Befreiungsarmee“ einsehbar oder indizierte Schriften wie "Die Auschwitz-Lüge" von Thies Christophersen sind online erhältlich.

Neben derart neonationalsozialistisch ausgerichteten Gruppierungen bietet das Thule-Netz leihweise oder gegen Bezahlung den folgenden Gruppierungen eine virtuelle Heimat und die Möglichkeit der Darstellung im World Wide Web:

·      Thule-Seminar

·      Deutsches Kolleg

·      Staatsbriefe

 

Den Betreibern wurden die Nachteile des Austauschs durch Mailboxen (Kosten, Nutzerfreundlichkeit, Langsamkeit der Informationsübermittlung) zunehmend bewußt. Durch die Verschlüsselungsmöglichkeiten via PGP oder Steganographie konnten neuralgische Informationen auch bei Nutzung des Internets sicher verschlüsselt werden, so daß Dritte keinen Einblick gewinnen können. Daneben waren Mailboxen aus vielerlei Gründen zu unattraktiv, um neue Teilnehmer zu gewinnen. Aufgrund der teilweise hohen Kosten, einem Unkostenbeitrag für den Sysop sowie die Einwahl in die Mailboxen per Ferngespräch im Gegensatz zur Nutzung des World Wide Web und den darauf entfallenden Kosten nur für ein Ortsgespräch, ließen die Betreiber zweigleisig fahren.

Seit Juli 1996 gibt es eine Plattform des Thule-Netzes im Internet. Die Web-Seiten liegen auf einem Server in Toronto / Kanada.[404] Beim Thule-Netz handelt es sich um das bislang umfangreichste deutsche neonationalsozialistische und militant-revisionistische Forum im Internet. Es bietet seinen Nutzern derzeit 75 Diskussionsforen von „Adressen“ und „Anti-Antifa“ über „Geschichte/Bewältigung“, „Gesellschaft/Multi-Kulti“, „Musik/Oi&Möh“ bis hin zu „Partei/NPD“, „Publikationen/JF“ und „Religion/Heidentum“.

Elektronisch erfaßte Artikel aus der politisch nahestehenden Presse sollen der Schulung der „Kameraden“ dienen: Criticon, Junge Freiheit (gleichzeitig wegen ihres aus der Thule-Sicht zu angepaßten Kurses geschmäht und dennoch ständig verwendet), Deutsche National-Zeitung, Staatsbriefe, Aula, Nation & Europa, aber auch Steffen Hupkas Umbruch und Teile der Nachrichten der HNG. Eine enge Zusammenarbeit besteht außerdem mit dem Zeitungsprojekt der NS-orientierten, militanten Berlin-Brandenburger Zeitung, in der häufig auch Beiträge von Thule-Aktivisten erscheinen.

Im Thule-Netz ist also die gesamte rechtsradikale Szene präsent: von der NPD über die Deutsche Volksunion (DVU), den Republikanern bis zur „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene“ (HNG) und dem „Deutschen Rechtsbüro“. Auch agieren hier Funktionäre von verbotenen Organisationen wie der Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP) oder der Deutschen Alternative (DA). Kopf des Netzes ist der Betreiber der „Widerstand BBS“, der ehemalige Informatikstudent Thomas Hetzer. Auch ihm liegt die Auflösung des, das „brd-System“ stützenden, Recht-Links-Gegensatzes am Herzen, wie er es im August 1992 im damals noch vornehmlich „links“ dominierten cl-Netz unter dem Pseudonym Der radikale Heinz in einem Beitrag formulierte: „Ich finds absolut korrekt wenn sich Radikalinskis aller Richtungen treffen!!! Egal ob Ökodiktator oder BDM-Feministin!!! Das neue vereinigte und sozialistische Deutschland wird radikal sein bis zum abwinken!!! Also GenossInnen keine Berührungsängste, wenn es um gesellschaftliche Veränderungen geht!!! Venceremos!!! Macht Euch mal zwischen ein paar Bier Gedanken drüber (es lohnt sich)!!! Im nordbayerischen Raum wird versucht eine radikale Aktionseinheit zu bilden!!! Bildet Kampfabteilungen! Sprengt die Gegensätze! Seid radikal![405].

Die Szene tauscht per Datennetz Informationen aus, koordiniert deutschlandweit ihre politischen Aktionen und verbreitet rechtsradikale Online-Zeitschriften. Adressen und die Lebensumstände ihrer politischen Gegner können abgerufen werden. Nur ein Teil des Netzes ist öffentlich zugänglich. Die Führungsebene diskutiert in abgeschotteten Bereichen, die durch spezielle Zugangsberechtigungen für „User“, „Aktivisten“ und „Kader“ sowie durch Verschlüsselungen gesichert sind. Angesichts der elektronischen Möglichkeiten der Verschlüsselung bleibt dem Verfassungsschutz in diesen Fällen nur ein Zugang mit Hilfe menschlicher Quellen.[406] Insbesondere den Mailboxbetreibern ist dies bewußt und es wird inhaltlich in den Nachrichtenbrettern behandelt. In der zentralen Thule-Box „Widerstand BBS“ sind Dateien verfügbar, die sich mit der Enttarnung von „Spitzeln, Spaltern und Provokateuren“ beschäftigen.[407] Thomas Hetzer alias „Alfred Tetzlaff“, aus dem Umfeld der Jungen Nationaldemokraten, informiert detailliert über die Arbeit des Verfassungsschutzes und informiert die Nutzer und Leser- mit konkreten Beispielen:

Einem Kameraden mit hervorragendem Hintergrundwissen wurden vor wenigen Monaten 5000,- DM monatlich geboten...[408]Aufgrund der geringen Nutzerzahlen, wurde das Konzept der Mailboxen komplett umgekrempelt und seit dem März 1998 wird das Gros zur Nutzung vom World Wide Web aus bereitgestellt; die Mailboxen spielen nur noch eine untergeordnete Rolle.

Die Homepage

Platzhalter für Screenshot

Der verschlüsselte Bereich für Aktivisten und Funktionäre ist zwar per Link zu erreichen, jedoch ist er durch viele Schutzmechanismen auch für Verfassungsschützer - so sie denn keinen Informanten im engsten Zirkel haben - nicht einsehbar bzw. nur per Abhören ein Zugriff auf die Daten möglich.

Auf der Eingangseite wird der Besucher mit einer Selbstdarstellung des Thule-Netzes begrüßt: „Das Thule-Netz stellt sich vor.

Das Thule-Netzwerk ist ein offenes Kommunikationsmedium und verfolgt kein Programm oder ein festgelegtes Ziel, es ist ein unabhängiger und überparteilicher Zusammenschluß von Mailboxen in Deutschland und Europa.

Der Name wurde in Anlehnung an das Thule-Seminar gewählt. Wir fühlen uns den Ideen der sogennanten ´Neuen Rechten´ wie Alain de Benoist, Pierre Krebs, Arthur Korsenz, Sigrid Hunke, Detlev Promp, Guillaume Faye oder Jean Haudry verbunden.

Wir bezeichnen uns jedoch nicht als ´Neue Rechte´, da wir in einem politischen Bruch leben: der alte Streit zwischen ´rechts´ und ´links´, die soziale Frage betreffend, verliert an Kraft. Die offiziellen Rechten und Linken begeben sich zunehmend in eine ideologische Umarmung, der die politische auf den Fuß folgt: sie haben Gemeinsamkeiten entdeckt, was den Fortbestand der sogenannten westlichen Zivilisation betrifft, und zwar vor allem in den Bereichen ihrer machtstrukurellen, besonders ihrer egalitären, ökonomistischen und universalistischen ´Werte´.

Dieses Netz will etwas dagegen tun.“[409]

Neben Eigenwerbung, Werbung für den PHI Buchclub,[410] den Patria Versand („Spezialversand für nationale Aktivisten[411]) und VffG („Wir brechen Tabus! Revisionismus pur![412]) durch ein Pop-Up-Fenster mit animierten Graphiken, speisen die einzelnen Thule-Mailboxen auch Texte aus der Neonazistischen Presse, wie dem „Umbruch (Artikel für deutsche nationalisten)“, einer NF-Nachfolgezeitung und den „Staatsbriefen“ in das Internet ein, oder veröffentlichen ca. 200 Adressen antifaschistischer Projekte in Deutschland.

In den Mailboxen[413] des Thule-Netzes finden sich Texte und Informationen zu Themen wie Anti-Antifa, Europäischer Nationalismus, Gesellschaft (...) Zeitgeschichte und viele Bereiche mehr“, heißt es in der Vorstellung des Netzes. Unverholen werden dabei revisionistische Texte, wie etwa ein Auszug aus dem Buch „Evolution des Wissens - Neuordnung der Politik“ von Herbert Schweiger durch den Betreiber der „Elias Thule-Mailbox“, Jürgen Jost (Pseudonym „Joschi“) aus Oftersheim verbreitet. Daneben stellt das Thule-Netz, auch in der komplett im Internet eingespeisten Präsenz, zahlreiche deutsche rechtsextremistische Gruppen ein, bzw. setzt Hyperlinks auf sie und stellt ihnen einen Zugang zum Internet zur Verfügung bzw. verbreitet deren Propaganda. Man setzt Links auf die Publikation „Aufbruch“ und stellte der NPD bis zu deren eigener Website Webspace zur Verfügung. Erstellt werden diese von der NPD Augsburg unter der Federführung von Ernst Ellert.

Ferner gibt es Solidaritätsaufrufe für inhaftierte Rechtsextremisten wie Günther Deckert und Gottfried Küssel: In wenigen Wochen wird unser Kamerad Gottfried Küssel fünf Jahre seiner elfjährigen Haftstrafe verbüßt haben. Wir erinnern uns: Nur wegen freier Meinungsäußerung und nicht etwa wegen Gewalttaten wurde Küssel im angeblich ‘demokratischen’ Österreich zu solch einer hohen Haftstrafe verurteilt. Es ist daher die verdammte Pflicht und Schuldigkeit der in Freiheit befindlichen Kameradinnen und Kameraden stets aufs Neue auf dieses einmalige Verfolgungsschicksal aufmerksam zu machen und das nicht nur im Kameradenkreis, sondern auch gegenüber der Öffentlichkeit.[Hervorhebung HS][414]

Der Betrachter des Aufrufes „Freiheit für Günter Deckert!“ wird aufgefordert, ihm per Brief seine Solidarität auszudrücken und jedem Brief an ihn Rückporto beilegen - es dürfen allerdings nur Briefmarken bis zu DM 3.- beigelegt werden. Sind es mehr, werden ihm diese nicht ausgehändigt. Ein Konto gibt es auch(...)[415]

Unter der Rubrik „Geschichte - Vergangenheitsbewältigung“ finden sich eindeutig revisionistische und NS-apologetische Texte. Ein Auszug:

·       Geständnisse der Waffen-SS - Wie durch Folter von Angehörigen der Waffen-SS "Geständnisse" erzwungen wurden.[416]

·       Vergangenheitsbewältigung als Kriegshandlung - Die Vergangenheitsbewältigung und ihre Folgen. Dazu einige Beispiele für Geschichtsfälschungen.[417]

·       Der seltsame Tod von Rudolf Hess - Mord oder Selbstmord?[418]

·       Verbrechen der Wehrmacht - Die Schmäh- und Lügenausstellung.[419]

·       Der Fall Priebke - die Fakten - Terror italienischer Kommunisten im 2. Weltkrieg - was im Fall Priebke tatsächlich geschah.[420]

·       Der Fall Priebke - ein offener Brief - Der Betroffene kommt zu Wort[421]

·       Erzwungene Geständnisse - Wie die Geständnisse im Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß zustande kamen.[422]

·       Goldhagen: Hitlers willige Vollstrecker - Verunglimpfung der Deutschen von Bonn bezahlt

·       Der Fall Hausenstein - Propaganda um den 8. Mai 1995 hat die Niederlage der Deutschen in ihre Befreiung umgedeutet.[423]

·       Gedenken an Rudolf Heß - Wem nutzt der Rudolf-Heß-Marsch?[424]

·       Solomon Morel - Jüdische KZs[425]

·       Nürnberger Kriegsverbrecherprozeß - 50 Jahre Siegerprozeß[426]

Man verlinkt eindeutig revisionistische und antisemitische Angebote Ernst Zündels (Radio Germania, seine Webpräsenz unter URL: http://webcom.com/ezundel/), macht Texte wie „Der Talmud-Fluch über Israel - Der Staat Israel ist ein ungewünschtes Kind der Weltfreimaurerei, ungeliebt nicht nur beim liberalen Weltjudentum, sondern auch bei den orthodoxen Juden.[427] zugänglich und verweist unter der Rubrik „Philosophie - Allgemein“ vor allem auf Texte von Julius Evola, wie „Das Doppelantlitz des Nationalismus“, „Feminismus und heroische Tradition“, „Über das Geheimnis des Verfalls“, „Der sakrale Charakter des Königtums“, „Zum 20. Todestag von Julius Evola“. Darüber hinaus wird der Text des Nationaldemokratischen Hochschulbundes „Und dennoch: DAS REICH“ zugänglich gemacht.

Thesen und Denkschriften der gemäßigteren Neuen Rechten werden zum Abruf und zur Diskussion bereitgestellt:

·       Der metapolitische Holzweg der Rechten - Dieter Stein (JF) zur deutschen Strategie

·       Konservative Revolution - Vorbild oder Nostalgie?

·       Alte Linke - Neue Rechte Jürgen Hatzenbichler: Politischer Richtungs­wechsel?

·       Demokratie: Das Problem Alain Benoist: Zehn Thesen zur Demokratie

·       Alain de Benoist  - Die Religion der Menschenrechte

 

Besonders stark beachtet wird im Zusammenhang der „befreiten Zonen“ die Gesetzgebung im Bereich der Kommunikationstechnologien. In der Einspeisung „BRD plant totale Internet-Überwachung. Politische Polizei will Zugriff auf Stammdaten von Internet-Nutzern![428] heißt es: „In einem internen Argumentationspapier begründet der Leiter der Abteilung ‘Innere Sicherheit’ bei der politischen Polizei, Reinhard Rupprecht, das Vorhaben damit, daß Regimekritiker und Oppositionelle jeglicher Couleur das Internet vor allem zum Austausch von Nachrichten und zur politischen Öffentlichkeitsarbeit nutzten. Im Bereich der Internet-Seiten im weltweiten Netz reiche die Bandbreite vom Angebot konzeptioneller Texte und Veranstaltungs- und Kundgebungsaufrufen über das Bereitstellen von Flugblättern, Büchern und Broschüren bis hin zu ‘detaillierten und umfangreichen technischen Anleitungen zur Herstellung von Sprengstoffen und dem Bau von Bomben.’“[429]

Sehr aufschlußreich ist auch ein Blick auf den Dokumentquelltext der Thule-Netz-Eingangsseite. Bei Betrachtung des Textes im HTML-Format sind die Meta-Names auffällig - diese dienen, wie noch dargelegt wird, den Suchrobotern von Searchengines zur Identifizierung der Inhalte. Als Schlüsselwörter für die Suchmaschinen wurden als Meta-Namen programmiert:

Thule, Netz, National, rechtsextrem, linksextrem, radikal, Skinhead, NPD, DVU, REP, BFB, antifa, Buch, Zeitung, News, Deutschland, Europa, Menschenrechte, Zion, Freimaurer, Revision, Wehrmacht, brd, Bundeswehr, Seminar, Schulung, Mailbox, Europa, Katjusha, Verfassung, Grundrecht, Heide, Christ, Edda, Hetendorf, Heideheim, Roeder, Reemtsma[430]

Über Links wird hier der Zugriff auf neonationalsozialistische und revisionistische Seiten und Organisationen ermöglicht. Deutsche Rechtsextremisten als auch Interessierte können sich damit - fern aller neurechten Theoriegebäude - völlig anonym mit Propagandamitteln verfassungsfeindlicher Organisationen wie Gary Laucks NSDAP/AO versorgen, die Graphikbibliothek von Stormfront herunterladen, deren Inhalt in Deutschland verboten ist (§ 86a StGB) oder auf die Homepage des Revisionisten Ernst Zündel gelangen.[431]

„Mit den Thule-Netz-Aktivitäten im Internet kommt die internationale Vernetzung der rechtsextremen Szene einen großen Schritt voran: Bislang waren die Vertreter mit ihren Mailboxen weitgehend von der Öffentlichkeit isoliert. Via Internet verbreiten die Rassenfanatiker, Verteidiger ‘Großdeutschlands’ und heimlichen Auschwitz-Leugner ihre Propaganda an ein Millionenpublikum.“[432]

Gemäß der neurechten Befreiungsnationalismus-Konzepte zur Zeit des Ost-West-Gegensatzes sind die Thule-Netz-Seiten im Internet zielstrebig zu einer Plattform ausgebaut worden, die neben dem militant-neonationalsozialistischen Untergrund auch zu Gruppen wie ETA oder IRA führen. Web-Administrator Kottcke hat beispielsweise einen Link auf die Homepage der Sinn-Fein-Partei in der britischen Provinz Nordirland gelegt. Von dort aus kann jeder die aktuellen Statements der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) abrufen. Die IRA-Connection hat bei den Aktivisten Tradition: Neonazis der seit 1992 verbotenen „Deutschen Alternative“ treffen regelmäßig mit den militanten irischen Nationalisten zu Gesprächen zusammen und pflegen Kontakte zur Sinn-Fein-Basis. Ziel der Treffen: die „Schaffung einer nationalrevolutionären Kampffront in Europa gegen den Imperialismus“. Als „Sicherheitsexperte“ fungiert der Thule-Netz-Sysop Kai Dalek („Kraftwerk BBS“) aus Weißenbrunn. Unter dem Pseudonym „Undertaker“ speiste er Texte der irischen Nationalisten ins Thule-Netz ein und empfahl sie seinen Gesinnungsgenossen zur Pflichtlektüre. Durch die Berufung auf das Thule-Seminar und die französische Neue Rechte versucht das Thule-Netz, sich einen intellektuell-theoretischen Anstrich zu geben. Dabei scheinen die Autoren die Entwicklungen der letzten Jahre nicht zur Kenntnis genommen zu haben, sie beziehen sich auf inzwischen verfeindete Exponenten der Neuen Rechten und auf Guillaume Faye, der sich längst zurückgezogen hat.[433] Auch die Vorlage der Werbung für das Thule-Seminar von Pierre Krebs ist offensichtlich schon einige Jahre alt. Sie enthält z.B. die veralteten Kontaktadressen der Europäischen Synergien, ohne die deutsche Sektion zu erwähnen und ohne zur Kenntnis zu nehmen, daß dieser Flügel inzwischen mit Alain de Benoist zerstritten ist. Laut DÖW „sind diese Seiten vermutlich mit Pierre Krebs abgesprochen. In seinem neuesten Buch ‘Im Kampf um das Wesen’ wird für das Thule-Netz geworben.“[434] Seit Mai 1997 erscheint außerdem auf elektronischem Wege das Infoblatt für Freunde und Förderer des Thule-Seminars, Thule-Briefe.[435] Im Gegensatz zu der seit vielen Jahren immer wieder angekündigten und nicht erschienenen Zeitschrift Elemente soll dieser Rundbrief regelmäßig alle acht Wochen erscheinen. Verantwortlich ist der Betreiber der „Widerstand BBS“ Thomas Hetzer aus Erlangen. Pierre Krebs, der sich seit Jahren im Umfeld der Militanten und der NPD als Referent betätigt, versucht offenbar auf diesem Wege, seinen Zirkel aufzuwerten. Innerhalb der europäischen Neuen Rechten spielt er kaum eine Rolle.[436]

Ob des häufigen Providerwechsels hat man bei Thule-Netz die Möglichkeit - wie sie bei der Netzpräsenz der DVU im übrigen auch gegeben ist - sich per e-mail über einen Wechsel der URL informieren zu lassen. Die Seiten des Thule-Netzes werden im Rhythmus von ein bis zwei Wochen aktualisiert, die Präsenz wurden bis zum 04. April 1998 171055 mal besucht und es wurden insgesamt 3.161.123 Seiten abgerufen (siehe untenstehenden Screenshot) - die Zahlen müssen ob der einfachen Manipulationsmöglichkeit von Webcountern mit Vorsicht genossen werden.[437]

Platzhalter für Screenshot

Ein Beweis dafür, daß es sich bei dem Zähler um einen manuell betriebenen und nicht um ein CGI-Script handelt, erhält man dadurch, daß nach über Zwei Jahren, am 05. Mai 2000 der Zähler die gleichen Werte aufweist.[438] Als besondere Dienstleistung informiert der Netminder auch über Neuigkeiten, das heißt neue Inhalte („Page Change Notification“[439]) auf der Homepage. Als Benimmregeln für das posten von Nachrichten und Mitteilungen wurde festgelegt:

Provokationen: Wer durch ‘politisch korrekte Sticheleien’ von wichtigen Themen ablenkt oder sinnlosen Streit anzettelt, fliegt umgehend raus. Das Thule-Netz dient dem Kampf für den Erhalt nationaler und kultureller Identität, nicht der Diskussion darüber, ob dieser Kampf notwendig ist.[440]

Beunruhigend ist eine Entwicklung, die sich seit etwa zwei Jahren beobachten läßt, und die mit gezielten Rekrutierungsversuchen von NPD-Mitgliedern unter Berliner Fußballfans begann: Der Versuch einer Politisierung von [zumeist] gewaltbereiten Fußballfans der Kategorie B und C.[441] So öffnet sich bei einem Besuch der Präsenz im Mai 2000 ein Popupfenster[442] mit dem Titel "Sport und Rassismus" (sic!). Folgt man den Links "Fußball: Türken ermorden Engländer", "Feigheit: Türken verweigern Revanche" und "Entscheidung vertagt", so kommen unverholene Aufrufe zur Gewalt geppart mit Vulgäreurozentrismus zum tragen:

Unter der Überschrift "Türken verweigern Revanche. Keine Nehmer-Qualitäten? Türken ziehen den Schwanz ein."[443] und mit dem HTML-Metanamen "T&uuml;rkische [=Türkische, HS] Reichskristallnacht, die 2.?" versehen, wird unter Hinweis auf die Quelle Internetpräsenz Sport 1, folgendes kommentiert:

 

"[...] Der türkische Mob machte Jagd auf die Ausländer, ermordete 2 Engländer und verletzte 6 von ihnen schwer.

Die Türken haben also gezeigt, daß sie ein Heimspiel gewinnen können. Es bleibt die Frage, ob europäische Völker die gleiche Solidarität und Entschlossenheit zeigen können. Leeds United hat bereits mitgeteilt, daß die Sicherheit der türkischen Fans nicht garantiert werden könne und dem Gegner empfohlen, ohne Fans anzureisen.

Daß die Anreise türkischer Fußballfans lt. Galatasaray nicht kontrolliert werden könne, weil sich die Türken mittlerweile über ganz Europa ausgebreitet hätten, ist eine Aussage, die tief blicken läßt.

Daß der türkische Fußballverein Galatasaray nun aber ein Rückspiel "auf neutralem Boden" fordert, ist eine Frechheit. Die englischen Fans waren bereit, ihr Leben zu geben, um ihre Mannschaft zu unterstützen. Wenn die türkischen Fans dazu nicht bereit sind, wird Galatasary Istanbul eben ohne Unterstützung auskommen müssen.

Das Rückspiel findet am 20. April 2000 statt. Es steht 2 : 0 für die Türken BIS JETZT. NS: Die Abrechnung läßt sich ohnehin nicht verhindern sondern nur verschieben. Spätestens bei der Europameisterschaft werden Türken und Europäer wieder aufeinandertreffen. [Hervorhebung, HS] Wir dürfen gespannt sein.

Kommentar THULE-Netz"[444]

 

Von diesen dramatischen Vorgängen in Instanbul, wird ein kühner Bogen gespannt der geplante "Völkermord an Deutschen" wird im Kommentar thematisiert; klickt man in dem o.a. Text auf den Link, daß zwei Briten erstochen wurden, heißt es:

 

Türken jagen Ausländer. [...] 'Mein Freund ist Ausländer' auf türkisch. Zwei Tote, sechs Schwerverletzte - die Bilanz des multikulturellen Straßenfests. Im Umfeld des Fußballspiels [...] kam es 'türkischen Reichskristallnacht'. Nach Berichten von englischen und türkischen TV-Sendern stellt sich folgendes Szenario dar: Es begann mit einer harmlosen Rangelei von englischen und türkischen Fußballfans vor einem Restaurant. Diese beschränkte sich jedoch nicht wie sonst auf die Fußballanhänger. Stattdessen wurden unbeteiligte Engländer von "Horden von Türken, die plötzlich überall aus den Läden und Cafes kamen" (Aussagen englischer Fans) mit Messern und Holzlatten angegriffen. [Hervorhebung im Original]

[...]

Kommentar

Die Türken machen vor, wie man mit Ausländern umgeht, die nicht das gewünschte Maß an Bescheidenheit zeigen. An dieser Entschlossenheit und Solidarität unter Volksgenossen kann sich Deutschland ein Beispiel nehmen.

Aber dieser Vorfall zeigt auch, was wir von unseren 'türkischen Mitbürgern' zu erwarten haben, die schon einen beträchtlichen Teil unserer Heimat erobert und besiedelt haben. Sollte sich herausstellen, daß die Deutschen nicht die Kraft zu entsprechenden Gegenmaßnahmen haben, wird der Völkermord an den Deutschen wie von der BRd geplant vollzogen. [Hervorhebung, HS]

Was tun?[445]

 

Als Antwort erhält der Besucher eine automatische Datenweiterleitung "Bereiten Sie sich vor!"
Von dort aus gelangt man zu der URL http://www.thulenet.com/pb/einleitung.htm, "Seid bereit", mit dem HTML-Titel "Farbball für Nationalisten", einem Aufruf, sich legal paramilitärisch auf den kommenden Völkerkrieg vorzubereiten. Dort heißt es:

"Das Problem

Die multikulturellen Vorbilder - Ruanda, Jugoslawien, Kosovo - weisen den Weg in Deutschlands Zukunft. Auch das deutsche Volk wird in absehbarer Zeit in seiner eigenen Heimat um sein Überleben kämpfen müssen.

An Waffen zu kommen, ist eine Sache, kämpfen zu lernen, ist eine andere. Damit Deutsche unerfahren im Umgang mit Waffen und damit wehrlos bleiben, wurde von der BRd bereits eine politische Säuberung der Bundeswehr angeordnet.

Die Lösung

Farbball [...] bietet eine paramilitärische Ausbildung ohne die Gefahr, wegen 'unerlaubten Waffenbesitzes' oder 'Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung' belangt zu werden.

Wie Farbball funktioniert, wo man Spielfelder und Mitspieler findet und was deutsche Nationalisten beim Farbball-Sport beachten müssen, sagt Ihnen das Thule-Netz.

WICHTIG

Die BRd ist eine Demokratur und hat einen umfangreichen Überwachungsapparat aufgebaut. Wer gegen den Völkermord am deutschen Volk Widerstand leistet, muß auf Repressalien gefaßt sein.

Lesen Sie daher unbedingt die Verhaltensregeln für Farbball-Spieler."

So wird Gotcha für die paramilitärische Ausbildung instrumentalisiert, ohne gegen bundesdeutsche Gesetze zu verstoßen. Schon 1998 hieß es:

 

Neonazis: Auf "in den Untergrund"

Mainz (AP) - Neonazis haben Gesinnungsgenossen dazu aufgerufen, "in
den Untergrund" abzutauchen. Im Thule-Netz, einem Zusammenschluß
mehrerer Mailboxen im Internet, ist seit der Bundestagswahl ein
Pamphlet zu lesen, wonach es "wie in jeder verarmten multikulturellen
Gesellschaft" auch "in der BRD zum Bürgerkrieg kommen" werde. In dem
Text heißt es weiter: "Rennt euch nicht sinnlos die Köpfe am
BRD-Regime ein. Bereitet euch vor auf den Tag X."

TAZ vom 12.10.1998
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Informationszentrum fuer Rassismusforschung / D.I.R. e.V.
Postfach 1221, 35002 Marburg, http://www.uni-marburg.de/dir
Listserver: dir-ml-request@lists.uni-marburg.de (subscribe)
Tel:06421-37722 FAX 06421-37794

 

Es läßt sich feststellen: Das Informationsangebot im Thule-Netz erstreckt sich auf Nachrichten von und über rechtsextremistische Organisationen und ist zum Teil deren Publikationen entnommen. In den für alle offenen Gastbereichen werden Angriffsflächen, hier insbesondere Straftatbestände, vermieden.[446] Jedoch findet sich unter URL: http://www.thulenet.com/texte/gesdisk/text0016.htm ein offener Brief von Manfred Roeder an Dr. Helmut Kohl („Roeder oder Kohl! Soll Deutschland sterben oder untergehen?“) und damit wird einem verurteilten Rechtsterroristen die Möglichkeit gegeben, seinen offenen Brief zu publizieren. Die Betreiber kommentieren den Nachrichtenbereich wie folgt: „Das ist die Liste der öffentlichen Bretter, die das THULE-Netz anbietet. Diese Liste kann sich jederzeit ändern. Gelegentlich kommen Areas auf Wunsch von Thule-Teilnehmern hinzu, oder es werden Areas wegen staatlicher Verbote [Hervorhebung HS] geschlossen.[447]

Allerdings werden antisemitische, nationalsozialistische oder entsprechende Botschaften in sprachlich versteckter Form vermittelt.[448]

Die Link-Liste des Thule-Netzes ist sehr umfang- und aufschlußreich, insbesondere wenn die Rangfolge bei „Deutsche Parteien“ beachtet wird - falls eine Wertigkeit intendiert sein sollte. Die stetig im Netz wiederkehrenden Protagonisten der Neuen Rechten, umrahmt von Neonazis und Revisionisten, die hier aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht wiedergegeben werden, sind verlinkt. Die Liste umfaßt in Auszügen:[449]

Deutsche Parteien

·      BFB -Bund Freier Bürger - Homepage des Bund freier Bürger - Die Freiheitlichen

·      Junge Freiheitliche - Homepage der „Jungen Freiheitlichen“ - Die Jugendorganisation des BfB

·      Bund für Gesamtdeutschland - Homepage des BfGD

·      DVU Deutsche Volksunion - Homepage der Deutsche Volksunion

·      NPD - Deutsche Nationaldemokraten (...)[450]

·      REP - Die Republikaner (...)[451]

(...)

Deutsche Organisationen

·      Alfred Mechtersheimer - Homepage der ‘Deutschlandbewegung’ von Alfred Mechtersheimer

·      Konservativer Gesprächskreis Hannover Diskussionsrunde

(...)

Zeitungen und Bücher

·      Junge Freiheit - Junge Freiheit... Junge Feigheit... Junge Pfeiffen... oder was?

·      NATION & EUROPA Verlag GmbH - Nation & Europa NEU!

·      Ostpreußenblatt - Neues aus Ostpreußen

 

Wie schon erwähnt kann man sich nur sehr schwer gegen einen Link wehren[452], jedoch zeigen die Hinweise von seiten der Thule-Netz-Betreiber, daß man zumindest von deren Warte aus eine geistige Nähe sieht. Der Rest der Links verweist auf neonationalsozialistische, revisionistische und nationalistische Gruppen und Parteien in Europa, den USA und Australien.

In wie weit das Konzept, offene Straftatbestände zu vermeiden bei dem Hinweis auf „Zeitungen und Bücher. Grafik-Archiv - NS-Grafiken NEU![453] und dem Link auf die URL http://aryangraphics.com, aufgeht und nicht doch strafrechtlich relevant im Rahmen des § 86a StGB ist, kann hier nicht erörtert werden.

 

Das Thulenet über Österreich

 

Auch ungewohnt kritische Töne gegenüber der NPD:

Das Letzte, was Österreich jetzt braucht, sind 10000 Skinheads, die mit Pro-Haider-Parolen durchs Brandenburger Tor marschieren. Die NPD wird sich also bei ihrer geplanten Kundgebung am 12.03.2000 in Berlin vorsehen müssen, um nicht mehr Schaden als Nutzen anzurichten. Europa hat jetzt eine historische Gelegenheit. Blinder Aktionismus kann alles zunichte machen.

 

Zu Jörg Haider:

Tagespolitisch ist Haider keine Gefahr für den Status Quo innerhalb der EU. Er ist ein Populist im schlechtesten Sinn. Zum Stimmenfang drischt er einige patriotische Phrasen, um sich dann eilfertig bei Juden, Zigeunern, Zwangsarbeitern, Asylanten oder wem auch immer für die berechtigte Kritik zu entschuldigen.

Die Gefahr ist eine ganz andere und sie wurde von den etablierten Parteien und ihren Hofberichterstattern der BRd-Presse selbst verschuldet. Ständig wurde Haider (wie jeder Europäer beim kleinsten Anzeichen nationaler Gesinnung) als Rechtsextremist, Faschist, Ausländerfeind, NAZI bezeichnet. Und jetzt wird er (bzw. seine Partei) Österreich mitregieren.

Es ist das Signal, vor dem die Internationalisten Angst haben. Österreich zeigt, daß nationale Themen Wahlen gewinnen, Regierungen stellen und sich gegen die Entmündigung von Nationen zur Wehr setzen können.

"Widerstand ist zwecklos" - diesen Eindruck versucht die EU jedem politischen Gegner zu vermitteln. Haider zeigt, daß dies keineswegs so ist.

 

 

Resümee THULE-Netz

Das Thule-Netz ist ein DFÜ-Projekt, das in Deutschland weit verbreitet ist und sich stark mit rechtsextremen, von neurechtem bis offen nationalsozialistischem Gedankengut beschäftigt. Die Bundesrepublik Deutschland und ihre Verfassung wird abgelehnt; wenn von ihr die Rede ist, wird von „Bunzrepublik“ oder „BRd“ gesprochen, mit kleinem “d“, weil es sich um das kleine Deutschland, der Verzichtspolitiker handele.[454]

Vom Internet aus kann man sich mit Gesinnungsgenossen austauschen, anonym in Kontakt treten, sich mit revisionistischem Material versorgen, zu dem man sonst nur schwer Zugang bekäme und seine Information via WWW an das Thule-Netz posten und durch einen Re-mailer schicken, um die Anonymität gegenüber Dritten zu wahren: „Das Thule-Gate ist ein E-Mail-Tor zum Thule-Netz. Die Teilnahme am THULE-Gate ist kostenlos! (...)Schreiben Sie Privatpost an andere THULE-Teilnehmer. Schreiben Sie anonym ins Usenet. Entgehen Sie dem BRd-Gesinnungsterror. Das Thule-Gate ist ein Re-mailer. Zur korrekten Bedienung und Wahrung Ihrer Anonymität lesen Sie unbedingt die Sicherheitsvorschriften.[455]

Neben der Aufforderung, PGP zu benutzen, wird die Funktion des Thule-Gates erklärt. Dieses „entfernt Ihre E-Mail-Adresse aus Ihrer Nachricht und ersetzt diese durch die Adresse ‘Ihr.Alias <thulenet@anon.nymserver.com>’. Sie sind dem Empfänger daher nur unter Ihrem Alias bekannt. So wissen die BRd-Büttel nicht, gegen wen sie ihre Terrormaßnahmen richten sollen. Dennoch müssen Sie einige Fehler vermeiden, damit Ihre Anonymität gewahrt bleibt: (...) Überlegen Sie, wem gegenüber Sie Ihre Identität offenbaren. Die nationale Szene ist von bezahlten Schnüfflern und anti-deutschen Maulwürfen unterwandert. Personenprofil: Informationen zum persönlichen Umfeld politisch Andersdenkender sind beim Antifa-Mordgesindel begehrt. Denken Sie daran, wenn Sie über Ihren Lebenslauf, Familie, Hobbys, Beruf, Schulbildung, Wohnort, Nachbarn etc. schreiben.“[456]

Der Mailboxverbund ist weitestgehend aufgehoben („Neu: Das Thulenetz komplett im Internet!“), d.h. er wird nur noch von Aktivisten zur internen Kommunikation und Koordination genutzt, obwohl hier einiges im Dunklen bleibt. Als normaler Nutzer und unter Wahl eines Alias kann man direkt vom Internet aus in den Nachrichtenbereichen schreiben und lesen. Die Voraussetzung zur Teilnahme werden wie folgt festgesetzt:

„Das Passwort. Wenn Sie Ihr Passwort als Klartext in den Kopf der Nachricht schreiben, werden Sie vom THULE-Gate akzeptiert, es kann aber auch jeder Internet-Betreiber lesen und fälschen. Verwenden Sie daher bitte das Verschlüsselungsprogramm PGP, um die komplette E-Mail (samt Adressblock) an den Torwaechter zu verschlüsseln.“[457] Zusätzlich bietet das Thule-Netz steganographische Software zum kostenlosen Kopieren an: Steganographie verschleiert die Tatsache, daß verschlüsselt wurde. Diese Software bindet codierte Texte in Sound- oder Graphikdateien ein- „eine perfekte elektronische Tarnkappe.“[458]

Dennoch scheint einigen Akteuren die Ausrichtung des Thule-Netz nicht national genug zu sein. Nach internen Streitigkeiten wurden die Mailboxen „Elias.BBS“ und „Asgard.BBS“ im März 1997 aus dem Thule-Mailboxen-Netz ausgeschlossen respektive scherten selbst aus. Deren Betreiber gründeten unter der späteren Bezeichnung „Nordland-Netz“ (URL: http://www.widerstand.com/nordland.html) ein eigenes Konkurrenznetz, das in seiner Brett- und Themenstruktur mit dem Thule-Mailboxen-Netz identisch ist. Zwischenzeitlich hat sich eine weitere ehemalige Thule-Mailbox dem „Nordland-Netz“ angeschlossen.[459]

 

http://www.trend.partisan.net/trd0998/t570998.html

 

Strafbar-Bereich beim Thulenetz:

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Liste der deutschen Interpreten [Auswahl], deren mp3-Dateien zum Download angeboten werden [Stand: 04. August 2000, verantwortlich "Garfield", zuletzt geändert am 30/07/2000][460]:

 

Aarisches Blut

Stolz, Deutscher zu sein  1.0 MByte, Oi!  Pro Patria

Deutsche Märsche

 Deutschland erwache!  1.1 MByte, Märsche  Pro Patria

 Hakenkreuz  1.0 MByte, Märsche  Pro Patria

 Wir sind die braunen Soldaten  1.2 MByte, Märsche  Pro Patria

 Dissident

DJ Adolf

 Es Spricht der Fuhrer  3.6 MByte, 128bit NaziTechno!  Pro Patria

 Unser Deutsches Volk  3.3 MByte, 128bit NaziTechno!  Pro Patria

 Wer Deutschland Liebt  4 MByte, 128bit NaziTechno!  Pro Patria

HKL

 86a  1.4 MByte, Oi!  Pro Patria

 Der unbekannte Soldat  6 MByte, Oi!  Pro Patria

 Irland  3,9 MByte, Oi!  Pro Patria

 Jose Antonio  2,4 MByte, Oi!  Pro Patria

Horst Wessel

 Die Fahne Hoch  1.4 MByte, Märsche  Pro Patria

Kraftschlag

 Freiwild  2,2 MByte, Oi!  Pro Patria

 Klansmem  1,2 MByte, Oi!  Pro Patria

 Mein Name ist Deutschland  2,0 MByte, Oi!  Pro Patria

 Unser Land 2  1,0 MByte, Oi!  Pro Patria

 Landser

 10 Kleine Commieschweine  650 KByte, Oi!  Pro Patria

 88 Rock'n Roll Band  1.1 MByte, Oi!  Pro Patria

 Aarisches Kind  5.0 MByte, Oi!  Pro Patria

 Afrika Lied  1.1 MByte, Ballads/Other  Pro Patria

 Das neue Lied  800 KByte, Oi!  Pro Patria

 Freiheit für alle Nationalisten!  1.2 MByte, Oi!  Pro Patria

 Kein Herz für Marxisten  1.1 MByte, Oi!  Pro Patria

 Landser  1 MByte, Oi!  Pro Patria

 Republik der Strolche  1.3 MByte, Oi!  Pro Patria

 Sturmführer  800 KByte, Oi!  Pro Patria

Nahkampf

 Horst-Wessel-Lied  3.0 MByte  FinnSkin88

 Tat statt Worte  1,1 MByte, Oi!  Pro Patria

Nordfront

 Vaterland  3.6 MByte, Oi!  Pro Patria

 Nordwind

 Zu neuen Ufern  4.0 MByte, Oi!  Pro Patria

Racheengel

 Racheengel  1,6 MByte, Oi!  Pro Patria

 Ritter der Rache  1,1 MByte, Oi!  Pro Patria

Stahlgewitter

 Deutsche Mutter  1,6 MByte, Oi!  Pro Patria

 Nationaler Widerstand  1,5 MByte, Oi!  Pro Patria

 Schwarze Division  1,9 MByte, Oi!  Pro Patria

 Zog  5,8 MByte, Oi!  Pro Patria

Sturmwehr

 Junger Kamerad  700 KByte, Hardcore/Rock/Rock'n Roll  Pro Patria

 Tief in meinem Herzen  1,1 MByte, Hardcore/Rock/Rock'n Roll  Pro Patria

 Voice Of Today  4,0 MByte, Hardcore/Rock/Rock'n Roll  Pro Patria

 Svastika

 In Hoc Signo Vinces  1,1 MByte, Oi!  Pro Patria

United Blood

 Deutschland  3,2 MByte, Oi!  Pro Patria

 Deutschland allein  5,0 MByte, Oi!  Pro Patria

 Unser Stolz  4,4 MByte, Oi!  Pro Patria

Warlord

 Beautiful England  1.25 MByte, Oi!  Pro Patria

 Weiße Legion

 Revolution und Widerstand  3,6 MByte, Oi!  Pro Patria

 Weiße Legion  3,2 MByte, Oi!  Pro Patria

Wolfsrudel

 Lügen haben lange Nasen  3,4 MByte, Oi!  Pro Patria

 Wo bist du gewesen?  2,5 MByte, Oi!  Pro Patria

Zillertaler Türkenjäger

 Das Reich Das Reich  1.2 MByte, Oi!  Pro Patria

 Negerhäuptling aus Uganda  1.3 MByte, Oi!  Pro Patria

 

 

Napster! [Link]

"Wenn Sie nun ein bestimmtes Lied suchen, startet NAPSTER eine Suche in seinem Netz nach diesem Musikstück. Sie werden sich wundern, was sie dort alles finden. NAPSTER bietet also keine MP3-Dateien an, er ist lediglich eine "Tauschbörse" für Privatpersonen.

Vorteile von NAPSTER? [Hervorhebung im Original, HS]

Die Musikstücke sind auf keinem angemeldeten Server vorhanden. Damit können die Dateien auch nicht aus Gründen der Political Correctness gesperrt werden."[461]

 

 

 

David Novak

Auf absteigendem Ast

Das "Thule-" und das "Nordland-Netz" auf dem Weg in die Bedeutungslosigkeit

Nazis in Datennetzen - ein Thema, welches immer wieder gern und oft von bürgerlichen bis Antifa-Medien aufgegriffen wird. Es sollte also eigentlich genug darüber geschrieben worden sein. Weil aber sowohl viel Unsinn geschrieben wurde und wird, bzw. alte Geschichten und Halbwahrheiten stets dankbar wieder aufgegriffen werden, soll dieser Artikel einen aktuellen Stand über die Aktivitäten der Nazis in den Datennetzen vermitteln

Vor allem in den letzten Monaten hat es einige richtungsweisende Entwicklungen gegeben. Um diese zu verstehen, muß mensch die Geschichte brauner Netze kennen. Deshalb zuerst ein kurzer Rückblick. Für ein tiefergehendes Studium der Materie sei auf die zahlreichen Veröffentlichungen, u.a. in dieser Zeitung, verwiesen.

Bevor es etwa 1992/93 zur Gründung des "Thule-Netzes" gekommen war,
versuchten einige Nazis, darunter auch der spätere Betreiber der "Widerstand"-Mailbox im "Thule-Netz", Thomas Hetzer, in den damaligen
Mailboxnetzen, u.a. auch im linken "Comlink-Netz" (CL-Netz), propagandistisch tätig zu werden. Der mäßige Erfolg war letztlich einer der
Anstöße zur Gründung des "Thule-Netzes".

Bereits vorher gab es vereinzelte Nazi-Mailboxen, welche mit der Gründung des "Thule-Netzes" nach dem Vorbild des CL-Netzes, zusammengeschlossen wurden. Allerdings erreichte das "Thule-Netz" zu keiner Zeit den Umfang seines Vorbildes, weder was die Anzahl der Benutzer noch die Zahl der Mailboxen angeht. Zu seinen Spitzenzeiten dürften im "Thule-Netz" kaum mehr als 300 Nutzer in insgesamt nicht mehr als 20 Mailboxen vertreten gewesen sein. Anders, als oft behauptet, waren darunter nur wenige Führungskader der Naziszene. Selbst wenn es irgendwann einmal das Ziel gewesen sein mag, so etwas wie ein Kommunikationsmedium für die Koordination der deutschen Naziszene zu schaffen, so wurde bis heute dieses Ziel nicht einmal annähernd erreicht. Auch die sogenannten internen Bereiche konnten nicht halten, was viele (linke) Verschwörungstheorien behaupteten. Vielmehr waren im "Thule-Netz" eher die "Computer-Freaks" der rechten Szene vertreten. Praktisch von Anfang an herrschte ein, für Nazis typ isches, Klima aus persönlichen Ego-Trips und anhaltenden Intrigen. Dies hatte zur Folge, daß
einige Mailboxbetreiber das "Thule-Netz" relativ schnell wieder verließen. Ein Beispiel dafür war André Völkel alias "Tristan", der als einer der Ersten das Netz verließ und später Selbstmord beging, nachdem er von seinen Kameraden unter Druck gesetzt wurde.

Später, im Jahre 1997, wurde das "Thule-Netz" durch das Auftauchen von
Thekla Kosche erneut auf eine harte Probe gestellt. Ihr Erscheinen brachte
angestaute Konflikte zum Ausbruch, welche letztendlich zur Spaltung des
"Thule-Netzes" und Gründung des "Nordland-Netzes" führte. Beide Netze
entwickelten sich von da an unterschiedlich, auch deshalb weil beide Fraktionen unterschiedliche Ansprüche an ein rechtes Netzwerk stellten. Das "Thule-Netz" machte im alten Trott weiter, inhaltlich ging es wie schon in den vergangenen Jahren mehr oder weniger steil bergab. Zwischenzeitlich war ein Niveau erreicht, welches eine inhaltliche Diskussion unmöglich machte. Zum größten Teil wurden Texte aus anderen Medien, hauptsächlich dem CL-Netz und der Boulevardpresse, eingespielt und kommentiert.

Anders lief es dagegen im "Nordland-Netz". Durch den wesentlich kleineren Kreis an Nutzern und sehr rigider Zugangsbeschränkung war das
Diskussionsniveau deutlich höher. Hier wurden anfangs sogar auch inhaltliche, vor allem theoretische Diskussionen geführt. Obwohl auch hier
die Idee von der umfassenden Vernetzung der rechten Kader gerade mal in Ansätzen zu erkennen ist, konnte sie doch mehr umgesetzt werde, als dies im "Thule-Netz" je gelungen war. Trotzdem konnte mit steigender Nutzerzahl ein kontinuierliches Absinken des Diskussionsniveaus festgestellt werden.

Mittlerweile liegt das Niveau ungefähr auf dem des "Thule-Netzes" vor etwa ein bis zwei Jahren, also auch nicht besonders hoch. Zur Zeit besitzt das "Nordland-Netz" etwa 30 aktive Nutzer und offiziell drei angeschlossene Mailboxen. Das sind die "Asgard"-Mailbox, "Störtebecker"-Mailbox und die "Fontane"-Mailbox. Die "Elias"-Mailbox von Jürgen Jost wechselte schon vor längerer Zeit zurück zum "Thule-Netz". Allerdings ist die "Fontane"-Mailbox bislang lediglich angekündigt worden, weshalb zu vermuten ist, daß diese Mailbox überhaupt nicht angeschlossen ist. Ähnlich sieht es mit der "Störtebecker"-Mailbox aus; diese ist im Frühjahr 1998 von der Bildfläche verschwunden, nachdem sie zuvor nach einer Razzia noch für einige Wochen in Betrieb war. Im Klartext heißt dies, das gesamte "Nordland-Netz" besteht derzeit gerade mal aus einer einzigen funktionierenden Mailbox ("Asgard"-Mailbox).

Nicht besser, sondern eher schlechter, sieht es im "Thule-Netz" aus. Schon
früher gab es die eine oder andere Razzia mit Beschlagnahme der Mailboxen, was das "Thule-Netz" aber kaum erschüttern konnte. Erst als tragende Systeme wie die "Janus"-Mailbox vom Netz genommen wurden, waren die Auswirkungen bedeutender. Der wohl schwerste Schlag war die Aufgabe der zentralen Mailbox "Widerstand" durch den Betreiber Thomas Hetzer. Dies hat den Verfall des "Thule-Netz"es rasant beschleunigt.

Kurze Zeit später ging auch die "Elias"-Mailbox von Jürgen Jost vom Netz,
die kurzzeitig an das "Nordland-Netz" angeschlossen war. Die Mailbox wurde von ihrem Betreiber ohne Ankündigung vom Netz genommen, was zu einiger Verwirrung und Spekulationen seitens der restlichen Nutzer führte. In der Tat merkwürdig war das Verhalten Josts, der praktisch über Nacht alle Brücken abbrach. Weder die Nutzer seiner Mailbox noch das restliche "Thule-Netz" wurden vorher oder nachher informiert. Sogar sein Telefon hat er abgemeldet. Er war sozusagen plötzlich verschwunden. Seltsamerweise gab es trotz dieser, im "Thule-Netz" bisher einmaligen Umstände, so gut wie keine Diskussion über Josts Verhalten. Statt dessen wurden Gerüchte gestreut, zum Beispiel, daß Jürgen Jost die Telefonrechnung nicht bezahlt hätte. Dazu stehen aber einige Äußerungen verschiedener "Thule-Netz"-Nutzer nicht, z.B. von NPD-Funktionär Ernst Marschall, der von "Lug und Trug" sprach.

Wahrscheinlicher dürfte eher eine andere Version sein: Schon lange hält
sich innerhalb der rechten Szene das Gerücht, Jürgen Jost würde für den
Verfassungsschutz (VS) arbeiten. Als Grund wird beispielsweise seine recht milde Verurteilung, nachdem bei einer Hausdurchsuchung auf seiner Mailbox zahlreiche Hitlerbildchen und dergleichen gefunden wurden, oft benannt. Auch die bei der Razzia beschlagnahmten Sachen bekam er ungewöhnlich schnell zurück. Ob er schon vor der Hausdurchsuchung für den Verfassungsschutz arbeitete, oder ob erst die Razzia zur Anwerbung genutzt wurde, bleibt offen. Sein Weg innerhalb des "Thule-Netzes" und im späteren "Nordland-Netz" ist ebenfalls eher ungewöhnlich. Er gehörte zu den ersten
Betreibern einer Mailbox im "Thule-Netz", ist sozusagen ein Urgestein
rechter Vernetzungsversuche. Trotzdem wurde ihm immer wieder gerüchteweise eine Tätigkeit für den VS nachgesagt. Er blieb stets unter den anderen Betreibern des "Thule-Netzes" umstritten. Sein späteres Interes se an Thekla Kosche und dem "Nordland-Netz" kann eigentlich nur durch das Interesse einer "übergeordneten Instanz" erklärt werden, stehen die politischen Ansichten und Arbeitsweisen von Kosche doch total im Gegensatz zu dem, was Jost über die Jahre vertreten hat. Das "Nordland-Netz" gründete sich seiner Zeit nach heftigen Streit im "Thule-Netz". Die "Elias"-Mailbox von Jost, die "Asgard"- und "Störtebecker"-Mailbox wurden vom restlichen "Thule-Netz" abgeklemmt und bildeten daraufhin zusammen das "Nordland-Netz". Jost blieb dort allerdings nur wenige Monate, dann wechselte er zurück in das "Thule-Netz". Offensichtlich fehlte es auch den Betreibern des "Nordland-Netzes" an Vertrauen zu Jost, der stets die Ansicht eines "offenen Bürgernetzes" vertrat und auch antifaschistischen Menschen Zugang verschaffte. Sein Verständnis von Vernetzungsarbeit paßte offensichtlich nicht in das Bild eines "Hochsicherheitsnetzes". Nach Kosche
sollten nur Nazis, die persönlich den Betreibern bekannt sind, Zugang in das Netz bekommen. Nach Josts Rückzug aus dem "Nordland-Netz" und der Tatsache, daß das "Thule-Netz" nach wie vor ein äußerst dürftiges Niveau hat, könnte es sein, daß der VS sein Interesse an Jost verloren hat und die Zahlungen an ihn eingestellt wurden. Dies würde auch seinen plötzlichen Rückzug erklären.

Da beide Nazinetze mittlerweile nur noch aus jeweils einer Mailbox
bestehen, gab es von Seiten des "Nordland-Netzes" mehrere Vorstöße zur
Wiedervereinigung, allerdings zu den Bedingungen von Thekla Kosche, was vom restlichen "Thule-Netz" prompt abgelehnt wurde. So werden wohl beide Nazinetze auch in Zukunft getrennt bleiben und vor sich hindümpeln. Politisch muß man die Reste der beiden Nazinetze als untergeordnet bis bedeutungslos einstufen. Weder "Thule"- noch "Nordland-Netz" sind derzeit in der Lage, auch nur eine teilweise Vernetzung wesentlicher Teile der Naziszene umzusetzen. Im Gegenteil, durch die kleinlichen Streitereien wurden die Gräben noch tiefer. Eigentlich kommunizieren in den beiden Netzen nur noch Leute, die auch so miteinander Kontakt haben. Von einem Kontakt-, Vernetzungs- und Propagandamedium kann nicht mehr die Rede sein. Eine Vernetzung findet praktisch kaum noch statt und für ein Propagandamedium fehlt einfach das Publikum. Als Fazit kann gesagt werden, daß Projekt Nazinetz ist als solches gescheitert ist, und es sieht auch nicht danach aus, als ob sich daran in Zukunft viel ändern wird.

Andererseits haben die Nazis das Internet für sich entdeckt. Schon vor
einer ganzen Weile haben sowohl das "Thule"- als auch das "Nordland-Netz" eine Verbindung zum Internet eingerichtet, um neue Nutzer zu werben. Allerdings sind beide Projekte damit kläglich gescheitert. Statt Diskussionen präsentiert man sich im Internet nur noch mit eigenen Homepages, die zudem ständig völlig veraltete Nachrichten enthalten. Homepages sind aber nur ein einseitiges Propagandamedium und nicht für eine Kommunikation zwischen Anbieter und Leser geeignet. Der von dem ehemaligen "Janus-BBS"-Betreiber Rolf Kottcke gestartete Versuch, mit technischen Mitteln das "Thule-Mailbox-Netz" auch über das Internet zugänglich zu machen, wurde im April 98 nach kurzer Erprobungsphase eingestellt. Offenbar hatte man bemerkt, daß man aus der zahlreichen "Laufkundschaft" im Internet nicht in nennenswertem Umfang neue "Thule-Netz"-Teilnehmer rekrutieren konnte und diese keineswegs das Potential boten, um das weitere Absinken der politischen Bedeutung des Netzes zu verhindern. Es scheint sich zu bestätigen, daß die hohen Leserzahlen der "Thule"-Internet-Seiten lediglich ein Nachbeben jener zahlreichen Veröffentlichungen waren, mit denen bürgerliche Medien Mitte der 90er das "Thule-Netz" der Öffentlichkeit bekanntgemacht haben. Zudem haben in den vergangenen zwei Jahren immer mehr Nazis, sowohl Einzelpersonen als auch Gruppen und Organisationen, Webseiten in Betrieb genommen, so daß heute das gesamte braune Spektrum über der World Wide Web abgerufen werden kann. Wenn dies auch gelegentlich als brandaktuelle Erkenntnis der Sicherheitsbehörden durch die Sonntagsartikel geistert, so sollte es eigentlich vor dem Hintergrund, daß sich das Informationsvolumen des WWW alle 150 Tage verdoppelt, wenig verwundern, da es als eine Nebenerscheinung der sprunghaft wachsenden Popularität des Internet bewertet werden kann, in dem mittlerweile fast jeder vertreten ist, der mit geringem Aufwand eine vergleichsweise gro ße Öffentlichkeit erreichen will.

Die faschistischen Webseiten sind ein reines Propagandamedium, da eine Kommunikation zwischen Anbieter und Nutzer nur eingeschränkt möglich ist, und dienen primär der Selbstdarstellung. Ihre Inhalte und die Eintragungen in den Gästebüchern legen den Schluß nahe, daß es sich hierbei um ein Symptom einer gesellschaftlichen Rechtsentwicklung handelt, die sich mit der Ausbreitung des Internet auch dort bemerkbar macht. Die These, daß es sich hierbei um eine logistische oder technische Chance für faschistische Drahtzieher handeln könnte, ist derzeit durch nichts haltbar. Versuche, das Medium Internet als Ersatz für, z.B. aufgrund polizeilicher Eingriffe oder finanzieller Schwierigkeiten angeschlagene faschistische Veröffentlichungen, zu nutzen, blieben vereinzelt und haben es lediglich auf den ersten Blick leichter, mittels einer durchgestylten Webseite ihre Schwierigkeiten weniger leicht erkennbar zu machen, so z.B. die "Berlin-Brandenburger-Zeitung" (BBZ), die nach den Verhaftungen von Christian Wendt und Frank Schwerdt im Prinzip vor sich hin vegetiert.

Trotzdem, oder gerade deshalb, konzentriert sich rechtsradikale Online-Propaganda zum größten Teil auf solche Webseiten. Ein Ersatz, für
die einst vom "Thule-" und später vom "Nordland-Netz" geplante faschistische Vernetzung, oder gar ein Motor faschistischer Entwicklung, läßt sich hier jedoch nicht erkennen.

 

 


5.2.12)           Nordland-Netz[462]  [top]

Unter der URL: http://www.widerstand/nordland.com wird die WWW-Präsenz der Nordland-Mailboxen eingespeist.[463] Laut Eigenangabe ist es das „Computernetzwerk der nationalen Opposition“ und entstand am 6. März 1997, als drei Mailboxen von dem Thule-Netz abgetrennt wurden und die Betreiber den Entschluß faßten, als eigenständiges Netz und Informationsaustauschmedium weiterzuarbeiten.[464]

Die Internetpräsenz dient in erster Linie nur der Werbung für den Mailboxenverbund und es macht dem interessierten Nutzer möglich, sich online anzumelden.

Es ist „Grundsätzlich (...) für jedermann offen, doch bringt es die exponierte politische Position der meisten Teilnehmer mit sich, daß besondere Sicherheitsmassnahmen unbedingt eingehalten werden müssen, wie zum Beispiel die konsequente Verwendung von Pseudonymen.“[465] Zur Zeit sind zwei Mailboxen im Nordland-Netz aktiv: ASGARD BBS Segeberg, Sysop: Gothmag99 und Störtebeker BBS Stavenhagen, Sysop: Siggi. „Wer Kontakt zum Nordland-Netz aufnehmen möchte, wende sich bitte an: NORDLAND@comports.com“. Der oben angedeutete Streit zwischen den Thule-Netz-Sysops entzündete sich um die Person von Thekla Kosche, eine der wenigen Frauen im Thule-Netz. Sie tauchte erstmals durch eine Werbung für ihren Buchversand Aldebaran. Geheimwissen, Politik, Esoterik in Bad Segeberg im Netz auf. Am gleichen Tag schrieb sie ihre erste eigene Meldung im Netz unter dem Pseudonym Gothmag99. Sie suche einen Anwalt für Norbert Marzahn, einen Benutzer des UseNets aus Berlin, der dort antisemitische Pamphlete, u. a. Auszüge aus Jan van Helsings „Geheimgesellschaften“, publiziert hatte und dafür belangt werden sollte. Die bis dahin in der rechten Szene unbekannte Thekla Kosche machte rasch Karriere. Schon am 10. Januar 1997 konnte sie verkünden: [466]

Heil Euch, Kameradinnen und Kameraden ! Ab dem 11. Januar gibt es eine Thulebox im Raum Holstein-Hamburg! ASGARD BBS ist unter 04551-(...) rund um die Uhr erreichbar.“

Kosches Mailbox „Asgard-BBS“ wurde so zur Keimzelle der Thule‑Netz‑Abspaltung „Nordland-Netz“. Mit der politischen Ausrichtung des Thule-Netzes ging man nicht mehr konform: „Im Dezember 1997 verkündete die Asgard-BBS-Betreiberin jedenfalls, es bestehe ein direkter politischer Interessenskonflikt zwischen dem Nordland- und dem Thule‑Netz, ‘denn das Nordland tritt für tatsächliche politische Veränderung ein. ‘Thule’ lehnt das ab, weil es den Grundsätzen der ‘Neuen Rechten’ treu bleiben will, das heißt Entschärfung und Verwässerung völkischen Denkens ohne politischen Machtanspruch[Hervorhebung HS]. Kosche dagegen bezeichnet sich selbst als Nationalsozialistin und bekennt sich zu den politischen Mitteln des ‘Nationalen Widerstands’. Darüber hinaus betätigt sie sich als Anti-Antifa-Aktivistin.“[467]

Die Aktivitäten von Frau Kosche führten zu heftigen Auseinandersetzungen. Ihr Hauptwidersacher Kai Dalek berichtete später, sie sei durch die Lande gereist, um persönlichen Kontakt mit Thule-Aktivisten aufzunehmen. Sie wolle vor allem die Anti-Antifa-Arbeit professioneller gestalten und bei sich konzentrieren. Neben Konkurrenzdenken und der Furcht vor eingeschleusten V-Männern des Verfassungsschutzes,[468] dürfte bei dem darauf hin ausbrechenden Streit auch eine Rolle gespielt haben, daß Kosche als Vertreterin eines esoterisch geprägten Nationalsozialismus nicht an die Unfehlbarkeit des Führers glaubt, was für NS-Hitleristen bereits an Hochverrat grenzt. In der über die WWW-Seiten von Jürgen Jost verbreiteten Selbstdarstellung von Kosches Asgard BBS heißt es u. a.:

"Oft wird die Frage gestellt, ob Hitler ein Okkultist war? Das ist auf alle Faelle mit Nein zu beantworten, denn sonst haette er nicht so dermassen viele ueberfluessige Fehler gemacht."[469]

Nach wochenlangem, heftigem Streit gab Thomas Hetzer am 5. 3. 1997 den Ausschluß der Thule-Boxen Elias BBS (Jürgen Jost alias Joschi) und Asgard BBS (Gothmag99 alias Thekla Kosche) bekannt, die Störtebeker BBS schloß sich den beiden später an. Der Beschluß sei einstimmig auf einem Sysoptreffen der restlichen Thule-Boxen gefällt worden. Jost wird vorgeworfen, die Identität seiner Nutzer nicht genügend geprüft zu haben. Er habe ständig Fehler begangen, ohne sie zu korrigieren. Kosche sei durch die Gegend gereist, um die persönlichen Daten von Thule-Teilnehmern zu ermitteln. Jürgen Jost stellt den Fall auf seiner Web-Seite mit Datum vom 8. 3. 1997 als „Austritt“ dar: Wegen, unserer Meinung, ebenso dubiosen wie ungerechtfertigten Machenschaften gegen die Betreiberin der ASGARD BBS stellt sich ELIAS BBS auf die Seite der Asgard-Betreiberin und verläßt mit dieser das Thule-Netzwerk. ELIAS BBS wird zusammen mit der ASGARD BBS einen anderen, grundsätzlich offenen Weg gehen.[470]

Mitte März folgte dann eine ausführlichere Stellungnahme. Neben zwei Mails von Undertaker alias Kai Dalek, die Auslöser der Spaltung des Netzes gewesen sein sollen, findet man eine Stellungnahme von Gothmag99, der Dalek Spitzeleien vorwirft. Dort heißt es u. a.: Dieses Netz ist quasi eine halbstaatliche Einrichtung, was auch jeder weiss, der sich auch nur perifaer [Das Zitat ist in der Original-Orthographie wiedergegeben, HS] mit Hintergrundpolitik befasst. Ein echtes Netzwerk, das ausschliesslich als Kommunikationsmedium für nationale Aktivisten dient, wuerde vom Staat nie und nimmer geduldet werden. Allein die Tatsache der Existenz des Thule-Netz in dieser Form beweist, daß es mehr oder minder als Sammelbecken für verschiedene national-denkende Personen dient, die dort gut ueberschaubar und beobachtbar sind. Es ist ein offenes Geheimnis, daß mind. 40 Prozent der Thule-Teilnehmer nicht aus Ueberzeugung an diesem 'nationalen Netzwerk' teilnehmen, sondern aus ganz anderen Gruenden.“[471]

 

Die Homepage

Platzhalter für Screenshot

Das Nordland-Netz führt die alte Brettstruktur des Thule-Netzes weiter. Eine Reihe von Thule-Aktivisten sind nun in beiden Netzen aktiv. Auch wenn Kosches, zum größten Teil zutreffende, Anschuldigungen gegen Kai Dalek etwas anderes vermuten lassen, ihr Anspruch ist es, eine radikalere Variante des Thule-Netzes aufzubauen. Die Anti-Antifa soll in professionellerem Umfang aufgezogen werden, das Netz von Beobachtern und Gegnern abgeschirmt und „vertrauenswürdigen Teilnehmern seltene und wertvolle Materialien für Forschungszwecke zugänglich“ gemacht werden. Man kann davon ausgehen, daß antisemitische und negationistische Propaganda verbreitet wird. Ob das Nordland-Netz diesen Anspruch einlösen wird, darf bezweifelt werden. Auch die Zukunft des verbleibenden Thule-Netzes ist ungewiß. Die inneren Widersprüche zwischen Hitlertreuen, Linken Nationalisten, Nationalrevolutionären und Neuen Rechten schwelen immer noch und Anspruch und Wirklichkeit klaffen weiter auseinander.

Nettiquette in Nordland-Lesart

Bemerkenswert ist, daß den interessierten und computerbeflissenen Nutzern, die häufig erfahrener sind als die „Aktivisten“, das Verhalten im Netz, die „Nettiquette“ dargelegt wird. So heißt es:

Platzhalter für Screenshot

·       „es ist geboten, Pseudonyme zu verwenden

·        es ist geboten, eine gemässigte Ausdrucksweise zu bewahren und sachlich zu diskutieren[472]

·        es ist verboten, Realnamen und weitere Klardaten von anderen Netzteilnehmern zu veröffentlichen

·        es ist verboten, PM, d.h. private e-mail, zu veröffentlichen

·        es ist verboten, Mailboxbetreiber (Sysops) persönlich anzugreifen und zu beleidigen

·        es ist verboten, strafrechtlich relevante Beiträge zu posten

·        es ist verboten, Beiträge ohne Befugnis in andere Netzwerke weiterzuleiten oder sie in anderen  Medien  zu publizieren

·       es ist verboten, Beiträge an staatliche oder private Geheimdienste weiterzugeben

Verstöße gegen die Netzregeln führen zur Verwarnung, in schweren Fällen zum sofortigen Ausschluß des Teilnehmers.“[473]

Auch die Strategie der befreiten Zonen ist im Nordland-Netz anzutreffen, um unter sich zu sein, müssen einige Sicherheitsmaßnahmen befolgt werden: Damit dieser virtuelle Raum als ‘befreite Zone’ im Hinblick auf Meinungsfreiheit erhalten werden kann, beachten wir verschiedene Sicherheitsmaßnahmen. So werden zum Beispiel nur Teilnehmer aufgenommen, die wir kennen oder die sich einer Überprüfung ihrer Integrität nicht entziehen.[474]

Diese Strategie erwies sich bisher als sehr erfolgreich. So stehen - laut Kosche - derzeit über das Nordland-Netz die wichtigsten nationalen Projekte, Gruppen und Funktionsträger miteinander in Verbindung. Arbeitskreise zu den Themen „Vernetzte Medien“, „Recht“ und „Linksextremismus“ sind genauso vertreten wie die Redaktionen der „BBZ“, des „Zentralorgans“, der „Perspektive“ oder diverser NIT-Dienste. Freie und parteilich gebundene Nationalisten von FVB bis „Progressiv“, von NPD bis zu diversen „Freien Kameradschaften“ sind untereinander vernetzt.

Auch Kosche ist sich der Gratwanderung bewußt, die durch den Austausch solch unterschiedlicher Gruppierungen entstehen können. Es „(...) prallen da mitunter recht verschiedene Ansichten aufeinander, ein Grund mehr dafür, daß sich im NLN nur solche Leute zusammenfinden, die bereit sind, auch die Arbeit des jeweils anderen zu respektieren und da, wo es sinnvoll erscheint, zusammenzuarbeiten.[475]

Aufgenommen werden nur namentlich bekannte Rechtsextreme - Experten schätzen das Nordland-Netz auf etwa 30 Teilnehmer.[476]

„Die Aufnahmebedingungen sind:

·       Realname, Wohnadresse und Tel.-Nr. müssen dem Sysop bekanntgegeben werden

·       ein monatlicher Kostenbeitrag von 10,- DM ist zu zahlen

·       eine neutrale bis wohlwollende Haltung dem politischen Anliegen des Netzes gegenüber muß nachgewiesen sein

·      Personen, die öffentlich ihre Feindschaft dem Nordland gegenüber verkünden oder durch feindseliges Verhalten aufgefallen sind, oder von denen netzschädigendes Verhalten zu erwarten ist, werden nicht aufgenommen.“[477]

 

Ein großer Unterschied zum Thule-Netz besteht darin, daß Nordland nicht so eine breite Masse erreichen will, wie es die Betreiber vom Thule-Netz intendieren, sondern „Nordland ist nicht als Netz für eine breite Teilnehmerschaft konzipiert. Ganz im Gegenteil versteht es sich als geschlossener Freundeskreis, dessen Inhalte der Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Dieses Selbstverständnis ermöglicht uns, das Netzwerk als einen virtuellen "geschlossenen Raum" zu betrachten, was rechtlich gesehen sehr grosse Vorteile hat. Damit ist gemeint, daß im NLN durchaus auch Fragen ausführlicher diskutiert werden können, die heutzutage in der Öffentlichkeit oft missverstanden werden.[478]

Abgesehen von den inhaltlichen Divergenzen zum Thule-Netz irrt die Betreiberin in diesem Punkt, da sich der Datenverkehr in verdächtigen Mailboxen ohne sehr großen Aufwand mitverfolgen läßt, wobei die Kommunikation über das Internet und die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der Kryptographie und Steganographie sich nicht kontrollieren läßt. Die Webpräsenz des Nordland-Netzes ist von seinem Anspruch her eine Werbung, ein Appetizer, für den nichtöffentlichen Bereich. Interessierte können gegebenenfalls Informationen per e-mail anfordern. Neben dem animierten „Nordland“-Gif hat diese Homepage nicht viel zu bieten. Die Trennung vom Thule-Netz und die inhaltlichen Differenzen gingen jedoch nicht so weit, als das das Nordland-Netz nicht schon auf der Eingangsseite per Link auf Thule-Netz hinweist. Die WWW-Heimat fand man bei der Domain von widerstand.com, die neben dem Nordland-Netz die elektronischen Inhalte z.B. von der BBZ und dem Zentralorgan einspeisen, die Homepage der Sauerländer Aktionsfront verlinken und damit dem rechtsextrem-nationalsozialistischen Lager zuzuordnen sind.

 

5.2.13)           Deutsche Konservative

5.2.14)                       Storchennest

 

Intention:

Das "Storchennest - die erste volkstreue Frauen- und Familienseite"soll der Verständigung und dem Austausch volkstreuer Frauen, Mütter und Familien dienen. Sinn sollte es sein, Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Alle Interessierten sind hiermit aufgefordert, sich einzubringen:

·         Lesen

·         e-Mail schreiben

·         Artikel schreiben bzw. vorbereiten

·         interessante Quellen nennen

·         Anregungen geben (und holen)

 

Siehe auch: D:\Doktorarbeit\Recherchen im Netz\Recherche vom 11. Oktober 1999\storchnest.htm

 

Sprachverhunzung wird dort angeprangert unter:

D:\Doktorarbeit\Recherchen im Netz\Recherche vom 11. Oktober 1999\sprache.htm

 

5.2.15)           Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) [top]

5.2.16)           Horst Mahler  [top]

5.2.17)                       NIT  [top]

Blablabla blupp-

Offener Brief von Horst Mahler unter

D:\Doktorarbeit\Diverses ohne Zuordnung\mahler-offener-brief.htm

 

Notwehr des Deutschen Reiches wegen Überfremdung und "Doppelpass": D:\Doktorarbeit\Recherchen im Netz\Recherche vom 15. Oktober 1999\notwehr.htm

5.2.18)           Deutsche Heidnische Front

Die Deutsche Heidnische Front ( DHF ) ist eine Sektion der Allgermanische Heidnische Front (AHF )[479], die mehrere Länderabteilungen hat ( u.a. Norwegen, Schweden, Island, Belgien bzw. Flandern ). Offensichtlich wird die Homepage aus den USA eingespeist.[480]

 

Als Ziel wird die Existenzsicherung aller germanischer Völker angegeben. Dazu gilt es aber das Christentum zu überwinden, das Schwäche glorifiziert und Stärke negiert.

Wie andere Neuheiden sieht man in Christentum letztendlich eine jüdische und damit semitische Religion, die durch den germanischen Glauben des Asatru / Wotanismus bekämpft werden muß. Diese Kritik am christlichen Glauben und seinen Wertvorstellungen includiert auch die Ablehnung des "demokratischen Systems"[481]

 

"Wie haben genug von einer Gesellschaft, welche die Schwachen durchfüttert und die Starken unterdrückt. ... Unsere Völker haben genug davon, einen jüdischen Rabbiner anzubeten und sich länger jene Lügen & Märchen anzuhören, mit denen unser sog. 'demokratisches System' uns Tag für Tag weiter verdummen will."[482]

 

Die üblichen Feinde aller Rechtsextremen werden auch von der Deutschen Heidnischen Front bemüht, der Jehova - Glaube, der Marxismus, die Freimaurer, das internationale Judentum. Als Gegenwelt wird der germanische Glaube gesetzt, aus dem sich alles Gute ergeben wird. Als Endziel hat man ein Großgermanien vor Augen, das alle germanischen Staaten Europas umfassen soll. Staatsrechtlich soll eine Föderation geschaffen werden. Versteckt, aber dennoch eindeutig, wird wieder von Vertreibung und Aussiedlung Andersdenkender gesprochen wenn es heißt:

 

"Menschen mit einem völkisch - kulturellen Hintergrund, welcher mit der germanischen Lebensweise nicht in Einklang zu bringen ist, können keine Bürger von Großgermanien sein. Sie werden des Landes verwiesen."[483]

 

Weiter immer wiederkehrende Motive sind die Ablehnung der NATO, als besondere Form des Antiamerikanismus und in aktueller Ausführung insbesondere die Kritik am Kosovo - Einsatz der NATO. Dabei wird die Diktion vom offiziellen Restjugoslawien übernommen. Den Völkermord der jugoslawischen Einheiten wird mit keiner Silbe erwähnt. Lediglich von drastischen Reaktionen auf die Terrorakte der UCK ist die Rede. Als weitere historische Beispiele werden Nordirland, Baskenland und Südtirol angeführt. Massive Realitätsleugung und Umkehrung der Tatsachen sind ein probates Mittel der DHF um ihre Wahrheit darzustellen. Im gleichen Artikel kommen auch

ethnopluralistische Äußerungen vor. Es ist von der "One World - Strategie" die Rede, in der es nur eine "graue indifferente Menschenmasse" geben soll.[484]

 

Als gesondertes kleines Fenster wird auf eine Großveranstaltung der Rechtsextremisten in Köln hingewiesen.[485]

 

 

 

 

Die weiteren Seiten sind eine krude Mischung von verschiedensten rechtsextremen Autoren und Themen aus eben dieser Sichtweise. Im Artikel "'Holocaust - Mahnmal' - der betonierte Sieg des Juden - über das Germanentum?!" wird behauptet, so wie die katholische Kirche heidnische Kultplätze durch den Bau von Kirchen umgestaltet habe und heidnische Feiertage durch ihre eigene Symbolik ersetzt habe, soll nun das Holocaust - Denkmal den Führerbunker ersetzen als Zeichen des Sieges über Hitler - Deutschland.[486] Auszüge aus einer Rede von C.G. Jung und einem Text von Martin Bormann[487] folgen.[488]

 

Als Links zu anderen Organisationen wird u.a. angeführt:

 

- 14 Words Press[489]

- Asatru[490]

- Verlag und Agentur Werner Symanek[491]

- Der Nationale Widerstand[492]

- Wewelsburg - Haus der Germanischen Kunst[493]

 

Über die Nordische Zeitung und die DHF bzw. AHF ist die gesamte Bandbreite der neuheidnischen Ideologie, aufgrund zahlreicher Links, erreichbar. Durch die Texte und einschlägig rechtsextremen Links ist die Verquickung von Neuheidentum und Rechtsextremismus eindeutig belegt.

 


5.3)   Österreichische Einspielungen  [top]

5.3.1)  Ostara  [top]

 

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[Dokument vom 11. Januar 2001]

 

 

Während im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts Lanz von Liebenfels in seiner Zeitschrift Ostara, Briefbücherei der Blonden rechtsextremes Gedankengut verbreitete[494], kann die Homepage http://www.ostara.org/ als Fortführung des Gedankensgutes mit anderen Mitteln angesehen werden. Es finden zahlreiche Links zu anderen Rechtsextremen, Bücherangebote, Artikel und Beiträge.[495] Schon auf der Startseite wird dargelegt, worum es geht,

 

"Hier werden groesstenteils politisch NICHT korrekte Informationen angeboten, welche von den Zion - gekauften Freimaurermedien bewusst verschweigen werden."[496]

 

Auf der gleichen Seite werden die politischen Intentionen von Ostara kundgetan:

 

"Der Ostara Webserver wird als Gegenpol zu den gekauften. korrupten und fast ausschliesslich im Besitz von Freimauern oder / und Zionisten befindlichen öffentlichen Medien betrieben. Unser oberstes Ziel ist die Meinungs - und Redefreiheit und der Kampf gegen die menschenvernichtenden Neue Weltdiktatur der "Humanitaet" auch ZOG genannt ( Zion Occupied Government )."[497]

 

Mit den anonymen Betreibern der Seiten kann per E-Mail in Kontakt getreten werden. Weiters bestehen zwei Mailinglisten, eine zum Thema Revisionismus und die zweite umfaßt jedes Thema, hauptsächlich aber Politik, Soziales, Gesundheit, Sicherheit, Esoterik und Wirtschaft. Desweiteren ist es möglich seine eigene Seite bei Ostara zu veröffentlichen.

 

Eine der perfideren Ideen auf den Ostara - Seiten ist ein sogenanntes "Holocaust Quizlet" wo geschätzt werden soll wieviele Opfer der Holocaust gefordert hat. Bei den Fragen "100 Millionen oder mehr?", "10 Millionen oder mehr?", 1 Million oder mehr?" kommt öffnet sich ein Fenster worin steht "Leider falsch geraten". Bei "Weniger als 1 Million?" erscheint erneut ein Fenster, hier steht ???, bei "weniger als 100.000? steht ???[498] Im Ostara Gästebuch finden sich einschlägige rechtsextreme Kommentare, z.B. sind einige Beiträge mit 1488[499] gekennzeichnet, und Hinweise auf weitere vorwiegend revisionistische, neonazistische Homepages.[500]

 

Der Link New / Neu führt zu den Schlagzeilen August bzw. September 1999[501]. Im August ist die Topmeldung: "Ignatz Bubis tot"[502] Es folgt eine menschenverachtende Verunglimpfung von Ignatz Bubis und Simon Wiesenthal.

 

"Am Freitag den 13. August, ..., hat der rechtskaeftig verurteilte Verbrecher und Spekulant Ignatz Bubis diese Erde verlassen... Seine schwarze Seele wurde...vom Satan ( Jahwe ) zu sich in die Hoelle berufen... Mehr über diesen Tag der Freude finden auf der Adresse... PS: Und die Welt der Anstaendigen wartet sehnsuechtig darauf, dass Satan endlich auch seine zweite Kreatur Simon Wiesenthal zu sich in die ewige Verdammnis holt."[503]

 

Seit dem September 1999 existiert eine Seite, auf der indizierte Bücher und Texte angeboten und eingestellt werden.[504] Es wird auch auf die Bücherdienst von VHO verwiesen. U.a. können folgende Bücher über Radio Islam downgeloaded werden: 'Auschwitz, das Ende einer Legende', 'Starben wirklich sechs Millionen?', 'Grundlagen der Zeitgeschichte' von Ernst Gauss alias Germar Scheer geb. Rudolf ( siehe Punkt 5.7. ) und der Klassiker des Antisemitismus 'Die Protokolle der Weisen von Zion'.

 

Knallharter Revisionismus und Antisemitismus findet man auf den folgenden Seiten immer wieder. Dabei wird auch vor Verunglimpfung, Beleidigung und übler Nachrede nicht im mindesten zurückgeschreckt. Unter der Überschrift "Der Holocaust - Schwindel prolongiert"[505] findet sich folgendes:

 

"Das Buch "ENDE DER TABUS" geraet in Oesterreich ins Schußfeld der privaten Verbrecher - und Terror - Organisation DOEW. Die Wahrheit ueber den Holocaust - und Gaskammerschwindel wird kriminalisiert. Die Meinungsfreiheit und die Wahrheit wird in Oesterreich mit Fuessen getreten. Die Schweinepriester des DOEW und Wolfgang Neugebauer [ Hervorhebung, HS ] im Kampf gegen die Wahrheit und Naturgesetze."[506]

 

Neben der Leugnung des Holocaust wird die Wiedergutmachung der Opfer und Hinterbliebenen als "Abzocke" abgetan.[507]

 

Unter Links zu "Deutschen Patrioten"[508] sind die schon mehrfach genannten bekannten rechtsextremen bundesdeutschen Parteien, Organisationen bzw. Publikationen angeführt:

- REP

- NDP

- NPD I ( Homepage von Ernst Ellert, Augsburger NPD - Funktionär )

- Thulenetz

- NPD II ( Offizielle Bundesparteiseite )

- Junge Freiheit

 

Ebenfalls auf der Startseite finden sich die Links zu Ernst Zündel einem der bekanntesten deutschen Revisionisten, der von Kanada aus seine Informationen verbreitet. Da seine eigene Homepages untersucht wird soll hier nicht weiter darauf eingegangen werden.  Interessant ist das die Links auch zu den gespiegelten Seiten vorhanden sind. Gespiegelte ( rechtsextreme ) Seiten haben den Sinn die ursprüngliche Information zu sichern, falls die Originalseite vom Provider selbst oder den Strafverfolgungsbehörden gesperrt wird.

 

Die folgenden Seiten bieten antisemitische, revisionistische und neonazistische Texte und vorwiegend ebensolche Links an. U.a. VHO, David Irving, Zündel, Arthur Butz, Radio Islam, National Journal.[509]

 

[Dokument]

 

Natürlich gibt neben den 'rechten Links' auch die 'schlechten Links'. Diese Kollektion von ( jüdischen ) Webseiten voll des Hasses, Perversion, Lügen und Defamierung[510] führt links zu zahlreichen antifaschistischen Organisationen auf. An erster Stelle wird das DÖW[511]genannt. Es folgen u.a. Das Nizkor Project, Hatewatch Inc., Canadian Human Rights Commission, Anti Defamation League  ( ADL ), Jewisch Defense Legue, Simon Wiesenthal Center, Bnai Brith Organisation.[512]

 

Eine Reihe von Seiten ist allerdings seit langem nicht mehr aktualisiert worden. So VTS/Orion Publishing International[513] seit dem 06.05.1997, und die Lachout - Website seit dem 12.04.1997.

 

Einen weiteren negativen Höhepunkt in der rechtsextremen Agitation und Propaganda des Ostara Webservers stellen die Seiten unter dem Titel Kampf der Beamtendiktatur ( K.d.B ) dar. Diese Seiten stellen eine massive Verunglimpfung der Republik Österreich dar. Ebenso ergeht es den Politikern, die kriminalisiert und aufs übelste beschimpft werden. Die Ziele der KdB werden wie folgt beschreiben, wobei die Wichtigkeit des Internets für die Verbreitung dieser Äußerungen deutlich wird.[514]

 

"- int. Kampfgemeinschaft gegen die diktatorische Neue ( judaische ) Weltordnung

- in Oesterreich die Organisation und Bewaffnung von Widerstandsgruppen auf allen Ebenen

- im Internet die Verbreitung dieser Informationen und die Anprangerung besonders markanter Faelle

- die Abschaffung der voelker - und menschenrechtswidrigen 'Wiederbetaetigungs-Paragraphen und die Abschaffung der Meinungsdiktatur'

- einen Internet Ombudsmann fuer Behoerden - und Justiz - Geschaedigte"[515]

 

Einen aberwitzigen Meilenstein in den Verschwörungstheorien setzen sich die Betreiber der Ostara - Homepage mit den sogenannten Gesundheitsseiten. Hier wird behauptet Aspartam ( soll der bekannte Süßstoff NutraSweet sein ) wäre ein "Nebenprodukt der chemisch - biologischen Kriegsführung"[516] und würde die Alzheimer Krankheit auslösen.[517]

 

Ostara rühmt sich in der Woche zwischen 10.0000 bis 25.000 Besucher zuhaben. Insgesamt wären bereits weit über 300.000 Besuche auf den Seiten erfolgt.[518] Inwieweit diese Zahlen der Realität entsprechen läßt sich nur schwer nachvollziehen. Die umfangreichen Texte, Bücher ,Links lassen aber auf mehrere Personen schließen, die hinter Ostara stehen. In Österreich, bzw. mit österreichischem Hintergrund, dürfte Ostara jedenfalls als die größte revisionistische und antisemitische Internetpräsentation darstehen.

 

Kaum verschleiert finden sich neonationalsozialistische und dezidiert antisemitische Postionen im Gästebuch:

 

[Gästebuch von ostara.org]

 

OSTARA ZIELSETZUNG

 

Der Ostara Webserver wird als Gegenpol zu den gekauften, korrupten und fast ausschliesslich im Besitz von Freimaurern oder/und Zionisten befindlichen oeffentlichen Medien betrieben. Unser oberstes Ziel ist die Meinungs- und Redefreiheit und der Kampf gegen die menschenvernichtenden Neue Weltdiktatur der "Humanitaet" auch ZOG genannt (Zion Occupied Government).[519]

 

5.3.2)  Signal  [top]

Das Magazin Signal, erscheint in gedruckter Form vierteljährlich in einer Auflage von 5.000 Stück und ist damit die drittgrößte untersuchte Publikation, die auch im Internet vertreten ist..[520] Gegründet wurde die Zeitschrift 1987 als 'Europa Vorn'[521]. Als Herausgeber fungiert Manfred Rouhs, der früher Mitglied der NPD und REP war, jetzt Mitglied bei DLVH ist.[522] Inhaltlich orientiert sich Signal an der konservativen Revolution und noch stärker an der französischen Nouvelle Droite. Man versucht, ganz allgemein, den Neuen Rechten eine Plattform zu bieten ihre Theorien einem größeren Publikum bekannt zu machen. Nach Einschätzung des Verfassungsschutzes NRW hat Signal allerdings nicht die Bedeutung und Einfluß von Nation & Europa.[523]

 

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In einer Grundsatzerklärung zur Position von Signal, Pate stand eindeutig die konservative Revolution, wird der Liberalismus als negativ und schwach hingestellt. Die Demokratie wird völkisch gesehen und die "Herrschaft der Mittelmäßigen" abgelehnt. Dieses Zitat bezieht sich direkt auf denn Titel eines Buches von Edgar Julius Jung[524] "Die Herrschaft der Minderwertigen". Weiters kommen deutlich fremdenfeindliche Äußerungen vor, so etwa der bekannte Slogan 'Deutschland den Deutschen!' Neben dem Ethnopluralismus "Kulturzerstörung ist Völkermord" wird massiv dem Rassismus gefrönt.

 

"Für mich ist es unvorstellbar, mit einer Frau von nicht - europäischer Herkunft eine Verbindung einzugehen, weil ich solche Frauen als sexuell unaktrativ empfinde... und [ diese, HS] bei uns in Deutschland eigentlich nichts verloren hat."[525]

 

Als mehrmaliger Gastautor trat auch Franz Schönhuber seit 1995 bei Signal in Erscheinung. Fremdenfeindlichkeit wird als angebliche 'Überfremdung' dargestellt. Diese stelle ein großes Gefahrenpotential dar, weil die Türken, bedingt durch die Medien, ihre kulturelle ( türkische ) Identität verloren hätten ohne die westliche Kultur innerlich anzunehmen. Derart zwischen zwei Kulturen stehend würden sie ein immer größeres Gewaltpotential darstellen, daß sich gegen Deutschland wenden würde.[526] Ähnlich argumentiert der Signal Herausgeber Rouhs.

 

"Es sind religiös und ethisch entwurzelte Ausländer, die mit Rauschgift handeln, 'Integration' anstreben, Tankstellen überfallen, das Wahlrecht in Deutschland einfordern und alte Leute auf der Straße ausrauben, nicht die gläubigen Moslems!"[527]

 

Die ausländerfeindliche Ausrichtung zeigt sich auch in der Gleichsetzung von kriminelle Delikte mit berechtigten Forderungen wie Integration und Wahlrecht für ausländische Staatsbürger. Es wird auch eindeutig für getrennte Kulturen, im Sinne des Ethnopluralismus, gegen 'Mulikulti' agiert. "Arabien, Persien ... mögen den Mohammedanern gehören. Europa gehört uns Europäern."[528]

 

Das bisher sich als Plattform aller rechtsextremen Organisationen verstehende Blatt wandte sich nach dem Wahlerfolg der DVU in Sachsen - Anhalt ( 12,9% ), verstärkt dieser Partei zu. Neben Wahlaufrufen für die DVU für die Bundestagswahl am 03.10.1998 wurde die Anschrift der DVU veröffentlicht, ebenso auf der Homepage und zusätzlich noch ein Link zu den Zeitungen von Frey.[529]

 

In den letzen Jahren hat Rouhs jeweils Ende Juni ein sogenanntes Pressefest veranstaltet, daß aber immer weniger Zuspruch fand. Waren es noch 1997 300 - 400 Personen sank die Zahl 1998 auf ca. 250 Personen um 1999 den Tiefstand von nur 60 Teilnehmern zu erreichen. Ziel derartiger Treffen ist neben Vorträgen ein Austausch von Informationen innerhalb der rechtsextremen Szene. Das diesjährige Treffen fand am 26./27.06.1999 in Engen ( bei Konstanz, Deutschland ) statt. Signal gibt 150 Besucher an.  Die Veranstaltung stand unter dem Motto: Politischer und militärischer Führungsanspruch der USA. Redebeiträge steuerten neben Manfred Rouhs, Generalleutnant Franz Uhle-Wetter, Franz Schönhuber und Gert Sudholt[530] bei. Für die musikalische Umrahmung sorgte der einschlägig hervorgetretene Frank Rennicke[531], der sich u.a. mit einem Anti - Wehrmachtsausstellung - Lied präsentierte.[532]

 

Bis Anfang 1997 erschien Signal vierzehntägig. Durch die Umstellung auf kostenintensivere Druckverfahren ( Hochglanzdruck ) wurde zur zweimonatigen Erscheinungsweise übergegangen. Da sich offensichtlich größere finanzielle Probleme ergaben wurde erscheint Signal nur noch vierteljährlich.[533] Im Gegenzug wurde das Internetangebot, das seit Mitte August 1988 besteht[534], wesentlich ausgebaut. Rouhs dazu:

 

"Wir wollen die geistige Käseglocke zerstören, die die 'Diktatur der Guten' über unser Land gestülpt hat. Wir werden sie von innen zerschlagen, nicht von außen. Und das Internet wird dabei unser wichtigstes Werkzeug sein."[535] [Hervorhebung, HS]

 

Die Internetseiten sind umfangreich und werden häufig aktualisiert. Neben aktuellen Informationen enthalten sie auch Kommentare zu tagespolitischen Ereignissen. Ein Lauftext auf der Startseite wird täglich neu gestaltet. Links oben befinden sich 3 Datenweiterleitungen, Deutschland, Ausland, Vertrieb, auf die weiter unten noch näher einzugehen sein wird. Nach einem Verweis auf das Signal Pressefest 1999 befinden sich zehn Rubriken. Ein Vorwort in drei Sprachen ( Deutsch, Englisch, Französisch ). In diesem betont Rouhs noch mal die Wichtigkeit des Mediums Internet um damit das "Informationsmonopol der Obrigkeit"[536] anzugreifen. Ungewöhnlich, gegenüber den anderen untersuchten Internetpräsentationen, ist die Einschaltung eines Werbebanners im Vorwort und die anschließende indirekte Bitte um Unterstützung durch Abonnenten. Das deutet, wie schon erwähnt, auf pekuniäre Probleme hin. Schon im Vorwort, bei eher banalen Dingen wie den Abo - Preis kündigt sich an, das Rouhs zwischen Deutschland und Österreich keinen Unterschied sieht[537]. Im Jahresabo sind eine persönliche Pin für Passwort geschützte Seiten auf der Signal - Homepage und die vierteljährliche gedruckte Ausgabe von Signal enthalten. Weitere Rubriken sind 'Mitteilungen'[538] ( eine Art Leserbrief und Beschwerdebriefkasten in Einem ), 'Kleinanzeigen'[539] mit diversen Unterrubriken, 'Suchmaschinen'[540], 'Abonnieren'[541] Formular zum bestellen von Signal, 'Bildschirmnotive'[542]zum installieren auf dem eigenen PC u.a. ME 109, ME 262, Todesstreifen und die Germania. Im 'Impressum'[543] folgen die üblichen Angaben.

 

Im Hauptteil unter dem Link 'Deutschland'[544] findet man als weitere Unterteilungen die Links 'Nachrichten', 'Artikel', sowie Linksammlungen unter 'Parteien', 'Medien' 'Initiativen', 'Gegner' und Hinweise unter 'Termine'. In Artikel 'Hände weg vom deutschen Volk' spricht sich Rouhs gegen ein Europa der Brüsseler Technokraten, Multikulti und den Euro aus. Weiters beklagt er die Verweigerung primitivster demokratischer Rechte für die kleine patriotische Opposition durch die Herrschenden. Wäre Deutschland bzw. Österreich kein demokratischer Rechtsstaat, könnten selbst die verschleierten Darstellungen von Signal, was den Ethnopluralismus[545], Revisionismus, Antisemitismus etc. betrifft,  nicht veröffentlicht werden.

 

Unter 'Nachrichten findet man ein ganzes Sammelsurium von Vorurteilen und bekannten rechtsextremen Argumenten.[546] Unter 'Artikel'[547] findet sich auch ein Beitrag von Christian Rogler indem erneut die Angst vor der Zerstörung der deutschen Kultur beschwören wird. Schuld wird dem Meinungsterror selbsternannter Gutmenschen gegeben, sowie der Frankfurter Schule ( u.a. Horkheimer, Adorno ).  Diese würden

 

"...für die Kultur der Drogenszenen in deutschen Großstädten, für die Kultur des legalen Kindermordes im Mutterleib, für die Kultur der Pornographie und Gewalt in Medien und Schulen, für die Kultur der Primitivisterung und Brutalisierung des Denkens..."[548] [ stehen, HS ]

 

Da unter 'Artikel' auch Beiträge mit bezug auf Österreich unter Auslands -'Nachrichten' bzw. Auslands -'Artikel' aber keine mit Österreichbezug erscheinen, kann davon ausgegangen werden, daß nur eine formale Eigenstaatlichkeit Österreichs angenommen wird. Eine Haltung die weitverbreitet unter deutschsprachigen Rechtsextremisten zu finden ist.[549]

 

Die Veranstaltungshinweise machen die Brückenfunktion von Signal noch einmal deutlich. Neben Veranstaltungen der DLVH werden auch weitere Veranstaltungen erwähnt.[550]

 

Die dritte große Sparte von Signal ist der sehr umfangreiche Vertrieb von Bücher CDs, etc. Das dient neben der Verbreitung rechtsextremer Ideologie zur finanziellen Rückendeckung des Herausgebers. Es werden neben anderen folgende Bücher vertreiben: Karl Dönitz, Mein soldatisches Leben, Sven Eggers, So lügt das Fernsehen, Rolf - Josef Eibicht Deutschlands Rechte, Reinhard Uhle - Wettler Wagnis Wahrheit - Festschrift für David Irving.[551]

 

Zahlreiche Links zu rechtsextremen oder zumindest in der Grauzone sich befindlichen Organisationen runden das Bild von Signal ab. Man findet u.a. folgende Eintragungen:

 

- REP

- DVU

- NPD

- FPÖ

- Union für Südtirol[552]

- National - Zeitung

- Nation & Europa

- Junge Freiheit

- Das Ostpreussenblatt

- wir selbst

- Staatsbriefe

- Deutschland in Geschichte und Gegenwart

- Rock Nord

- Progress

- Wiener Presse[553]

- Deutschland Bewegung

- Horst Mahler

- Deutsche Burschenschaft

- Franz Schönhuber

-          Frank Rennicke[554]

 

Wie schon beim Thulenetz findet sich, in Ablehnung der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Verfassung sowie des fehlenden nationalen Charakters, die Schreibweise „BRd“, mit kleinem “d“. Auf Nachfrage erkärt Christian Rogler dazu:

"Der Kamerad COD aus dem NIT-Forum etwa schreibt brD, weil er damit das Ausmaß seiner "Achtung" vor den das Staatswesen bezeichnenden Buchstaben dieser Abkürzung signalisieren möchte.

Ich schreibe BRd, um damit eine Art Zustandsbeschreibung des real Existierenden wiederzugeben - die herrschenden Eliten repräsentieren ein Staatswesen, das sich nur als "Bundesrepublik" achtet - was "Deutschland" ausmacht, bedeutet ihnen so wenig, daß es für mich einer Geringschätzung dieses Begriffes gleichkäme, das D in Verbindung mit den Buchstaben BR groß zu schreiben.

Deshalb schreibe ich auch das D in DDR "normal" groß, da dieser Staat zumindest noch ansatzweise versucht hatte, deutsche Identität zu wahren und Achtung vor deutschen Traditionen und der deutschen Kultur zu vermitteln."

 

 

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Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung ( VffG )

Nordische Zeitung

Wiener Nachrichten Online

Deutsche Heidnische Front

Zündel

Deutsche Konservative

Aula

http://www.dieaula.at/index.htm

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5.3.3)  Aula  [top]

5.3.4)  Nordische Zeitung   [top]

 

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Die Nordische Zeitung ( NZ ) wird von der Artgemeinschaft - Germanische Glaubens -gemeinschaft wesensgemäßer Lebensgestaltung e.V. herausgegeben. Sie erscheint vierteljährlich als Printausgabe und auch im Internet unter www.nordzeit.de, wo sie seit mindestens 1996 online ist. Die Artgemeinschaft wurde am 01.08.1951 in Göttingen gegründet und zählt zur Zeit ca. 140 Mitglieder in der Bundesrepublik Deutschland.[555] Sie fungiert dabei als Nachfolgeorganisation einer schon im Dritten Reich bestandenen Vereinigung. Das von dieser Vororganisation übernommene Artbekenntnis in zwölf Punkten aus dem Jahr 1933 gilt als ideologische Grundlage der Artgemeinschaft.[556] Dabei wird die Unterordnung des Einzelnen unter die Gemeinschaft gefordert. Im Artbekenntnis wird das wie folgt formuliert:

 

"Kampf ist Teil des Lebens ( ... ) Die Menschenarten sind verschieden in Gestalt und Wesen. Diese Verschiedenheit ist sinnvolle Anpassung an die unterschiedlichen Lebensräume. Wir bekennen uns zur Erhaltung und Förderung unserer Menschenart als höchstem Lebensziel, denn auch sie ist eine Offenbarung des Göttlichen ... Ohne den Tod des Einzelwesens sind die Arten nicht lebens- und entwicklungsfähig. Der Mensch ist unsterblich in den Nachkommen und Verwandten ( ... ) Wir bekennen, daß der höchste Sinn unseres Daseins die reine Weitergabe unseres Lebens ist." [557]

 

Die Artgemeinschaft sieht im Christentum eine semitische und damit nicht germanische Religion. Das wird mit der jüdischen Grundlage des Christentums begründet. Damit sind antisemitischen Vorurteilen Tür und Tor geöffnet. Und dieser religiös motivierte Antisemitismus bildet neben den germanischen Gedankengut nach NS - Vorbild eine Brücke zum Rechtsextremismus.[558]

 

"An diesen historischen Linien der 'Artgemeinschaft' und an der betonten Traditionspflege auch im Rahmen von Familien verdeutlicht sich eine die Generationen überdauernde Kontinuität völkischer, antisemitischer, rassistischer und biologistischer Vorstellungen. Dabei werden rechtsextremistische Inhalte und pseudogermanische Riten vermittelt."[559]

 

Der Vereinsvorsitzende Jürgen Rieger wird vom Verfassungsschutz NRW als "aktiver und einflußreicher Rechtsextremist und Rassist"[560] bezeichnet. In seiner beruflichen Funktion als Rechtsanwalt hat Rieger in diversen Prozessen rechtsextreme Personen und Organisationen verteidigt. Seine aktive Rolle drückt sich auch dadurch aus, daß er in weiteren rechtsextremen oder neuheidnischen Vereinigungen als Vorsitzender oder einflußreiches Mitglied tätig ist, so u.a. bei der Gesellschaft für biologische Anthropologie, Eugenik und Verhaltensforschung e.V. ( GfbAEV )[561] und des Nordischen Rings ( NR )[562]. Die Artgemeinschaft ist anderen rechtsextremen, vorwiegend neonazistischen Organisationen strukturell verbunden. Ehemalige Mitglieder der verbotenen Organisationen Wiking - Jugend und Freiheitliche Deutsche Arbeiterpartei ( FAP ) traten der Artgemeinschaft bei. Als bekanntes rechtsextremes Mitglied ist Pierre Krebs, der Gründer des Thule - Seminars zu nennen.[563] Aus diesem Umfeld setzen sich auch die Teilnehmer an den Veranstaltungen der Artgemeinschaft zusammen.[564] Dabei dient die neuheidnische Ideologie als Mittel "um rechtsextremes Gedankengut gesellschaftspolitisch umzusetzen."[565] Die Artgemeinschaft versteht sich als Vereinigung "Nordischer Menschen", wobei nordisch nicht geographisch sondern biologisch zu verstehen ist.

 

Einen bedeutenden Rückschlag erlitt die Artgemeinschaft als die ebenfalls von Rieger geleiteten Vereine Heide - Heime e.V. ( Hamburg ) und Heideheim e.V. ( Buchholz ) vom niedersächsischen Innenministerium am 11.02.1998 verboten wurden. Dadurch fiel der Tagungsort Heideheim in Hetendorf Nr. 13 weg. Als Begründung gab das niedersächsische Innenministerium an:

 

"Beide Vereine [ Heide - Heim e.V. und Heideheim e.V., HS ] verfolgten das Ziel, mit ihrer Tätigkeit die verfassungsmäßige Ordnung fortlaufend zu untergraben und letztendlich zu beseitigen. Die Arbeit beider Vereinigungen war dabei darauf gerichtet, Treff - und Veranstaltungsmöglichkeiten für andere rechtsextremistische bzw. neonazistische Gruppierungen bereitzustellen und selbst zu veranstalten"[566]

 

Ob die alternativ veranstalteten "Mitteldeutschen Vortragstage" sich auf Dauer etablieren können, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzuschätzen.[567]

 

Auf der Startseite der Homepage der Nordischen Zeitung ( http://www.nordzeit.de/ ) sind neben den Artikel der Printausgabe in deutscher und teilweise auch in englischer Sprache auch zahlreiche weitere Links vorhanden. Als PDF - Datei  kann man ein Probeheft herunterladen. Auf der gleichen Seite ist auch ein Mitgliedsantrag der Artgemeinschaft erhältlich. Der Erwerb einer Mitgliedschaft der Artgemeinschaft ist nur konfessionslos möglich.[568] Als ein weitere Link auf der Startseite existiert die Möglichkeit, Digitale Postkarten an Ihre Freunde zu verschicken. Die Motive sind eindeutig, so u.a. Thorshammer, Deutsches Mädel aus dem Baltenland, Deutscher Jugendführer aus Siebenbürgen, Irminsul, Stonehenge, Runenstein, Odin.[569] Über eine Mailingliste kann man sich über Änderungen der Homepage bzw. über Neuigkeiten unterrichten lassen. Unter Unser Gast : Storchennest befindet sich eine eigene Homepage. Die Eigendefinition von Storchennest:

 

"Das 'Storchennest - die erste volkstreue Frauen - und Familienseite' - soll der Verständigung und dem Austausch volkstreuer Frauen, Mütter und Familien dienen."[570]

 

Der Tenor ergibt sich schon auf der kurzen Selbstdarstellung. Da alle Beiträge aus dem Jahr 1998 oder 1997 stammen, soll nicht näher auf diese Unterhomepage eingegangen werden.

 

Im Vorwort der Nordischen Zeitung kommen altbekannte rechtsextreme Argumente vor. Es ist vom Einklang mit der Natur wider dem zerstörerischen kapitalistischen Materialismus die Rede. Die Hexenverfolgung des Mittelalters wird bemüht als historische Gegebenheit, die in anderes Form heute auf die Heiden angewandt wird.[571] Auch das in der NS-Zeit bekannte: "Du bist nichts, Dein Volk ist alles!" findet Einklang. In der NZ heißt es:

"Individueller Egoismus kann daher immer nur Nachrang in Bezug auf das Gemeinwohl haben - und nicht umgekehrt!"[572]

 

Im umfangreichen Archiv, geordnet nach Themen[573] bzw. Erscheinungsdaten[574], kann vielfältiges Textmaterial abgerufen werden. Der angegebene Spiegel[575] ist seit der Ausgabe 11/1999 ( Frühjahr 1999 ) nicht mehr aktualisiert worden. Darauf wird von NZ selbst hingewiesen. Der hier angegebene Spiegel[576] war nicht existent.

 

Neben Links[577], die hier konsequenterweise Verweise heißen, auf heidnisch - germanisches wie Rituale im Brauchtum der Thüringer und Franken, Keltische Kunst und Illumination und Heathenfront[578], finden sich nicht heidnische, eindeutig rechtsextreme Links wie:

 

- Frank Rennicke

- NIT

- Deutschland - Schrift für neue Ordnung[579]

- Bürgerbewegung: Für unser Land

 

Neben zwei Buchbesprechungen wird ausführlich für die eigene Schriftenreihe der Artgemeinschaft geworben. Bestellungen sind postalisch möglich.[580]

 

Die Artgemeinschaft steht aufgrund ihrer Tradition, die bis ins Dritte Reich zurückgeht, und dem Artbekenntnis in einer Reihe mit den Äußerungen von List und Lanz und der Thule Gesellschaft. Esoterik, Neuheidentum und Okkultismus haben in der rechtsextremen Gegenwart weiterhin ihren Platz und Gewicht.

 

 

5.3.5)  Wiener Nachrichten Online  [top]

 

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Einige der wenigen Internetseiten aus bzw. über Österreich erreicht man unter http://www.wno.org/. Laut Thulenetz soll der Provider in Australien sitzen. Da kein Impressum oder ähnliches angegeben ist, kann hier nur spekuliert werden. Daher ist es nicht zu erkennen wer sich hinter WNO verbirgt. Als einzige Links zu anderen Webseiten werden Signal ( siehe 5.3 ), Burkhard Schröder, als "Rechtsextremismusexperte"  sowie www.serbia-info.com angegeben. Zu Signal ist an anderen Stelle schon berichtet worden. Der Link zu Schröder ist, m.E., nicht als Anti-Fa gemeint, sondern genau umgekehrt. Denn auf der Seite www.burks.de/nazis.html finden sich zahlreiche rechtsextreme Links, so daß man nicht mehr selber im Internet suchen muß, will man rechtsextremes Gedankengut konsumieren. Perfide ist der Link Serbiainfo. Dahinter verbirgt sich die offizielle Homepage des jugoslawischen Informationsministeriums und was diese Einrichtung unter objektiver Information versteht muß hier nicht weiter ausgeführt werden.[581]

 

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Aktuell zu Haider und der FPÖ:

 

D:\Doktorarbeit\Recherchen im Netz\Recherche vom 23. Februar 2000\fp11-wno.htm

Rogler, Christian, http://www.wno.org/newpages/fp11.html, Recherche vom 23. Februar 2000

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Unter insgesamt 14 Überschriften[582] befinden sich zahlreiche Artikel und Beiträge. Wobei die beiden letzten Lotto Österreich bzw. Lotto BRD wohl den Anschein von einer harmlosen Internetzeitung unterstreichen sollen. Doch der Schein trügt. Bereits unter 'Politik' findet sich eine eindeutige Themenauswahl. Die Überschriften und die dazugehörigen Untertitel sind eindeutig und lassen keinen Zweifel aufkommen. Einige Beispiele:

 

"Demonstration gegen die Wehrmachtsaustellung", "Pressefest der patriotischen Zeitschrift Signal", "NATO - Kriegsverbrechen machen Schule. Tel-Aiv "bestraft den Libanon durch Bomben ...", NATO äußert Mißfallen wegen des Flugverbotes. Terrorbomber wollen über Österreich fliegen"[583]

 

Die meisten Artikel sind anonym, bei einigen wenigen findet sich als Autor der Rechtsextremist Christian Rogler, der auch für Signal als Autor tätig ist.

Platzhalter für Screenshot "Widerstand - Bösche"

 

                                                    Quelle: http://www.wno.org/newpages/dem1.html

Im Beitrag "Demonstration gegen die "Wehrmachtsausstellung""[584] wird von "600 volksbewußten Bürgern" gesprochen die gegen die "berüchtigte" Ausstellung öffentlich Stellung bezogen haben. Die im Beitrag mitgelieferten Bilder sprechen eine andere Sprache. Man sieht Neonazis und Skinheads in militärischer Adjustierung mit  schwarz - weiß- roten Fahnen und Trommelspieler.

 

Der Artikel "Signal - Pressefest war voller Erfolg" ist eine Aufzählung der Lieblingsthemen der Rechtsextremisten. Verharmlosung der Verbrechen der deutschen Wehrmacht: "...'die' Wehrmacht ebenso traditionswürdig oder traditionsunwürdig sei wie 'die' Armeen in den Siegerstaaten, wie 'die' Katholische Kirche...die alle ihre hellen und dunklen Zeiten kannten."[585] Antiamerikanismus, Anti - NATO, vereintes rechtes Europa etc.

 

Die einseitige Auswahl sowie die charakteristischen Überschriften ziehen sich durch die weiteren Rubriken wie ein roter Faden. Unter Parteien[586] etwa "Bundesparteitag der Nationaldemokratischen Partei Deutschlands", "Tagung des Nationaldemokratischen Hochschulbundes", "DVU nach acht Jahren wieder im Bremer Landtag", Neues Magazin der Italienischen Rechten", "Wahlstrategie italienischer Rechtsparteien. Mehrheit der Linken soll gebrochen werden".

 

Unter dem Titel Kultur "A. Mölzer berät Landeshauptmann J. Haider"[587] nutzt der unbekannte Autor die Gelegenheit seine Betrachtungsweise des Begriffes "Umvolkung darzulegen.

 

"A. Mölzer prägte das Wort von der 'Umvolkung', womit er die von den Linken forcierte Masseneinwanderung von 'Asylanten' etc. treffend kennzeichnete."[588]

 

Das Kunstverständnis der WNO kommt im Artikel ""Privatsammlung des Führers" in Weimar ausgestellt"[589] zum Ausdruck. Dort wird die ausgestellte nationalsozialistische Kultur mit nicht nationalsozialistischer Kultur gleichgesetzt.

"Die Ausstellung ist Teil einer Reihe, die die Auseinandersetzung der Avantgarde mit der konservativen Kunst im 20. Jahrhundert zeigen soll."[590]

 

Dabei wird die NS-Kunst als Teil der konservativen Kunst gesehen. Wie immer man auch Kultur politisch einordnen mag, eindeutig als NS - Kunst zu identifizierende Kunstwerke haben wenig mit dem Kunstbegriff des 20. Jahrhunderts zu tun. Ein weiters Indiz für die positive Bewertung der ausgestellten Bilder sind die zahlreichen gezeigten Bilder und die Bitte der Schriftleitung um Mitteilung der Namen der gezeigten Künstler.

 

Eine eigene Rubrik ist dem Thema Volksgruppen gewidmet. Breiten Raum wird darin dem Kärntner Heimatdienst gegeben. Die Äußerungen werden unwidersprochen übernommen und bewußt ausgewählt um dem Leser etwas vorzutäuschen. Man spricht sich massiv gegen die EU aus und gegen die Völkerverständigung. Die Ängste der Menschen werden bewußt genutzt um mit Horrorszenarien massiv gegen Slowenien und Slowenen vorzugehen. Und das in einem Raum wo seit über 1000 Jahren beide Ethnien letztendlich friedlich zusammenleben.

 

"Mindestens 140.000 Arbeitssuchende würden nach dem Beitritt in den heimischen Arbeitsmarkt drängen. die Arbeitslosigkeit werde um 2,5 % steigen. Es geht um unser soziales und wirtschaftliches Überleben."

 

Ebenso ist ein mangelndes Rechtsbewußtsein gegenüber den Minderheitenrechten festzustellen.

 

"Slowenische Bürger würden sich als EU - Bürger ... niederlassen. Sie werden ihre Kinder in unsere zweisprachigen Schulen schicken um Lehrerarbeitsplätze bewerben und ihr Recht auf Gebrauch der slowenischen Amtssprache geltend machen. Was dann drohe seinen überall zweisprachige Aufschriften und wegen des passiven Wahlrechtes für EU - Bürger auf Gemeindeebene eigene slowenische Listen bei den Gemeinderatswahlen."[591]

 

Die übliche Absage für die toleranten Menschen beider Seiten erfolgt auf dem Fuß. Vermischt wird es mit einer unterschwelligen Drohung.

 

"Nicht verstehen könne er jene intellektuellen Grenzbeseitigungsvorkämpfer und multikulturellen Traumtänzer, die eine Annäherung der beiden Staaten positiv bewerten. Die sollten sich einmal mit den Ursachen des Balkankrieges auseinandersetzen. Jedes multi - ethnische Territorium beinhaltet gefährlichen Sprengstoff."[592]

 

Das obige Zitat ist eine Paradebeispiel für den Ethnopluralismus. Konsequentermaßen fordert es : Kärnten den Kärntner, Slowenien den Slowenen. Und dazwischen eine unüberwindbare Grenze.

 

In den zwei folgenden Rubriken wird für die Eckartschriften der Österreichischen Landsmannschaften[593] und die Monatszeitschrift Aula des freiheitlichen Akademikerverbandes[594] geworben.

 

Der Name der Rubrik Volksgesundheit hält was er verspricht. Unter "Ansteckende Krankheiten durch Asylwerber" wird den ausländischen Staatsbürgern unterstellt dreimal so oft übertragbaren Krankheiten zu leiden als die indigene Bevölkerung und der Staat hätte bis vor kurzem nichts dagegen unternommen.[595]

 

In den inhaltlich gesehen abschließenden Rubriken Kommentar und Justiz wird sich u.a. für die Beibehaltung der jetzigen Ladenöffnungszeiten eingesetzt. "Der Kampf um den Erhalt der Wochenendkultur ist ein nationales Anliegen"[596]

 

 

5.3.6)  Bürgerschutz  [top]

5.3.7)  Der Grenzgänger  [top]

5.3.8)  Zur Zeit (österr. Pendant zur Jungen Freiheit) [top]

5.3.9)    Fakten  [top]

 

5.3.10)           Nationaljournal  [top]

 

Falls Sie unsere Mitteilungen nicht mehr erhalten möchten, dann schicken Sie
bitte eine email an national-journal@usa.net mit dem Betreff: "Keine Post"
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Nun ist es öffentlich ausgesprochen:
Wir leisten Holocaust-Schutzgeld-Erpressung
Das Judentum verkauft mit Hilfe des jüdisch geführten Amerikas (USrael)
Eintrittskarten für den von ihm erfundenen und kontrollierten "globalen
Marktes". Das ganze nennt sich "Holocaust-Entschädigungs-Zahlungen", ist aber
in Wirklichkeit nichts weiter als eine Schutzgeld-Erpressung von globaler
Dimension. Zum ersten Mal hat ein österreichischer National-Rat das bestätigt,
was das National Journal in unzähligen Beiträgen bereits belegte: Daß es sich
bei den sogenannten Entschädigungs-Zahlungen für "Holocaust-Opfer" um
"Schutzgeld-Zahlungen" an das Judentum handelt.
http://nationaljournal.org/d2000/juden/schutzgeld.htm




5.4)   Einspielungen aus dem Ausland mit Bezug  [top]

 

5.4.1)    Zündel  [top]

Zündel

 

Ernst Zündel gilt weltweit als einer der aktivsten und bekanntesten Revisionisten in der Szene und bei den Verfassungsschutzbehörden und Gerichten. Von Toronto / Kanada aus betreibt er seine umfangreiche rechtsextreme Tätigkeit seit Frühjahr 1995 auch im WWW. Die in revisionistischen Kreisen als Zündelseite bekannte Homepage ist im Internet unter http://www.lebensraum.org/ zu finden. Die Homepage ist in englischer, deutscher und französischer und einige Artikel auch in russischer Sprache verfasst.[597] Zündel arbeitet mit weiteren bekannten Revisionisten zusammen wie Robert Faurisson, Fred Leuchter oder David Irving oder Organisationen wie dem Institute for Historical Review. Mit VHO und Germar Scheerer, geb. Rudolf bestehen ebenfalls enge Beziehungen.[598]

 

Neben dem Leugnen des Holocaust fungiert Zündel als Bindeglied zur Thule - Mythologie. In seinem Buch '"Hitler am Südpol", unter dem Pseudonym Christof Friedrich, wird die absurde These aufgestellt Hitler habe 1945 nicht Selbstmord begangen , sondern sei zum Südpol geflohen. Dort liege Hitler im Tiefschlaf im ewigen Eis des Südpols. Weiters gäbe es in der Antarktis eine Oase mit Süßwasser, Depots für eine geheime deutsche U - Bootflotte, die sich 1945 dorthin zurückgezogen hätte.[599]

 

Die Startseite beginnt mit einigen Bildern und der, neben dem eindeutig revisionistischem Charakter der Überschrift, überheblichen Feststellung:

 

"Ein Mann stand auf wie eine Staat - and fragte laut und deutlich: 'Starben wirklich sechs Millionen?'"[600]

 

Einen breiten Raum nimmt die Selbstdarstellung Zündels ein. Vor allem die juristische Verfolgung scheint es Zündel angetan zu haben. Auch die Verfolgung anderer Revisionisten wird in einigen Artikeln angesprochen. In den zahlreichen einschlägigen revisionistischen Artikeln auf der Homepage wird der Holocaust geleugnet bzw. revidiert. Allein schon die Überschriften geben davon eine beredetes Zeugnis. Sie lauten u.a. "Der Holocaust - Laßt uns beide Seiten hören, Auschwitz: Mythen und Fakten,  Im Inneren der Auschwitz - 'Gaskammern', Historiker: Keine Gaskammern."[601] Im letztgenannten Beitrag wird wieder einmal der Versuch unternommen die historische Wahrheit mit Hilfe eines Historikers und angeblich fehlender Beweise als unwahr und aufoktroyierte Lüge der Juden und Alliierten darzustellen.

 

"Ein orthodoxer Historiker räumt endlich ein, dass es keine Beweise für die Gaskammern gibt."[602]

 

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Neben den rechtsextremen Beiträgen gibt es noch drei bzw. vier weitere Themenbereiche. "Deutsche Helden der Vergangenheit" sind nach Zündel z.B. Rudolf Hess, der als Märtyrer bezeichnet wird. Als umfangreiche Literatur zum Thema werden revisionistische Schriften angeboten zum Download, so das Rudolf - Gutachten von Germar Rudolf[603]. Neben Buch und Filmbesprechungen gab es Links zu deutschsprachigen Rechtsextremisten:

 

- Deutschland in Geschichte und Gegenwart

- Staatsbriefe

- Sleipnir

- Huttenbriefe

- Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung.[604]

 

Auf der allgemeine Linkseite kommen alle schon mehrfach genannten Verwiese auf deutschsprachige, englischsprachige und französischsprachige rechtsextreme Webseiten vor. Viele davon sind über VHO erreichbar. Ein weiterer Beweis für die zentrale Stellung von VHO im Internet für den internationalen Rechtsextremismus. Der Gegner wird ebenfalls mit Einträgen bedacht.[605]

 

 

5.4.2)    Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung ( VffG ) / Stiftung Vrij Historisch Onderzoek

Ein Beispiel für die international agierende rechtsextreme Szene ist die 1985 in Antwerpen, Belgien gegründete und heute in Berchem, Belgien sich befindende VHO. Die Stiftung wird von den Brüdern Siegfried und Herbert Verbeke geleitet. Wegen der Veröffentlichung und Verbreitung revisionistischer Publikationen sind bereits mehrere Ermittlungsverfahren nach § 130 StGB[606] gegen die Betreiber von VHO anhängig. Als ein Beispiel gilt die Schrift 'Eine deutsche Antwort auf die Goldhagen - und Spielberglügen', die insbesondere in Deutschland und Österreich vertrieben wird.[607] Neben einem allgemeinen Beschlagnahmebeschlusses von 1998 des Amtsgerichtes Starnberg wurde diese Veröffentlichung von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften u.a. wegen Leugnung und Relativierung der Verbrechen im Dritten Reich indiziert. Trotz aller Strafbestimmungen in vielen europäischen Ländern ist es den Behörden bisher nicht gelungen eine weitere Verbreitung revisionistischer Schriften und Internetpräsentationen zu verhindern.[608] Ganz im Gegenteil:

"Der Sitz der Stiftung in Belgien und der anonyme Postversand erschwert jedoch das Agieren der deutschen Strafverfolgungsbehörden erheblich. So musste ein Sammelverfahren bei der Staatsanwaltschaft Bückeburg wegen Verjährung eingestellt werden."[609]

Neben den umfangreichen, in mehreren Sprachen erhältlichen Internetangebot sind zahlreiche Bücher sowie Internetlinks zu weiteren Revisionisten[610] erhältlich. Der VHO zeigt hier

"drei Aspekte des Revisionismus: Internationale Zusammenarbeit, Umgehung nationaler Strafverfolgungsbehörden und Nutzung moderner Informationstechnik."[611]

Neben den zahlreichen offen revisionistischen Schriften ist die VHO seit Anfang 1998 auch stark im Internet präsent. Veröffentlichungen sind in englischer, französischer, niederländischer und deutscher Sprache online zu erhalten.

 

Zahlreiche revisionistische Links[612] sind angegeben so u.a.:

- Journal of Historical Review

- Focal Point Publications, Internetseite von David Irving

- Ernst Zündel, wird als der bekannteste Revisionist 'gewürdigt'

- Nation & Europa

- National Journal

- Thulenetz

- Ostara

 

Daneben betrachtet VHO sich als revisionistisches Archiv, das alle verfügbaren Texte, Beiträge, Artikel, Bücher sammelt und im Internet bereitstellt. Eine Zusammenarbeit mit allen Verlagen und Autoren im europäischen Raum wird angestrebt. Artikel aus folgenden Zeitschriften sind bei VHO[613] zu finden:

 

- Criticón

- Deutschland - Schrift für neue Ordnung

- Deutschland in Geschichte und Gegenwart

- Der Freiwillige

- Huttenbriefe

- Leitheft

- Mensch und Maß

- National Journal

- Nation & Europa

- Recht + Freiheit

- Sleipnir

- Staatsbriefe

- Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung.

 

Drei Homepages von Publikationen in deutscher Sprache, Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung, Staatsbriefe und Sleipnir sind direkt über die Homepage von VHO erreichbar bzw. sind ein Teil des Online - Angebotes. Aufgrund ihrer Bedeutung sollen sie näher untersucht werden.

 

 

Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung ( VffG )

Die VffG wurden bereits 1997 vom NRW - Verfassungsschutz als zukünftiges "zentrales revisionistisches Organ"[614] eingeschätzt.[615] 1998 ist der NRW - Verfassungsschutz der Ansicht, daß sich VffG als revisionistische Zeitschrift durchsetzen konnte. Diese Prognose scheint sich bis zum heutigen Zeitpunkt ( September 1999 ) zu bestätigen.  Als Herausgeber fungiert VHO und als verantwortlicher Redakteur scheint seit der Ausgabe 2/98[616]  Germar Scheer geb. Rudolf[617] auf, der unter dem Verlag Castle Hill Publishers, PO BOX 118, Hastings TN34 3ZQ, Großbritannien  erreichbar ist.

Scheer gilt als einer der bekanntesten Revisionisten des deutschsprachigen Raumes. 

So lautet denn auch sein Motto "Wir brechen Tabus  - VffG - Revisionismus pur!" Erstmals erschien VffG im März 1997. Seit 1999 umfassen die Aussagen lt. eigener Aussage, zwischen 88 und 120 Seiten. Alle Ausgaben seit der ersten Nummer 1/1997 sind auch im Internet veröffentlicht. Wie schon bei den anderen vorgestellten Homepages ist es möglich verschieden gestufte Abos einzugehen.[618]

 

 

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Hauptanliegen des Blattes ist der Revisionismus in dem Sinne einer Leugnung und/oder zumindest Verharmlosung des Holocaust und eine weite Verbreitung dieser Aussagen über das Medium Internet. So kündigt Scheer/Rudolf in VffG 2/99[619] an:

 

- erweiterter Umfang der Printausgabe von VffG

- neues englischsprachige revisionistische Sammelwerk

- die "unzensierbar revisionistische Datenbank im Internet"[620] soll weiter massiv ausgebaut werden

- auf den Internetseiten soll alles was politisch verboten ist, ob links, ob rechts erscheinen, nach dem Motto: "Unser Kampf gilt der Zensur..."[621]

- Gründung einer englischsprachigen Zeitschrift nach dem Vorbild von VffG.

 

Im gleichen Artikel wird auf die Publikationen bzw. Internetseiten hingewiesen die unter http://www.vho.org/ zu erreichen sind. Es sind dies:

 

- Deutschland - Schrift für neue Ordnung: Einstiegsseite

- Deutschland in Geschichte und Gegenwart

- Historische Tatsachen, wird vorbereitet

- Huttenbriefe

- Mensch & Maß

- Sleipnir, eigene Webseite

- Staatsbriefe

- The Journal of Historical Review

- Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung ( VffG )

- in Vorbereitung: Richtigstellungen zur Zeitgeschichte, Kritik, Eidgenoss, Unabhängige Nachrichten, Deutsche Geschichte.

 

In Ausgabe 2/99 von VffG wird erneut und zum wiederholten Male der Holocaust geleugnet. Die Zitate bedürfen keinen weiteren Kommentars.[622]

 

"Wo sind die Zyklon B - Einwurflöcher in der angeblich am häufigsten verwendeten Menschengaskammer des Dritten Reiches, im Krematorium II in Birkenau? Meine Antwort: Es gibt sie nicht, weil es das Ereignis nicht gab." [ Hervorhebung, AB ]

Ein weiterer bekannter Revisionist, Robert Faurisson, leugnet das Vorhandensein der Gaskammern in Majdanek.

 

"Am Schluß seines Berichtes von 1988 kommt Fred Leuchter zu der Schlußfolgerung - wie ich es meinerseits schon 1975 entdeckt hatte -, daß es in Majdanek keine Gaskammern zur Menschentötung gab oder gegeben haben kann."[623] [Hervorhebung im Original, HS ]

 

5.4.3)  Radio Islam  [top]

 

6)    Unterschiedliches Verhalten deutscher und österreichischer Nutzer / Besucher rechtsextremer Websites [top]

Das sicherlich diffizilste Vorhaben innerhalb der Untersuchung, da die Betreiber der jeweiligen Sites kein großes Interesse an der Untersuchung des User-Verhaltens haben und sogar ausdrücklich auf die Anonymität des Angebotes verweisen. So heißt es bei "Benutzerhinweise" auf der Website der Jungen Freiheit: "Ihr JF-Internetbesuch erfolgt anonym"[624]. Dies scheint zum jetzigen Zeitpunkt nur mit Hilfe der Verfassungsschutzbehörden durchführbar.

Gegenseitige Beeinflussung der Homepages

In diesem Abschnitt wird das gegenseitige Verlinken, Hinweisen auf befreundete Projekte und Einstellen von Texten behandelt.

 

Meinungsfreiheit

 

 

7)      Verschlüsselungsthematik [top]

Das Verschlüsselungsprogramm Pretty Good Privacy (PGP) ist seit längerer Zeit bei vielen Nutzern von öffentlichen Netzwerken, insbesondere im Internet, in regem Gebrauch. Ermöglicht es doch erstmals private Nachrichten sicher über offene Netzwerke zu versenden, so daß sie nur der Adressat entschlüsseln kann und die Identität des Absenders eindeutig ist. Oder wie es auf der Seite der Arbeitsgemeinschaft Internet (PC-AG) heißt: „Benutzten Sie Briefumschläge![625] Ein hilfreiches Werkzeug, zumal Autor Philip Zimmermann sein Programm bisher jedem Interessierten kostenlos zur Verfügung gestellt hat, in dem er es auf seiner Homepage zum Download bereithielt. Doch dem Amerikaner drohte Gefängnis: 1996 wurde er von der zuständigen Justizbehörde in San Jose über die Untersuchungen informiert, die gegen ihn eingeleitet wurden. Nach amerikanischem Recht verletzte die Verbreitung des Programms in internationalen Netzen die Bestimmungen über den Waffenexport. Der Autor verstößt gegen die Exportbeschränkung 22 USC 2778, in der festgesetzt wurde, daß ein Verschlüsselungsprogramm in den weiteren Bestimmungen als Munition (sic!) aufgelistet ist. Für die Öffentlichkeit und insbesondere den Nutzer mag es nicht so entscheidend gewesen sein, ob Philip Zimmermann tatsächlich verurteilt worden wäre, aber sein Fall wurde zum Präzedenzfall, der den gesamten privaten Informationsaustausch über elektronische Medien in der nächsten Zeit entscheidend beeinflußt hätte, eingedenk der einfachsten Möglichkeiten des Einsehens von e-mails durch Dritte. Hätte die Behörde diesen Fall für sich entscheiden können und stellte damit das Veröffentlichen einer Software in einer Mailbox oder auf einem Rechner eines Netzwerkes auf die gleiche Stufe wie einen Waffenexport, wäre dies ein tiefer Einschnitt für die US-Software-Industrie gewesen und hätte den Informationsfluß in den wachsenden Netzen verändert. Jedoch wurde das Verfahren eingestellt. Das mögliche Verbot der privaten Nutzung und Verbreitung von Encryptionsalgorithmen hätte nach Meinung des Philosophen Hugh Miller den Eisernen Vorhang auf dem Information-Superhighway wiederaufgericht. Hugh Miller wandte sich im Internet an die Öffentlichkeit und bat um Unterstützung für Zimmermann,[626] der ebenso von einem Starteam von Anwälten unterstützt wurde, die teilweise auf ihre Honorare verzichten.

Die Entscheidung des Gerichtes hatte kuriose Folgen: Für private Nutzer durfte Zimmermann PGP zum Download einstellen, in den USA durfte er eine einen längeren Bitschlüssel nutzende Version auf den Markt bringen,[627] jedoch für den Export mußte der Grad der Sicherheit herabgeschraubt werden. Dies führte u.a. dazu, daß diese Exportbeschränkung damit umgangen wurde, daß man eine Gesetzeslücke nutzte: Obwohl das Programm nicht exportiert werden darf, gilt dies nicht für Printmedien, in diesem Falle Ausdrucke der Programmroutinen. Diese Ausdrucke durften exportiert werden und wurden dann z.B. in Europa eins zu eins wieder eingetippt und compiliert. So kam auch die sicherere Version in den weltweiten Gebrauch.

Das solche Möglichkeiten zur Kodierung der privaten e-mails verständlicherweise nicht nur von cyberlibertarians genutzt wird, sondern auch von Gesetzesbrechern oder Links- und Rechtsradikalen, ist verständlich. Während der Konservative Gesprächskreis plausibel auf seiner Homepage formuliert:

„Und wenn Sie sich davor sträuben, Ihre private Post zu verschlüsseln: Warum verwenden Sie dann eigentlich Briefumschläge?

Nehmen wir einmal an, es sei die gängige Ansicht, brave Bürger bräuchten keine Briefumschläge zu verwenden. Wenn nun irgend jemand aus irgendeinem Grund einen Briefumschlag verwenden würde, dann wäre dies höchst verdächtig. Glücklicherweise verwenden die meisten Menschen Briefumschläge, doch bei elektronischen Briefen ist dies bislang noch nicht der Fall. Dabei sind die elektronischen Datenwege rein technisch sehr viel leichter zu überwachen, als konventionelle Briefpost und elektronische Nachrichten können auch sehr schnell auf bestimmte Schlüsselwörter durchsucht werden.“ ,

rät die „Die nationale Internet-Werkstatt“, abgelegt auf den Webseiten des Aufbruchs unter „Abhörsichere Kommunikation. Petty Good Privacy (PGP)“, zur Nutzung des Programms und setzt einen Link auf „The International PGP Home Page“ und kommentiert diese mit den Worten:

Die bewährte Software zur sicheren Verschlüsselung Ihrer E-Mail ist hier kostenlos erhältlich. Ein Ärgernis für alle Gesinnungswächter und Verfassungs­schützer![Hervorhebung HS]“.[628]

Lapidarer stellt das Thule-Netz auf der Anmeldungsseite fest: „(...)erzeugen Sie ein PGP-Schlüsselpaar für das THULE-Netz. PGP gehört zur Grundausstattung des politisch aktiven Computeranwenders in der BRd.[629]

Trotz der Mißbrauchsmöglichkeiten sind Telekommunikationsexperten darüber hinaus der Meinung, daß die Beschränkungen kryptographischer Verfahren verfassungswidrig seien. So heißt es in der Erklärung von einigen Juristen und Kommunikationsexperten:[630]

Eine staatliche Beschränkung der Herstellung, des Angebots und der Verwendung von kryptographischen Verfahren, die zum Schutz der Vertraulichkeit von Informationen und Nachrichten in Kommunikationssystemen eingesetzt werden, würde die Grundrechte der (wirtschaftlichen) Entfaltungsfreiheit aus Art. 12 Abs. 1, Art. 2 Abs. 1 GG, der Vertraulichkeit der Kommunikation aus Art. 10 GG sowie des informationellen Selbstbestimmungsrechts aus Art. 2 Abs. 1, Art. 1 Abs. 1 GG verletzen.

Gesetzliche Regelungen, die nur solche Verschlüsselungsverfahren erlauben, die den Ermittlungsbehörden und Geheimdiensten einen Zugriff ermöglichen oder die Hinterlegung einer Kopie aller Schlüssel und ähnliche Verfahren vorsehen, sind unverhältnismäßig. Sie sind zum wirksamen Schutz der Rechtsgüter der inneren Sicherheit ungeeignet. Kryptoverfahren werden weltweit (u.a. über das Internet) vertrieben und können ohne größeren Aufwand frei bezogen werden. Damit kann auch die (kleine) Zielgruppe für gesetzliche Abhörmaßnahmen jederzeit über nicht entzifferbare Verschlüsselungsverfahren verfügen, ohne das dies verhindert werden könnte.[631]

 

In diesem Zusammenhang erwägt auch Bundesinnenminister Kanther, der die Firma Siemens mit der Entwicklung eines Krypto-Chips namens Pluto beauftragte, eine einheitliche Verschlüsselung mit einer Art „Nachschlüssel“, der bei Bundes- und Strafverfolgungsbehörden hinterlegt ist, zu entwickeln. [632]

Das Ziel sei eine einheitliche Verschlüsselung aller Mails „an öffentliche Stellen“ (Behörden und Ämter) in der Hoffnung, daß sich diese Methode als Standard durchsetzte. Ein ähnlicher Versuch in den USA (der sog. clipper chip) ist bereits fehlgeschlagen. Hätte Kanther mit diesem Vorstoß Erfolg, ließen sich - neben den neuralgischen Informationen von Kriminellen und Verfassungsfeinden und sonstigen Extremisten - auch alle anderen Mails dechiffrieren. Nach Ansicht Kanthers müsse es jedoch eine gesetzliche Möglichkeit geben, Verteiler im Internet zur Herausgabe von Daten über die Ersteller krimineller Netzinhalte zu zwingen oder staatlichen Stellen einen eigenen Zugriff zu eröffnen. Wenn Verschlüsselungstechniken so uniform sind, daß der Staat über einen Universalschlüssel verfügt, so können auch Computerhacker diesen leicht knacken. Gegen die Pläne zur Einführung Plutos haben sich bereits mehrere prominente Politiker wie Otto Graf Lambsdorff gewandt, der die gesetzestreuen Bürger als primäre Opfer einer staatlichen Krypto-Regulierung sieht.[633] Oder wie es Horst Schilling von der PC-AG des Konservativen Gesprächskreises Hannover verkürzt wiedergibt:

Wenn Privatsphäre zum Gesetzesbruch wird, werden nur Gesetzesbrecher Privatsphäre genießen. Geheimdienste, Militär, Drogenkartelle, große Wirtschaftsunternehmen, sie alle haben gute Kryptographiesysteme. Nur normale Menschen und politische Basisorganisationen sind davon ausgenommen - d.h. waren davon ausgenommen, denn nun gibt es PGP.[634]

 

STARK AUSZUBAUEN!!!!

 


 


 

8)      Juristische Probleme bei der Strafverfolgung [top]

Der Bundesgerichtshof hat im Fall "Toben" erstmals die Anwendbarkeit des deutschen Strafrechts auf ausländische Internet-Inhalte (Verbreitung der "Auschwitzlüge") bejaht. Es korrigierte damit das in der Arbeit (S. 125 der Buch-/ PDF-Version) besprochene Urteil des Landgerichts Mannheim. In dieser Einzelfallentscheidung vertritt der BGH eine praktisch uferlose Anwendbarkeit des deutschen Strafrechts auf Internet-Inhalte. Die dem zugrunde liegende Ansicht, § 9 StGB sei auf abstrakte Gefährdungsdelikte im Internet anwendbar, wurde zuletzt in der Literatur kaum noch vertreten.

 

Auschwitzluege im Internet siehe auch

BGH Urteil vom 12.12.2000, 1 StR 184/00, "Auschwitzlüge" im Internet, JurPC Web-Dok. 38/2001, Abs. 1 - 70, abgelegt unter  http://www.jurpc.de/rechtspr/20010038.htm, Abruf vom 15. Februar 2001 [Dokument]

 

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Die Mär vom rechtsfreien Raum Internet hat ausgedient, da das Internet nicht in einem rechtlichem Vakuum entstanden ist. Die Verbreitung von rechtsextremem Gedankengut, ist unabhängig von Medium ( egal ob Zeitschrift oder Homepage )  nicht rechtmäßig.[635]

 

Die neuen Medien machten aber neue Gesetzte bzw. eine Anpassung bestehender Gesetzte an die neue Sachlage notwendig. Die angesprochenen gesetzlichen Regelungen beziehen sich auf die Rechtsordnung der Bundesrepublik Deutschland und die Republik Österreich. Die wichtigsten Gesetzte um gegen extremistische und pornographische Inhalte vorzugehen sind im Falle der BRD das Teledienstgesetz ( TDG )[636] und das Strafgesetzbuch[637], sowie für Österreich das Telekommunikationsgesetz ( TKG )[638], das Strafgesetzbuch[639] und das Verbotsgesetz.[640]

 

Um die Größenordnung aufzuzeigen, um die es hier geht, wird auf Schätzungen verwiesen, nach denen 1 % der Internetseiten, daß sind ca. 4 Millionen Homepages, strafrechtlich relevante Inhalte beinhalten. Auf die einzelnen Delikte entfallen 61,94% auf Kinderpornographie[641], 8,68 % auf Tierpornographie, Betrug 4,34 % und der Rest ( Arzneimitteldelikte, Waffenschmuggel, Zollvergehen, Äußerungsdelikte wie z.B. die Auschwitzlüge, Beleidigungsdelikte, Erpressungsdelikte, Urheberrechtsverletzungen etc.) machen 25,04 % aus.[642] Von den einzelnen Internetdiensten aus gesehen stellt das WWW aber nicht das Hauptpotential der Straftaten dar.

 

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Bremer, Karsten, Strafbare Internet-Inhalte in internationaler Hinsicht Ist der Nationalstaat wirklich überholt?  [Dokument]

 

 

Die neuen Informations‑ und Kommunikationsdienste werden in Deutschland sowohl durch Bundes‑ als auch durch Landesrecht geregelt. Das Informations- und Kommunikations­dienste­gesetz des Bundes (IuKDG)[643] sowie der Mediendienstestaatsvertrag[644] der Länder – beide seit 1. August 1997 in Kraft – bilden dabei einen sich ergänzenden Regulierungs­rahmen. Die Zersplitterung des Rechtsrahmens in Bundes‑ und Landesrecht ist auf die grund­gesetzlich angeordnete Kompetenzaufteilung im föderalen Bundesstaat zurückzuführen.[645] Die Vorschriften über die Verantwortung für Inhalte sind allerdings weitestgehend übereinstimmend aus­gestaltet, so daß im Rahmen dieser Arbeit auf die im Einzelfall notwendige Differenzierung[646] zwischen Telediensten (dann Teledienstegesetz des Bundes [TDG]) und Mediendiensten (dann Mediendienstestaatsvertrag [MDStV]) verzichtet werden kann.

Durch das TDG und den MDStV wird allerdings keine Haftung für Diensteanbieter oder Nutzer begründet. Diese Gesetze regeln lediglich den Verantwortungsbereich, während sich die eigentlichen Haftungsnormen aus anderen Gesetzen (z.B. Strafgesetzbuch oder Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schrifte und Medieninhalte) ergeben. Insofern wirken das TDG und der MDStV privilegierend, da nach den allgemeinen Gesetzen eine weitergehende Haftung angenommen werden könnte.

 

Rechtsextremistische Aktivitäten im Internet


I
n der Antwort der Bundesregierung vom 30.08.1998 auf eine schriftliche Anfrage des Abgeordneten (MdB) Siegfried Vergin (SPD): "Was beabsichtigt die Bundesregierung zu unternehmen, damit das Internet kein rechtsfreier Raum bleibt?" antwortete der damalige Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Dr. Eckart Werthebach:

Das Internet ist bereits jetzt kein rechtsfreier Raum; grundsätzlich gelten die jeweiligen nationalen Rechtsordnungen auch für das Netz. Durch das am 1. August 1997 in Kraft getretene "Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetz" (IuKDG) hat die Bundesrepublik Deutschland darüber hinaus einen auch international beachteten spezifischen nationalen Rechtsrahmen gesetzt. Er leistet mit der Regelung der Verantwortlichkeit der Diensteanbieter (Artikel 1 § 5 IuKDG) einen wichtigen Beitrag zur Rechtssicherheit. Auch die rechtlichen Grundlagen für die Überwachung des Internet und anderer Online-Dienste bestehen bereits: Soweit die Polizei anlaßunabhängige Recherchen in Datennetzen durchführt, beruhen diese auf dem in den einzelnen Landespolizeien geregelten allgemeinen Auftrag der Polizei zur Gefahrenabwehr sowie weiteren polizeirechtlichen Eingriffsbefugnissen wie etwa zur Datenerhebung. Polizeiliche Überwachungsmaßnahmen im Rahmen konkreter strafrechtlicher Ermittlungen beruhen auf den einschlägigen Bestimmungen der Strafprozessordnung (StPO), des Telekommunikationsgesetzes (TKG) sowie weiterer spezialgesetzlicher Grundlagen.

Im Rahmen des vom Deutschen Bundestag erbetenen Berichts zur Evaluierung des IuKDG wird die Bundesregierung auch dazu Stellung nehmen, ob das vorhandene gesetzliche Instrumentarium - neben IuKDG vor allem TKG und StPO - zur Bekämpfung von illegalen (d.h. strafbaren) und schädigenden (d.h. grundsätzlich straffreien, aber jugendgefährdenden) Inhalten ausreicht. Dabei ist zu entscheiden, ob künftig weitergehende Mitteilungs-, Speicherungs- und Identitätskontrollpflichten der Internet-Provider eingeführt werden sollten.

Angesichts des grenzüberschreitenden Charakters des Internet arbeitet die Bundesregierung seit dem Beginn der Diskussion über Extremismus und Kriminalität im "Cyberspace" intensiv daran, international wirksame Maßnahmen gegen illegale und schädigende Inhalte im Internet zu fördern. Im internationalen Bereich wird eine Vielzahl von Projekten mit dem Ziel betrieben, so rasch wie möglich zu europa- und weltweiten Mindeststandards für einen wirksamen Schutz vor illegalen und schädigenden Netzinhalten zu gelangen.

(Bundestags-Drucksache 13/11411 vom 04.09.1998)

D:\Doktorarbeit\Recherchen im Netz\Recherche vom 29. Februar 2000\rechtsgesetz.htm

 

Die Verantwortlichkeit für Inhalte ist differenziert nach eigenen und fremden Inhalten:

 

8.1)   Strafrechtliche Relevanz in Deutschland und Österreich  [top]

Die wichtigsten Gesetzte, um gegen (rechts)extremistische Inhalte vorzugehen, sind im Falle der Bundesrepublik das Teledienstgesetz (TDG) und das Strafgesetzbuch (§§ 86ff., § 127 und § 130 StGB); für Österreich das Telekommunikationsgesetz (TKG), das Strafgesetzbuch und das Verbotsgesetz. Neben den o.a. und sich im Fluß befindlichen Regelungen (Stichwort Verantwortlichkeit für die Inhalte Dritter etc.), muß in diesem Abschnitt auf die besonderen Auswirkungen des österreichischen "Wiederbetätigungsparagraphen" gelegt werden. Ferner steckt die Rechtsprechung im Bereich des Online-Rechts zwar nicht mehr in den Kinderschuhen, doch herrscht immernoch eine große Rechtsunsicherheit vor, die sich Extremisten im Netz zunutze machen.[647] So sagte der Vorsitzende Richter im Compuserve-Prozeß, Laszlo Ember: "Die Rechtsmaterie ist äußerst knifflig, die technischen Fragen sind kompliziert". Bei den Fachbegriffen aus der Computerbranche, mit denen die 20. Strafkammer beim Landgericht konfrontiert ist, mußten immer wieder zwei Gutachter mit Erklärungen einspringen. Die Begründung der Berufung durch die Verteidigung habe er 50-Mal lesen müssen, sagte Ember, "(...) Nach dem vierten Mal habe ich sie zu verstehen begonnen."[648] In diesem Abschnitt sollen Möglichkeiten analysiert werden, wie auf Grundlage bestehender Gesetze strafrechtlich relevante Inhalte beurteilt werden.[649]

 

 

8.2)   Verantwortlichkeit für das Bereithalten eigener Angebote / Inhalte  [top]

Nach § 5 Abs. 1 TDG / MDStV ist der Diensteanbieter uneingeschränkt für das Bereithalten eigener Inhalte verantwortlich. Unter Inhalten sind Informationen jeglicher Art in Schrift, Bild und Ton zu verstehen.[650] Für die Einstufung von Angeboten als eigene Inhalte ist allein entscheidend, daß diese vom Anbieter in den von ihm selbst verantworteten Angebotsbereich übernommen werden, ohne daß sie als von Dritten stammend gekennzeichnet werden. Unter eigenen Inhalten, zu denen auch Werbung zählt, versteht man daher nicht nur die vom Anbieter selbst erstellten, sondern auch solche Inhalte, die Dritte - kommerzielle Content-Provider oder Nutzer etwa - dem Anbieter zur Verfügung stellen. Auch anonyme Texte, die vom Anbieter im Netz Dritten zugänglich gemacht werden, ohne daß sie als anonyme, anbieterfremde Inhalte gekenn­zeichnet worden wären, können dem Anbieter als eigene Inhalte haftungsrechtlich zugeordnet werden. Unter eigene Inhalte können auch Inhaltsverzeichnisse und Listen mit Hyperlinks zu anderen Websites und Homepages[651] fallen.

 

TI: Internet-Verfahren eingestellt

QU: taz Bremen

DA: 03.05.1999SW: Rex;R;Ase;Mö;Mc;Re

AB: Chef von Internet-Firma "isb" wegen Volksverhetzung vor Gericht / Auf Gästebuchseite war ein fremder, antisemitischer Text veröffentlicht worden


Chef von Internet-Firma "isb" wegen Volksverhetzung vor Gericht / Auf Gästebuchseite war ein fremder, antisemitischer Text veröffentlicht worden. Wer ist für rechtsradikale Propaganda verantwortlich, die in einem Gästebuch eines linksalternativen Internet-Projektes auftaucht? Das Amtsgericht hat am letzten Freitag die Chance vertan, grundsätzlich darüber zu entscheiden, wie mit der neuen Internet-Meinungsfreiheit umzugehen ist. Denn bislang gibt es in Deutschland Unklarheit darüber, wann ein Internet-Betreiber für illegale Inhalte verantworlich gemacht werden muß, die durch seinen Computer geflossen sind. Das Verfahren gegen den Geschäftsführer der Bremer Internetfirma "isb", Ralf Röber, wurde eingestellt. Röber war Volksverhetzung vorgeworfen worden, da auf der Gästebuch-Seite des vielgelobten Internet-Projekts "Internationale Stadt Bremen" letzten Sommer ein antisemitischer Text eines Surfers veröffentlicht worden war. "Wer den Juden schont, der versündigt sich am eigenen Volk", war da unter anderem zu lesen. Und: "Die Judengegnerschaft ist eine Sache der persönlichen Sauberkeit." Die isb-Bremen hatte die Tirade nicht aus dem Netz gekickt und zwei Sätze vorausgeschickt: Das folgende sei rechtsradikale Propaganda. Wer Informationen zum Holocaust haben wolle, solle die Seiten des anerkannten Nizor-Projekts besuchen. 

Die SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Cornelia Wiedemeyer war beim Surfen über den Gästebucheintrag gestolpert. Von den offiziellen Bremen-Seiten (http://www.bremen.de/) war sie einem Verweis ("Link") gefolgt, der sie zur Startseite der Internationalen Stadt (http://www.is-bremen.de/) beförderte. Beim Weiter-klicken in das Gästebuch entdeckte sie die Hetztirade. Wiedemeyer war so erzürnt, daß sie eine Senats-Anfrage für die Bürgerschaftssitzung vorbereitete. Ob
eine solche Tirade nicht unterbunden werden müsse, fragte sie an. Und ob für die Zukunft sichergestellt werden könne, daß nicht mehr auf solche Tiraden zugegriffen werden kann. Doch als die zuständige "Senatskommission für das Personalwesen" im Internet nachschaute, war der Eintrag schon gelöscht. Der Entwurf für die Antwort fiel so dürftig aus, daß Wiedemeyer ihre Frage zurückzog. Als die taz den Fall nachrecherchierte, leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen ein. Die Anklage gegen Geschäftsführer Röber lautete auf "Volksverhetzung". Röber, weit vom Verdacht entfernt, selbst ein Antisemit zu sein, vertrat die Position, daß die Meinungsfreiheit im Internet noch einer generellen Regelung bedarf. Er erhoffte sich durch den Prozeß eine Klärung, wie mit illegalen Inhalten umgegangen werden muß.

Doch wie in solchen Fällen grundsätzlich zu verfahren ist, wollte die Staatsanwaltschaft gar nicht wissen. Dafür hätte sie das erst zwei Jahre junge Teledienstgesetz (TDG) bemühen müssen, und dafür gibt es offenbar in Bremen noch keine Experten.

Zweimal wurde in Deutschland bisher versucht, die Meinungsfreiheit im Internet einzugrenzen. Die PDSlerin Angela Marquardt soll im Herbst 1996 einen Link von ihrer Homepage auf die Seiten der verbotenen Zeitschrift radikal gelegt haben. Und der Chef des Internet-Providers CompuServe, Felix Somm, wurde vom Münchener Amtsgericht im Mai 1998 verurteilt, weil er Kinderpornos mit den Computern seiner Firma verfügbar gemacht haben soll.

Laut dem Teledienstgesetz ist ein Internet-Dienstanbieter für Inhalte nur dann verantwortlich, wenn "sie von diesen Inhalten Kenntnis haben, und es ihnen technisch möglich und zumutbar ist, deren Nutzung zu verhindern". Bei den anfallenden Datenmengen stellt dies die Provider allerdings schnell vor fast unlösbare Probleme. Deutschland hat mit diesem Gesetz als erstes Land eine Zensur im Internet möglich gemacht.

In dem Verfahren vor dem Amtsgericht Bremen wollte der Rechtsanwalt des Angeklagten Röber eigentlich einen sauberen Freispruch erreichen. Zu schlecht vorbereitet sei der Prozeß, Beweismittel viel zu spät vorgelegt worden. Zweimal habe er im Vorfeld um die Einstellung des Verfahrens gebeten. Auch die Staatsanwaltschaft wollte den leidigen Prozeß vom Hals haben, doch ein Freispruch sei aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Um eine Prozeß-Blamage zu verhindern, wollte der Staatsanwalt lieber neue Zeugen laden, um zu klären, ob Röber die Zensierung des antisemitischen Beitrags versäumt habe.

Der Rechtsanwalt des Angeklagten geriet in Rage. "Ihre Strategie ist doch", sagte der Rechtsanwalt zum Staatsanwalt, "durch möglichst viele Verhandlungstermine eine Einstellung statt eines Freispruchs zu erzielen." Um keine Endlos-Verhandlung zu führen, stimmte er der Einstellung dann doch zu. Das Problem freilich - wer ist für eine Zensur im Internet verantwortlich - wurde damit nur vertagt. 

Christoph Dowe

 

Vergleiche auch:

TI: Ausländerfeindliche Mail empfangen QU: Frankfurter Rundschau DA: 25.10.2000 SW: Hes; R; Rex; Www; Beh; Pol

AB: Unter dem Pseudonym "Adolf Hitler (99)" hat ein Unbekannter am vergangenen Samstag der Internet-Homepage der Stadt Rüsselsheim eine Mail mit fremdenfeindlichem Inhalt gesendet

Städtische Homepage

RÜSSELSHEIM. Unter dem Pseudonym "Adolf Hitler (99)" hat ein Unbekannter am vergangenen Samstag der Internet-Homepage der Stadt Rüsselsheim eine Mail mit fremdenfeindlichem Inhalt gesendet. "Es gibt zu viele Türken in Rüsselsheim! Rrraus!" war auf der Pinnwand-Seite, dem städtischen Gästebuch, zu lesen, bis die Kommune am Montag den Eintrag löschte.

An die im April dieses Jahres eröffnete Pinnwand-Seite kann jeder eine Mail beliebigen Inhalts senden. In der Regel sind es Wohnungsgesuche, Bekanntschaftswünsche, Veranstaltungshinweise oder Anregungen zum Internet-Angebot der Stadt Rüsselsheim.

Andere Internetnutzer hatten die Stadt über die fremdenfeindliche Mail informiert. Das städtische Presse- und Öffentlichkeitsamt will künftig verstärkt die Seite kontrollieren, auch am Wochenende, um möglichen Missbrauch umgehend zu verhindern, erklärte Stadt-Pressesprecherin Gabriele Wacker. Die Stadt erstattete Anzeige und schaltete ihr Rechtsamt ein.

Für die Polizei im Kreis Groß-Gerau ist es der erste Fall, dass Nazi-Parolen auf Internet-Seiten auftauchen, erklärte Pressesprecher Dieter Wüst. Die Abteilung Staatsschutz bei der Polizeidirektion habe sich des Falls angenommen und werde ihn an die Fachabteilung desLandeskriminalamtes abgeben, "wenn wir nicht weiter kommen". Wüst bestätigte, dass es bei der Polizei im Kreis Groß-Gerau keine ausgebildeten Computer-Fachleute gibt. "Wir sind alle Autodidakten."

Den Absender der Mail herauszufinden dürfte schwierig werden, da solche meist aus öffentlichen Internet-Cafés abgeschickt werden, vermutet Gabriele Wacker. Im konkreten Fall lautete die E-Mail-Adresse des Absenders 88@88. In Nazi-Kreisen gelten diese Zahlen als Verschlüsselung für den achten Buchstaben des Alphabetes; HH steht für Heil Hitler.

lis

 

 

8.3)   Verantwortlichkeit für das Bereithalten fremder Inhalte  [top]

Nach § 5 Abs. 2 TDG / MDStV haftet der Diensteanbieter für fremde rechtswidrige Inhalte mit, wenn ihm der konkrete Inhalt bekannt und es ihm technisch möglich und zumutbar ist, diesen Inhalt gegen weitere Nutzung zu sperren. Die Verantwortlichkeit ist dabei auf vorsätzliches Handeln beschränkt. Indem die Vorschrift einerseits auf eine positive Kenntnis der rechtsverletzenden Inhalte abstellt und andererseits die Pflicht zur Verhinderung und Unterbindung der Übermittlung rechtswidriger Inhalte an Dritte von einer entsprechenden Zumutbarkeit im Einzelfall abhängig macht, nimmt sie im Vergleich zu den allgemeinen Gesetzen eine Haftungsprivilegierung vor.

Fremd sind Inhalte dann, wenn sie nicht vom Anbieter stammen und dies für den Nutzer aufgrund entsprechender Kennzeichnung erkennbar ist. Die dem Bereich der Individual­kommunikation zuzurechnende e-mail wird mangels einer anbieterseitigen Bereithaltung zur Nutzung nicht den fremden Inhalten zugeordnet.[652]

Gehaftet wird nur für vom Anbieter selbst bereitgehaltene Inhalte. Hiervon zu unterscheiden sind Inhalte, zu denen der Anbieter lediglich im Netz Zugang gewährt. Dabei sollen Hyperlinks der Zugangsgewährung zuzuordnen sein, da der Anbieter durch Hyperlinks auf die in bezug genommenen Inhalte nur verweist und sie nicht auf seinem System bereithält.[653]

D:\Doktorarbeit\Recherchen im Netz\Recherche vom 28. Februar 2000\zwischenschritt.htm

 

Strafverfahren gegen ETH-Professor wegen Links zu rassistischen Websites


Florian Rötzer 24.02.2000

Nicht nur die Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren eingeleitet, sondern jetzt will auch die ETH Zürich ein Disziplinarverfahren prüfen

Aufgestört durch den NZZ-Artikel vom 23. Februar 2000, der berichtete, dass gegen Thomas Stricker, dem Vorstand des Instituts für Computersysteme ein Strafverfahren eingeleitet worden ist, weil er das schweizerische Antirassismus-Gesetz verletzt habe, will nun auch die Schulleitung der ETH gegen den Professor vorgehen und erwägt ein Diszplinarverfahren.

/bin/tp/issue/download.cgi?artikelnr=5832/bin/tp/issue/download.cgi?artikelnr=5832

Schon gestern wurde die Seite, auf der Thomas Stricker Links zu einer pornographischen und zu einer antirassistischen Website gelegt hatte, von der man wiederum zu rassistischen Websites gelangte, von der Schulleitung vom Netz genommen. Die Züricher Bezirksstaatsanwaltschaft hat eine Strafuntersuchung eingeleitet, weil durch die Links nach dem Antirassismusgesetz die "öffentliche Verbreitung" von Ideologien unter Strafe gestellt ist, die Angehörige einer Rasse, Ethnie oder Religion herabsetzt oder beleidigt ( Ab wievielen Zwischenschritten ist ein Link auf eine rechtswidrige Website strafbar?).

die offenbar nicht daran denkt, die Freiheit der Wissenschaft und des rationalen Argumentierens

Etwas seltsam ist die ganze Aktion von Staatsanwaltschaft und Schulleitung allein schon deswegen, weil die Links von Stricker im Zusammenhang eines Textes als Veranschaulichung für die Behauptung gelegt wurden, dass eine Verlinkung im Web über Zwischenschritte schnell zu verbotenen Inhalten führen kann. Damit wollte Stricker eine hochschulinterne Anordnung kritisieren, die Links zu rassistischen und pornographischen Inhalten auf den Web-Veröffentlichungen der Hochschulangehörigen untersagt, weil dies letztlich die Meinungsfreiheit gefährde, die Freiheit der Wissenschaft einschränke und die Eigenschaft des Web abwürge. Dokumente, so die Ausführungsbestimmungen über die Darstellung der ETH im Netz, dürfen nichts enthalten, "was dem Ansehen der Schule schadet oder deren Tätigkeit behindert." Jetzt ist natürlich die Frage, ob eher Stricker mit seinen Links oder die Schulleitung mit ihrer Reaktion der ETH in der Öffentlichkeit schadet.

Die Schulleitung verweist auf die Telematikverordnung der ETH: "Eine Benutzung der Telematik-Mittel in einer Weise, die mit dem Wohl der ETH Zürich unvereinbar erscheint, stellt schweren Missbrauch dar. Dazu gehören Daten rassistischen oder pornographischen Inhalts". Vorgeworfen wird Stricker, dass er "mit seinem Vorgehen ganz klar sowohl die 'Benutzungsordnung für Telematik an der ETH Zürich' als auch die 'Dozentenverordnung' verletzt" habe. Man dulde keine "neonazistische, rassistische und antisemitische Propaganda in welcher Form auch immer an der ETH Zürich".

Rolf Probala, der Leiter der Corporate Communications der ETH, sagte gegenüber der NZZ, dass Stricker bereits seit drei Jahren "wie ein Don Quijote" für die freie Meinungsäußerung im Netz kämpfe. Dabei würde er normale Zitate mit "Linkzitaten" gleichstellen. Man sei bereits im letzten Jahr gegen ihn vorgegangen und habe Links auf seiner Seite entfernt, die direkt zu rassistischen Websites geführt haben. Von den jetzt beanstandeten und mittlerweile entfernten Links habe man bis gestern nichts gewusst, der Sicherheitsdienst der Universität sei zu klein, um ständig alle Webseiten an der ETH überprüfen zu können. Bislang habe man noch nicht gegen einen Professor einschreiten müssen, aber im letzten Jahr habe man in zehn Fällen gegenüber Studenten wegen Pornografie vorgehen müssen.

Auf "schweren Missbrauch" der Telematik-Mittel werden "ein Disziplinarverfahren und notfalls ein Zivilverfahren eingeleitet oder Strafanzeige erstattet." Bei schweren Fällen kann es zur Entlassung kommen. Der "Fall Stricker" jedenfalls kann ein wichtiges Exempel statuieren, wie in der Schweiz die Verantwortlichkeit für externe Links gehandhabt werden soll. Betrüblich freilich ist, dass die Schulleitung offenbar nicht gewillt ist, ob den etwas komplexeren Sachverhalt einzugehen, dass die Links keineswegs als Billigung der Inhalte auf den referenzierten Seiten verstanden werden können, sondern im Kontext eben einer Diskussion über die rechtliche Regelung für Links als Anschauung gelegt wurden. Zudem gelangt man im Falle der rassistischen Websites nicht mehr direkt zu diesen, sondern, wie gesagt, zuerst zu einer antirassistischen Website, die die Links anbietet, um den Menschen selbst die Möglichkeit zu geben, sich über das dort veröffentlichte Gedankengut zu informieren. Würde es deswegen zu einer Bestrafung von Stricker kommen, so wäre dies sehr bedenklich, weil man letztlich dem Bürger nicht zutraut, sich selbst informieren zu dürfen, sondern er auf Informationen aus zweiter Hand angewiesen bliebe. Bedenklich ist aber auch die überstürzte Reaktion der Schulleitung,

 

D:\Doktorarbeit\Recherchen im Netz\Recherche vom 28. Februar 2000\ETH-Professor.htm

Ergibt sich nach den Vorschriften des TDG oder MDStV die Verantwortlichkeit für Inhalte, so kann der Diensteanbieter nach den allgemeinen Gesetzen strafrechtlich, zivilrechtlich oder ordnungs­rechtlich haftbar gemacht werden.

8.4)   Haftung nach dem Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften und Medieninhalte (GjS) [top]

 

Die Bestimmungen des GjS stellen eine Schranke für die in Artikel 5 Abs. 1 Grundgesetz verbriefte Meinungsfreiheit dar.

Gemäß § 1 GjS sind unsittliche, verrohend wirkende, zur Gewalttätigkeit, Verbrechen oder Rassenhaß anreizende sowie den Krieg verherrlichende Schriften und andere Schriften, die geeignet sind, Kinder oder Jugendliche sittlich zu gefährden, in eine Liste aufzunehmen. Sie unterliegen dann gemäß den §§ 3, 4 und 5 GjS einem Verwertungs- und Werbeverbot.

Sogenannte schwergefährdende Schriften, zu denen solche nach § 131 und § 184 StGB gehören, unterliegen den Beschränkungen der §§ 3 bis 5, ohne daß es eine Aufnahme in eine Liste bedarf.

§ 21 GjS stellt als Vorschrift des Nebenstrafrechts entsprechende Verstöße unter Strafe. Das Einführungsgesetz zum Informations‑ und Kommunikationsdienstegesetz sieht in seinem Artikel 6 Änderungen des GjS vor. Es wird darüber hinaus ein abgestuftes Haftungssystem eingeführt: in der ersten Stufe erfolgt ein Verbot rechtswidriger Angebote nach Maßgabe des Strafrechts, in der zweiten Stufe die Sperrung jugendgefährdender Angebote und Inhalte auf Datenträgern im Wege der Indizierung durch die hierzu ermächtigte Bundesprüfstelle, in der dritten Stufe den Selbstschutz durch die Verpflichtung zur Bestellung von Jugendschutzbeauftragten bei Diensteanbietern als Ansprechpartner für die Nutzer und als interne Berater für die Diensteanbieter.[654] Zusätzlich sollen Diensteanbieter zur Einführung technischer Sicherungssysteme und sonstiger Vorkehrungen im Zusammenhang mit der Verbreitung indizierter und sonst jugendgefährdender Angebote verpflichtet werden.[655] Darüber hinaus wurde der Schriftenbegriff des § 1 Abs. 3 GjS abgepaßt. Parallel zu den Änderungen im StGB - und auch im Ordnungswidrigkeitenrecht - wird eine Erstreckung des Schriftenbegriffes auf alle Inhalte in Datenspeichern (Datenträger und Arbeitsspeicher) bewirkt. So wurde eine lückenlose Ausdehnung der Indizierungstatbestände und der daran anknüpfenden Straftatbestände des GjS über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften auf alle neuen Informations- und Kommunikationsdienste erreicht.[656] Eine Änderung des § 3 GjS räumt Zweifel bezüglich der Geltung des Verbreitungs- und Werbeverbotes für rechtswidrige Inhalte in Datenspeichern aus. Um eine Einengung der vom Artikel 5 GG (Informationsfreiheit) geschützten Zugangsmöglichkeit für Erwachsene zu bestimmten Angeboten zu vermeiden, soll das Verbreitungsverbot dann keine Anwendung finden, wenn technische Vorkehrungen die Beschränkung der Verbreitung auf volljährige Nutzer sicherstellen. Das absolute Werbeverbot des § 5 GjS greift dann nicht ein, wenn der Geschäftsverkehr mit dem einschlägigen Handel betroffen ist oder durch technische Vorkehrungen eine Übermittlung an Kinder und Jugendliche ausgeschlossen ist.[657]

 

8.5)   Haftung nach dem Strafgesetzbuch (StGB) [top]

Mit Einführung des IuKDG wurde das Strafgesetzbuch an die Gegebenheiten der elektronischen Informations‑ und Kommunikationsdienste angepaßt. Durch die Erweiterung des strafrechtlichen Schriftenbegriffs (§ 11 StGB) auf elektronische Datenspeicher wird die weitestgehende Anwendbarkeit der einschlägigen Strafvorschriften (z.B. Volksverhetzung, § 130 StGB; Öffentliche Aufforderung zu Straftaten, § 111 StGB; Gewaltdarstellung, § 131 StGB; Verbreitung pornographischer Schriften, § 184 StGB) auf internetspezifische Handlungs‑ und Äußerungsformen bewirkt. Die Erweiterung des sachlichen Anwendungs­bereichs der deutschen Strafvorschriften sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, daß der örtliche und personelle Anwendungsbereich auf das Territorium der Bundesrepublik und Straftaten Deutscher im Ausland begrenzt bleibt.[658] In einem internationalen Datennetz, wie dem Internet, bleibt die Effizienz der Strafandrohung damit eher gering. Unerläßlich bleiben die Strafvorschriften allerdings, um Inhalte, die auch auf Servern außerhalb Deutschlands bereitgehalten werden, als rechtswidrig zu klassifizieren.

Für internationales Aufsehen sorgte der Fall des ehemaligen CompuServe‑Managers Felix Somm. Dem Angeklagten wurde vorgeworfen, in den Jahren 1995 und 1996 wissentlich zugelassen zu haben, daß Kinder-, Gewalt- und Tierpornographie – teilweise von ausländischen Servern ‑ aus dem Internet an Kunden gelangen konnte. Die Staatsanwaltschaft legt dem Unternehmer zudem zur Last, gegen das Gesetz über jugendgefährdende Schriften verstoßen zu haben. Er soll zugelassen haben, daß gewaltverherrlichende Computerspiele mit Anleitung zum „gezielten Töten“ sowie Spiele mit NS-Symbolen weitergeleitet wurden. Inzwischen wurde der Angeklagte zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt, obwohl selbst die Anklage zum Ende des Prozesses hin auf Freispruch plädierte. Nach Ansicht des Gerichts hätte der Angeklagte die Informationen kontrollieren und filtern können. Nach Auffassung der Verteidigung hingegen wäre eine Kontrolle technisch nicht möglich gewesen.[659] Die deutsche CompuServe sei im übrigen nur Vermittler von Internet-Informationen gewesen, hätte also nur Inhalte Dritter weitergegeben.

Obwohl der Sachverhalt vor Inkrafttreten des TDG und MDStV liegt, zeigt er symptomatisch die Schwierigkeiten bei der juristischen Bewertung multimedialer Kommunikations‑ und Handlungsformen. Auch nach Schaffung des TDG und des MDStV bestehen erhebliche Unsicherheiten bei der Zuordnung multimedialer Erscheinungsformen zu den gesetzlichen Tatbeständen. Die Vielfalt und die Fluktuation der Neuen Dienste sind der Herausbildung von gefestigten Rechtsansichten abträglich. Der jetzige Zustand der Rechtsunsicherheit be­einträchtigt in nicht geringem Maße die Meinungsäußerungsfreiheit. Für den einzelnen ist derzeit kaum absehbar, ob und welche Konsequenzen seine Angebote im Internet haben werden. Selbst ohne die Verschärfung der eigentlichen Strafvorschriften führt der derzeitige Zustand zu einer beträchtlichen Verunsicherung bei Nutzern und Anbietern, die im Zweifel kein Gebrauch von ihrer Meinungsäußerungsfreiheit machen werden.

Das bisherige Vorgehen der bundesdeutschen Strafverfolgungsbehörden erscheint gegenüber rechtsextremen Inhalten aber auch nicht als unbegründet:

So führte ein Link aus dem Thule‑Netz beispielsweise zu „Stormfront“, dem US-amerikanischen Zentralorgan der nationalistischen Rechten (Motto: „White Pride - World Wide“). Stormfront-Chef Don Black war einer der führenden Köpfe der „Knights of the Ku Klux Klan“. Dort liegen in einer Grafikbibliothek massenhaft Hakenkreuzbilder, NSDAP-Abzeichen, SS-Runen und SS-Totenkopf-Abzeichen zum Download bereit. Material, das in Deutschland verboten ist, kann bequem ins heimische Wohnzimmer geholt werden. Das Thule‑Netz half auch beim Auffinden von holocaustleugnenden „Dokumenten“: Ein Link führt zum „Bürgerforum Europa“. Hier liegen die eindeutig negationistischsten Texte zum Thema „Auschwitz-Lüge“, die das deutschsprachige Internet derzeit bereithält: Auf einer Web-Seite „für zeitgeschichtliche Richtigstellungen und Korrektur des Gaskammerschwindels“ heißt es wörtlich: „Mit Zyklon-B ist und war eine 'Vergasung' von Menschen nicht möglich.“[660]

Vor dem Hintergrund solcher Inhalte erscheint die Abwägung zwischen Meinungsäußerungs­freiheit und einem berechtigtem staatlichen Strafinteresse schwierig.

 

8.6)   Die Rechtslage in Österreich  [top]

Im Gegensatz zu Deutschland wurde nicht ein völlig neues Gesetz verabschiedet, sondern auf der Grundlage des bisher geltenden Fernmeldegesetzes ( FG )wurde ein den veränderten Bedingungen angepaßtes Telekommunikationsgesetz ( TKG ) geschaffen, daß das bisherige FG im August 1997 ersetzte.

 

Im § 75 Abs. 1 und 2 TKG werden zwei verschiedene Verbote der rechtswidrigen Verwendung von Funkanlagen und Endgeräten beschrieben. Unter Endgeräten ist hier ein Internetprovider zu verstehen. Zum einem ist die mißbräuchliche Verwendung verboten[661], zum anderen ist der Anbieter verpflichtet, eine mißbräuchliche Verwendung, falls zumutbar, zu verhindern.[662]

 

Analog zur deutschen Rechtslage gibt es auch in Österreich kein spezielles Gesetz, welches den strafrechtlichen Rahmen festlegt. Es ist auf das Strafgesetzbuch, insbesondere: Strafbare Handlungen gegen die Ehre § 111 und 115, § 281 StGB Aufforderung zum Ungehorsam gegen Gesetze, § 282 Aufforderung zu mit Strafe bedrohten Handlungen und Gutheißung mit Strafe bedrohter Handlungen, § 283 Verhetzung, hinzuweisen. Desweiteren ist auf Gesetze wie Pornographiegesetz und Verbotsgesetz ( hier v.a. § 3a, § 3d, §3g, §3h ) zurückzugreifen. Bei der Unterscheidung eigener und fremder Inhalte hat sich der österreichische Gesetzgeber ebenfalls an die deutsche Gesetzeslage angenähert.[663]

Seihe dazu auch den Auszug aus den noch unveröffentlichten Artikel von Christian Rogler für die Deutsche Stimme[664]:

"Das wesentlichste und härteste Repressionsinstrument gegen nationalgesinnte Bürger und Organisationen in Österreich ist und bleibt jedoch das am 8.Mai 1945, StGBl 13, verabschiedete Verfassungsgesetz über das Verbot der NSDAP (Verbotsgesetz).

 

Während in den §§ 1 und 2 VG lediglich historische Bestimmungen enthalten sind, die infolge des Elitenwechsels nach der Besetzung des nationalsozialistischen Staatswesens zustandegekommen waren.

 

Die unter § 3 angeführten Bestimmungen des Verbotsgesetzes behandeln hingegen jene Tatbestände, die noch heute die hauptsächliche Grundlage der Repression gegen Nationalisten in Österreich bilden.

 

Bis zur VG-Novelle 1992 endeten die meisten Verfahren nach dem Verbotsgesetz mit Freisprüchen.

 

Dies lag daran, daß die damaligen Strafdrohungen von 10 Jahren Freiheitsstrafe aufwärts bis hin zur lebenslänglichen Haftstrafe für die Geschworenensenate so abstoßend wirkten, daß diese es nicht für vertretbar hielten, Menschen wegen oftmals kaum ernstzunehmender Handlungen wie dem Schmieren von NS-Symbolen an Hauswände oder der Pflege einer bestimmten Art von Liedgut mit derartig barbarischen Strafen zu belegen.

 

1992 wurde neben dem Einfügen des § 3h VG, der die Verbreitung nicht genehmer Thesen zu Ereignissen der Zeitgeschichte als Sondertatbestand normiert, auch eine Senkung der unteren Grenze der Strafdrohung für einige VG-Tatbestände eingeführt, die den Geschworenen die Hemmungen zum Schuldspruch nehmen sollten.

 

Nach § 3a VG ist mit Freiheitsstrafe von 10 bis 20 Jahren, bei besonderer Gefährlichkeit des Täters oder der Betätigung auch mit lebenslanger Haftstrafe zu bestrafe, wer versucht, eine gesetzlich aufgelöste NS-Organisation aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen, wer eine Verbindung gründet, deren Zweck es ist, durch Betätigung ihrer Mitglieder im nationalsozialistischen Sinne die Selbständigkeit und Unabhängigkeit der Republik Österreich zu untergraben oder die öffentliche Ordnung und den Wiederaufbau Österreichs zu stören.

 

Außerdem stellt § 3a VG unter die oben genannte Horrorstrafdrohung, wer sich in einer Verbindung dieser Art führend betätigt, oder auch, wer den Ausbau einer solchen Organisation oder Verbindung durch Anwerben von Mitgliedern, Bereitstellung von Geldmitteln oder in ähnlicher Weise fördert, die Mitglieder einer solchen Organisationen mit Kampfmitteln, Verkehrsmitteln oder Nachrichtenübermittlung ausrüstet oder in ähnlicher Weise die Tätigkeit einer solchen Organisation oder Verbindung ermöglicht oder unterstützt.

 

Auch das Herstellen, Beschaffen oder Bereithalten von letztgenannten Mitteln wird mit 10 Jahren bis lebenslänglich bestraft, weshalb sich die Frage stellt, ob angesichts dieser Formulierung nicht auch der Busfahrer, der Mitglieder einer solchen Verbindung zu ihrem Stammgasthaus befördert ("Verkehrsmittel" !) und infolge der Kleidung und des Haarschnitts ihrer Mitglieder es ernsthaft für möglich hält, daß es bei seinen Fahrgästen um eine den NS-Zielen möglicherweise in der einen oder anderen Art zugetane Gruppe handelt und sie trotzdem mitfahren läßt, bereits 10 Jahre Haft riskiert.

 

Ebenso der Wirt, der den Angehörigen der Gruppe einen Versammlungsraum zur Verfügung stellt...

 

Anwendung fanden § 3a und 3b VG vor allem im Zusammenhang mit der Zerschlagung der VAPO in den 90er-Jahren, in welcher die neonationalsozialistischen Aktivisten Gottfried Küssel und Hans-Jörg Schimanek vor allem Jugendliche aus der Skinheadszene organisiert hatten.

 

Nachdem Küssel und Schimanek über Jahre hinweg unbehelligt mit provokatorischen Aktionen und "Wehrsport"-Geländespielen zu Medienstars avancierten und die VAPO eine gewisse organisatorische Substanz gewonnen hatte, schlug die Exekutive zu.

 

In Schauprozessen wurden die führenden Köpfe zu drakonischen Haftstrafen verurteilt, und in Folgeprozessen wurden selbst die Lebensgefährtinnen der VAPO-Kader noch kriminalisiert.

 

Für letzteres reichte § 3b VG aus, der unter einer Strafdrohung von 5 bis 10, bei "besonderer Gefährlichkeit des Täters" auch denjenigen pönalisiert, der "an einer Organisation oder Verbindung der in § 3a bezeichneten Art teilnimmt oder sie durch Geldzuwendungen oder in anderer Weise unterstützt".

 

In einem geradezu gespenstisch anmutenden Urteil wurde in diesem Zusammenhang als Teilnahme bereits jede Art der "Fühlungnahme" (!) mit Personen, die in obgenannten Organisationen führend tätig sind, gewertet.

 

Wie im Zuge dieser Rechtsprechung etwa ein Strafverteidiger auf angemessene Art und Weise seine berufliche Tätigkeit im Zusammenhang mit politischen Gefangenen wahrnehmen soll, ohne selbst mit einem Fuß im Gefängnis zu stehen, bleibt schleierhaft, da die Wahrnehmung der Verteidigerrechte, wie sie rechtsstaatliche Strafprozeßordnungen gewährleisten, logischerweise sogar eine mehr oder weniger enge "Fühlungnahme" mit dem Angeklagten voraussetzen.

 

§ 3c VG enthält eine Art "Kronzeugenregelung", die eine Strafbarkeit nach den §§ 3a und 3b erlöschen lassen will, wenn der Schuldige, bevor die Behörde von der Tätigkeit einer dort genannten Organisation erfährt, diese auffliegen läßt und die übrigen Beteiligten ans Messer liefert, sofern dadurch "ein Schaden verhütet werden konnte".

 

§ 3d VG, dessen Strafdrohung, wenn nicht eine noch strenger bestrafte Tat vorliegt, jener des § 3b entspricht, droht die Strafsanktion für denjenigen an, der in der Öffentlichkeit zu einer nach den §§ 1 oder 3 VG verbotenen Handlungen (also im wesentlichen der Gründung einer Organisation mit NS-Zielen) auffordert, aneifert oder zu verleiten sucht, insbesondere zu diesem Zweck die Ziele der NSDAP, ihre Einrichtungen oder Maßnahmen verherrlicht oder anpreist.

 

Nach dem Wortlaut dieser Bestimmung würden im Grunde selbst positive Äußerungen über Einrichtungen wie KdF oder dem "Winterhilfswerk" gefährlich nahe an eine hohe Haftstrafe führen.

 

Die 1991 von der KPÖ gegen Jörg Haider im Zusammenhang mit seiner Äußerung über die "ordentliche Beschäftigungspolitik" im Dritten Reich führte allerdings zu keiner strafrechtlichen Verfolgung.

 

§ 3e unf § 3f enthalten eine höhere Strafdrohung für Straftaten, die der allgemeinen Kriminalität zuzurechnen sind (Begehung, Versuch oder Verabredung von Mord, Raub oder Gemeingefährdungsdelikten), sollten diese als Mittel der NS-Wiederbetätigung begangen worden sein.

 

Ein Systemvergleich zwischen der Bestimmung des § 3a VG und der §§ 3e und 3f , welche die gleiche Strafdrohung aufweisen, könnte Zyniker veranlassen, festzustellen, daß derjenige, der beabsichtigt, unter dem Risiko einer mindestens 10-jährigen Gefängnisstrafe eine NS-Organisation ins Leben zu rufen oder auch bloß ihrem Anführer ein Mobiltelefon zu leihen (eine "Einrichtung zur Nachrichtenübermittlung" iSd § 3a), bei dieser Gelegenheit auch ohne weiteres in einem Aufwaschen auch noch einige Morde, Brandstiftungen oder Sprengstoffanschläge als Mittel der Wiederbetätigung begehen könnte, da dies im Hinblick auf die zu erwartende Strafsanktion auch keinen Unterschied  mehr machen würde.

 

Geht man von der Theorie des bekannten Strafrechtslehrers Dr. Otto Triffterer aus, wonach die Strafsanktion einem Preis entspricht, der für den inneren Gewinn des Täters bei Begehung einer Straftat zu entrichten ist, und der umso niedriger wird, je weniger der Normadressat durch die Sanktion an Lebensqualität verliert, dann würde sich eine Übertretung gemäß § 3e oder 3f zweifellos mehr "auszahlen" als das bloße Vorgehen nach § 3a.

 

In der Praxis werden jedoch oft genug bereits im Zusammenhang mit Körperverletzungen oder Einbruchdiebstählen, sofern nur das geringste Indiz darauf hinweist, auch Vorerhebungen nach dem VG angeschlossen.

 

Die Aufdeckung einer Diebesbande, die aus rein gewinnsüchtigen Motiven oder auch nur bloßem unpolitischem Uniformfetischismus Utensilien aus der Zeit des 2.Weltkriegs mitgehen läßt, hat in Österreich faktisch ebenso eine VG-Voruntersuchung zur Folge wie eine Messerstecherei zwischen einem als "ausländerfeindlich" geltenden österreichischen und einem ausländischen Jugendlichen.

 

Auch im Vorfeld der fragwürdigen Verurteilung der Wehrmachts-Ehrenschützer Robert Dürr und Michael Gruber wegen § 105 StGB (Nötigung), nachdem diese in Klagenfurt, als dort die Wehrmachtsausstellung gastierte, Flugblätter verteilten, auf denen die Lügenshow für "geschlossen" erklärt wurde, saßen die Aktivisten erst einmal 9 Tage wegen Verdachts der "NS-Wiederbetätigung" in Untersuchungshaft.

 

Aufgrund der Formulierung des § 3g VG erscheint in der Folge auch bereits jeder Fall, der auf "Wiederbetätigung" untersucht wird und am Ende doch nicht als solche gewertet wird, als Lotteriegewinn.

 

§ 3g bedroht nämlich mit Freiheitsstrafe von einem bis zu 10 Jahren, bei "besonderer Gefährlichkeit" des Täters oder der Betätigung bis zu 20 Jahren, "wer sich auf andere Weise als in den §§ 3a bis 3f bezeichnete Weise im nationalsozialistischen Sinne betätigt"."[665]

 

8.7)   Exkurs: Wie reagieren die Provider? [top]

Wie versuchen die Provider der Sache Herr zu werden; dies wird an ausgesuchten Beispielen (Frank Rennicke, Storchennest etc.) u.a. des Providers American Online (AOL) aufgezeigt. Da kommerzielle deutsche Provider wiederholt Homepages, die rechtsextremistische Inhalte aufwiesen, sperrten, reagierten insbesondere die rechtsextremistischen Parteien und traten nun selbst als Provider in Erscheinung. Sie bieten Interessierten die Gelegenheit, über das eigene Angebot ins Internet einzusteigen und eigene Inhalte zu verbreiten (siehe Graphik).

 

 

 

 

8.8)   Exkurs2: Nichtstaatliche Intitutionen: Jugendschut.net  [top]

 

Frau Dr. Weisel:

"Wir haben eine Beschwerde der Landesbehoerde fuer Jugendschutz in Mainz hier vorliegen wegen unzulaessiger Links auf Nazi-Seiten. Das Setzen solcher Links ist nicht straffrei, vgl. http://www.uni-karlsruhe.de/~RZ-News/99/Mae/#recht. Wir haben den Account und den Zugang zu Ihren Seiten daraufhin gesperrt. mfg Jutta Weisel"[666]

 

"Sicherlich haben Sie gesehen, daß ich mich im Rahmen meiner politikwissenschaftlichen A b s c h l u ß a r b e i t mit Rechtsextremismus im Internet beschäftigt habe und auch auf den betreffenden Seiten (...) magister.html, magister1.html etc. mich AUSDRÜCKLICH von den Inhalten distanzierte.

Wenn man der Meinung ist, daß trotzdem (vgl. Landgericht Hamburg Steinköfel-Case, Mai 1998!!!!!) die Links wegmüssen, so bin ich gerne bereit. Was mache ich jedoch, wenn ich meine komplette Arbeit veröffentlichen möchte?!?!?!?!

Ich würde die Seiten ja vom Netz nehmen - nur erhalte ich keinen Zugang. Ich erlaube mir, Sie morgen diesbezüglich anzurufen und gehe davon aus, daß meine Seiten so bald als möglich wieder freigeschaltet werden - nicht

zuletzt haben Sie mich vom kompletten email-Verkehr abgeschnitten :-(((((

MfG, Heiko Schomberg.

 

Blockwart im Netz:

D:\Doktorarbeit\Recherchen im Netz\Recherche vom 23. Februar 2000\ELEKTROBLOCKWART.gif

Siehe http//www.jugendschutz.net, Recherche vom 22. Februar 2000

Routinemäßiges durchkämmen der websites

TI: Rechtsextremer rief im Internet zum Mord auf
QU: Frankfurter Rundschau
DA: 15.07.1999
SW: Rex; G; Al; Mc
AB: Die Tübinger Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen 20 Jahre
alten Rechtsextremisten, der im Internet zum Mord an zwei ihm
unliebsamen jungen Männern aufgerufen haben soll

STUTTGART/TÜBINGEN, 14. Juli (dpa). Die Tübinger
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen 20 Jahre alten
Rechtsextremisten, der im Internet zum Mord an zwei ihm
unliebsamen jungen Männern aufgerufen haben soll. Dem
20jährigen Skinhead aus dem Südwesten wird vorgeworfen,
öffentlich zu einer Straftat aufgefordert zu haben. Auf den
Mordaufruf stießen offenbar Mitarbeiter des Verfassungsschutzes
in Köln beim routinemäßigen Durchforsten des Netzes.

 

 

 

 

"Die feinen Link-Unterschiede

Patrick Goltzsch 23.04.99

Wann verbreitet man etwas und wann macht man sich etwas zu eigen?

Anfang April mußte Heiko Schomberg, Student in Marburg, mit Erstaunen zur Kenntnis nehmen, daß sein Netzzugang und seine Web-Seiten <stud-www.uni-marburg.de/~Schomber/> nicht mehr erreichbar waren. Auf seine Nachfrage erfuhr er von einer Beschwerde von jugendschutz.net <jugendschutz.net/> , die das Hochschulrechenzentrum bewogen hatte, seine Seiten zu sperren. Moniert wurden von jugendschutz.net zwei Verweise von Schomberg auf nationalsozialistisches Propagandamaterial: Seiten von Ernst Zündel und Radio Islam.

Betroffen von der Beschwerde war nicht nur Heiko Schomberg, sondern auch Rainer Rilling <staff-www.uni-marburg.de/~rillingr/pla/plaright.html> , Geschäftsführer des Bundes demokratischer Wissenschaftler. Beide unterhalten im Rahmen ihrer wissenschaftlichen Aktivitäten umfangreiche Verweislisten. Während Schomberg seinen Fall öffentlich machte, zog Rilling es jedoch vor, vorerst den fraglichen Link stillschweigend zu entfernen, um seine anderen Arbeiten nicht zu gefährden.

Ernst Zündel erlangte in Deutschland traurige Berühmtheit als deutsche Provider im Januar 1996 versuchten, den Zugang zum Server webcom.com wegen seiner Seiten zu blockieren. Radio Islam wird von Ahmed Rami, einem ehemaligen marokkanischen Offizier mit Wohnsitz in Stockholm, betrieben. Er gilt als Bindeglied zwischen arabischen Antisemiten und europäischen Nazis.

Der Fall leuchtet einmal mehr die rechtliche Grauzone aus, in der sich sowohl die Autoren von Web-Seiten als auch jugendschutz.net bewegen. So unterhält Burkhard Schröder <www.burks.de/> , Journalist in Berlin und Kenner der Nazi-Szene, ebenfalls ausgedehnte Listen mit Verweisen auf rechtsradikale Umtriebe im Netz. Beschwerden erhielt er bislang nicht.

Das mag daran liegen, daß die Mainzer Behörde mit feinen Unterscheidungen arbeitet. So vertritt Dieter Spürck von jugendschutz.net die Ansicht, ein genereller Verweis auf die Web-Seiten von Radio Islam <abbc.com/> sei nicht strafbar. Schomberg und Rilling hingegen hätten strafbare Inhalte zugänglich gemacht, weil sie auf ein konkretes Verzeichnis auf dem Server verwiesen haben. Damit dienten sie nicht der Wissenschaft.

Heiko Schomberg erläutert zudem, ein Verweis in Form eines Zitats wäre von jugendschutz.net ebenfalls unbeanstandet geblieben. Tatsächlich bestätigt Dieter Spürck die Unterscheidung zwischen der Automatisierung mittels HTML-Auszeichnung und einfachem Aufschreiben.

Die haarfeinen Differenzierungen entspringen einer verworrenen rechtlichen Situation. Jutta Weisel vom Marburger Rechenzentrum begründet die Sperrung von Schombergs Seiten mit dem Rat juristischer Experten. Deren Expertisen <www.uni-karlsruhe.de/~RZ-News/99/Mae/#recht> gehen dahin, daß Verweise auf konkrete rechtswidrige Inhalte strafbar seien.

Auch jugendschutz.net kann keine konkrete Rechtsprechung anführen. Bei Schomberg und Rilling dienten die einschlägigen Paragraphen des Strafgesetzbuches als Grundlage. Die Lage sei unerquicklich faßt Dieter Spürck zusammen, denn ungeklärt bleibe, was im Netz unter "verbreiten" und "sich zu eigen machen" zu verstehen ist. Abhilfe sei nur durch eine Klarstellung des Gesetzgebers oder eine gerichtliche Klärung zu schaffen.

Wann eine Klarstellung zu erwarten ist, steht in den Sternen. In Marburg reichte Spürcks Mahnung aus, das Rechenzentrum zum Einlenken zu bewegen. Zur angedeuteten Weiterleitung an die zuständigen Behörden kam es dadurch nicht: Staatsanwaltschaft oder Medienaufsichtsbehörde blieben unbehelligt."[667]

 

 

 


8.9)   Freie Meinungsäußerung im Netz   [top]

Einer der höchsten Werte im Internet ist das Recht auf freie Meinungsäußerung. Die Blue Ribbon Campaign, die ins Leben gerufen wurde, nachdem die Münchener Staatsanwaltschaft die Sperrung einiger Newsgroups angeordnet hatte, verdeutlicht die starke Bereitschaft vieler Netzbenutzer sich gegen staatliche Zensur und Sperrungen zur Wehr zu setzen. Das Recht auf freie Meinungsäußerung wird aber insbesondere auch von seiten der Neuen Rechten und in höherem Maße von Rechtsextremen und Revanchisten in Anspruch genommen. Dies führte u.a. selbst dazu, daß linke US-Studenten die Seiten Ernst Zündels spiegelten, damit diese überall einzusehen sind. Somit kann auch die extreme Rechte auf Sympathisanten hoffen, die ihre Inhalte ablehnen, jedoch dafür eintreten, daß die Möglichkeit besteht, diese einzuspeisen. So bieten Mailinglisten, Usenet und sonstige Diskussionsgruppen die Möglichkeit, wie beim Konzept der Cyber-Guerilla dargestellt, bestimmte Schwarzer Bretter zu majorisieren. Jedoch besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, bei Verstößen gegen die Nettiquette aus diesen Foren ausgeschlossen zu werden. Dies ist im World Wide Web nicht möglich. Inwieweit die Einforderung der freedom of speech nur politischer Taktik entspricht, um die rechten Inhalte von „Toleranz-Trotteln“ mitstützen zu lassen, verrät folgender Beitrag: [668]

„Es gilt (...) die Devise: Die Datennetze und ihre Informations- und Diskussionsforen im Internet, Fido- und Z-Netz können und müssen unsere Foren werden.  Also, hinein in die Datennetze, sprecht Euch (...) ab, erlernt die Rituale und dann forsch drauf los. Entwickelt eine Diskussionsstrategie, die vorerst darauf gerichtet sein muß, bekennende oder bekannte Antifa-Zecken und Schalom Litaneienschreiber madig zu machen.

Wenn diese sich wehren, müssen wir ‘au’ schreien oder besser schreiben. Wir werden sie dadurch isolieren. Wir als scheinbar entschiedene Demokraten aus der rechten Mitte verstehen dann überhaupt nicht, warum die Antifas gegen uns die Keulen schwingen und zu uns so intolerant sind. Liberale Scheisserchen verteidigen uns, wenn wir nur geschickt genug argumentieren, für uns die Freiheit der Netze verteidigen. So ziehen wir sie und die lesende Mehrheit auf unsere Seite. Die Arbeit, die Antifas aus den Netzen zu ekeln, übernehmen diese Toleranz-Trottel gerne für uns.

Eines ist besonders wichtig, bestätigen wir uns gegenseitig mit kleinen Differenzen, es genügen fünf (...) pro Forum und wir beherrschen inhaltlich Themenstellung und Diskussionsverlauf. Wenn's dann soweit ist, können wir die Katze aus dem Sack lassen, über Vertreibung, alliierten Bombenterror, Überfremdung etc. Diskussionen einleiten.[669]

Diesem demaskierenden Beitrag steht die Instrumentalisierung der Freien Rede in den Netzen diametral entgegen. Nachdem ein Betreiber, Ernst Ellert, wegen eines Links auf eine in Deutschland unter Strafe stehende US-amerikanische Neonazi-Seite legte, heißt es dort, am Schluß der Dokumentation des Verfahrens und einer Erklärung von seiten der NPD:

„Jedenfalls können die hier aufgeworfenen Fragen keinem Web-Master oder Web-Surfer egal sein! Aus diesem Grunde möchten wir unsere Leser - ganz besonders diejenigen, die mit der politischen Richtung des ‘Aufbruch’ nicht übereinstimmen, denen aber an der Informationsfreiheit im Internet gelegen ist! - dazu auffordern, ihre Meinung in dieser Sache zu äußern. Es geht bei dem Ermittlungsverfahren gegen Ernst Ellert nicht darum, ob eine mißliebige Einzelperson abgestraft werden soll, sondern letzten Endes um ein Musterverfahren mit grundsätzlicher Bedeutung für die Nutzung des Internet in der BRD“[670]

In einem Fall verurteilte das Amtsgericht Schwetzingen (Baden-Württemberg) am 8. Februar 1996 den Betreiber der Thule-Mailbox „Elias.BBS“ wegen Beihilfe zur Volksverhetzung zu einer Freiheitsstrafe von drei Monaten auf Bewährung und zu einer Geldbuße von 2.700 DM. In der Mailbox war von einem Anonymus ein volksverhetzender Text mit der Überschrift „Zentralrat der Neandertaler“ eingestellt worden. Da dieser Text jedem Nutzer zugänglich war, habe der Mailboxbetreiber, so der Richter in der mündlichen Urteilsbegründung, seine Sorgfaltspflicht verletzt. Er habe es versäumt, ankommende Nachrichten auf ihren Inhalt hin zu prüfen und erforderlichenfalls zu löschen. Das Urteil ist rechtskräftig.

Neben der Front gegen staatliche Eingriffe in die Kommunikationsfreiheit gibt es auch andere User, die inkriminierte Inhalte den jeweiligen Providern anzeigen und entweder an den gesunden Menschenverstand, die politische Korrektheit oder den Geldbeutel der Onlinedienste durch Androhung der Kündigung appellieren. Ein Beispiel dafür ist der Umstand, daß American Online Frank Rennicke nahelegte, sich einen anderen Provider zu suchen; Grund dafür war das private Engagement eines Surfers und ein Leserbrief, der nachfolgend im Anhang unter 10.6. abgedruckt ist.

 

Vgl:

TI: Yahoo sperrt rassistische Internet-Seiten
QU: Berliner Morgenpost
DA: 19.07.1999
SW: Mö; Mc; R; Are; Aa; G
AB: Die amerikanische Intemet-Provider Yahoo hat die Internet-Seiten
von 37 rassististisch ausgerichteten Gruppen geschlossen. Gegen den
Inhalt von Websseiten, die unter den Titeln "Brotherhood of Haters",
"Mein Kampf Nazi Spirit" und "KKK for Teens" veröffentlicht wurden,
hatte das Simon Wiesenthal Center bei Yahoo protestiert

New York - Die amerikanische Intemet-Provider Yahoo hat die
Internet-Seiten von 37 rassististisch ausgerichteten Gruppen
geschlossen. Gegen den Inhalt von Websseiten, die unter den Titeln
"Brotherhood of Haters", "Mein Kampf Nazi Spirit" und "KKK for Teens"
veröffentlicht wurden, hatte das Simon Wiesenthal Center bei Yahoo
protestiert. "Wir unterstützen keine Seiten, die Haß propagieren",
sagte Mark Hull, Produzent der Yahoo Clubs. Die gesperrten Seiten aber
verletzten die Regeln von Yahoo, die es verbieten zu Rassismus,
Fanatismus, Haß oder Körperverletzung gegen Gruppen oder
Einzelpersonen aufzurufen. Yahoo ergreife jedoch solche drastischen
Maßnahmen nur, wenn sich andere Benutzer beschwerten. Das sei im Falle
des Simon Wiesenthal Centers zum ersten Mal in diesem Umfang
geschehen, sagte Hull. Mark Weitzman, Direktor der Abteilung "Task
Force against Hate" des Wiesenthal-Centers, wertete die Yahoo-Aktion
als sehr positiv: "Es zeigt Verantwortung gegenüber der breiten
Öffentlichkeit", sagte er. Bereits seit Januar hatte "Task Force" eine
explosionsartige Vermehrung der Haßgruppen bei Yahoo beobachtet, deren
Zielgruppe vor allem Kinder und Teenager waren. Das Massaker von
Littleton in Colorado habe bewiesen, wie wichtig es sei, solche Seiten
zu löschen, so Weitzman. Die "Electronic Frontier Foundation",
eine Bürgerrechtsorganisation im Internet, sieht mit der Zensur von
Yahoo jedoch das Recht auf freie Meinungsäußerung verletzt. Da
hauptsächlich private Firmen den Zugang zum Netz kontrollierten, würde
den Benutzern dieses staatlich garantierte Recht verwehrt, sagte
Tara Lemmey, die Präsidentin der Organisation. Mark Hüll von Yahoo
betonte dagegen, daß der Provider die Seiten keineswegs überwache und
alle Benutzer über 13 Jahren eine eröffnen könnten - solange sie sich
an die Regeln hielten. SAD

---------------------------------------
DIR-Buero, Postfach 1221 35002 Marburg
Tel: +49-(0)6421-3 77 22 FAX 3 77 94
www.uni-marburg.de/dir
Datenbank: www.infolinks.de/dir-ml

 

 

 

Auch die Europäische Union (EU) will künftig gegen Kinderpornographie, Rassenhaß und Gewalt im Internet vorgehen. Die zuständigen Minister verabschiedeten am Dienstag den Aktionsplan zur sicheren Nutzung des Internets. Im Rahmen des vierjährigen Aktionsplans werden 250 Millionen EURO zur Verfügung gestellt. Damit sollen Selbstkontrollsysteme der Anbieter entwickelt, Aufklärungskampagnen für Eltern und Lehrer veranstaltet sowie Filtersysteme für die Nutzer bereitgestellt werden. „Wir müssen verhindern, daß der Mißbrauch des Internets die Nutzung einschränkt“,[671] sagte der Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Klaus Bünger. Zwar gälten alle Strafgesetze der Welt auch im Internet, doch sei die Kontrollierbarkeit und Identifizierung von Straftätern im Netz erschwert. Um die Verbreitung illegalen Materials einzudämmen, sollen in der EU sogenannte Hotlines eingerichtet werden, bei denen Internet-Benutzer Inhalte melden können, die sie für ungesetzlich halten. Die Hotlines sollten die EU sowohl sprachlich als auch geographisch abdecken.

 


 

9)      Bewertung und Ausblick [top]

 

„Aber die Nazi-Homepages im Internet sind, verglichen mit der Gesamtzahl der Web-Seiten, nicht mehr als ein Bonsai, verglichen mit dem Amazonas-Urwald.“ (Burckhard Schröder)[672]

 

Schlußbetrachtung / Zusammenfassung der Ergebnisse

Die verschiedenen Dienste des Internets - vor allem das WWW - machen es einer kleinen Minderheit von Rechtsextremen in der Gesellschaft möglich, wesentlich mehr Menschen, insbesondere junge Mitbürger, zu erreichen, als über die herkömmlichen Medien. Zudem hilft die Anonymität des Internets, Hemmungen zu überwinden, mit den Betreibern dieser Homepages Kontakt aufzunehmen, bzw. als Sympathisanten auf schnellstem Wege Materialien und Texte multiplizieren zu können. Dies haben die Rechtsextremisten rund um den Globus erkannt. Stellvertretend dafür steht die folgende Aussage:

 

"Auch die neuen Kommunikationsmittel arbeiten für uns. Das Internet hat mehr zu unserer Vereinigung beigetragen als irgendein Pamphlet, das jemals gedruckt worden ist. Deine Waffenbrüder sind lediglich einen Klick entfernt (...) Obwohl die ZOG verzweifelt versucht, des unsichtbaren Imperiums des Nazi - Netzwerkes Herr zu werden, gibt es nur wenig, was sie tun können, um es zu stoppen(...)"[673]

 

Fraglich ist inwieweit die organisatorische und ideologische Vernetzung der Rechtsextremisten gelang! Nicht jeder Rechtsextreme besitzt einen Internetzugang. Zum anderen, und dies erscheint wesentlicher, ist der Rechtsextremismus ein derart heterogenes Feld, das sich nicht unter einer oder wenigstens zwei, drei große Richtungen vereinigen läßt. Paradebeispiel ist das Thule-Netz, das einst großer "Hoffnungsträger" war, die Neue Rechte mit den Revisionisten und militanten Rechtsextremisten zusammen zu bringen, heute aber nur noch ein Schattendasein führt. Die intellektuellen Zirkel der Neuen Rechten versuchen sich von den Alt- und Neonazis zu distanzieren. Der Versuch jedoch, die Themenführerschaft zu erringen, um die kulturelle Hegemonie zu gewinnen, muß als nicht zur Gänze gescheitert angesehen werden.[674] Doch um auf diesem Feld erfolgreicher zu sein - eventuell sogar im Sinne einer intellektuell-neurechten Avantgarde - dazu ist die Präsenz im Netz (noch?) viel zu gering.[675] Dennoch:

 

"(...) Die Nutzung moderner Kommunikationsmedien ist Bestandteil rechtsextremistischer Strategie: Rechtsextremisten sehen darin eine gute Möglichkeit, sich hierüber zu organisieren. Eine festgefügte Organisationsstruktur ist daher nicht mehr notwendig. Dennoch gelang es ihnen bisher nicht, neben der Verbreitung von rechtsextremistischen Texten auch eine Verbesserung der Mobilisierungs- und Aktionsfähigkeit in der rechtsextremistischen Szene zu erreichen."[676]

 

Ausblick

In diesem kurzen Kapitel wird versucht, einen Ausblick auf das weitere Agieren rechtsextremer deutscher und österreichischer Kräfte im Netz - im Kontext technischer Weiterentwicklungen (WWW2, Internet via Fernsehen u.ä.) - zu geben und die damit verbundenen Möglichkeiten der Politisierung des Netzes im Sinne untersuchter Akteure aufzuzeigen.

Dem in Parteien organisierten Rechtsextremismus in Deutschland ist es nicht gelungen, eine einheitliche Sammlungspartei herauszubilden.[677] Keine Partei konnte sich als organisationsübergreifende, integrierende politische Kraft behaupten. Das Parteienlager ist weiterhin zersplittert und von gegenseitiger Konkurrenz geprägt. Einigungsbemühungen verschiedener Parteien kamen bislang zu keinem Ergebnis. Die Gründe für die fortbestehende Zersplitterung der Parteien sind in ideologischen und strategischen Differenzen sowie persönlichen Animositäten zu sehen; dem rechtsextremistischen Parteienlager fehlen [zur Zeit noch, HS] integrierend wirkende Führungspersonen. Diverse Bündnisinitiativen blieben bislang erfolglos.

Daß Rechtsextremisten sich aber zumindest zu gemeinsamen Aktionen zusammenfinden und mobilisierungsfähig sind, wenn Reizthemen aufgeworfen werden, haben mehrere Ereignisse der vergangenen Jahre gezeigt. Hervorzuheben sind die von NPD und JN organisierten Demonstrationen und Veranstaltungen (1. März 1997 in München gegen die Ausstellung "Vernichtungskrieg - Verbrechen der Wehrmacht"; 7. Februar 1998 in Passau "Tag des nationalen Widerstandes"; 1. Mai 1998 in Leipzig; 19. September 1998 in Rostock) mit jeweils mehr als 4.000 Teilnehmern. Neben Anhängern der NPD und den JN traten hier auch Neonazis und Skinheads als Teilnehmer auf. Damit erreichten diese Veranstaltungen eine personelle Größenordnung, wie sie in den vergangenen Jahren von Rechtsextremisten auch nicht annähernd erzielt werden konnten.

 

Für neonazistisches Gedankengut mag dies gelten. Jedoch entdeckt die Neue Rechte das WWW immer mehr als probates Werbe- und Koordinationsmittel. In einer immer komplizierter werdenden Zeit, in der die Menschen nach Halt und Identifikationsangeboten suchen, kann der naive Nutzer - und hier insbesondere Kinder und Jugendliche - schneller auf unerquickliches Material egal welcher Provenienz stoßen, als Burkhard Schröder es glaubt. [678]

Während die Neue Rechte im World Wide Web auf die Präsentation ihrer Ideen, die Vorstellung der Diskussionszirkel, die etwaige Gewinnung neuer Mitglieder einerseits und auf die Schaffung und Verfestigung von Netzwerken andererseits abzielt, so ist in der rechtsextremen Szene, unter Berücksichtigung einiger personeller Überschneidungen, das Internet ein nicht zu kontrollierender Informations­marktplatz, Tauschbörse und Marketinginstrument. Darüber hinaus ist in den Mailboxen Austausch ohne größere Furcht vor Strafverfolgung möglich.

Prognosen über die Weiterentwicklung im medialen Bereich anzustellen, ist nicht einfach, insbesondere wenn man sich einige frühere Einschätzungen wieder in Erinnerung ruft. So formulierte Ken Olson von der Computerfirma DEC 1977: “Es gibt keinen erdenklichen Grund, weshalb jemand einen Computer für zu Hause haben sollte.” Und IBM-Chef Tom Watson sagte 1943: “Ich glaube, es gibt einen weltweiten Bedarf an vielleicht fünf Computern.” Und auch Plato hatte nicht Recht, als er den zerstörerischen Einfluß der Schrift auf die alte Kultur des gesprochenen Wortes beklagte.[679]

Jedoch ist davon auszugehen, daß sich der Trend zur Politisierung im Internet verschärfen wird. Schon heute kann man aus weltanschaulichen Gründen oder um sich einen kommerziellen Wettbewerbsvorteil zu schaffen, Material auf vordere Plätze in Suchmaschinen bringen. Sei es durch die Nutzung von Meta-Tags oder durch das Plazieren auf vorderen Rängen, indem man den Dienst bestechlicher Suchmaschinen[680] in Anspruch nimmt. Dort hängt die Reihenfolge der angezeigten Ergebnisse nicht davon ab, wie oft das Stichwort auf der jeweiligen Seite vorkommt. Denn bei dieser Suchmaschine können sich Unternehmen und betuchte Privatleute, den ersten Platz für bestimmte Keywords kaufen. Der Preis für eine Pole Position kostet zwischen einem und zehn Cents pro Klick. Unbekannt ist allerdings, ob die korrupten Searchengines von den Nutzern angenommen werden.

Die Entscheidung des Obersten Gerichts der USA vom 26. Juni 1997, wonach die im „Communication Decency Act” vorgesehene Beschränkung der Veröffentlichungsfreiheit im Internet („anstößiges“ Material sollte Jugendlichen unter 18 Jahren nicht mehr zugänglich gemacht werden) in wesentlichen Teilen für verfassungswidrig erklärt wurde, weil sie gegen die in der Verfassung der USA verbriefte Redefreiheit verstoße, zeigt wie schwer es ist, das Internet staatlich zu regulieren. Die völlige Veröffentlichungsfreiheit im Internet, die sich gegen jegliche Zensur richtet, ist für viele Kulturen und Staaten eine enorme Herausforderung. Nicht nur Fragen des Jugendschutzes und danach, was man für „anstößig“ hält, sondern auch religiöse und politische Wertefragen spielen hier eine große Rolle.

Dem Internet dürfte daher in den nächsten Jahren bei der Verbreitung neurechter bis offen rechtsextremistischer Propaganda, aber auch bei der Koordination von Auftritten und Kundgebungen der rechtsextremistischen Aktivistenszene eine erhebliche Bedeutung zukommen.[681]

Internet - Globalisierung des Rechtsextremismus oder Globalisierung der Demokratie?

Anton Pelinka

 

Der Rechtsextremismus ist seiner Natur nach national begrenzt. Seine Vertreter sind nationalistisch und (oder) rassistisch, sie grenzen ihre "eigene" Nation, ihr "eigenes" Volk von den anderen ab. Tschechische und deutsche, russische und lettische, baskische und spanische Rechtsextremisten sind untereinander nicht bündnisfähig. Der Rechtsextremismus ist nicht in der Lage, seine verschiedenen Stoßrichtungen international zu akkordieren. Deshalb war es - den politischen Willen vorausgesetzt - grundsätzlich auch relativ leicht, die Wirkung eines Schirinowsky oder auch eines Honsik zu begrenzen.

Das hat sich geändert. Das Medium Internet schafft eine Möglichkeit, bestimmte Hindernisse zu unterlaufen, die eine internationale Wirkung des Rechtsextremismus bisher verhinderten oder verhindern hätten können. Rassistische Propagandaschriften konnte man, wenn man wollte, an Grenzen abfangen und vernichten. Werbe- und "Informationsmaterial", das zum Haß aufrief, konnte durch eine aufmerksame Polizei unwirksam gemacht werden.

Das alles ist durch das Medium Internet anders geworden. Internet ist ein entscheidender Schritt in Richtung einer globalen Kommunikationsgesellschaft. Und damit ist plötzlich das, was in Lincoln, Nebraska, von der "NSDAP-AO" an potentiell mörderischem Rassismus und Antisemitismus artikuliert wird, global zugänglich - ohne daß irgendeine dem Rechtsstaat und der Demokratie verpflichtete Behörde eingreifen könnte. Internet-Botschaften können nicht an irgendwelchen Grenzen abgefangen und vernichtet werden - denn Internet-Botschaften kennen keine Grenzen.

Das ist die Schattenseite des Mediums Internet, das freilich auch eine Sonnenseite hat. Denn dieses Medium bietet sich ja auch der demokratischen Aufklärung an. Auf die Haßkampagnen des internationalen Rechtsextremismus können die Aufklärungskampagnen der international agierenden DemokratInnen antworten. Die dem Humanismus und der Demokratie verpflichteten GegnerInnen von Rassismus, Antisemitismus und Xenophobie dürfen deshalb das Medium Internet nicht dem Rechtsextremismus überlassen.

Ein wenig gleicht das Internet den demokratischen Freiheiten schlechthin. Diese stehen zunächst eben auch denen offen, die diese Freiheiten zerstören wollen. Auf diesen Mißbrauch in seiner traditionellen Form haben die Demokratien zu antworten gelernt - in Österreich etwa in Form des Verbotsgesetzes. Auf den Mißbrauch in seiner international vernetzten, elektronischen Form müssen die Antworten wohl erst gefunden werden. Doch die allererste Antwort ist schon da: Überlassen wir dieses Medium nicht den Gegnern der Demokratie!

 

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Mit einem Mindestmaß an Arbeitsaufwand und finanziellen Mitteln lassen sich noch die krudesten Ideen und Essays zur Meta-Politik einem potentiellen Millionenpublikum präsentieren. Und die neurechten Thinktanks wissen, wie man in letzter Konsequenz verfassungsfeindliche Fernziele demokratisch verbrämt. So können mit Forderungen, die einem Gros der Bundesbürger am Herzen liegen, wie die Stärkung der Inneren Sicherheit oder Bedenken gegen den EURO, auch neurechte Forderungen mittransportiert werden und damit einen Empfänger finden. Ferner darf ein Vorteil nicht vergessen werden: Man muß sich nicht in teilweise unangenehme Gesellschaft begeben oder konspirativen Treffen beiwohnen, um mit Gleichgesinnten zusammen zu sein. Anonym und bequem von zuhause aus kann man je nach Wunsch online Materialien herunter laden, im Archiv in alten Exemplaren „blättern“ oder die Publikationen am Schirm bestellen, ohne dafür physisch in Kontakt mit irgendwelchen neurechten Zirkeln treten zu müssen. Latent „rechte“ oder bis dato unpolitische Anwender können auf diese Weise politisiert werden.

 

Der Erfolg der im Gegensatz zur NPD oder DVU zukunfträchtigeren, weil programmatisch variationsreicheren und ob der Strukturen flexibleren Neuen Rechten auf dem Meinungsmarkt, hängt insbesondere davon ab, wie sich das Gesamtklima der politischen Kultur in Deutschland entwickeln wird.[682] Darüber hinaus beweisen die Eifersüchteleien und Zerstrittenheit, wie sie im Rahmen der Trennung der Jungen Freiheit von Redakteuren und Leserkreisen, zu beobachten war und sich in Artikeln der Staatsbriefe, des temporären Entfernens des Links auf die Junge Freiheit auf der Seite des Thule-Netzes und den Veröffentlichungen von Sleipnir niederschlug,[683] daß die Neue Rechte zu zersplittert ist, um ihr Ziel zu erreichen. Trotz des einigenden Ziels der Erlangung der Meinungsführerschaft im vorpolitischen Raum, gibt es keine gemeinsame Front im Sinne von „getrennt marschieren, gemeinsam schlagen“ zur „Wortergreifung“. Trotz aktueller Erfolge altrechter Parteien wie der DVU, läßt sich bis auf Ausnahmen,[684] kein gemeinsamer Block für Bundestagswahlkampf erwarten. Wenngleich bei einer Podiumsdiskussion über Rechtsextremismus am 30. Juli 1998 in der Sächsischen Landeszentrale für Politische Bildung, zu der die Friedrich-Ebert-Stiftung, der DGB Sachsen und das Herbert-Wehner-Bildungswerk Sachsen aufgerufen hatten, Bernd Wagner[685] zu bedenken gab:

„Von Seiten der jungen Aktivisten sei die effektive Zellenstruktur wieder aktiviert und mit der Strategie der kulturellen Hegemonie versehen worden, die auf den italienischen Kommunisten Antonio Gramsci zurückginge. Als Vorbilder hätten dabei vor allem die ‘Nouvelle Droite’ in Frankreich mit deren Vordenker Alain de Benoist sowie das Thule-Seminar in Deutschland mit Pierre Krebs gedient. Gleichzeitig sei es zu einer Reorganisation der Reichsidee gekommen, verbunden mit einer neuen Religiösität, die sich in erster Linie als heidnische Identität äußere. Daneben sei es beispielsweise der NPD in Sachsen gelungen, mit einer neuen Taktik Themen zu besetzen, die vielen Leuten auf den Nägeln brennen und die man allgemein als ‘Globalisierungsthemen’ bezeichnen könne.“[686]

Im Kontext des Thule-Netz, mehr jedoch noch des Nordland-Netz, darf das vorhandende Gewaltpotential nicht unterschätzt werden. Man heftet sich - im Falle des Thule-Netzes - das Etikett Neue Rechte aufs Revers, jedoch besteht die Gefährlichkeit nicht in der Nutzung moderner Techniken, sondern in der Kommunikation zwischen Neurechten und der Neonazi-Szene, aus der sich das Gros der Teilnehmer und Betreiber rekrutiert. Dies birgt Gefahren, da die Radikalisierung von Einzelakteuren der Neuen Rechten durch militante Aktivisten und deren mögliche, terroristische Dimension nach wie vor unterschätzt wird.

Die Möglichkeiten, mit welchen Maßnahmen einer solchen Entwicklung begegnet werden kann, sind wie bereits in der juristischen Bewertung dargestellt, sehr eingeschränkt. Ein Kodex weltweit zulässiger Inhalte läßt sich nicht definieren und Verbote bestimmter Inhalte lassen sich zumeist sowieso nicht umsetzen. In den USA kann man z.B. - ob der anderen Rechtskultur - Inhalte jeglicher Art ins Netz stellen, die der aufgeklärte Bürger selbst bewerten kann und keine staatliche Vorzensur benötigt. Bei direkten persönlichen Angriffen wirkt ein sehr probates Mittel: Schmerzhafte zivilrechtliche Sanktionsmöglichkeiten. Dies ist so auf die Bundesrepublik sicher nicht anwendbar.

Man sieht: Globale Systeme sind nicht allein durch nationale Regelungen in den Griff zu bekommen. Internationale Absprachen sind notwendig.

Technische Maßnahmen, sei es durch Sperrung bestimmter Adressen bei den Providern oder durch Filterprogramme bei den Anwendern, scheinen bisher nicht wirksam zu sein, weil Adressen leicht zu ändern sind oder die gleichen Angebote unter verschiedenen Adressen verfügbar gemacht werden können.[687] Technische Sperren oder Strafverfolgung versprechen bei diesem neuen Medium keinen Schutz vor extremistischer Propaganda.

Das Recht der freien Meinungsäußerung nimmt in diesem Zusammenhang eine ganz neue Dimension an, nicht zuletzt ob der Möglichkeit, Bürger totalitärer Staaten mit ungefilterterten Nachrichten zu informieren. So kann man mit Schröder d’accord gehen, wenn er sagt:

„Das Internet ist für alle da. Aber wer die Nazi-Seiten nicht sucht, stößt kaum darauf. Niemand wird durch den bloßen Anblick eines digitalisierten Hakenkreuzes zum Neonazi. Und wer auf die plumpen Fälschungen diverser Holocaust-Leugner reinfällt, der ist nur zu dumm gewesen, per Suchmaschine sich die Gegenargumente anzeigen zu lassen. Deshalb sollte man auf das braunen Treiben im WWW gelassen reagieren“.[688]

Das ‘Thule-Netz’ in Deutschland mag der rechten Szene Vorteile bieten. Aber die Rechtsextremisten bleiben unter sich. Und wenn sie in anderen Netzen auftauchen, meistens anonym, dann reichen die Selbstreinigungskräfte meistens aus, um ihnen ihre intellektuellen Grenzen zu zeigen.

Die Online-Dienste in Deutschland haben im Juli 1997 ebenfalls eine freiwillige Selbstkontrolle vereinbart. Damit sollen jugendgefährdende, rassistische und andere problematische Inhalte in ihrer Verbreitung verhindert werden. Deshalb ist den Ausführungen zuzustimmen, in denen es heißt:

„Die verantwortliche Gestaltung gesellschaftlicher Bereiche durch die beteiligten Gruppen ist ein wesentliches Element der freiheitlich demokratischen Ordnung. Dies kommt auch im Bereich der Medien zum Ausdruck. Hier sind die bestehenden Formen der Selbstregulierung und Selbstkontrolle zu stärken und im Blick auf die Erfordernisse der neuen Medientechniken auszubauen. Die Abnahme ordnungspolitischer Steuerungsmöglichkeiten im nationalen Rahmen macht die Einrichtung und Verbesserung solcher Verfahren der Selbstregulierung umso dringlicher.”[689]

Die Tatsache, daß nationale Gesetze im Internet ins Leere laufen, zwingt zum Nachdenken: Wie kann man gegen neurechte und revisionistische Propaganda vorgehen, ohne gleich nach Zensur zu rufen? Eine Überlegung, die viele „antifaschistische“ Gruppen schon viel früher hätten anstellen sollen, denn das Internet zwingt dazu. Nur Aufklärung und Argumente zählen, größere Freiheit richtig verstanden bedeutet auch mehr Verantwortung. Diese muß allerdings gelernt werden. Auch der medienpolitische Sprecher der FDP, Max Stadler, sprach sich gegen eine Zensur im Netz aus. Seiner Meinung nach, sind der Staat und der Dienstanbieter (z.B. ein Internet-Service-Provider) frei von jeglicher Verantwortung, was die Inhalte von Websites betrifft. Vielmehr sollten die Eltern Verantwortung übernehmen und ihre Kinder und Jugendliche vor nicht geeigneten Inhalten auch durch verstärkte Beaufsichtigung schützen.[690]. Dies bedeutet eine enorme Herausforderung für alle Erziehungsinstitutionen wie Elternhaus und Schule, aber auch gerade für die politische Bildung. In den nächsten Jahren wird es, ob der Schaffung von nationalen Präzedenzfällen,[691] zu internationalen Abkommen über einen Kodex zu verfolgender Netzinhalte kommen. Wer glaubt, im Zeitalter des World Wide Web das „Böse“ von den Menschen fernhalten zu können, ist nicht nur technisch, sondern auch politisch auf dem Holzweg. Und wenn die chinesische Regierung ihren Bürgern die Web-Seiten des Dalai Lama und dessen Meinung zu Tibet vorenthalten will,[692]wird sie genauso scheitern wie die bayrische Staatsanwaltschaft, die Nazi-Propaganda von heimischen PC-Monitoren verbannen will“.[693] Oder wie es die exponierteste Vertreterin der cyberlibertarians, Esther Dyson, formulierte,

„daß die beste Antwort auf solches Zeug im Netz darin besteht, den individuellen Netzbenutzern die Instrumente zu geben, es selbst herauszufiltern. Rechtsradikale Propaganda kann man nur mit der Wahrheit beantworten und nicht, indem man sie zu unterdrücken versucht.(...) Laßt die Inhalte für sich selbst streiten, in einem offenen Markt. Ich habe genug Zutrauen in die Menschen(...)“[694]

Das Internet ist für alle da - aber natürlich auch ein Spiegel dessen, was real in einer Gesellschaft an politischen Ideen vorhanden ist. Hieran gemessen scheint das World Wide Web noch aufgeklärter zu sein, als die deutschen Bürger, von denen gut zehn Prozent - laut aktueller Umfragen - ein rechtsextremes Weltbild haben.[695] Dennoch: Die Möglichkeit der freien Meinungsäußerung ist mehr Wert, als diese durch Zensur selbst zu beschneiden. Sie ist ein Zeichen für eine offene Gesellschaft und angesichts der vorhandenen Extremisten und Grenzgänger im WWW wäre es m.E. verfehlt, direkt in political-correctness-Reflexe zu verfallen, sondern es muß durch aufklärerische Arbeit und politische Auseinandersetzung mit den Zirkeln und Parteien reagiert werden. Nicht jedoch durch Verbote, die sich technisch nur höchst schwierig - wenn überhaupt - umsetzen lassen.

Das WWW wird von der Neuen Rechten zunehmend zur Selbstdarstellung, zur Verbreitung von Schriften im Volltext oder in Auszügen und zur Propaganda aller Art genutzt werden. Per e-Mail wird offene und verschlüsselte Kommunikation weltweit leicht und schnell möglich. Und so können diese Gruppen schnell auf aktuelle Ereignisse reagieren. Darüber hinaus sollte ein demokratischer Staat den Datenaustausch zwischen den freien und mündigen Bürgern nicht behindern und nur dann kontrollieren, wenn ein konkreter Tatverdacht vorliegt. Es ist vergleichbar mit der Diskussion um den „großen Lauschangriff“, wobei die Kontrolle von e-mail-Kommunikation viel einfacher ist; an den großen Hauptübertragungswegen, den Backbones, werden Programme installiert, die den e-mail-Verkehr routinemäßig auf bestimmte Schlüsselwörter absuchen. Technische Maßnahmen (z.B. eine Sperrung von Websites) und Zensur sind m.E. kein wirksames und probates Mittel, da sie einfach zu umgehen sind (Einspeisung aus dem „freien“ Ausland). Sobald Gruppierungen Straftatbestände verletzen, versuchen sie, sich dem Strafverfolgungsdruck zu entziehen, indem sie ihre Angebote auf Internet-Servern in solchen Ländern plazieren, in denen vergleichbare Straftatbestände wie §§  86a, 130 StGB nicht existieren. Dies scheint der Grund zu sein, warum antisemitische und revisionistische Aufsätze in elektronischer Form vor allem aus Belgien (VHO) und den USA eingespielt werden. Sehr unglücklich ist m.E. die geplante Veröffentlichung der indizierten URLs im Amtsblatt, da Jugendliche - polemisch verkürzt wiedergegeben - mit regem Interesse die Veröffentlichungsorgane studieren und sich immer über die „heißesten“ Adressen auf dem laufenden halten können.

Andererseits bestätigt sich am Internet, was eigentlich schon zuvor feststand und nicht zuletzt vom Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil zur Volkszählung 1983 bestätigt wurde:[696]

„Eine Gesellschaft, die sich aus der Kommunikations- und Partizipationsfähigkeit ihrer Mitglieder legitimiert und sich gerade deshalb wieder und wieder mit den Kommunikationsbedingungen auseinandersetzen muß, kann auch nicht umhin, ihre Informationsansprüche einzuschränken (...) Kurzum, eine demokratische Gesellschaft zeichnet sich gerade durch die Bereitschaft aus, weniger wissen zu wollen, als sie wissen könnte. Die Kehrseite mag durchaus ein Verlust an Eingriffsmöglichkeiten sein. Genau dieser Verlust ist allerdings zugleich ein Gewinn an Selbstbestimmung für den einzelnen.(...)“.[697]

Verstärkt muß daher die politische Auseinandersetzung mit Bestrebungen gegen Freiheit und Demokratie geführt werden. Man kann sogar so weit gehen und behaupten, es ist wichtig, der Neuen Rechten die Möglichkeit zu gewähren, auch ihre Inhalte zu verbreiten. Wenn auch der Umstand zumeist erfolgreich verschleiert wird, daß man auf der Gegenseite nicht unbedingt die freie Meinungsäußerung als höchstes Gut erachtet, so beinhaltet die Möglichkeit der Artikulation der Neuen Rechten ja überhaupt erst eine politische Auseinandersetzung mit ihr. Etliche technisch Interessierte und Faszinierte haben sich in Newsgroups oder Foren auf Websites zum ersten Mal auf eine politische Diskussion einge­lassen: Unverbindlich zwar im Sinne des traditionellen Engagements, aber um so engagierter im Hinblick auf die politischen Inhalte der Debatte. Sicher ist richtig, daß die technischen Möglichkeiten an sich noch keine Garantie für mehr Demokratie sind. Internet und Online-Dienste bieten aber zumindest eine Chance auf mehr Beteiligung, Einmischung und direkte Mitwirkung an, auch wenn es hier eher um die lokale Ebene und den vorpolitischen Raum gehen dürfte. Gerade dort liegen auch die Möglichkeiten der Neuen Rechten, durch mehr Demokratisierung der Kommunikation ihre Ziele zu vermitteln und dort agierende Cybercitizens in ihrem Sinne zu aktivieren. Inwieweit dies mittelfristig gelingen wird, kann noch nicht abgeschätzt werden. Auch die Einschätzung des Polizei-Experten der CSU-Landtagsfraktion, Manfred Hölzl, dem zufolge die besondere Gefahr des Internets unter anderem darin liege, daß Nutzer beim Surfen im Netz zufällig auf extremistische Inhalte stoßen und so politisiert werden könnten, scheint übertrieben.[698]

Resümee

Deshalb geht m.E. keine akute Gefahr von der Neuen Rechten aus, so daß dramatisierende Darstellungen wie Wolfgang Gessenharters Kippt die Republik. Die Neue Rechte und ihre Unterstützung durch Politik und Medien. Über den Einfluß Neuer Rechter auf Medien und Politik fehl am Platze sind.[699] Es ist nicht der Fall, daß die politischen Redaktionen und das Feuilleton von Welt und FAZ „mit lauter jungkonservativen Epigonen des Sauerländers[700] bestückt [701] sind. Zweifelsohne ist es wichtig, daß der demokratische Konservativismus brüchig gewordene Abgrenzungen gegenüber rechtsextremistischen Intellektuellen und insbesondere der Neuen Rechten wieder schärfer vornimmt:

Beides - Aufklärung und Abgrenzung - ist nicht nur um der Sache, sondern auch um des demokratischen Selbstverständnisses willen notwendig“.[702] Der Versuch der Erlangung kultureller Hegemonie muß jedoch als gescheitert angesehen werden, die Präsenz und Einflußmöglichkeiten Neuer Rechter in öffentlichen und privaten Medien tendieren gen Null. Rechtsextremistische Intellektuelle haben keinen prägenden Einfluß auf den politischen Diskurs des Konservativismus.[703] Gleichwohl gilt für Publikationen und Zusammenschlüsse des Brückenspektrums wie Junge Freiheit und Bund Freier Bürger, daß es dort Berührungspunkte gibt und auch Einflüsse auf die politische Auseinandersetzung. Diese wirken jedoch nicht auf den ganzen demokratischen Konservativismus, sondern nur auf einen Teilbereich.[704]. Auch durch die Nutzung der Neuen Medien läßt sich die fehlende kulturelle Hoheit und mangelnder Einfluß der Neuen Rechten auf die Meinungsbildung nicht kompensieren.

Anders sieht es bei den (gewaltbereiten) Rechtsextremisten aus:

Und das haben die Rechtsextremisten rund um den Globus erkannt. Stellvertretend dafür steht die folgende Aussage:

 

"Auch die neuen Kommunikationsmittel arbeiten für uns. Das Internet hat mehr zu unserer Vereinigung beigetragen als irgendein Pamphlet, das jemals gedruckt worden ist. Deine Waffenbrüder sind lediglich einen Klick entfernt ... Obwohl die ZOG verzweifelt versucht, des unsichtbaren Imperiums des Nazi - Netzwerkes Herr zu werden, gibt es nur wenig, was sie tun können, um es zu stoppen..."[705] [Hervorhebung HS]

 

Allerdings ist eine organisatorische und ideologische Vernetzung der Rechtsextremisten bisher nur im bescheidenen Umfang gelungen.

Eine konkrete physische Bedrohung geht - man blicke nach Schweden - von den militanten Anti-Antifa-Aktivisten aus. Siehe:

 

Dabei haben die Gewerkschaften weniger davor Angst, dass militante Neonazis in Begleitung ihrer Anführer Gewaltakte ausüben könnten. Sie befürchten eher, dass selbst ernannte Rächer zuschlagen könnten - wie der Neonazi Diesner, der in Brandenburg einen Polizisten erschoss. So haben sich die militanten Rechten um das "Aktionsbüro Norddeutschland" - es wird von den Hamburger Neonaziführern und Ex-Cefs der verbotenen Nationalen Liste, Christian Worch und Thomas Wulff, geführt - zwar offiziell von dem Kopfgeld gegen Zabel distanziert. Aber auch sie räumen ein, dass die Morddrohungen aus ihrer "Szene stammen könnten". Deshalb geht auch Hamburgs Verfassungsschutzchef Reinhard Wagner davon aus, dass Worch und Wulff zwar immer noch "Kristallisationsfiguren" seien, es aber mittlerweile "anpolitisierte Skin-Gruppen" gebe, die "unkontrolliert, aber koordiniert mit dem Aktionsbüro agieren".

 

 

 

 

Anhang 1) [top]
Onlineliteratur

 

O

Autor und Titel

       zitiert als

 

 

 

 

 

 

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            Chatwin (2000)

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            Rosenthal             (2000b)

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            Rosenthal             (2000a)

ZDF-Dokumentation, Hass und Propaganda. Rechtsextreme im Internet, Ausstrahlung am Mittwoch, 02. August 2000, 22.15 - 23.00 Uhr, Inhalte auch abgelegt unter http://www.zdf.de/wissen/propaganda/index.html, Abruf vom 03. August 2000

            ZDF (2000)

 

 

 

 

Anhang 2) [top]
Zeitschriften und Printliteratur

 

 

Autor und Titel

       zitiert als

 

 

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            Backes (1998)

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Klönne, Arno, Kein Spuk von gestern, oder: Rechtsextremismus und "Konservative Revolution". Lit Verlag, Münster, 1996, ISBN 3-8258-2316-4

 

 

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            Kowalsky (1991)

Kräh, Gerd: Die Freiheitlichen unter Jörg Haider: rechtsextreme Gefahr oder Hoffnungsträger für Österreich? Frankfurt 1996.

 

 

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Fußnoten [top]

[1]     Zit. n. Brigitte Bailer, " Internet und Rechtsextremismus", http://gfpa.uibk.ac.at/akt/inf/art/5502.htm, Recherche vom 11. Oktober 1999.

[2]     Vgl. ebd..

[3]    Zitiert nach DIE WELT online, URL http://www.welt.de/daten/2000/01/11/0111un146515.htx, Abruf vom 11. Januar 2000.

[4]     Zitiert nach ebd..

[5]     Zit. n. Schwickert, Axel C., Informationelle Unhygiene im Internet, Vortrag bei der Ferienakademie der Wirtschaftswissenschaftlichen Universität Leipzig, Handout zum Referat am 23. September 1997, Eingespeist unter http://service.wiwi.uni-mainz.de/dl/down.phtml?dl_nr=59, Recherche vom 30. März 2000.

 

 

[6]     Vgl. dazu den Verfassungsschutzbericht des Bundes 1999, S. 87 - 89, eingestellt als PDF-Datei und abrufbar unter http://www.bmi.bund.de/publikationen/vsb1999/vsb1999_d.pdf, Recherche vom 07. April 2000 sowie "Zahl rechtsextremer Sites um 65 Prozent gestiegen. Verfassungsschutzbericht 1999 weist auf zunehmende Bedeutung des Webs hin", http://www.zdnet.de/news/artikel/2000/04/05014-ac.html, Recherche vom 07. April 2000

[7]     Das Internet wird nach einem Bericht des ZDF-Magazins "Kennzeichen D" verstärkt zum zentralen Propagandaforum für Neonazis. "Der Grad der Jugendgefährdung habe sich erheblich erhöht", sagte der Vizepräsident des baden-württembergischen Landesamtes für Verfassungsschutz, Hans-Jürgen Doll, dem TV-Magazin (Sendetermin: heute, Mittwoch, 22.15 Uhr). Rechtsextremisten seien online in Bereiche vorgedrungen, die bislang nicht politisch beeinflusst gewesen seien. XXXXXXXXXXXXXXUnd ein paar wilde Belegstellen....XXXXXXXXXXXXXXXXXXXx

[8]     Dazu ist eine bemerkenswerte Untersuchung der sogenannten "Gothic-Szene" erschienen: Tandecki, Daniela, "NACHTSAITEN DER MUSIK. Grauzonen und Braunzonen in der schwarzen Musikszene", Berlin 2000, Eingespeist unter http://www.kas.de/dokumente/pdf/blackkas.pdf, Download vom 31. März 2000

[9]     Schomberg, Heiko, Die Neue Rechte und die Neuen Medien. Neurechte Präsenz im World Wide Web, Magisterarbeit, Marburg 1998, Im WWW abrufbar unter http://www.heiko-schomberg.de/magisterarbeit/Magisterarbeit-DIE-NEUE-RECHTE-UND-DIE-NEUEN-MEDIEN.pdf

[10]    So widmet der STAATS-SCHUTZ-BERICHT 1998 unter Punkt 5.2 ganze 16 Zeilen dem Bereich der "Elektronische[n] Informations- und Kommunikationssysteme" und ihrer Nutzung durch österreichische Rechtsextremisten. Siehe Republik Österreich Bundesministerium für Inneres (Hg.), Staatsschutzbericht 1998, Wien 1999, S. 56f

[11]    Dieser Begriff wird im weiteren Verlauf der Untersuchung als Synonym für die o.g. unterschiedlichen rechtsextremen Gruppen gebraucht.

[12]    Wobei dies nur kurz angerissen werden soll und für die geplante Promotion ein Verweis auf die zur Verfügung stehende Literatur m. E. ausreichend ist. Zu diesem Themenkoplex ist vor kurzem eine bemerkenswerte Arbeit mit dem Titel XXX erschienen.

[13]    Siehe Merey, Can, " Der Rechtsextremismus im Internet ist im Aufwind: Mit multimedial aufbereiteten Hassparolen und verbotenen Nazi-Schriften wirbt die Szene im Netz neue Mitglieder an.", http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,44788,00.html, Recherche vom 01. Oktober 1999

[14]    Jedoch gehören inzwischen auch inkriminierte Inhalte zum festen Bestandteil des neuen freiheitlichen Mediums. Dem Stellenwert der "Schattenseiten" wird sich der erste Teil der Arbeit widmen. Im zweiten Teil werden die Reaktionen, resp. Zensurbemühungen und Maßnahmen, heterogener, aus verschiedenen Kulturräumen stammender Länder, untersucht: Die USA bieten interessante und bis dato für sie untypische Eingriffe in die Meinungsfreiheit. Der Exkurs nach Frankreich ermöglicht einen Einblick in ein den Deutschen kulturell nahestehendes Land, und soll zeigen, daß auch die Franzosen sich noch handlungsbedürftig bezüglich der Internet-Problematik zeigen. China, als prosperierendes und kommunistisches Großreich bleibt seiner Tradition treu, elementare Informationsmedien zu zensieren, dennoch aber dem technologischen Nutzen des neuen Mediums grundsätzlich aufgeschlossen zu sein. Ähnliches gilt für Singapur, den asiatischen High-Tech-Tiger-Staat, dessen energische Zensurbemühungen für politische Agitation und "unsittliche" Inhalte bisher beispiellos blieben.

Das Grundproblem aller Zensurmaßnahmen aber stellt die simple Veröffentlichungsmöglichkeit fremder Inhalte im Internet dar. Wirksame Kontrollmechanismen sind aufgrund der anarchischen Struktur und der Ubiquität des neuen Mediums kaum möglich. Das Internet wurde konstruiert, um selbst nach einem Atomschlag noch weiterarbeiten zu können. Das Netz interpretiert daher eine Zensur auf einem bestimmten Rechner lediglich als einen gerade durch Kriegseinwirkung ausgefallen Rechner und bahnt den Daten über andere Rechner des Netzes einen Umweg. Daher kann Zensur im Internet nie funktionieren - und verdienen entsprechende Versuche den Namen "Zensur" eigentlich nicht. Distribuenten können dadurch gesetzwidrige Angebote anonym und ohne großen technischen Aufwand problemlos einspeisen und diversifizieren.

Dabei befinden sich die Service-Provider in einer unkomfortablen Position: Viele Protagonisten eines ethisch sauberen Internet fordern die Verantwortung der Provider für gesetzwidrige Inhalte ein. Jedoch sind die Mittel (technische wie humane) der Anbieter begrenzt. Die Datenkonvolute können nicht durchforstet und kontrolliert werden, auch wenn dies manche politischen Gruppen fordern oder sogar per Richtlinie verordnet wird (s.Singapur). Das Ende der "totalen" Freiheit im Internet? Die Auswirkungen inkriminierter Inhalte auf die Informationsgesellschaften. Referat zum Hauptseminar Aktuelle Probleme der Medienpolitik, vorgelegt von Alexander Gruhler.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwieweit die Einschränkung der "free speech" im Internet Zukunft hat, vor allem aber: welche Staaten sich einer Zensur bedienen werden, alleine um (ethische) Integrität zu symbolisieren.

[15]    Vgl. Vec, Miloš, „Weg war er. Warum der Täter im Internet durch die Maschen geht“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 168, vom Donnerstag, 23. Juli 1998, S. 33.

[16]    Erläuterungen und weiterführende Erklärungen zu speziellen EDV- und Internetbegriffen finden sich im Glossar.

[17]    Zit. n. Schölgens, Barthel, Deutschlands Weg in der Informationsgesellschaft. Kritische Anmerkungen zur aktuellen Diskussion in: Zeitschrift zur politischen Bildung - Eichholz Brief 34 (1997), H. 3, S. 33.

[18]    Zit. n. Gessenharter, Wolfgang, Die intellektuelle Neue Rechte und die neue radikale Rechte in Deutschland in: Aus Politik und Zeitgeschichte B 9-10, 1998, S. 20 - 26, hier: S. 20.

[19]    Ebd.

[20]    Burkhard Schröder, Neonazis und Computernetze. Wie Rechtsradikale neue Kommunikationsformen nutzen, Reinbek 1995, S. 16. Oder wie es Gessenharter noch schärfer formuliert: „Festzuhalten bleibt jedoch, daß die neue radikale Rechte (...) nicht durch unpolitische Desperados und ‘Dumpfbacken’ charakterisiert ist (...)“. Zit. n. Gessenharter (1998a), S. 25.

[21]    Ebd.

[22]    Rogler, Christian, Re: Ihre eMail vom Montag / Linklisten und mehr..., Datum: 16. Februar 2000, e-mail von Christian Rogler (chrirog@netway.at) an Heiko Schomberg (heiko@heiko-schomberg.de)

[23]    Zit. n. Dietzsch, Martin und Maegerle, Anton, Rechtsextreme deutsche Homepages, abgelegt unter URL: http://iguwnext.tuwien.ac.at/~doew/deutschp, Abruf vom 03. Juli 1998.

[24]    Pfahl-Traughber, Armin, Brücken zwischen Rechtsextremismus und Konservatismus, in: Kowalsky, Wolfgang / Schroeder, Wolfgang (Hg.), Rechtsextremismus. Einführung und Forschungsbilanz, Opladen 1994, S. 160 - 182. Unter Konservativ werden in dieser Untersuchung, Iring Fetscher folgend, diejenigen Strömungen, Haltungen und Parteien subsumiert, „(...) die auf die Aufrechterhaltung eines in der Gegenwart noch existierenden politischen und sozialen Zustandes gerichtet sind und zu diesem Zweck Parteien und Personen kritisieren, die auf eine mehr oder minder radikale Revision dieses status quo in Richtung auf eine weitergehende Demokratisierung von Staat und Gesellschaft hinzielen. [Rechtsextremisten würden dagegen, HS] auf das Rückgängigmachen eines in dieser Gesellschaft bereits erreichten Zustandes der politischen und sozialen Demokratisierung abzielen, wobei sie sich im allgemeinen auch außerlegaler Mittel zu bedienen entschlossen sind.“ Zit. n. Worm, Uwe, Das Ideologieangebot der „Neuen Rechten“ in der Bundesrepublik, Diplomarbeit, Marburg 1993, Seite 23.

[25]    Pfahl-Traughber (1994), S. 168. Vgl. auch Benthin, Rainer, Die Neue Rechte in Deutschland und ihr Einfluß auf den politischen Diskurs der Gegenwart, Frankfurt am Main 1996, S. 51.

[26]    Pfahl-Traughber, Armin, „Konservative Revolution“ und „Neue Rechte“. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokra­tischen Verfassungsstaat, Leverkusen 1998, S. 234. Siehe auch Bundesamt für Verfassungsschutz (Hg.), Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Lagebild, Köln 1997, S. 27.

[27]    Zit. n. URL: http://www.nordland.com, Abruf vom 10. März 1998. Frank Rennicke schreibt über die Demonstration auf seiner „HeimatSeite“: „Deswegen war ich auch am 1. März zusammen mit weit mehr als 5000 meist jungen Deutschen in München, wo die umstrittene Anti-Wehrmachtsausstellung ‘Verbrechen der Wehrmacht’ unsere Soldaten verunglimpft. (...) Im Zuge der Um- und  Falscherziehung des deutschen Volkes hat man bereits Generationen die „Deutsche Schuld" eingetrichtert und dabei bewußt die geschichtliche Wahrheit verfälscht. Den Herrschenden, die immer wieder Lügen verbreiten, glaube ich daher nichts mehr. (...) Ich habe daher auch gehofft, daß viele Zeitgenossen dieses ähnlich sehen und der Nationale Widerstand in München durch eine Großveranstaltung ein Zeichen setzt. Kühnste Erwartungen wurden jedoch mehr als übertroffen.(...) Es war ein Sieg. Die größte öffentliche nationale Veranstaltung seit etwa 20 Jahren in der BRD.“ Zit. n. Frank Rennicke, abgelegt unter URL: http://www.1488.com/frankrennicke/muench.htm, Abruf vom 28. Juli 1998.

[28]    Vgl. Innenministerium Nordrhein-Westfalen (Hg.), Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1996, S. 155.

[29]    SPIEGEL ONLINE - 01. Oktober 1999, 13:31
URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,44788,00.html

[30]    Zum Konzept der „befreiten Zonen“ siehe URL: http://www.stormfront.org/german/zonen.htm, Abruf vom 04. Juli 1998. Das komplette Dokument ist im Anhang unter 10.3. abgedruckt. Siehe auch D.I.R. Marburg, „Rechtsextreme nutzen verstaerkt das Internet (taz)“, Datum: Dienstag, 21. Juli 1998, e-mail von D.I.R. Marburg (dir@Mailer.Uni-Marburg.DE an die Mailingliste DIR-Mailing-Liste@Mailer.Uni-Marburg.DE, weitergeleitet an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de): „Rechtsextreme nutzen verstärkt das Internet (...) Die Rechtsextremisten in Deutschland nutzen für ihre Aktivitäten zunehmend das Internet. Inzwischen seien 90 Homepages deutscher Rechtsextremisten bekannt, dreimal so viele wie noch vor zwei Jahren, heißt es nach Angaben der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in einem Bericht des Bundesamts für Verfassungsschutz. Hinzu kämen etwa 90 bekannte Homepages europäischer und rund 150 Homepages amerikanischer Rechtsextremisten. Neben verfassungsfeindlicher Propaganda seien auf den Internetseiten Anleitungen zum Bau von Spreng- und Brandsätzen zu finden.“ Siehe auch Schröder (1995), S. 76 - 90.

[31]    Vgl. dazu Mecklenburg, Jens (Hg.), Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S.311 - 313.

[32]    Mecklenburg (1996), 252f.

[33]    URL: http://www.thulenet.com/thsem/haupt.htm, Abruf vom 20. Januar 1998.

[34]    Trotz der Intention, vor allem Multiplikatoren anzusprechen, ist es bei allen Querverbindungen zu oberflächlich, zu behaupten, die Neue Rechte sei vor allem ein „Organisationsgeflecht zwischen Intellektuellen, Publizisten, Wissenschaftlern, Verlegern und politischen Akteuren“, wie Gessenharter und Fröchling es tun, da sie m.E. die Einflußmöglichkeiten der Neuen Rechten überschätzen. Vgl. Gessenharter, Wolfgang und Fröchling, Helmut, Neue Rechte und Rechtsextremismus in Deutschland in: Mecklenburg, Jens (Hg.), Handbuch Deutscher Rechts­extremismus, Berlin.1996, S. 560f. So hat Gessenharter selbst dies in einem aktuellen Aufsatz wieder relativiert. Siehe Gessenharter (1998a), S. 22f.

[35]    Siehe URL: http://www.ponton.uni‑hannover.de/archive/archive_piazza.html, Abruf vom 29. Juni 1998. Aufschlußreich dazu auch  Wetzstein, Thomas A. et al, Datenreisende, Die Kultur der Computernetze, Opladen 1995.

[36]    Neben der juristischen Problematik die sich bei der Bewertung von Links auf volksverhetzende oder Inhalte mit pornographischen Material ergibt (siehe hierzu Kapitel 6), gibt es noch die Aspekte der Schwierigkeit bei der Strafverfolgung deutscher Inhalte, ob der vielzitierten und beschworenen Freiheit im Netz, jenseits der Ländergrenzen. Siehe dazu auch Gruhler, Alexander K.A., Das Ende der „totalen“ Freiheit im Internet. Die Auswirkungen inkriminierter Inhalte auf die Informationsgesellschaften, Marburg 1998.

[37]    Lenk, Kurt, Ideengeschichtliche Dispositionen rechtsextremen Denkens, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 9 - 10 vom 20. Februar 1998, S. 13 - 19, hier: S. 13f.

[38]    Siehe hierzu auch Schomberg (1998), S. 37 - 40 und 43f, sowie Anhang, S. XVI - XXIV.

[39]    Die Zahlen beziehen sich auf Personen über 14 Jahre.

[40]    Vgl. http://www.orf.at/facts/inter_04.htm vom 18.06.1999 bezogen auf das 1. Quartal 1999.

[41]    Hagen, Lutz M., (Hg.), Online-Medien als Quellen politischer Information. Empirische Untersuchungen zur Nutzung von Internet und Online-Diensten, Opladen 1998.

[42]    Die selbsternannten und tatsächlichen Internetexperten gehen d' accord in der Einschätzung, daß drei Zeitmonate, einem "Internetjahr" entsprechen.

[43]    Schröder, Burckhard, Re: ALLESLESER...., Datum: 26. Mai 1998, e-mail von Burckhard Schröder (B.SCHROEDER@IPN-B.comlink.apc.org) an Heiko Schomberg (schomber@Stud-Mailer.Uni-Marburg.DE) und Pfeiffer, Thomas, „Diss“, Datum: Donnerstag, 09. Juli 1998, e-mail von Thomas Pfeiffer (pfeiftcj@mailhost.ruhr-uni-bochum.de) an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de)

[44]    Siehe http://www.hooffacker.de/mm82.htm, Abruf vom 28. Juli 1998.

[45]    In dieser Diplomarbeit wurden Forschungsergebnisse und Publikationen bis zum Februar 1999 leider schlichtweg ignoriert. Lediglich die Analyse der Newsgroup alt.revisionism stellt eine dankbar angenommene Fleißarbeit dar.

[46]    Siehe http://www.hooffacker.de/mm82.htm, Abruf vom 28. Juli 1998.

[47]    Zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/index.htm, Abruf vom 16. Juni 1998.

[48]    Vgl. Fußnote 20.

[49]    Zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/index.htm, Abruf vom 16. Juni 1998.

[50]    Ausführlicher siehe hierzu Schomberg (1998), S. 14 - 18.

[51]    Bleuel, Jens, Online Publizieren im Internet. Pfungstadt / Bensheim 1995 und Bleuel, Jens: Zitieren von Quellen im Internet. 21.12.1996. Online in Internet: URL: http://ourworld.compuserve.com/homepages/jbleuel/ip- zitl.htm, Abruf vom 11. Oktober 1999

[52]    URL: http://www.uvm.edu/~xli/reference/apa.html (Stand 02.01.1996), Abruf vom 25. Mai 1998 und URL: http://www.uvm.edu/~xli/reference/mla.html (Stand 02.01.1996), Abruf vom 25. Mai 1998.

[53]    Siehe auch Stolpmann, Markus, Internet & WWW für Studenten. WWW, FTP, E-Mail und andere Dienste, Bonn 1997.

[54]    Dies beinhaltet bei strenger Quellenkritik, daß auch Graphiken und ähnliches mitarchiviert werden, um die Aussagefähigkeit der Quelle nicht zu schmälern.

[55]    Zit. n. Rennicke, Frank, abgelegt unter URL: http://www.1488.com/frankrennicke/index.html, Abruf vom 20. Februar 1998.

[56]    „Ausgerechnet linke US-Studenten überspielten Zündels Thesen auf Universitätsrechner und machten sie (...) zugänglich. Stets mit dem Hinweis, daß man die Zündel-Seiten zwar ‘ekelhaft’ finde, aber gegen eine Zensur sei.“ Zit. n Gruhler (1998), S. 73.

[57]    „(...) Zitiert jemand einen in Printform veröffentlichten Text, so kann er ebenfalls nicht sicher sein, ob das Buch oder die Zeitschrift in Zukunft kurzfristig verfügbar sein wird. Einstellung der Druckproduktion, Diebstähle in Bibliotheken oder lange Wartezeiten bei Fernausleihen stellen einige der Gründe dar. Die beiden Faktoren Auflage und Zahl der Archivierungsstandorte senken jedoch das grundsätzliche Risiko des Verschwindens von Informationsquellen. Manche Dokumente im Internet sind dagegen bereits von ihrer Anlage her auf eine temporäre Verfügbarkeit ausgerichtet. Als Beispiel können Artikel vieler Newsgroups genannt werden. Dokumente im World Wide Web werden dagegen zum Teil regelmäßig verändert und weiterentwickelt. Es ist daher notwendig, neben Art und Weg auch den Zeitpunkt der Beschaffung der Dokumente aus dem Internet zu belegen.“ Zit. n. Taprogge, Ralf (Stand: 31.12.1996), abgelegt unter URL: http://www.uni-muenster.de/Publizistik/MAG3/ifp/taprogg/, Abruf vom 25. Mai 1998.

[58]    Für die vorliegende Arbeit kann aus juristischen Gründen teilweise nur eine eingeschränkte öffentliche Archivierung erfolgen. Vgl. dazu Punkt xyz, Exkurs jugendschutz.net.

[59]    Siehe dazu auch URL: http://z151-1.raab-heim.uni-linz.ac.at/ftp/Text/Internet/Internet-Drafts/draft-ietf-uri-urn-madsen-critique-00.txt (Stand 05.01.1996), Abruf vom 25. Mai 1998.

[60] Ausgehend von den bisherigen Überlegungen werden die in dieser Arbeit verwendeten Online-Quellen aus dem Internet in der folgenden Weise belegt:

World Wide Web (WWW):

Eine Uniform Resource Locator (URL) Angabe, z.B. URL: http://www.uni‑marburg.de, stellt für einige Dienste im Internet einen mittlerweile standardisierten Weg dar, die Art und den Weg zu beschreiben, wie man eine Information aus dem Internet erhalten hat. Da Bindestriche, Tiden und andere Sonderzeichen Teil der URL sein können, werden sie in der vorliegenden Arbeit nicht getrennt wiedergegeben, damit die Aufindbarkeit der entsprechenden Seite gewährleistet ist. Dem Problem der inhaltlichen Modifizierbarkeit kann durch persönliche Archivierung des verwendeten Online-Dokumentes begegnet werden. Inhaltlich zusammenhängende Texte werden im World Wide Web häufig in viele Einzeldokumente zerteilt. Deshalb muß auch das „Unterdokument“ mit angegeben werden, da sonst die Titelangabe in dem jeweiligen Online-Einzeldokument an Aussagekraft verliert.

Beispiel

Roeder, Manfred, Roeder oder Kohl. Soll Deutschland leben oder untergehen?, URL: http://www.thulenet.com/texte/gesdisk/text0016.html, Recherche vom 15. April 1998.

[Autor - falls bekannt], [Titel, bei HTML Dokumenten: <TITLE> oder erster <H1> Tag der Datei], URL: [http-Adresse, über die man das Dokument erhalten hat], Recherche vom [Datum, an dem man das Dokument eingesehen, ausgedruckt oder heruntergeladen hat]).

electronic mail (e-mail):

Bei electronic mail muß zwischen persönlicher e-mail und sogenannten Mailing-Listen unterschieden werden. Eine persönliche e-mail ist nicht öffentlich, die Mailinglisten sind teilöffentlich. Die Diskussionen um die Möglichkeiten der Verschlüsselung privater e‑mails verdeutlichen den Wunsch nach dem Schutz der Privatsphäre. Bei Verwendung einer persönlichen e-mail sollte aus Gründen des  Datenschutzes auch bei der wissenschaftlichen Verwendung eine entsprechende Erlaubnis des Absenders für eine Print-Veröffentlichung oder öffentliche  Archivierung per WWW vorliegen.

Beispiele:

Schröder, Burckhard, Re: ALLESLESER...., Datum: 26. Mai 1998, e-mail von Burckhard Schröder (B.SCHROEDER@IPN-B.comlink.apc.org[60]) an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de)

oder

Horst Schilling, „Deutschland-Bewegung“, Datum: Samstag, 11. Juli 1998, e-mail von pc-ag@konservativ.de (Horst Schilling Konservativer Gesprächskreis Hannover e.V.) an die Mailingliste diskussion@konservativ.de, weitergeleitet an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de), ferner an folgende Newsgroups: de.soc.politik.deutschland, de.soc.politik.international, de.soc.politik.europa, de.soc.umwelt, maus.politik, z-netz.forum.diskussion.politik, de.org.politik.spd

[Autor], [Subject/Titel der e-mail], [Datum nach „Date:“ Angabe im Header  der e-mail], [optional: bei weitergeleiteten e-mails in kursiver Schrift Autor,  Subject und Datum der Original-e-mail], e-mail von [Name des Originalabsenders] [(e-mail-Adresse des Originalabsenders)] an [Name des Empfängers der Original-e-mail] [(e-mail-Adresse des Empfängers der Original-e-mail)]. [nur bei weitergeleiteten e-mails für FORWARD:] FWD an  [Name des Empfängers der weitergeleiteten Original-e-mail] [e-mail-Adresse  des Empfängers der weitergeleiteten Original-e-mail]. Bei Beiträgen an Mailinglisten ist analog vorzugehen.

[61] Mägerle, Anton und Wieszt, József,

[62]    Rogler, Christian, Re: Ihre eMail vom Montag / Linklisten und mehr..., Datum: 16. Februar 2000, e-mail von Christian Rogler (chrirog@netway.at) an Heiko Schomberg (heiko@heiko-schomberg.de)

[63]    Bubik, Roland (Hg.), Wir 89er. Wer wir sind und was wir wollen, Ullstein Report, Frankfurt am Main / Berlin 1995, S. 49.

[64]    zit. n. junge Welt Inland 02.02.1998, zit. n. D.I.R. Marburg, „Strategien gegen Rechts an Hochschulen“, Datum: Montag, 02. Februar 1998, e-mail von D.I.R. Marburg an die Mailingliste dir@mailer.uni-marburg.de, weitergeleitet an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de), ferner an folgende Newsgroups: cl.antifa.allgemein und fido.ger.antifa. Dies führte der Marburger Politologe Reinhard Kühnl bereits in der Eröffnung der Veranstaltung „Alte und Neue Rechte an den Hochschulen“ im Januar 1998 an. „Neu“ sei an dieser Rechten nur, daß sie bereit sei, „ihre Interessen auf dem Campus zu verteidigen“, pflichtete ihm BdWi-Geschäftsführer Bultmann bei. Zit. n. ebd.

[65]    Neue Rechte - mit oder ohne Anführungsstriche - ist ähnlich wie der Begriff „Rechtsextremismus“ umstritten und durch den Versuch der Begriffsklärung noch unübersichtlicher geworden. Ob es sinnvoll ist, der Selbstetekettierung wegen Neue Rechte in Anführungszeichen zu schreiben, ist im Kontext dieser Untersuchung nicht von entscheidender Bedeutung, dieser Streit kann an anderer Stelle geführt werden. Siehe dazu auch Stöss, Richard, Forschungs- und Erklärungsansätze - ein Überblick, in: Kowalsky, Wolfgang und Schroeder, Wolfgang (Hg.), Rechtsextremismus - Einführung und Forschungsbilanz, Opladen 1994. Siehe auch Backes, Uwe, Rechtsextremismus in Deutschland. Ideologien, Organisationen und Strategien, in: aus Politik und Zeitgeschichte, B 9-10/98 vom 20. Februar 1998, S. 27 - 35. Siehe auch die Diplomarbeit von Schwarzmeier, Antje, Europakonzeptionen im Spannungsfeld zwischen Neofaschismus und Konservatismus im Deutschland (Zeitschriftenanalyse 1989‑1996), Marburg 1997, S. 9 und S. 14 - 17.

[66]    Eine hervorragende, aktuelle Untersuchung dieser Wechselwirkung und Bezüge findet sich in der Veröffentlichung von Armin Pfahl-Traughber, „Konservative Revolution“ und „Neue Rechte“. Rechtsextremistische Intellektuelle gegen den demokra­tischen Verfassungsstaat, Leverkusen 1998.

[67]    Carl Schmitt und Arthur Moeller van den Bruck wurden in der am 14. Februar 1997 vom Verwaltungsgericht Düsseldorf abgewiesenen Klage der Jungen Freiheit, ausdrücklich als Personen genannt, auf die die JF sich beziehe und die auch „antidemokratische Positionen“ verteten haben. Diesbezügliche JF-Artikel vermittelten „den Eindruck der Identifikation mit dieser Denkschule“. Zit. n. IM-NRW (1996), S. 112. Die Positionen von Schmitt und van den Bruck dürfen allerdings nicht nur von der heutigen Warte aus betrachtet, sondern müssen gerade in ihrer Zeitbezogenheit gesehen werden, in der das illiberale Denken einen anderen Stellenwert hatte. Dies auf die JF zu projezieren ist sicherlich indiskutabel.

[68]    Vgl. Kühnl, Reinhard, Die Weimarer Republik. Errichtung, Machtstruktur und Zerstörung einer Demokratie; ein Lehrstück, überarb. Neuaufl., Heilbronn 1993.

[69]    Vgl. Sontheimer, Kurt, Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik. Die politischen Ideen des deutschen Nationalismus zwischen 1918 und 1933, München 1962.

[70]    Vgl. „Ich bin ein Faschist“, Interview mit Armin Mohler in: "Leipziger Volkszeitung" vom 25./26. November 1995.

[71]    Kühnl (1993), S. 113 - 117. Weiterführend: Hoegner, Wilhelm, Die verratene Republik. Deutsche Geschichte 1919 - 1933, Frankfurt am Main / Berlin 1989.

[72]    Vgl. hierzu Kühnl (1993), S. 114f.

[73]    Siehe Mecklenburg (1996), S. 99.

[74]    Ebd..

[75]    Schönekäs, Klaus: Bundesrepublik Deutschland. In: Greß, Franz/Jaschke, Hans-Gerd u.a. (Hg.). 1990, S. 240.

[76]    Ebd., S. 236.

[77]    Hierzu zählte vor allem die Zeitschrift „Nation Europa“, welche 1951 von Arthur Erhard gegründet wurde. Die Neue Rechte entnahm von ihr die Perspektive des „Europäischen Nationalismus“, bzw. des „Europäischen Sozialismus“. Mitglieder des 1960/61 verbotenen „Bund Nationaler Studenten“ (BNS) waren beteiligt beim Aufbau von Zirkeln der Neuen Rechten. Schließlich wirkten sich auch die Ideen der 1954 gegründeten Deutschen Sozialen Union (DSU) und der Unabhängigen Arbeiter Partei (UAP), die beide an den Ansätzen Otto Strassers orientiert waren. Siehe auch Worm, Uwe, Die Neue Rechte in der Bundesrepublik: Programme, Ideologie und Presse, Köln 1995, S.25

[78]    Schönekäs (1990), S. 291.

[79]    Ebd, S. 246f.

[80]    Worm (1995), S. 30. Parallel entstanden verschiedene Zeitschriften neurechter Provenienz. Sie dienten nicht nur der Darstellung der theoretischen Grundlagen des „Neuen Nationalismus“, sondern hatten die Aufgabe, gezielt rechtes Gedankengut in unterschiedliche Lager des politischen Spektrums zu transportieren.

[81]    Vgl. Artikel zu dem Grünen-Mitbegründer Herbert Gruhl in Mecklenburg (1996), S. 465f. und den Werdegang eines Alfred Mechtersheimer in: Ebd., S. 491 und Abschnitt 4.8. „Deutschland-Bewegung“

[82]    Thuleseminar: „Für eine heterogene Welt homogener Völker“, zit. n. URL: http://www.thulenet.com/thsem/haupt/einleitung.html, Abruf vom 10. März 1998. Vgl. auch Kühnl (1991), S. 17 - 19.

[83]    Ebd., S. 117.

[84]    Siehe dazu Kühnl, Reinhard, Faschismus - Antifaschismus. Theorien über den Faschismus in: Mecklenburg, Jens (Hg.), Handbuch Deutscher Rechtsextremismus, Berlin 1996, S. 31 - 54, hier S. 33.

[85]    „Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder den Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu  halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk.“ (Aus: Carl Schmitt - Der Begriff des Politischen), zit. n. Arbeitsgemeinschaft Internet (PC-AG) Referat für Öffentlichkeitsarbeit, „Re: Nur von Freunden umgeben ...“, Datum: Mittwoch, 24. Juni 1998, e-mail von Arbeitsgemeinschaft Internet (PC-AG) Referat für Öffentlichkeitsarbeit (konservativ@t-online.de) an Heiko Schomberg (schomber@Stud-Mailer.Uni-Marburg.DE).

[86]    Siehe hierzu auch Kühnl (1993), S. 115.

[87]    Zur Marktradikalität der Neuen Rechten und Rechtspopulisten wie der FPÖ erschien 1997 eine Untersuchung zu den Wirtschaftprogrammen dieser Gruppierungen und Parteien, siehe Schui, Herbert et al, Wollt ihr den totalen Markt. Der Neoliberalismus und die extreme Rechte, München 1997.

[88]    Vgl. Stöss, Richard, Forschungs- und Erklärungsansätze - ein Überblick, in: Kowalsky, Wolfgang und Schroeder, Wolfgang (Hg.), Rechtsextremismus - Einführung und Forschungsbilanz, Opladen 1994.

[89]    Lenk (1998), S. 13.

[90]    Zu beobachten [sei] dies etwa  in der Berliner Wochenzeitung „Junge Freiheit“ (JF), die sowohl  Demokraten als auch in- und ausländische Rechtsextremisten ein Forum bietet, indem sie entsprechende Aufsätze und Interviews undistanziert abdruckt. Bislang ist es den Vertretern des „intellektuellen  Rechtsextremismus“ unterschiedlicher Strömungen aber nicht gelungen,  die von ihnen angestrebte „kulturelle Hegemonie“ zu  erlangen. Siehe IM-NRW (1996), S. 113 und IM-NRW (1997), S. 115f.

[91]    Ohne auf die schon in der Öffentlichkeit diskutierten und noch auszufaltenden Hintergründe des Wahlerfolges der DVU in Sachsen-Anhalt 1998, vielleicht erklärbar aus „Befindlichkeiten in einer demokratischen Republik mit posttotalitärem Sonderterritorium“ (Norbert Seitz), relativiert dieser Wahlerfolg, der nur ein Strohfeuer sein mag, die oben getätigte Aussage noch während der Anfertigung dieser Magisterarbeit.

[92]    Siehe Anhang 10.10., sowie Innenministerium Baden-Württemberg (Hg.), Verfassungsschutzbericht Baden-Württemberg 1995, S.41 und 1996, S.59, IM-NRW (1996), S. 76 sowie BfVS (1997), S. 5. Dazu auch die Berliner Zeitung vom 21.3.98: „Das Verbot von zwölf neonazistischen Vereinigungen hat dazu geführt, daß ein erheblicher Teil der Mitglieder dies zum Anlaß genommen hat, sich von der Szene zu lösen“. Nun versuche der verbliebene harte Kern in sogenannten "autonomen Kameradschaften", die fehlenden Strukturen mit modernen Kommunikationsmitteln wie e-mail, Handys oder Internet wettzumachen, erläuterte Frisch. „Dies sei nicht ganz gelungen. Die Agitation im Internet sei aber eine bedenkliche Erscheinung, die sich kaum verhindern lasse“.

[93]    Vgl. Ministerium des Inneren des Landes Brandenburg (Hg.), Verfassungsschutzbericht des Landes Brandenburg 1996 (Pressefassung), Potsdam 1997, S. 22.

[94]    Siehe Lenk (1998), S. 14.

[95]    Bubik, Roland in JF Nr. 09/93.

[96]    Lenk (1998), S. 14.

[97]    Dies ist allen Gruppen der Neuen Rechten inne, obwohl es „keineswegs nur eine weltanschauliche Option rechter, sondern auch das neue Panier einer ganzen Reihe ehedem linker Autoren [ist]“, siehe Lenk (1998), S. 14.

[98]    Ebd.

[99]    Ebd.

[100]  Wobei die „graue Literatur“ immer wieder auf das Hand-in-Hand-gehen von Neuer Rechter, ihrem Bemühen um Besetzung einzelner Politikfelder  und der Forderung nach „Normalität“ in Form von Auslandseinsätzen der Bundeswehr o.ä. eingeht. Es ist m.E. zu oberflächlich, dies im Rahmen der komplexen Umbrüche in Europa auf eine Rechtsverschiebung der Mitte zu reduzieren.

[101]  Dies wird vor allem von jungen Vertretern der Neuen Rechten als das einschneidende Erlebnis hervorgehoben. Siehe dazu Bubik (1995).

[102]  Zitat in: Assheuer, Thomas und Sarkowicz, Hans, Rechtradikale in Deutschland, 3. Aufl., München 1992, S. 10.

[103]  Rainer Zitelmann bei einer Podiumsdiskussion der Konrad Adenauer-Stiftung in Berlin zum Thema „Alte Linke und neue Rechte“, Anfang November 1995 in Bonn: „(...) das nationale Interesse steht im Vordergrund (...) die Westbindung ist nur eine Option“, Mitschrift des Verfassers.

[104]  Zit. n. dem Verfassungsschutzbericht des Bundes von 1996, S. 26.

[105]  Hessisches Ministerium des Innern und für Landwirtschaft, Forsten und Naturschutz, Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Hg.), Faltblatt, o.S., Wiesbaden 1996.

[106]  URL: http://www.thulenet.com/thsem/haupt.html, Abruf vom 10. Januar 1998.

[107]  „(...) Zur Demokratie gehört also notwendig erstens Homogenität und zweitens - nötigenfalls - die Ausscheidung oder Vernichtung des Heterogenen (...)“, Carl Schmitt, zit. n. Assheuer (1992), S. 184.

[108]  Siehe auch Kühnl (1991), S. 18.

[109]  „FÜR EINE HETEROGENE WELT HOMOGENER VÖLKER: Multikulturell = monoprimitiv - In einer multikulturellen Gesellschaft wird der einzelne allen möglichen Manipulationen und Versklavungen ausgesetzt - Der egalitäre Standpunkt ist unwissenschaftlich - Die moderne Physik belegt, daß das Leben auf Verschiedenheit, Vielgestaltigkeit, Heterogenität beruht - Die verschiedenen Erscheinungsformen eines mißratenen Weltbildes“, zit. n. URL: http://www.thulenet.com/thsem/haupt.html, Abruf vom 14. April 1998.

[110]  Zit. n. URL: http://www.bfb-offensive.de/waswirwollen.html, Abruf vom 28. Juni 1998.

[111]  Weissmann, Karlheinz, Grenze des Anderen in: Junge Freiheit Nr. 27/98 vom 26. Juni 1998, S. 10.

[112]  IM-NRW (1996), S. 152, Siehe auch Kühnl (1993), S. 113.

[113]  Kühnl (1991), S. 17 - 19.

[114]  HM-PÖ (1996).

[115]  Kühnl (1993), S. 114.

[116]  Kühnl (1991), S. 18.

[117]  Zit. n. URL: http://www.thulenet.com/thsem/haupt.html, Abruf vom 10. März 1998.

[118]  Siehe auch IM-NRW (1996), S. 152.

[119]  Zit. n. URL: http://www.thulenet.com/thsem/haupt.html, Abruf vom 10. März 1998. Ähnlich des Konzeptes der Meta-Politik bleiben auch diese Aussagen sehr kryptisch und nicht populär genug, um Öffentlichkeit herzustellen, da die Melange aus unverwechselbarer, natürlicher Volksidentität, neuheidnisch-esoterischen und metaphysisch überhöhten Ideologiebausteinen nicht sehr publikumswirksam ist.

[120]  Mölzer, Andreas, zit. n. Gessenharter (1998a), S. 26.

[121]  IM-NRW (1996), S. 152.

[122]  Siehe hierzu Pfahl-Traughber (1998), S. 26 - 31. Dort wird auf wenigen Seiten die Entwicklung Gramscis und seine Vorstellung von der „kulturellen Hegemonie“ und ihren Multiplikatoren sehr gut und prägnant beschrieben. Siehe auch Mecklenburg (1996), S. 133, 225 und 561.

[123]  Ministerium des Inneren des Landes Brandenburg (Hg.), Verfassungsschutzbericht des Landes Brandenburg 1996 (Pressefassung), Potsdam 1997, S. 22.

[124]  Jäger, Siegried (Hg.), Rechtsdruck: Die Presse der Neuen Rechten, Berlin und Bonn, 1988, S. 254. Zur aktuellen Diskussion dieser Konzepte siehe auch Olles, Werner, Debatte (III). Die Rechte und ihr Politikbegriff. „Gemeinsame Werte“, JF Nr. 27/98 vom 26. Juni 1998, S. 2.

[125]  Kunze, Klaus, Wege aus der Systemkrise, in: Andreas Molau (Hrsg.), Opposition für Deutschland - Widerspruch und Erneuerung, Berg am Starnberger See 1995, S. 216.

[126]  Vgl. auch Feit, Margret, Die „Neue Rechte“ in der Bundesrepublik. Organisationen - Ideologien - Strategie, Frankfurt am Main und New York 1987.

[127]  URL: http://www.thulenet.com/index, Abruf vom 10. Januar 1998.

[128]  Vgl. Mecklenburg (1996), S. 483.

[129]  Ebd., S. 311 - 313.

[130]  IM-NRW (1996), S. 151.

[131]  Vgl. Mecklenburg (1996), S. 503.

[132]  Ebd., S. 252f.

[133]  Ebd., S. 137.

[134]  Ebd.

[135]  „Zu beobachten [ist dies] etwa in der Berliner Wochenzeitung ‘Junge Freiheit’ (JF), die sowohl  Demokraten als auch in- und ausländische Rechtsextremisten ein Forum bietet, indem sie entsprechende Aufsätze und Interviews undistanziert abdruckt. Bislang ist es den Vertretern des „intellektuellen  Rechtsextremismus“ unterschiedlicher Strömungen aber nicht gelungen, die von ihnen angestrebte ‚kulturelle Hegemonie‘ zu erlangen.“ Zit n. dem Verfassungsschutzbericht des Bundes von 1996 unter der URL: http://www.government.de/inland/ministerien/bmi/vsber96/, Stand der Einspeisung: 25. Februar 1998, Abruf vom 25. Februar 1998.

[136]  Seit dieser Zeit wird die Junge Freiheit im nationalrevolutionären bis revanchistischen Lager scharf angegriffen und auf Querverweisen finden sich Links wie „Junge Feigheit“. Zit. n. URL: http://abbc.com/berlin/links.htm, Abruf vom 25. März 1998. Die Betreiber dieser Website, die von Portugal aus eingestellt wird, machen aber keinen Hehl aus ihrer Gesinnung und wissen um die strafrechtliche Relevanz ihrer Seiten, die von einem kanadischen Server aus betrieben werden. Auf der Eingangsseite heißt es: „Warnung! Die in dieser Web-Seite archivierte und angebotene Literatur ist gemäß §130 StGB für deutsche Menschen in der BRD verboten. Sollten Sie BRD-Bürger sein, bitten wir Sie, sofort die Augen zu schließen und die ‘Web-Seite Berlin’ abzuschalten. Wir fordern Sie hiermit auf, nie mehr unsere Web-Seite zu besuchen, da Ihnen von Ihrer Regierung alle Menschenrechte vorenthalten werden. Die BRD-Regierung hat Artikel 5 GG sowie Artikel 19 der UN-Menschenrechtscharta für Sie außer Kraft gesetzt. Freie Informationen, freie Meinungsäußerungen im Zusammenhang mit Hitler Deutschland und dem Holocaust, werden mit bis zu fünf Jahren Zuchthaus bestraft.“. Zit. n. URL: http://abbc.com/berlin, Abruf vom 10. Mai 1998.

[137]  IM-NRW (1996), S. 121.

[138]  So wurde dies im Thulenet wie folgt kommentiert: „Verrat an der nationalen Sache. Die ‘Republikaner’ werden auch künftig trotz des Anpassungskurses von Rolf Schlierer (...) - nicht aus den VS-Berichten verschwinden; ebenso nicht die ‘Junge Freiheit’, die sich von ihren national gesinnten Redakteuren und Mitarbeitern und erst kürzlich von den nationalkonservativen Leser- und Gesprächskreisen sowie von der "Freien Deutschen Sommerakademie" getrennt hat. Das BRD-System liebt zwar den Verrat innerhalb der nationalen Opposition, aber keinesfalls die ‘nationalen’ Verräter. [Hervorhebung, HS]“ Quelle: Schwab, Jürgen, „Quo Vadis Burschenschaften?“ in Staatsbriefe 9/10 1996, eingespeist unter zit. n. URL: http://www.thulenet/com/texte/gesdisk/text0001.htm, Abruf vom 15. März 1998.

[139]  Verfassungsfeindlich i.S.d. Nichtbejahung des § 3 des Grundgesetzes.

[140]  Siehe auch MI-BB (1997), S. 23.

[141]  In Reinhold Oberlerchers Konzept für die Machtergreifung sind u.a. enthalten: die Forderungen nach „Beendigung der Ausländerbeschäftigung“, Bekämpfung des Drogenkonsums mit „militärischen Mitteln“, Wiedererrichtung des Deutschen Reiches und  Beschränkung des Fernsehens auf „zwei nationale Programme“. Oberlercher ist bei bekennenden Neonationalsozialisten von JN und DL ein gerngesehener Gastredner und intellektuelles Aushängeschild. Vgl. Schröder, Burkhard, „Neonazis und neue Medien“, abgelegt unter URL: http://ourworld.compuserve.com/homepages/Burkhard_Schroeder/­bsnazi.htm, Download vom 27. Januar 1998. Siehe auch Innenministerium Nordrhein-Westfalen (Hg.), Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 1997, S. 129: „Als eines der wichtigsten und einflußreichesten Strategieorgane der ‘Neuen Rechten’ hat Nation & Europa für seine Klientel eine Möglichkeit der Rückgewinnung ehemals deutscher Ostgebiete entdeckt. In einer halbseitigen Anzeige in der Ausgabe 1/1997 wird für den ‘Kauf von Wohneigentum im schlesischen Jelenia Góra (Hirschberg)’ geworben. (...) Ehemalige Vertriebene hätten jetzt die Möglichkeit in die alte Heimat zurückzukehren. Mittlerweile bestehe weitgehend die Möglichkeit, auf gut ausgebauten Autobahnen anzureisen, ‘so daß sie schneller in Hirschberg sind als beispielsweise in Südtirol’. Nur ernstgemeinte Zuschriften seien unter Chiffre an den Verlag zu senden.“

[142]  Siehe dazu z.B. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/texte/schulung/text0002.htm, Abruf vom 28. Juli 1998.

[143]  So nannte Manfred Brunner den Vertrag von Maastricht, die Völkerverfolgung [...] des eigenen Volkes", zit. n. Mecklenburg (1996), S. 96f.

[144]  Vgl. Reinhold Oberlercher, „Einführungskurs (Reichsbürgerkunde)“, abgelegt unter URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/texte/schulung/text0002.htm, Abruf vom 28. Juli 1998.

[145]  „Die Bewertung des ‘intellektuellen  Rechtsextremismus’ ist dort problematisch, wo Protagonisten nicht offen extremistisch agieren. Sie  versuchen, einen Prozeß in Gang zu setzen, der die Grenzen zwischen  konservativen Vorstellungen einerseits und extremistischen Ideologieelementen  andererseits überwinden soll. Dabei werden diese Grenzen bewußt verwischt, um im Sinne vorgetäuschter Gemeinsamkeit auch extremistische Kritik an den bestehenden politischen Verhältnissen in Deutschland zu  verbreiten. (...) Zu einer Aufwertung verfassungsfeindlicher Argumentationen im demokratischen Bereich tragen Publikationen bei, die mit Hilfe ihrer demokratischen Maskierung über die Grenzen des Rechtsextremismus hinauswirken.“, zit. n BfVS (1996), S. 26.

[146]            Rogler, Christian, Re: Ihre eMail vom Montag / Linklisten und mehr..., Datum: 16. Februar 2000, e-mail von Christian Rogler (chrirog@netway.at) an Heiko Schomberg (heiko@heiko-schomberg.de)

[147]  Dubiel, Helmut: Vorwort. In: Helmut Dubiel (Hg.): Populismus und Aufklärung. Frankfurt 1986. S. 7-11. S. 7.

[148]  Puhle; Hans-Jürgen: Was ist Populismus? In: Helmut Dubiel (Hg.): Populismus und Aufklärung. Frankfurt 1986. S. 12-32. S. 13.

[149]  Ernst, Werner W.: Zu einer Theorie des Populismus. In: Anton Pelinka (Hg.): Populismus in Österreich. Wien 1987. S. 10-25. S. 12.

[150]  Pfahl-Traughber, Armin: Volkes Stimme? Rechtspopulismus in Europa. Bonn 1994. S. 19.

[151]  Jaschke, Hans-Gerd: Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit.

Begriffe l Positionen l Praxisfelder. Opladen 1994. S. 32.

[152]  Puhle: Was ist Populismus? ... S. 13.

[153]  Dubiel, Helmut: Das Gespenst des Populismus. In: Helmut Dubiel (Hg.): Populismus und Aufklärung. Frankfurt 1986. S. 33-50. S. 47.

[154]  Betz, Hans-Georg: Rechtspopulismus: Ein internationaler Trend? In: Aus Politik und Zeitgeschichte. 48. Jg., Band 9-10/98. S. 3-12. S. 3.

[155]  Betz, Hans-Georg: Radikaler Rechtspopulismus in Westeuropa. In: Politische Vierteljahresschrift. 37. Jg. (1996), Sonderheft 27. S. 363-375. S. 364.

[156]  Betz: Rechtspopulismus: Ein internationaler ... S. 5.

[157]  Diese Position nimmt z.B. Armin Pfahl-Traughber ein. Vergl.: Pfahl-Traughber, Armin: Volkes Stimme? S. 20 ff.

[158]  Betz: Radikaler Rechtspopulismus ... S. 363.

[159]  Vgl. hier die jeweiligen Untersuchungen der Homepages.

[160]  Zit. n. URL: http://www.thulenet.com/texte/dfueallg/text0016.htm, Abruf vom 10. Januar 1998.

[161]  Vgl. dazu den „Bekenntnisband“ von Schwilk, Heimo / Schacht, Ulrich (Hg.), Die selbstbewußte Nation. „Anschwellender Bocksgesang“ und weitere Beiträge zu einer deutschen Debatte, Berlin 1994.

[162]  Richard Herzinger, Wandlungen eines Mythos Die Kulturrevolutionäre von 1968 - Garanten der liberalen Kultur in Deutschland?, abgelegt unter URL: http://www.thulenet.com/texte/dfueallg/text0016.htm, Abruf vom 10. Januar 1998.

[163]  Müller, Jost, Rassismus und Nationalismus der Neuen Rechten in der Bundesrepublik. In: Das Argument Nr. 195 (Sonderheft) S. 724; siehe auch Venner, Michael, Nationale Identität: die neue Rechte und die Grauzone zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus, Köln 1994, S. 34.

[164]  Vgl. Worm (1995), S. 39f.

[165]  Ob dies Ausdruck einer nach rechts verschobenen politischen „Mitte“ ist oder Artikulation der Suche nach Antworten auf eine komplexere Welt („Modernisierungsverlierer“), ist für die Analyse der in Betracht kommende Darstellung im World Wide Web nicht von Belang.

[166]  Vgl auch Gessenharter (1994). Ferner schrieb Alfred Mechtersheimer: „Die Brückenthese halte ich für wenig tragfähig; es führt in die Irre.“ Zit. n. Mechtersheimer, Alfred, „Re: Nähere Informationen zu meiner Anfrage!!!!“, Datum: Samstag, 01. August 1998, e-mail von Alfred Mechtersheimer (FKomitee@aol.com) an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de).

[167]  Dieses Thema hat durch die derzeitigen Geschehnisse eine enorme Aufwertung erfahren und wird derzeit in allen rechtsextremen Onlinemedien ausgeweidet. Siehe Beitrag der Mailingliste konservativ.de vom Dienstag, dem 16. November 1999: " ***WEITERLEITUNG*** Strafantrag gegen die Verantwortlichen der Wehrmachtsausstellung Gegen den Inhaber des Hamburger  Instituts für Sozialforschung, Jan-Philipp Reemtsma, der die umstrittene Wehrmachtsausstellung finanzierte, und den inzwischen entlassenen Leiter dieser Wanderschau, Hannes Heer, ist bei der Staatsanwaltschaft Hamburg Strafantrag gestellt worden. Der Rechtsanwalt Dr. jur. Hans Georg Hess, Wunstorf, wirft ihnen Volksverhetzung gemäß § 130 StGB und Betrug gemäß § 263 StGB vor. (...)"

[168] TI: Rechtsextremisten mobilisieren gegen Nato-Luftschläge
QU: Berliner Zeitung
DA: 31.03.1999
SW: Rex;R;Aa;Fri;Vs
AB: Widerstand gegen die Nato-Angriffe auf Serbien formiert sich nach
Erkenntnissen des Verfassungsschutzes inzwischen auch in der
rechtsextremistischen Szene

Köln/Brüssel (AP) Widerstand gegen die Nato-Angriffe auf
Serbien formiert sich nach Erkenntnissen des
Verfassungsschutzes inzwischen auch in der
rechtsextremistischen Szene. Über mehrere "Nationale
Info-Telefone" hätten Neonazis zu einer Protestkundgebung vor
dem Nato-Hauptquartier in Brüssel aufgerufen, hieß es am
Mittwoch aus dem Kölner Bundesamt für Verfassungsschutz.
Die Behörden der belgischen Hauptstadt hatten jedoch bereits
am Dienstag jegliche Demonstrationen im Zusammenhang mit
dem Kosovo-Krieg verboten, so daß auch die für den
Ostersonntag geplante Demonstration von Neonazis nicht
stattfinden darf.

Der Protest der rechtsextremistischen Szene richtet sich nach
den Aufrufen gegen die Nato insgesamt als "Handlanger der
neuen Weltordnung" unter US-Vorherrschaft: "50 Jahre Nato
sind 50 Jahre US-Besatzung." Bei den Luftschlägen gegen
serbische Stellungen würden zudem deutsche Soldaten zu
Hilfswilligen der Amerikaner bei Völkerrechtsverstößen
degradiert.

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TI: Der Kampf der rechten Friedensengel

QU: taz

DA: 12.06.1999

SW: Rex; Exj

AB: Die extreme Rechte wütet gegen den Kosovo-Einsatz der Nato

 

Die extreme Rechte wütet gegen den Kosovo-Einsatz der Nato Mit dem Ende der Nato-Angriffe verliert die extreme Rechte in Deutschland ein wichtiges Agitationsfeld. Seit Beginn des Krieges hatten NPD, DVU und Republikaner (Rep) versucht, sich als Parteien des Friedens zu profilieren. Antiamerikanistische und nationalistische Parolen gepaart mit Hetze gegen die Kosovo-Flüchtlinge standen dabei im Zentrum ihrer Propaganda. Im Gegensatz zur französischen Rechten spielte Sympathie für Serbien dabei kaum eine Rolle.

Wie schon bei den Protesten rechtsextremer Gruppierungen gegen den Golfkrieg 1991 sind auch diesmal die Ablehnung der Vormachtstellung der USA und die "Fremdbestimmung" Deutschlands der gemeinsame Nenner der Argumentation der Rechten. "Kein deutsches Blut für fremde Interessen - Schluß mit der imperialistischen Nato-Intervention auf dem Balkan", lautet etwa die Parole der NPD, die ungeniert den Sprachjargon der deutschen Friedensbewegung übernimmt. In der Wochenzeitung Junge Freiheit(JF) klagt Chefredakteur Dieter Stein ebenfalls über mangelnde deutsche Souveränität. Die Bundesregierung renne lediglich der "von den USA diktierten Nato-Strategie schwanzwedelnd" hinterher.  Die Reps sehen den deutschen Kriegseinsatz auch als Chance, endlich den ersehnten Schlußstrich unter die deutsche Vergangenheit zu ziehen. Solange "die Generation  der Wehrmachtsangehörigen pauschal als Kriegsverbrecher diffamiert" werde, sollten deutsche Soldaten nicht an Kriegshandlungen im Ausland teilnehmen. Die Reps, die ihre Europawahlplakate mit dem Slogan "Die Nato bombt - Deutschland zahlt" überklebt haben, warnen außerdem vor "neuen Flüchtlingsströmen". Während ihr Bundesvorsitzender Rolf Schlierer die USA verdächtigt, die Vertreibung der Kosovo-Albaner "wahrscheinlich sogar gewollt" zu haben, befürchtet DVU-Chef Gerhard Frey, daß die "vielen Zehntausenden Albaner die Situation in unserem Vaterland weiter verschärfen" werden und daß bürgerkriegsähnliche ethnischer Konflikte in Deutschland drohen.

Ganz im Gegensatz zur ansonsten propagierten Ideologie des Befreiungsnationalismus, der die Rechtsextremen bislang fast alle Befreiungsorganisationen von der PLO über die IRA bis zur ETA unterstützen ließ, hält man von der UÇK relativ wenig. Unverhohlen wird sie wie in der JF mit der "albanischen Drogenmafia" in Verbindung
gebracht.

Trotzdem hat die deutsche extreme Rechte mit einer entschieden proserbischen Position nichts am Hut. Ganz anders in Frankreich. "Ich bin für das nationalistische Serbien", solidarisiert sich Jean-Marie Le Pen mit dem von ihm "natürliches Gebilde" genannten Staat. Sein Widersacher in der Front National, Bruno Megret, wirft den USA vor, sie wolle durch die Errichtung islamischer Staaten in Europa die abendländische Zivilisation zerstören. Solch geopolitisches Denken ist den Vordenkern der französischen Neuen Rechten ebenfalls nicht fremd. Allen voran Alain de Benoist, der den Serben Tugenden wie "Vaterland, Heimat oder die Ehre eines Volkes" zugesteht, für die es sich lohne zu sterben. Als Gegengewicht zu den USA setzt er auf die "eurasische" Karte, also ein Bündnis von Europa, Rußland, Indien und China.

Bernd Siegler

[169]  In der Zwischenzeit hat das österreichische Justizministerium in eindeutiger Weise Stellung bezogen.

[170]  Beispielsweise Schröder, Burkhard, Neonazis und Computernetze. Wie Rechtsradikale neue Kommunikationsformen nutzen, Hamburg 1995. Schröder beschreibt vor allem die nichtöffentlichen Bereiche des Thulenets.

[171]  Am 09.November 1996 nahm die Junge Freiheit unter eigener Domain („jungefreiheit.de“) ihre Einstellung von Inhalten ins WWW auf.

[172]  Schui (1997), S. 175.

[173]  Vgl. hierzu ebd.

[174]  Pfahl-Traughber (1998), S. 22.

Daß man sich vor Vereinnahmung durch Dritte schwerlich schützen kann, erfuhr auch das Studienzentrum Weikersheim, deren Veranstaltungen im Thule-Netz wie folgt angekündigt wurde: In der Mailbox wurde auf „Spannende Vorträge zu subventionierten Preisen“ hingewiesen und mit „Heil den Skinheads mit Schlips“ gegrüßt. Zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/links.htm, Abruf vom 10. Juli 1998.

[175]  So z. B. wenn in der Mailingliste der eigentlich konservativen PC-AG des Konservativer Gesprächskreis Hannover e.V. auf die Onlinepräsenz der neurechten Staatsbriefe Dr. Sanders aufmerksam gemacht wird, eMail vom 05. November 1999: "Salutate, liebe Mitstreiter, hier wieder einmal ein kurzer Hinweis auf eine neue interessante Heimseite im Internetz, die "STAATSBRIEFE zur Wiederbelebung der deutschen Reichsidee" betreffend, welche sich nun unter http://members.tripod.de/staatsbriefe im weltweiten Netz finden.(...)", zit. n. ebd.

[176]  Seit 1999 werden alle Artikel nach einer Woche als Volltext eingestellt!

[177]  Zur Jungen Freiheit siehe auch Pfahl-Traughber (1998), S. 206 – 211; Gessenharter (1994), S. 187 - 196 und IM-NRW (1996), S. 121 - 136 sowie IM-NRW (1997), S. 25 – 27; ferner eine sehr treffende Einschätzung in Backes (1997), S. 34; sowie Mecklenburg (1996), S. 414f.

[178]  Zit. n. URL: http://www.jungefreiheit.de/wir.htm, Abruf vom 09. März 1998. Die Einspeisung zur Motivation und den Hintergründen wurde bis zum 18. August 1998 nicht modifiziert.

[179]  Zur Entstehung der Jungen Freiheit siehe Lange, Astrid, Was die Rechten lesen. Fünfzig rechtsextreme Zeitschriften. Ziele, Inhalte, Taktik, München 1993, Seite 104. Vgl., Gessenharter, Wolfgang, Kippt die Republik ? Die Neue Rechte und ihre Unterstützung in Politik und Medien, München 1994, S. 189. Pfahl-Traughber (1998), S. 230, Stein, Dieter, zit. n. URL: http://www.jungefreiheit.de/tt.htm, Abruf vom 26. April 1998. Landesamt für Verfassungsschutz Berlin (Hg.), Durchblicke, Die Intellektualisierung der „Neuen Rechten“. Die „Junge Freiheit“, Nr.2, 1.Jg.,Berlin 1994, S.52, sowie Schomberg (1998), S. 57 - 60.

[180]  Zur Uneinheitlichkeit der Neuen Rechten siehe auch Kühnl, Reinhard, Gefahr von rechts. Vergangenheit und Gegenwart der extremen Rechten, 2. erw. Aufl., Heilbronn 1991, S. 91.

[181]  Neben Alain de Benoist oder Armin Mohler gaben auch Wolfgang Kowalsky, Wolfgang Templin (B'90/Grüne) oder Volker Schröder (BAL) der JF Interviews.

[182]  Aber auch andere Protagonisten der Konservativen Revolution werden gewürdigt. So z.B. Artur Moeller van den Bruck. Zur Pflege seines Grabes in Berlin bat die Junge Freiheit um Spenden; bei Beträgen über 30 DM erhielt der Spender eine Postkarte mit van den Brucks Konterfei und dem Bild seiner Grabstätte, JF, 14/1994.

[183]  Seidel-Pielen, Eberhard in: die tageszeitung vom 18.8.1992. In den Coupons für JF-Abonnements, sowie in Schreiben an Probeleser wird dieses Zitat angeführt, im World Wide Web ist es unter URL: http://www.jungefreiheit.de/ and.htm zu lesen.

[184]  Gessenharter (1994), S.189.

[185]  Roland Bubik in: JF, 1/1993, S. 2.

[186]  Ebd.

[187]  Ebd.

[188]  Ebd.

[189]  Thor von Waldstein ( Pseudonym ?) in: JF 10/1992, S. 12.

[190]  Zit. n. Gessenharter (1994), S.193.

[191]  Laut dem nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzbericht, gibt es weiterhin Anhaltspunkte für Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung. „Den geistigen Nährboden für die Umsetzung von Bestrebungen gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung versucht die JF, durch Verunglimpfung von Funktionsträgern und Institutionen der freiheitlichen demokratischen Grundordnung zu bereiten. So lautete die Schlagzeile in Ausgabe 26/97: ‘War Kohl bekifft?’ In Ausgabe 2/97 diffamiert ein JF-Stammautor das Demokratieprinzip: die Angriffe gegen Rita Süssmuth seien deswegen ‘unappetitlich, weil sie das Wesen demokratischer Herrschaft vernebeln: die Verfügungsgewalt einer Minderheit über die Ressourcen, die eine Mehrheit bereitstellen muß.’ Auf derselben Seite wird die Bundesrepublik Deutschland als ‘deutsche Narrenrepublik’ plakativ verächtlich gemacht. In derselben Ausgabe wird unter der Überschrift ‘Der Verfall des Rechts’ behauptet, die ‘Bonner politische Klasse’ habe sich ‘schon klammheimlich vom Grundgesetz verabschiedet’. Am Ende dieses Artikels ruft der Autor dazu auf, staatliche Rechtsetzung und Rechtsprechung einfach zu ignorieren: ‘Doch es gibt nicht bloß das eine Recht, sondern viele: deren Recht - und unser Recht’. In Ausgabe 29/97 kommentiert ein Stammautor und ständiger Mitarbeiter der JF die Verurteilung des Herausgebers der rechtsextremistischen Zeitschrift Staatsbriefe [Sander] wegen der in einem ausgesprochen zynischen Artikel festgestellten Volksverhetzung und Verhöhnung des Andenkens der im Holocaust umgekommenen Menschen mit der Frage: ‘Wo leben wir denn eigentlich, in einem demokratischen Rechtsstaat - oder vielleicht schon in einer Art Zombie-DDR?’“. Alles zit. n. Innenministerium des Landes Nordrhein-Westfalen (Hg.), Zwischenbericht 1997, Verfassungsschutzbericht, Düsseldorf 1997, S. 27.

[192]  Titelgeschichte „Wann werden wir endlich normal?“, JF 7/1993.

[193]  Stand 17. Juli 1998. Auch wenn diese Zahl realistisch erscheint, so muß angemerkt werden, daß sich Internet-Counter leicht manipulieren lassen.

[194]  Vgl., zit. n. URL: http://www.jungefreiheit.de/es.htm, Abruf vom 28. Juli 1998.

[195]  Ebd.

[196]  Zit. n. ebd.. Die Kostengünstigkeit als Argument wird untermauert von einer e-mail, die ich auf eine Anfrage bezüglich des Relaunchs der Seiten erhielt: „Sie haben sich als Internet-Leser Leser registriert, d.h. Sie lesen die wichtigsten Inhalte der JUNGEN FREIHEIT kostenlos. Abonnenten u. Kioskkäufer zahlen jede Woche 4,50 DM.“ Zit .n. Junge Freiheit, „Ihre Kritik“, Datum: Freitag, 31. Juli 1998, e-mail von „JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.“ (internet@jungefreiheit.de) an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de).

[197]  Zit. n. URL: http://www.jungefreiheit.de/gee.htm, Abruf vom 28. Juni 1998.

[198]  Quelle: Leserumfrage 1997-98, abgelegt unter URL: http://jungefreiheit.de/werlie.htm, Abruf vom 13. Mai 1998.

[199]  IM-NRW (1996), S. 131.

[200]  Ebd.

[201]  Alle genannten Personen gehören dem dezidiert rechtsextremen Spektrum an.

[202]  Seit 1995 geistert eine angeblich deutsche Gruppierung „Synergon“ durch die Presse. Auch wenn die Anschrift mit der vom Verfassungsschutz Hamburg beobachteten Burschenschaft Germania Hamburg identisch ist, so trat diese bis dato noch nicht in Erscheinung. Die französische Gruppierung der Nouvelle Droite „Synergees Europeennes“ kooperiert in der Bundesrepublik eng mit dem Thuleseminar. Die Europäischen Synergien, ein europaweites Neue-Rechte-Netzwerk, wurden 1993 infolge ideologischer Differenzen und persönlicher Streitereien innerhalb der französischen „Nouvelle Droite“ gegründet. Laut Hamburger Verfassungsschutzbericht 1996 „weisen diese stark nationalrevolutionäre Tendenzen auf bzw. befaßten sich intensiv mit der Thematik des Nationalbolschewismus/Nationalkommunismus“. Über größere Aktivitäten des deutschen Ablegers ist indes nichts bekannt geworden.

[203]  Vgl. auch Mecklenburg (1996), S. 491f.

[204]  Zit. n. URL: http://www.jungefreiheit.de/tt.htm, Abruf vom 13. Juni 1998.

[205]  Zit. n. URL: http://www.jungefreiheit.de/worte.htm, Abruf vom 13. Juni 1998.

[206]  Vgl. Manfred Brunners Diktion, nach der die EU und der Vertrag von Maastricht eine „Völkerverfolgung (...) des eigenen Volkes“ verursache.

[207]  Zit. n. URL: http://www.jungefreiheit.de/worte.htm, Abruf vom 13. Juni 1998.

[208]  Ebd.

[209]  Ebd.

[210]  Ebd.

[211]  Ebd.

[212]  URL: http://www.jungefreiheit.de/blick.htm, Abruf vom 13. Juni 1998. Vgl auch Junge Freiheit, „Ihre Kritik“, Datum: Freitag, 31. Juli 1998, e-mail von „JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.“ (internet@jungefreiheit.de) an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de).

[213]  URL: http://www.jungefreiheit.de/wir.htm, Abruf vom 13. Juni 1998.

[214]  Quelle: Leserumfrage 1997-98, abgelegt unter URL: http://jungefreiheit.de/werlie.htm, Abruf vom 13. Mai 1998.

[215]  Zit. n. URL: http://jungefreiheit.de/werlie.htm, Abruf vom 13. Mai 1998.

[216]  URL: http://www.jungefreiheit.de/gee.htm, Abruf vom 13. Mai 1998.

[217]  Leserbrief von Heiner Kappel vom 13. Mai 1998 an die Junge Freiheit: Wenn von "zusätzlichen Gesprächsangeboten durch den BFB" und "zuvor erfolgten Gesprächen mit hochrangigen Vertretern des BFB" die Rede ist, kann möglicherweise mein Gespräch mit Herrn Dr. Schlierer vor einigen Monaten gemeint sein. Dies war ein völlig unverbindlicher Meinungsaustausch, der in einer sehr fairen und offenen Atmosphäre stattfand. Gegen solche Gespräche werde ich auch zukünftig nichts haben, und zwar nicht nur mit den "Republikanern", sondern genauso mit Vertretern aller übrigen Parteien, die Wert auf ein anständiges demokratisches Miteinander legen. Konkrete Vorstellungen der Annäherung oder gar der Kooperation mit den Republikanern durch meine Partei sind mir zur Zeit dagegen nicht bekannt, und ich denke, daß ich, wenn dem so wäre, auch darüber bescheid wüßte. Dr. Heiner E. Kappel, Bad Soden, Generalsekretär ‘Bund Freier Bürger’.

[218]  Prümmer war einer der führenden Jungen Nationaldemokraten, die dem rechtsextremistisch-neonationalsozialistischen Lager zuzuordnen sind. Vgl auch IM-NRW (1997), S. 20 und S. 26. Herr Prümmer ist mittlerweile verstorben. IM-NRW (1997), S. 105.

[219]  Zit. n. URL: http://www.jungefreiheit.de/danke.htm, Abruf vom 04. Juli 1998.

[220]  Vgl. Bubik (1995), S. 103.

[221]  „(...) der alte Streit zwischen ‘rechts’ und ‘links’, die soziale Frage betreffend, verliert an Kraft. Die offiziellen Rechten und Linken begeben sich zunehmend in eine ideologische Umarmung, der die politische auf den Fuß folgt: sie haben Gemeinsamkeiten entdeckt, was den Fortbestand der sogenannten westlichen Zivilisation betrifft (...) Dieses Netz will etwas dagegen tun.“, zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/index.htm, Abruf vom 16. Juni 1998.

[222]  Zit. n. URL: http://www.jungefreiheit.de/aa5.htm, Abruf vom 09.Juni 1998.

[223]  Zit. n. Junge Freiheit Verlag GmbH & Co, „Ihre Anfrage“, Datum: Montag, 20. Juli 1998, e-mail von Medienberatung Fraktal (info@fraktal.com) an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de).

[224]  Auf Anfrage wurde mir mitgeteilt: „Bei vielen Online-Angeboten anderer Anbieter muessen Sie sich nicht nur mit Namen u. Anschrift sondern mit Daten wie Alter, Beruf, Einkommen registrieren, sondern auch schon jetzt zahlen.“ Zit. n. Junge Freiheit, „Ihre Kritik“, Datum: Freitag, 31. Juli 1998, e-mail von „JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.“ (internet@jungefreiheit.de) an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de). So kann davon ausgegangen werden, daß dieses Angebot weiterhin gratis bestehen wird.

[225]  Zit. n. http://www.jungefreihiet.de/a2000in.htm, Abruf vom 07. April 2000

[226]  Die Sleipnir-Präsenz, die sich als Appetizer für das Printorgan versteht, erhielt zu Beginn der Präsenz im Februar 1998 Webspace bei der VHO, danach wurden die Inhalte auf Servern eines Gratisanbieters, germany.net, abgelegt. Da man von seiten dieses Providers den Zugang im August 1999 sperrte, legte man nach einem Intermezzo unter der URL http://www.sleipnir.purespace.de, Recherche vom 21. September 1999, die Seiten unter http://www.freespeech.org/sleipnir, Recherche vom 24. Februar 2000 ab. Kurzzeitig wurden Inhalte auch unter http://neptune.spaceports.com/~sleipnir eingestellt.

[227]  Siehe auch IM-NRW (1996), S. 145.

[228]  Es muß Erwähnung finden, daß der Provider des Angebotes von Sleipnir, germany.net, die Einspeisung von Inhalten kostenlos anbietet, jedoch in den Teilnahmebedingungen das Aufspielen von pornographischen, rassistischen oder volksverhetzenden Inhalten ausdrücklich untersagt. Ein weiterer Beweis dafür, wie schwierig es für Anbieter ist, die Inhalte, die abgelegt werden, ob der Masse zu kontrollieren.

[229]  URL: http://www.vho.org, Abruf vom 07. Juli 1998. Siehe auch IM-NRW (1997), S. 145. Stichwort: Stiftung Vrij Historisch Onderzoek (VHO). „Die 1985 in Antwerpen (Belgien) gegründete VHO vertreibt seit Frühjahr 1996 unter der Leitung der Brüder Siegfried und Herbert Verbeke nahezu sämtliche bedeutende Schriften des internationalen Revisionismus. Hierzu zählt auch die seit März in Belgien erscheinende Publikation ‘Vierteljahresheft für freie Geschichtsforschung’ (VffG). Die ersten beiden Ausgaben enthalten u.a. auch Beiträge von Germar Scheerer, geb. Rudolf, Robert Faurisson und David Irving.

Da die Publikationen dem Leser durch ein umfangreiches Buchangebot sowie Liefer- und Internetadressen einen umfassenden Überblick zum Revisionismus bietet, könnte sich die Schrift bei weiterem regelmäßigen Erscheinen als zentrales revisionistisches Organ etablieren. Ihre Verbreitung durch die VHO verdeutlicht drei Aspekte des Revisionismus: Internationale Zusammenarbeit, Umgehung nationaler Strafverfolgungsbehörden und Nutzung moderner Informationstechnik.

Seit Beginn des Jahres 1997 wurde eine 38seitige Broschüre mit dem Titel ‘Eine Deutsche Antwort auf die Goldhagen- und Spielberglügen - Unterdrückte Tatsachen über Auschwitz und den Holocaust’ bekannt, die von der VHO versendet wird. Bei der Broschüre handelt es sich um eine rechtsextremistische Publikation, in der der Völkermord an den Juden, aber auch die Verfolgung anderer Minderheiten, wie z.B. der Sinti und Roma, zur Zeit des Dritten Reiches geleugnet werden. Der Verfasser will die Broschüre mittels ‘Schneeballsystem’ verbreiten. Die Adressaten werden aufgefordert, die Schrift zu kopieren und - möglichst auch in nicht rechtsextremistischen Kreisen - weiter zu verbreiten. Seit Anfang 1997 sind - insbesondere in Nordrhein-Westfalen - zahlreiche Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts eines Vergehens gemäß § 130 StGB (Volksverhetzung) eingeleitet worden. Am 6. Mai 1997 verurteilte das Amtsgericht Herford den Inhaber des rechtsextremistischen ‘Verlages für Volkstum und Zeitgeschichtsforschung’ in Vlotho, den Revisionisten und früheren nordrhein-westfälischen NPD-Landesvorsitzenden Udo Walendy, wegen Volksverhetzung (§ 130 StGB) zu einer Freiheitsstrafe von 14 Monaten ohne Bewährung. Ende September 1997 setzte die NPD Walendy auf Platz 1 der Landesreserveliste für die Bundestagswahl 1998.

Die VHO ist seit Anfang 1998 mit einem umfangreichen mehrsprachigen Programm im Internet präsent. Praktisch die gesamte in Deutschland verbotene revisionistische Literatur wird zum Versand angeboten. Eine Fülle revisionistischer Schriften und pseudo-wissenschaftlicher Gutachten ist online verfügbar.“. Zit. n. IM-NRW (1997), S 145. Siehe hierzu auch im Anhang 10.12.

[230]  Zit. n. URL: http://www.vho.org/D/Sleipnir/, Abruf vom 07. Juli 1998.

[231] http://www.vho.org/D/Sleipnir vom 06.09.1999.

[232]  Die hier erwähnten Artikel sind allesamt auf dem portugiesischen Server  abgelegt worden. Wes Geistes Kind die Betreiber von http://www.abbc.com/ sind, vgl. http://www.heiko-schomberg.de/skandalbrief1.htm Zu siehe auch http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/2782/1.html

[233]  URL: http://www.germany.net/teilnehmer/100/119271/index.html, Abruf vom 07. Juli 1998. Siehe auch Mecklenburg (1996), S. 678 - 684.

[234]  Siehe Sleipnir, Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik, 2. Jg., Heft 4, Juli/August 1996, S. 26 - 31. Im Gespräch mit Michael Koth, einem ehemaligen SED-Funktionär, wird über das Konzept eines deutschen Sozialismus gesprochen. Das Interview endet mit den Worten: „Ich [Michael Koth, HS] unterstütze aus ganzem Herzen die in diesem Jahr gegründete Partei der Arbeit Deutschlands (PdAD), in der sowohl ehemalige FDJ- und DKP-Mitglieder, als auch Nationalrevolutionäre und nationale Sozialisten aktiv sind.“, zit. n. ebd., S. 31.

[235]  Bei Herrn K. handelt es sich vermutlich um Winfried Knörzer von der Freien Deutschen Sommerakademie.

[236]  Röhler, Andreas, Eine konservative Begründung des Schweigens, zit. n. URL: http://www.germany.net/teilnehmer/100/119271/index.html, Abruf vom 07. Juli 1998.

[237]  Zit. n. URL: http://www.germany.net/teilnehmer/100/119271/Sleipnir/Tazritt.htm, Abruf vom 07. Juli 1998.

[238]  Zit. n. URL: http://www.vho.org/D/Sleipnir/, Abruf vom 07. Juli 1998.

[239]  Zit. n. URL: http://www.germany.net/teilnehmer/100/119271/Sleipnir/Zensur.htm, Abruf vom 07. Juli 1998.

[240]  Die Adresse lautet: 100.119271@germanynet.de.

[241]  Zur „BRd“-Schreibweise siehe auch Abschnitt 4.1.10.

[242]  IM-NRW (1997), S. 137.

[243]  Angaben laut ebd..

[244] Vgl. CD-ROM, VS 1997, 2.5.6 und VS 19982.5.5.

[245] Vgl. CD-ROM, VS 1998, 2.5.5.

[246] Vgl. http://www.sleipnir.purespace.de/ vom 21.09.1999.

[247]  IM-NRW (1997), S. 137. Andere Quellen, so der Verfassungsschutz Hamburg, gehen von einer Gründung im Umfeld der Hamburger Akademischen Burschenschaft Germania auf Initiierung u.a. von Andre Goertz aus.

[248]  Siehe hierzu: IM-NRW (1997), S. 137.

[249]  Dort heißt es: "Herzlich willkommen im Deutschen Reich Diese Seiten befinden sich im Aufbau. [...] Auf http://www.deutsches-reich.de/ finden sich folgende "Verweise zu anderen Internetseiten:"

NIT-Nachrichtendienst

Werkstatt neues Deutschland

Nation & Europa

Signal

Das Ostpreußenblatt

PHI-Pressedienst

Zit. nach http://www.deutsches-reich.de/, Recherche vom 25. April 2000

[250]  Vgl. http://www.deutsches-reich.de/oberlercher/index.html, Recherche vom 25. April 2000

[251]  Zit. n. http://www.deutsches-reich.de/oberlercher.htm, Recherche vom 08. April 2000

[252]  Neben der Kritik, die Oberlerchers Ausfaltung bei anderen Rechten auslöst, wird er teilweise überhaupt nicht ernst genommen. Ein Beispiel für die Rezeption von Dr. Oberlercher ist ein Artikel des JF-Stammautors Manuel Ochsenreiter über Oberlerchers „Weltformel“: „Dr. Reinhold Oberlercher, ‘Nationalmarxist’ und Stammautor des bedingungslos intellektuellen Theorieblattes Staatsbriefe und Verfasser eines richtungsweisenden ‘Reichsverfassungsentwurfes’, hat die Weltformel entdeckt und macht sie endlich der Öffentlichkeit zugänglich! Obwohl er schon vor elf Jahren die bahnbrechende ‘Weltgeschichtsformel’ entwickelte, zeigten sich weder ‘Wissenschaftler noch Laien fähig oder geneigt, diese anzuwenden oder zu widerlegen’. Und warum? Es liege an deren ‘intellektueller Bescheidenheit’. Doch Deutschland zu retten, ist ja so einfach. Man wendet nur die Systemprozeßformel, die Totalanerkennungsformel und die Reichsverkündigungsformel an, um schlußendlich über die Verhandlungsverzweckungsformel auf die Reichsanerkennungsformel zu kommen. Diese lautet: SMR(p=0(0,0):=p=0(X,Y))aßy(g,t) (...) Ist ‘Dr. Oberlercher’ das gemeinsame Pseudonym von Helge Schneider und Wiglaf Droste?“, zit. n. Junge Freiheit, Nr. 46/97 S. 34.

[253]  Abruf vom 25. April 2000

[254]  So kam es schon 1987, im Rahmen einer Vortragsveranstaltung des FPÖ-nahen Ring Freiheitlicher Studenten (RFS) im Juridicum in Wien, zu einem Eklat. Oberlercher bedauerte, „daß Faschismus und Antisemitismus (...) die einzigen Positionen sind, die einzunehmen in Deutschland moralischen Mut und intellektuelle (sic!) Kühnheit erfordert“. Im Rahmen seines Referats versuchte er nachzuweisen, daß die nationalsozialistische Judenvernichtung „keinerlei Rechtsverletzung“ gewesen sei. Zit. n. Studentenkurier. Zeitschrift für Studentengeschichte, Hochschulpolitik und Korporationswesen, Neue Folge, Frühjahr 1988, S. 18.

[255]  Siehe MI-BB (1997), S. 23.

[256]  Zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/texte/schulung/text0002.htm, Abruf vom 28. Juli 1998.

[257]  Zit. n. MI-BB (1997), S. 23.

[258]  Zit. n. URL: http://www.thulenet.com/gedisk/texte00024.htm, Abruf vom 16. April 1998.

[259]  Zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/texte/schulung/text0002.htm, Abruf vom 28. Juli 1998,  Stand der Einspeisung: 3. April 1996.

[260]  IM-NRW (1996), S. 138.

[261]  Zit. n. Thorin Eichenschild, zuletzt aktualisiert am 31.03.1997, abgelegt unter URL: http://www.thulenet.com/links.htm, Abruf vom 10. Januar 1998. Seit einiger Zeit ist das Thulenet wieder unter einer anderen Adresse zu finden, Abruf vom 16. Juni 1998. Dennoch ist auch das Deutsche Kolleg weiter im elektronischen Angebot, nun jedoch unter URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/texte/schulung/text0002.htm.

[262]  So kann man unter der URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/texte/schulung/text0002.htm den kompletten Reichsverfassungsentwurf herunterladen.

[263]  Zit. n. http://www.dragonfire.net/~thulenet/texte/schulung/text0003.htm, Abruf vom 28. Juli 1998.

[264]  Zit. n. ebd..

[265]  Ebd.

[266]  Zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/texte/schulung/text0002.htm, Abruf vom 28. Juli 1998, Stand der Einspeisung: 3. April 1996.

[267]  Ebd.

[268]  „Das Deutsche Reich besteht aus den Herzogtümern Niederfranken, Rheinfranken, Moselfranken, Mainfranken, Alemannien, Schwaben, Bayern, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol, Kärnten, Steiermark, Burgenland, Sudetenland, Schlesien, Posen, Ostpreußen, Westpreußen, Pommern, Mecklenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hessen, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.“, zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/texte/schulung/text0002.htm, Abruf vom 28. Juli 1998,  Stand der Einspeisung: 3. April 1996.

[269]  Zit. n. ebd.

[270]  Zit. n. ebd.

[271]  Zit. n. IM-NRW (1997), S. 134.

[272]  Ebd., S. 134.

[273]  Siehe dazu auch ebd., S. 134f.

[274]  Siehe hierzu ebd., S. 128 - 131 und Mecklenburg (1996), S. 420.

[275]  Zu diesem konkreten Punkt sehr aufschlußreich: Schwarzmeier (1997).

[276]  Zit. n. Nation & Europa - Deutsche Rundschau, Nr. 11-12/95, S. 14.

[277]  Zit. n. ebd. Vgl. IM-NRW (1997), S. 113

[278]  So erging z.B. am 19. Juni 1995 gegen Neubauer ein rechtskräftiger Strafbefehl über eine Geldstrafe in Höhe von 5.000 DM, weil er über den „Buchdienst Nation Europa“ die Videokassette des im Dritten Reich populären antisemitischen Propagandafilms „Jud Süß“ vertrieben hatte.

[279]            Der Besucherstand am 17. Juli 1998 betrug schon 1175 Besucher, siehe Schomberg (1998), S. xxx. Die Präsenz wird zur Zeit relauncht ("Alles neu macht der Mai ...... da er das aber nicht ganz alleine tut, müssen wir dafür vorher noch viel arbeiten. Unsere Zeitschrift und unser erweitertes Angebot aus Literatur, Tonträgern und Videos finden sie in Kürze wieder auf diesen Seiten.", zit. nach http://www.nationeuropa.de/, Abruf vom 28. April 2000). Am 28. April 2000 wies der Besucherzähler 1654 Abrufe aus, wobei es sein kann, daß sich diese Zahl auf die Abrufe während der Umbauphase beziehen.

 

[280]  URL: http://www.nationeuropa.de/link/work.php3, Abruf vom 04. August 2000.

[281]  Weiterführendes unter IM-NRW (1997), S. 44 und S. 92 - 95.

[282]  Siehe ebd., S. 134f.

[283]  Siehe ebd., S. 135 - 137.

[284]  Bei der Einspeisung „Storchennest“ handelt es sich nach dem Selbstverständnis um „die erste volkstreue Frauen- und Familienseite“, sie „soll der Verständigung und dem Austausch volkstreuer Frauen, Mütter und Familien dienen. Sinn sollte es sein, Erfahrungen und Wissen auszutauschen. Alle Interessierten sind hiermit aufgefordert, sich einzubringen.“, Zit. n. URL: http://users.aol.com/StorchNest.htm., Abruf vom 16. Juni 1998.

[285]  URL: http://www.nationeuropa.de/links.htm, Abruf vom 07. Juli 1998.

[286]  Zit. n. URL: http://www.thulenet.com/thsem/haupt.html, Abruf vom 08.Mai 1998.

[287]  Siehe auch Mecklenburg (1996), S. 311 - 313.

[288]  Die Adresse der Webpräsenz des Thule-Seminars lautet: URL: http://www.thulenet.com/thsem/haupt.html, Abruf vom 14. Mai. Seit dem Adressenwechsel des Thule-Netz’ zum Anbieter „Dragonfire“ ist das Thule-Seminar nicht mehr erreichbar. Auch von Seiten des Webmasters scheint kein Link mehr gesetzt zu sein, Abruf vom 13. Juli 1998.

[289]  zit. n. URL: http://www.thulenet.com/thsem/haupt.html.

[290]  Siehe dazu Graphik im Anhang unter Punkt 10.8. und auch IM-NRW (1997), S. 138.

[291]  Bei fett hervorgehobenen Worten handelt es sich durchwegs um Hyperlinks.

[292]  zit. n. URL: http://www.thulenet.com/thsem/haupt.html, Abruf vom 25. Mai 1998.

[293]  zit. n. URL: http://www.thulenet.com/thsem/europ.html, Abruf vom 25. Mai 1998. Diese Seite befand sich nach einem neuerlichen Besuch am 11. Juli 1998 nicht mehr im Angebot.

[294]  zit. n. URL: http://www.thulenet.com/thsem/haupt.html, Abruf vom 25. Mai 1998.

[295]  zit. n. ebd..

[296]  zit. n. ebd..

[297]  Zit. n. ebd..

[298]  Ebd.

[299]  Ebd.

[300]  Siehe Mecklenburg (1996), S. 199.

[301]  Prof. Dr. Seidler wurde in der Presse wegen seines Vortrags in Dresden am 28. Februar 1998 stark angegriffen. Ihm wurde u.a. vorgeworfen, vor rechtsextremistischen und rechtsradikalen Burschenschaftern referiert zu haben. Der Vortrag auf Einladung der AFV! Rugia Karlsbad - bei der es sich entgegen der Presseberichte nicht um eine Burschenschaft sondern eine akademische Ferialverbindung in Fortführung der Tradition einer Pennalie aus Karlsbad (Karlovy Vary) handelt - sorgte für eine große Medienresonanz. Die Ferialverbindung wurde im übrigen von Teilnehmern und geschaßten ehemaligen JF-Autoren im Rahmen der Freien Deutschen Sommerakademie gegründet. Der volle Name lautet „AFV Rugia Karlsbad / Freie Deutsche Sommerakademie“. Sprecher der AFV! sind Dr. Winfried Knörzer und Hans-Ullrich Kopp, beide veröffentlichten bis zur „Wende“ innerhalb der Redaktion als Stammautoren bei der Jungen Freiheit.

[302]  Startseite, URL: http://www.konservativ.de, Abruf vom 21. Januar 1998.

[303]  URL: http://www.konservativ.de, Abruf vom 21. Januar 1998.

[304]  Zit. n. URL: http://www.konservativ.de/ postpgp.htm, Abruf vom 11. Mai 1998.

[305]  http://www.konservativ.de/home.htm, Abruf vom 11. Mai 1998.

[306]  Ebd.

[307]  Dr. Peter Gauweiler: Offener Brief, zitiert n. URL: http://www.konservativ.de, Abruf vom 21. Januar 1998.

[308]  Abgelegt unter URL: http://members.aol.com/fahne/index.htm, Abruf vom 21. Januar 1998, siehe auch D.I.R. Marburg, „Rache wegen Stoerung der CSU (jw)“, Datum: Freitag, 24. April 1998, e-mail von D.I.R. Marburg  an die Mailingliste DIR-Mailing-Liste@Mailer.Uni-Marburg.de, weitergeleitet an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de).

[309]  Vgl. Junge Freiheit, Nr. 13 / 97 vom 23. März 1997, Titelseite.

[310]  Zit.n. Fakten unterschlagen! (Prof. E. Schwinge - Bilanz einer Kriegsgeneration), abgelegt unter URL: http://www.konservativ.de, Abruf vom 21. Januar 1998.

[311]  Stand: 25. Juli 1998, URL: http://www.konservativ.de/inhaltsv.htm, Abruf vom 25. Juli 1998.

[312]  Dies ist eigentlich ein grober Verstoß gegen die sogenannte Nettiquette, da das Querposten innerhalb der Netzgemeinde nicht gerne gesehen wird.

[313]  Zit. n. Horst Schilling, „SPD-Wieczorek-Zeul: ‘Sozialismus macht Spaß!’“, Datum: Samstag, 13. Juni 1998, e-mail von pc-ag@konservativ.de (Konservativer Gesprächskreis Hannover e.V.) an HFBW@aol.com, FKomitee@aol.com und diskussion@konservativ.de, weitergeleitet an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de) ferner an folgende Newsgroups: de.soc.politik.deutschland, de.soc.politik.international, de.soc.politik.europa, de.soc.umwelt, maus.politik, z-netz.forum.diskussion.politik, de.org.politik.spd.

[314]  Zit. n. Horst Schilling, „ePost-Weiterleitung“, Datum: Freitag, 03. Juli 1998, e-mail von pc-ag@konservativ.de (PC-AG Horst Schilling), an „rundbrief“ (pc-ag@konservativ.de), Carbon Copy an diskussion@konservativ.de, weitergeleitet an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de).

[315]  Zit. n. URL: http://www.konservativ.de/achtung.htm, Abruf vom 25. Juli 1998.

[316]  IM-NRW (1996), S. 73f und IM-NRW (1997), S. 92 - 94.

[317]  Zit. n. URL: http://www.konservativ.de/links.htm, Abruf vom 25. Juli 1998.

[318]  Siehe hierzu auch Mecklenburg (1996), S. 491. „Das Friedenskomitee hat eine eigene Geschichte, die sich aus der Friedens- und Umweltbewegung herleitet. Dies gilt auch für die Deutschland-Bewegung, die eine virtuelle Organisation, d.h., also eine Nichtorganisation ist.“ Zit. n. Mechtersheimer, Alfred, „Re: Nähere Informationen zu meiner Anfrage!!!!“, Datum: Samstag, 01. August 1998, e-mail von Alfred Mechtersheimer (FKomitee@aol.com) an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de).

[319]  Zit. n. URL: http://users.aol.com/dbewegung, Abruf vom 08. Mai 1998.

[320]  Alle folgenden Zitate entstammen dem Interview mit Alfred Mechtersheimer in: JF, Nr. 12/95, S. 3.

[321]  Potrait Alfred Mechtersheimer in: JF Nr. 44/96, S. 3.

[322]  URL: http://www.jungefreiheit.de/aa5.htm, Abruf vom 09. Juni 1998.

[323]  Mechtersheimer, Alfred, „Zur historischen Bedeutung der Wahl in Sachsen-Anhalt. Die DVU und die nationale Auflehnung in Europa“, zit. n. URL: http://users.aol.com.dbewegung/f2000.htm, Abruf vom 15. Mai 1998.

[324]  Zit. n. Dr. Alfred Mechtersheimer , abgelegt unter URL: http://users.aol.com.dbewegung, Abruf vom 14. Mai 1998.

[325]  So zum Beispiel Wirtschaftsführer der Düsseldorfer Herrenrunde oder dem Dienstagsgespräch in Berlin, vor denen Mechtersheimer wiederholt als Referent auftrat. Siehe auch Junge, Barbara et al , Rechtsschreiber: wie ein Netzwerk in Medien und Politik an der Restauration des Nationalen arbeitet, Berlin 1997, S. 151 - 161.

[326]  Siehe Horst Schilling, „Deutschland-Bewegung“, Datum: Samstag, 11. Juli 1998, e-mail von pc-ag@konservativ.de (Horst Schilling Konservativer Gesprächskreis Hannover e.V.) an die Mailingliste diskussion@konservativ.de, weitergeleitet an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de), ferner an folgende Newsgroups: de.soc.politik.deutschland, de.soc.politik.international, de.soc.politik.europa, de.soc.umwelt, maus.politik, z-netz.forum.diskussion.politik, de.org.politik.spd.

[327]  Zit. n. URL: http://users.aol.com/dbewegung/kohl.html, Abruf vom 15. Juli 1998. Datei im Besitz des Verfassers.

[328]  Ergebnis der Abruf vom 16. Juli 1998 unter URL: http://users.aol.com/dbewegung/kohl.html.

[329]  Zit. n. Friedenskomitee 2000 (Hg.), Pressespiegel 7-98 vom 21. April 1998, Selbstverlag. Exemplar im Besitz des Autors.

[330]  Ob es sich nur um ein internes Mitteilungsorgan handelt, ist diskussionswürdig. Der Pressespiegel wurde mir zugesandt, als ich weitere Informationen über die Deutschland-Bewegung per e-mail vom Donnerstag, den 14. Mai 1998 anforderte und den Pressespiegel nach Mitteilung der Postanschrift an FKomitee@aol.com, (e-mail vom Montag, 18. Mai 1998: „Teilen Sie uns bitte Ihre Postanschrift mit? Beste Grüße Friedenskomitee 2000“), auch prompt erhielt.

[331]  Der Versuch der Eindeutschung der englischsprachingen EDV-Begriffe treibt manchmal seltsame Blüten. Abgesehen davon, daß für das lateinische „inter“ kein deutscher Begriff genutzt wurde, gab es Bestrebungen von seiten des  rechtsextremen „Bund für deutsche Schrift und Sprache“, folgende neue Begriffe, die „für die mehreren Millionen deutschsprachiger Benutzer ungleich verständlicher und damit anwenderfreundlicher [seien]“, einzuführen:

·       login - Einklink

·       Terminal - Zapfstelle

·       Server - Pförtner [...]

·       Web-Server - Netzpförtner

·       Internet - Weltnetz

·       World Wide Web - Weltwabergewebe“.

Zit. n. Dietzsch, Martin und Maegerle, Anton, abgelegt unter URL: http://iguwnext.tuwien.ac.at/~doew/deutschp, Abruf vom 03. Juli 1998. Siehe dazu auch Reinhard Pfarrpfeiffer unter http://members.xoom.com/_XMCM/pfarrpfeifer/flugblatt.html, Recherche vom 11. April 2000: In das gleiche Horn bläst Herr Thorsten Knackstedt in einem Beitrag der Mailingliste Des Konservativen Gesprächskreises Hannover: Ich selbst wohne in Suedafrika,
>und mache taeglich Gebrauch von Afrikaans, Deutsch und Englisch. Versuche
>alle diese Sprachen moeglichst sauber zu sprechen. Ich kaeme nicht auf den
>Gedanken, gezielt diese Sprachen zu mischen, um mich interessant fuer die
>Zuhoerer zu machen. Wozu auch?
>
>Hier ein paar von Ihnen gebrauchte Worte. Meist aus dem Anglerlatein
>gewisser Grossmaechte herangeholt.
>
>Newsletter
>Internet-Guide
>Service
>Outfit
>Homepage
>Website
>.....
>Die Liste liesse sich sicherlich noch beliebig fortsetzen. Engleutsch,
>Engleutsch ueber alles...
>Was soll dieses Unterwerfungsritual? Wovor haben Sie Angst? Etwa davor,
dass
>man Sie in der Neuen Weltordnung nicht akzeptieren wird.
>Koennen Sie sich nicht ganz natuerlich in Deutsch Ausdruecken?
>
>Nun ich will Sie Oberrabbihaft zu etwas zwingen, was Sie nicht selbst
>wollen. Da gibt es in Deutschland bekanntlich genuegend andere "moralische
>Instanzen", die solches schon ueber die Massen tun, wenngleich etwas mehr
>unterschwellig. Wie Sie Ihre e-Briefe Gestalten wollen ist sicherlich Ihre
>ganz persoenliche Entscheidung. Doch etwas weniger Verbeugungen vor dem
>Zeitgeist waeren sicherlich angebracht. Schliesslich maekeln Sie ja selbst
>am "IN SEIN UM JEDEN PREIS"!
>Fuer all die erwaehnten Worte gibt es auch Deutsche, und zwar deutliche und
>passende:
>
>Nachrichtenbrief
>Weltnetzfuehrer
>Dienst
>Ausstattung
>Heimatseite
>Netzwerft
>
>Sie sehen man kann durchaus interessant sein wenn man sich ganz natuerlich
>und seiner Herkunft gemaess ausdrueckt. Sie schaemen sich doch hoffentlich
>Ihrer deutschen Herkunft wegen?!
>Falls Sie sich dennoch gezwungen fuehlen aus einer anderen Sprache Worte
>herbeizuzaubern, sollten Sie dies in Anfuehrungszeichen setzen.
>
>Ich hoffe Ihnen weitergeholfen zu haben und verbleibe
>mit freundlichen Gruessen
>Hochachtungsvoll
>Ihr
>
>Torsten Knackstedt
>
>
>
>Torsten Knackstedt
>
>> Christus-Zentrum Weinstadt - Freie biblische Gemeinde

 

Dennoch darf man die Bestrebung, eigensprachliche ausdrücke ggü. Dem Englischen - insbesondere in den frankophonen Ländern - nicht unterschätzen. Siehe Rötzer, Florian, "Homepage? Mais non: C'est 'page d' accueil'!", in Die Welt, WebWelt, Das vierzehntägige Internetmagazin der Welt vom Dienstag, 12. Oktober 1999, S. WW2: In diesem Jahr wurde nun von der DGLF begonnen, eine Liste der Internet-Terminologie zu veröffentlichen. "Internet" geht noch unübersetzt durch, auch "Hypertext" ist nur "hypertexte", "Server" soll "serveur" sein, aber für einen "Hacker" sollte man schon "pirate" oder gar "fouinard" verwenden. Das "World Wide Web" heißt "Toile d'araignée mondiale" oder abgekürzt, "T.A.M.", "Backbone" wird zu "dorsale", "Firewall" zu "Barrière de sécurité", "URL" zu "Adresse réticulaire" oder "Browser" zu "Logiciel de navigation". Trotz aller Entschlossenheit, gegen die kulturelle Kolonisierung vorzugehen und am Glanz der alten Kolonialsprache Französisch festzuhalten, bringt das Internet einige Probleme für die Sprachhüter, zumal man ja keine Insel sein und die Vermehrung der Internet-Dienste nicht behindern will. Zit. n. ebd.

[332]  Auf die bis zum 18. August 1998 gültige URL: http://users.aol.com/dbewegung.

[333]  Zit. n. http://users.aol.com/dbewegung, Abruf vom 16. Juli 1998.

[334]  Zit. n. Mechtersheimer, Alfred, „Re: Nähere Informationen zu meiner Anfrage!!!!“, Datum: Samstag, 01. August 1998, e-mail von Alfred Mechtersheimer (FKomitee@aol.com) an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de).

[335]  http://users.aol.com/dbewegung/bestellz, Abruf vom 15. Juli 1998.

[336]  Ebd.

[337]  Damit versucht er vermutlich die eingehenden e-mails zu filtern. Auf eine an diese e-mail-Adresse gerichtete Anfrage antwortete Dr. Mechtersheimer mit der „gültigen“ Adresse seines Providers AOL.

[338]  Die Gründungsveranstaltung mußte an einem geheimgehaltenen Ort durchgeführt werden, da der ursprünglich vorgesehene Veranstaltungsort, ein Hotel in Thüringen, wegen einer Bombendrohung ausfiel.

[339]  Schindler, Jörg, Von „Wirrköpfen“ und „Demokraten“ vor der Frankfurter Paulskirche in: Frankfurter Rundschau vom 30. März 1998:

Unter massivem Polizeischutz demonstrierten am Samstag rund 1000 Anhänger des rechtskonservativen „Bundes Freier Bürger“ (BFB) gegen den Euro. Dabei unterbanden die Beamten auf dem Frankfurter Paulsplatz rigide eine Gegendemonstration.

Mitten in seiner Rede konnte Manfred Brunner einfach nicht anders - da mußte er außerplanmäßig die anwesenden Freunde und Helfer loben. So viel "Zivilcourage", so der BFB-Bundesvorsitzende, würde er sich öfter wünschen, andere sollten sich an diesen Polizisten ein Beispiel nehmen. Damit meinte der rechtsgerichtete Brunner weit mehr als 100 Uniformierte, die soeben linke Demonstranten mit Gewalt abführten, in den Würgegriff nahmen oder mit dem Knie auf das Pflaster vor der Paulskirche drückten. Zuvor hatten die Beamten die zumeist jugendlichen Protestierer eingekesselt, auf daß Brunner & Co unbehelligt ihre persönlichen Wahrheiten unters Volk streuen durften. Etwa diese: "Es ist an der Zeit, daß Ausländer in diesem Land wissen, daß sie Gäste sind." Oder: "Wir sind stolz darauf, daß wir Deutsche sind - das lassen wir uns von niemandem nehmen." Da flatterten schwarzrotgoldene Fahnen im Wind, da jubelten mehrere hundert, meist ältere Menschen, die gekommen waren, um die Deutsche Mark vor dräuendem Unheil zu bewahren. Diese gemeinsame Begeisterung wurde auch von den schrillen Trillerpfeifen der zahlenmäßig weit unterlegenen Teilnehmer der "Antifaschistischen Aktion" nicht gebremst.

Die Demo an dem "geschichtsträchtigen Ort" hatte der rechtskonservative "Bund Freier Bürger - Offensive für Deutschland"  (BFB) organisiert. Anlaß: der Euro. Ziel: die "Maastricht-Diktatur" zu beenden. Motto: "Rettet die D-Mark." Denn daß die in Gefahr ist, daran könne es keinen Zweifel geben, urteilte Bernd-Thomas Ramb, hessischer Landesvorsitzender des BFB. Schließlich säßen in Brüssel "die Nazis von heute", versuchten "Kohl und die Bonner Mafia" längst, das "deutsche Volk" mit der Einheitswährung zu fesseln, so der Professor. Dagegen gelte es sich zu wehren, "bis dieses Maastricht-Europa fällt". "Wir sind dabei, unsere deutsche Kultur zu verlieren", orakelte auch BFB-Bundesgeschäftsführer Heiner Kappel, der wie Brunner einmal FDP-Politiker war. Das müßten alle begreifen, "wenn es sein muß, mit ein bißchen Druck". Der BFB werde, so Kappel unter Beifallsrufen, "denen in Bonn die Hölle heiß machen". Ins gleiche Horn stieß Brunner, dessen Auftritt die Gegendemonstranten mit "Nazis raus"-Rufen begleiteten. "Demokratie und Nationalstaat gehören untrennbar zusammen", dozierte der BFB-Bundesvorsitzende unbeirrt. Kohl und die "volksentfremdete Politikerkaste" in Bonn wollten Deutschland in Europa verschwinden lassen "wie ein Stück Zucker in heißem Tee". Das "deutsche Volk" müsse seine Meinung jederzeit kundtun dürfen, forderte Brunner - während die Polizisten ohne erkennbaren Grund etliche Gegendemonstranten in Handschellen abführten.

Am Ende, bevor er mit seinen Anhängern die Nationalhymne anstimmte und zur Bundesbank weiterzog, verlor der Offensiv-Politiker mit dem Dauerlächeln dann doch noch den Faden. Offenbar ohne sich der Doppeldeutigkeit dieser Formulierung bewußt zu werden, ließ er die Versammelten vor der Paulskirche wissen: "Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, daß diese Wirrköpfe hier uns Nazis beschimpfen.".

[340]  Schröder (1995), S. 131. Ob der stark „antifaschistischen“ Aurichtung der cl-Netze, die von einigen Verfassungsschutzbehörden der Länder als linksextremistisch eingestuft werden, relativiert sich dieses Schreibverbot. Siehe IM-NRW (1997), S. 48.

[341]  Zit. n. URL: http://www.iguwnext.tuwien.ac.at/~doew/deutschhp, Abruf vom 03. Juli 1998.

[342]  URL: http://www.bfb-offensive.de/bfbinfo.html, Abruf vom 13. Mai 1998. Auf der Homepage heißt es: „Abgrenzungsbeschluß des Gründungsparteitages: Ehemalige Mitglieder rechts- und linksextremer Parteien (u.a. PDS, DVU, NPD, REP, Deutschen Liga oder ähnliche) werden nicht aufgenommen. Soweit ehemalige Mitglieder der SED die Aufnahme beantragen, soll bei ‘Mitläufern’ kein Hinderungsgrund zur Aufnahme bestehen, bei aktiven ehemaligen Mitgliedern soll eine Einzelfallentscheidung des Bundesvorstandes herbeigeführt werden. Dies soll auch für Mitglieder anderer extremer Parteien gelten, soweit sie sich bereits seit längerem von dieser Partei abgewandt haben und eine Überprüfung ihre auf dem Boden des Grundgesetzes basierende Einstellung ergibt.“ Zit. n. URL: http://www.bfb-offensive.de/mitglied.html, Abruf vom 28. Juni 1998.

[343]  Zu den Gründungsmitgliedern gehörten: der Nürnberger Rechtsprofessor Karl Albrecht Schachtschneider, der Mainzer Staatsrechtler Heinrich Rupp, der Vertriebenenpolitiker Bruno Bandulet, der ehemalige NATO-Oberbefehlshaber Europa General a.D. Günter Kießling, der Diplomat und ehemalige Bonner Botschafter in China Erwin Wickert, der Hagener Polizeipräsident Günther Steckhan, die Wirtschaftsprofessoren Roland Vaubel und Joachim Starbatty, der ehemalige Landesvorsitzende der Jungen Union Berlin Gunnar Sohn, die Witwe des „Criticon“-Herausgebers Regina Freifrau von Schrenck-Notzing und der für die FDP in den Landtag von Sachsen-Anhalt gewählte Wilfried Hofmann.

[344]  Dies ist nie ganz nachgewiesen worden. Vor allem eher linkstendenziöse Veröffentlichungen, z.B. in Junge (1997) gehen von diesem Vorgang als Faktum aus, während es nie zu einer offiziellen Anzeige bei der Staatsanwaltschaft gemäß § 130 StGB kam.

[345]  Siehe § 130 Abs. 3 StGB: „Mit Freiheitstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine unter der Herrschaft des Nationalsozialismus begangene Handlung der § 220a Abs 1 bezeichneten Art in einer Weise, die geeignet ist den öffentlichen Frieden zu stören, öffentlich oder in einer Versammlung billigt, leugnet oder verharmlost“.

[346]  Zit. n. URL: http://www.thulenet.com/gedisk/texte0004.htm, Abruf vom 15. Februar 1998.

[347]  Am 09. Juli 1997 eröffnete der „Bund Freier Bürger - Die Freiheitlichen“ (BFB) mit einer jeweils im Hamburger Abendblatt und in der Hamburger Morgenpost annoncierten ganzseitigen Werbeanzeige propagandistisch seinen Wahlkampf zu den im September stattfindenden Bürgerschaftswahlen in Hamburg. Es wurde dort u.a. auf ein „BFB-Bürgerbüro“ hingewiesen, das an der Börsenbrücke 2 beheimatet ist. Nachdem dort am 11. Juli 1997 bereits schon ein erster Veranstaltungsabend mit Referenten aus dem konservativ-neurechten Spektrum stattgefunden hat, war für den 21.-24. Juli 1997 jeweils ein Diskussionsabend mit dem Vorsitzenden des BFB, Manfred Brunner, geplant.

[348]  Leserbrief von Heiner Kappel vom 13. Mai 1998 an die Junge Freiheit, online-Version., zit. n. URL: http://www.jungefreiheit.de/aa22.htm, Abruf vom 13. Mai 1998.

[349]  Zit. n. „Wer ist der Bund Freier Bürger“, abgelegt unter URL: http://www.bfbinfo.html, Abruf vom 13. Mai 1998.

[350]  Zit. n. URL: http://www.bfb-offensive.de/waswirwollen.html, Abruf vom 04. April 1998.

[351]  Siehe auch Schindler, Jörg, Von „Wirrköpfen“ und „Demokraten“ vor der Frankfurter Paulskirche, in: Frankfurter Rundschau vom 30.03.1998.

[352]  Stand: 30. Dezember 1997. Bis zum Ende des Untersuchungszeitraums hat sich am Design der Seiten nichts geändert.

[353]  Zit. n. URL: http://www.bfb-offensive.de/index.html Rerche vom 10. Mai 1998.

[354]  Der BfB nutzte als Provider American Online und die eMail-Anschrift lautete: aktionbfb@aol.com. Aus nicht klärbaren Gründen zog die Netzpräsenz des BfB um, die neue Adresse lautet: URL: http://www.bfb-offensive.de/index.html, Abruf vom 10. Mai 1998.

[355]  Zit. n. URL: http://www.bfb-offensive.de/programm.html, Abruf vom 10. Mai 1998.

[356]  Zit. n. URL: http://www.bfb-offensive.de/gp/progall.html, Abruf vom 13. Mai 1998. Dies mag man als Relativierung der Zeit des Nationalsozialismus interpretieren; Ernst Nolte fungierte in diesem Kontext häufig als Referent beim BFB.

[357]  Zit. n. URL: http://www.bfb-offensive.de/gp/progall.html, Abruf vom 13. Mai 1998.

[358]  Ebd.

[359]  Ebd.

[360] Weißmann, Karlheinz, Rückruf in die Geschichte. Die deutsche Herausforderung, Berlin 1992.

[361]  Zit. n. URL: http://www.bfb-offensive.de/gp/progall.html, Abruf vom 13. Mai 1998.

[362]  Ebd.

[363]  Ebd.

[364]  Ebd.

[365]  Mit diesem rückhaltlosen Bekenntnis zu den USA und der Nichtthematisierung der multikulturellen Problematik stellt der BFB im Gefüge der Neuen Rechten eine Ausnahme dar.

[366]  Zit. n. URL: http://www.bfb-offensive.de/gp/progall.html, Abruf vom 10. Mai 1998.

[367]  Ebd.. Doch erinnert dies nicht an die Diktion De Gaulles, sondern streift - zumindest in den Formulierungen - häufig eindeutig die Terminologie neurechter Europakonzeptionen wie man sie in Nation und Europa oder der Jungen Freiheit findet.

[368]  Ebd.

[369]  Zit. n. Schilling, Horst, „Euro-Kritik“, Datum: Montag, 13. Juli 1998, e-mail von pc-ag@konservativ.de (Horst Schilling Konservativer Gesprächskreis Hannover e.V.) an die Mailingliste diskussion@konservativ.de, weitergeleitet an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni‑marburg.de), ferner an folgende Newsgroups: de.soc.politik.deutschland, de.soc.politik.international, de.soc.politik.europa, maus.politik, z‑netz.forum.diskussion.politik, de.org.politik.spd.

[370]  Vgl. dazu URL: http://www.bfb-offensive.de/gp/progall.html, Abruf vom 10. Mai 1998.

[371]  Ebd.

[372]  Ebd.

[373]  Ebd.

[374]  Vgl. Anzeige des BFB in der JF, Nr. 26/98 vom 19. Juni 1998, S. 26: „Wenn sie den EURO nicht wollen, dann dürfen sie ihn auch nicht wählen“. Auf der Anzeige sind die drei Spitzenfunktionäre Brunner, Kappel und Latussek abgebildet.

[375]  Entgegen heutiger Terminologie meint dies historisch korrekt die Gebiete jenseits von Oder und Neiße.

[376]  Zit. n. URL: http://www.bfb-offensive.de/gp/progall.html, Abruf vom 13. Mai 1998.

[377]  Ebd.

[378]  Vgl ebd..

[379]  Dies entspricht genau der Forderung von Heiko Peters (CDU), der wider die Enteignungen 1945/49 in der Welt und FAZ inseriert.

[380]  Ebd. Auch wenn diese Forderung versachlicht wird, so klingt es in der Terminologie wie die Forderung einer rechten österreichischen Sektierergruppe, der PNO (Partei Neue Ordnung), welche so ihre Netzpräsenz beginnt, siehe auch URL: http://www.ostara/pnp.ac.at, Abruf vom 08. April 1998.

[381]  Siehe URL: http://www.bfb-offensive.de/gp/progall.html, Abruf vom 10. April 1998.

[382]  Ebd.

[383]  Ebd.

[384]  Ebd.

[385]  Ebd. Das Adjektiv „polyethnisch“ erinnert frappierend an „ethnopluralistisch“.

[386]  URL: http://www.bfb-offensive.de/gp/progall.html, Abruf vom 10. April 1998.

[387]  URL: http://www.bfb-offensive.de/gp/progall.html, Abruf vom 10. Mai 1998.

[388]  Zit. n. URL: http://www.bfb-offensive.de/gp/progall.html, Abruf vom 10. April 1998.

[389]  Zit.n. Junger Freiheit Nr. 24/1998 vom 5. Juni 1998, S. 4.

[390]  Zit. n. Pressemitteilung vom 27. April 1998, abgelegt unter URL: http://www.bfb‑offensive.de/pm980427.html.

[391]  Brunner, Manfred eingespeist unter URL: http://www.bfb‑offensive.de/bundesparteitag98.html, Abruf vom 16. Juli 1998.

[392]  URL: http://www.bfb-offensive.de (Stand: 05. Juli 1998), Abruf vom 16. Juli 1998.

[393]  Zit. n. Bund Freier Bürger, „Re: Veranstaltungen des BFB“, Datum: Freitag, 24. Juli 1998, e-mail von“BFB - Wiesbaden“ (wiesbaden@bfb-offensive.de) an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de).

[394]  Bundesamt für Verfassungsschutz (Hg.), Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Lagebild, Köln 1997, Seite 22f. Siehe auch: CHIP 10/95, Vernetzte Kameraden. Deutsche Neonazis im Internet. S. 52: „Im Juni 1996 übernahm "Eichenschild" den Auftrag, das rechtsextremistische Thule-Netz ins Internet zu bringen. Heimlich, still und leise, so ergaben Recherchen des in München erscheinenden Computer-Magazins CHIP, wurde am 27. Juni 1996 beim kanadischen Web-Seiten-Discounter "ICA Canada Online, Inc." in Toronto die neue Internet-Domain des Thule-Netzes (thulenet.com) eingerichtet. Als Inhaber firmiert in Kanada die Münchner Mailbox "Janus Kommunikation". Verantwortlicher Administrator ist Ralf Kottcke. Das belegt eine sogenannte Whois-Abfrage bei der Internic, der Dachorganisation des Internet, bei der alle Web-Angebote registriert werden. Dabei stellte sich außerdem heraus, daß der Redakteur dort ganz offiziell mit seiner beruflichen E-Mail-Adresse ralf@magnamedia.de eingetragen ist.

Interessierte, die mit dem Betreiber der Thulenet-Domain via Internet Kontakt aufnahmen, landeten also nicht in einem E-Mail-Postfach des ‘braunen Sumpfes’, sondern auf dem Netzserver des MagnaMedia Verlags. In welchem Ausmaß der Münchner Computer-Verlag für die Internet-Aktivitäten der Neonazis genutzt wurde, ist unklar. Doch die Frage drängt sich förmlich auf, ob nicht seit einem halben Jahr das neonazistische Thule-Internet-Angebot heimlich über den Account des MagnaMedia Verlags gewartet wurde.

Bei MagnaMedia herrscht Betroffenheit: "Wir distanzieren uns total von solchen Aktivitäten" erklärte der Vorstandsvorsitzende des MagnaMedia Verlags, Carl-Franz von Quadt. Nachdem man Mitte Dezember 1996 auf die Neonazi-Aktivitäten aufmerksam geworden sei, habe man den rechtsradikalen Redakteur noch am selben Tag entlassen. Von Quadt: "Keiner hat bei MagnaMedia wirklich etwas vom Treiben des Redakteurs gewußt."

Daß niemandem das doppelte Spiel des Redakteurs aufgefallen sein soll, scheint zweifelhaft: Ehemalige Verlagsmitarbeiter erklärten, daß sie schon vor zwei Jahren auf den Neonazi bei "Amiga" aufmerksam geworden seien. Kottcke soll damals unter anderem durch ausländerfeindliche Plakate in seinem Büro aufgefallen sein.

[395]  Zit. n. URL: http://www.thulenet.com, Abruf vom 10. Januar 1998.

[396]  Zur Vertiefung verweise ich auf Schröder (1995). Die Publikation beschäftigt sich vor allem mit dem Thule-Netz und den angemeldeten Usern zugänglichen Nachrichtenbrettern. Der Verfasser hatte sich dort mit „frisierten“ persönlichen Daten angemeldet und damit Zugang zu nahezu allen Bereichen. Das eher journalistisch geschriebene Buch, das einem Erfahrungsbericht gleicht, erhebt auch nicht einen wissenschaftlichen Anspruch, sondern möchte die Innenwelt des Thule-Netzes vermitteln. Diese Funktion hat das Buch erfüllt. Als Beispiel wird im Anhang unter Punkt 10.9. ein kurzer Nachrichtenwechsel aus den Thule-Mailboxen wiedergegeben.

[397]  Es gab schon Mitte der Achtziger Jahre Versuche der NPD, ihre Inhalte durch das nicht ausgereifte BTX-System zu verbreiten. Siehe Mecklenburg (1996), S. 924.

[398]  Siehe Schröder (1995), S. 77ff.

[399]  Siehe auch URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/boxenmap.htm, Abruf vom 15. März 1998

[400]  Stand 11/1996. Die Zahlen schwanken, da einige vorübergehend offline waren.

[401]  Zu finden unter folgender URL: http://www.widerstand.com/nordland.html.

[402]  Vgl. Schröder (1995).

[403]  Zit. n. Dietzsch, Martin und Maegerle, Anton, unter Dietzsch, Martin und Maegerle, Anton, unter URL: http://iguwnext.tuwien.ac.at/~doew/deutschp, Abruf vom 03. Juli 1998.

[404]  Bei der Problematik der Strafverfolgung verweise ich auf Punkt 6.

[405]  Zit. n. URL: http://iguwnext.tuwien.ac.at/~doew/thule.html, Abruf vom 28. Juni 1998.

[406]  IM-NRW (1996), S. 35 und Schröder (1995), S. 170.

[407]  Siehe dazu Schröder (1995), S. 156

[408]  Zit. n. Burckhard Schröder, URL: http://www.hvhs-hustedt.de/bsnazi.htm, Abruf vom 27. Januar 1998.

[409]  Zit. n. Hauptseite vom Thule-Netz, URL: http://www.thulenet.com. Siehe hierzu auch Gruhler (1998), S. 19f.

[410]  Der im übrigen auch vom Konservativen Gesprächskreis Hannover verlinkt wird! Zum PHI Buchclub siehe auch Mecklenburg (1996), S. 505.

[411]  Zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/werbe.htm, Abruf vom 14. Juli 1998.

[412]  Ebd.

[413]  Dies ist sachlich falsch, da es sich nicht mehr um Mailboxen im eigentlichen Sinne handelt.

[414]  Thorin Eichenschild, zuletzt geändert am 18.01.1997, zit. n. URL: http://www.thulenet.com/hilfe/texte/text0001.htm, Abruf vom 10. Januar 1998

[415]  Zit. n. ebd.

[416]  URL: http://www.thulenet.com/texte/bewaelt/text0001.htm, Abruf vom 10. Januar.

[417]  URL: http://www.thulenet.com/texte/bewaelt/text0002.htm, Abruf vom 10. Januar.

[418]  URL: http://www.thulenet.com/texte/bewaelt/text0021.htm, Abruf vom 10. Januar.

[419]  URL: http://www.thulenet.com/texte/bewaelt/text0022.htm, Abruf vom 10. Januar.

[420]  URL: http://www.thulenet.com/texte/bewaelt/text0033.htm, Abruf vom 10. Januar.

[421]  URL: http://www.thulenet.com/texte/bewaelt/text0031.htm, Abruf vom 10. Januar.

[422]  URL: http://www.thulenet.com/texte/bewaelt/text0023.htm, Abruf vom 10. Januar.

[423]  URL: http://www.thulenet.com/texte/bewaelt/text0024.htm, Abruf vom 10. Januar.

[424]  URL: http://www.thulenet.com/texte/bewaelt/text0025.htm, Abruf vom 10. Januar.

[425]  URL: http://www.thulenet.com/texte/bewaelt/text0026.htm, Abruf vom 10. Januar.

[426]  URL: http://www.thulenet.com/texte/bewaelt/text0027.htm, Abruf vom 10. Januar.

[427]  URL: http://www.thulenet.com/texte/logen/text0001.htm, Abruf vom 10. Januar.

[428]  Zit. n. URL: http://www.thulenet.com/gesdisk/text0005.htm, Abruf vom 16. Juni 1998.

[429]  Vgl. URL: http://alpha.ftcnet.com/~wolf8814/index2.html. Dort sind ohne größere Probleme die Anleitungen für primitive Sprengsätze abrufbar. Siehe auch Schröder (1995), S. 56 - 66.

[430]  Dokumentquelltext der Seite URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/index.htm, Abruf vom 16. Juni 1998.

[431]  Vgl. auch: BfVS (1997), Seite 22f und IM-NRW (1997), S. 110 und 113. „Zündel kokettiert damit, daß er auch Links zu seinen politischen Gegnern auf seiner Homepages anbietet. Sein Provider hat ihm zur Auflage gemacht, auf das Nizkor-Archiv hinzuweisen, das die häufig platten Lügen Zündels minutiös und detailliert widerlegt. Zündel nennt das ‘Holocaust Promotion’ - nach deutschen Recht wahrscheinlich nicht nur eine Beleidigung, sondern auch ein Verstoß gegen § 130 StGB.“ Zit. n. Burckhard Schröder, URL: http://www.hvhs-hustedt.de/bsnazi.htm, Abruf vom 27. Januar 1998

[432]  Ebd.

[433]  Siehe Dietzsch, Martin und Maegerle, Anton, Rechtsextreme deutsche Homepages, abgelegt unter URL: http://iguwnext.tuwien.ac.at/~doew/deutschp, Abruf vom 03. Juli 1998.

[434]  Zit. n. ebd.

[435]  Vgl Abschnitt 4.6.

[436]  Ebd.

[437]  Siehe auch Dietzsch, Martin und Maegerle, Anton, Rechtsextreme deutsche Homepages, abgelegt unter URL: http://iguwnext.tuwien.ac.at/~doew/deutschp, Abruf vom 03. Juli 1998.

[438]  Siehe http://www.thulenet.com/index.cgi, Abruf vom 03. Mai 2000. Dort wird die letzte Änderung angegeben mit "(...), zuletzt geändert am 04/04/98", zit. n. ebd. Nichtsdestotrotz werden auf dieser Seite, die nach "Garfield" das letzte Mal im April 1998 aktualisiert wurde, auch Links zu Themen wie "Kosovo-Konflikt. Frieden im Kosovo" eingestellt.

[439]  URL-Minder / NetMind „’Neue THULE-Seiten’ page has changed“, Datum: Dienstag, 07. Juli 1998, e-mail von  minder@netmind.com an Heiko Schomberg (iacb-deutschland@gmx.de): „URL-Minder has detected new changes in: „’Neue THULE-Seiten’. http://www.dragonfire.net/~thulenet/neu.htm“

[440]  Zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/Benimm.htm, Abruf vom 16. Juni 1998

[441]            Vgl. Stefan Ehlert, n . Siehe auch D.I.R. Marburg, „Rechte werben erneut bei Hertha BSC (BerZ)“, Datum: Dienstag, 15. September 1998 07:48, e-mail von D.I.R. Marburg (dir@Mailer.Uni-Marburg.DE an die Mailingliste DIR-Mailing-Liste@Mailer.Uni-Marburg.DE, weitergeleitet an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de): "Rechte werben erneut bei Hertha BSC. Vor dem Stadion kursierten Zettel von Reps und NPD. Obwohl bis zu 7 000 Türken zum Spiel Hertha BSC gegen Schalke 04 erwartet wurden, machten Rechtsextremisten mit ausländerfeindlichen Parolen vor dem Stadion Werbung. Vor allem Vertreter der NPD exponierten sich mit großen umgehängten Plakattafeln und knallorangenen Faltblättern. Die Republikaner verteilten eine Wahlzeitung gegen "Asylbewerber" und "Zuwanderer", aber auch gegen den Konkurrenten bei der Bundestagswahl, die rechtsextreme DVU des Münchner Verlegers Gerhard Frey. Zum Saisonauftakt vor zwei Wochen hatten DVU-Werber sogar innerhalb des Hertha-Fanblocks Aufkleber und Flugzettel kursieren lassen. Am Mittwoch waren sie jedoch ohne Werbematerial erschienen. Hertha BSC hatte schon im Vorfeld die Parteiwerber durch Ordner auskundschaften lassen - keiner von ihnen erhielt anschließend Zutritt zum Stadion. Etwa zehn Tageshausverbote wurden ausgesprochen, sagte Herthas Sicherheits-Chef Andreas Kramell am Donnerstag. Gegen die Wahlwerbung vor dem Stadion könne der Verein allerdings nichts unternehmen. Laut Verfassungsschutz tauchen einzelne Rechtsextremisten in den Fan-Blocks des Bundesligisten auf. Es gebe aber keine Hinweise darauf, daß rechtsextreme Organisationen gezielt versuchten, unter Fußball-Fans an Einfluß zu gewinnen. [...].

Trotz Einschätzung des VS hatte die NPD  am 15. August 1998 bei einem Spiel der Fußball-Regionalliga Nordost im Rudolf-Harbig-Stadion mit Transparenten und Schriften für sich geworben. Polizisten entferten am beim Spiel 1. FC Dynamo Dresden gegen den Dresdner SC ein Transparent mit der Aufschrift "Juden DSC" erst nach mehrmaliger Aufforderung durch Stadionbesucher; ein Transparent 'Kreisverband Sächsische Schweiz der NPD grüßt Dynamo Dresden" war bis Spielende zu sehen gewesen. Siehe auch D.I.R. Marburg, „NPD wirbt in Dresdner Fußballstadion (taz)“, Datum: Montag, 24. August 1998, e-mail

von D.I.R. Marburg (dir@Mailer.Uni-Marburg.DE an die Mailingliste DIR-Mailing-Liste@Mailer.Uni-Marburg.DE, weitergeleitet an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de):

In diesem Zusammenhang möchte ich die rassistischen Ausschreitung und Pamphlete in der italiensichen Seria A in Erinnerung rufen!

[442]            Autor "Garfield", http://www.thulenet.com/meldung/flash.htm, zuletzt geändert am 11.04.2000, Abruf vom 05. Mai 2000

[443]  Zit. n. http://www.thulenet.com/text14.htm, Abruf vom 03. Mai 2000

[444]  Zit. n. ebd.

[445]  Zit. n. http://www.thulenet.com/texte/gessport/text0013.htm, Abruf vom 03. Mai 2000

[446]  So bietet sich das „Deutsche Rechtsbüro“ an, Websites vor der Veröffentlichung juristisch zu prüfen: „Lassen Sie äußerste Vorsicht walten, wenn Sie Abzeichen, Runen, Lieder usw. verwenden oder wenn Sie sich zu den in Deutschland lebenden Ausländern, zu den Juden oder zur Judenvernichtung im Dritten Reich äußern wollen“, zit. n. Schröder (1995), S. 155.

[447]  Zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet /In_echo.htm, Abruf vom 16. Juni 1998.

[448]  Siehe Schröder (1995), z.B. S. 112f, 125, 152ff.

[449]  Die Liste findet sich unter URL: http://thulenet.com/links/htm, Abruf vom 15. Juli 1998.

[450]  Es folgen insgesamt 13 Links zu Jugend-, Landes- und sonstigen Verbänden der NPD.

[451]  Hier folgen 20 Links auf verschiedene Landes- und Ortsverbände der Republikaner.

[452]            Siehe Schomberg (1998), S. 115. Dort stellte der BFB auf der Eingangsseite ausdrücklich fest: „Links: Über Ihr Interesse am Bund Freier Bürger freuen wir uns. Sollten Sie auf uns durch sogenannte Links anderer Seiten gestoßen sein, möchten wir Sie darauf hinweisen, daß wir um diese Verweise nicht gebeten haben und uns auch nicht dagegen wehren können.“, zit. n. http://www.bfb-offensive.de/index.html, Abruf vom 10. Mai 1998. Daß man sich gegen die Verlinkung nicht wehren kann, aktuelle Entscheidungen zum sog. "deep linking" entschieden anders, hatte jedoch zumeist einen kommerziellen Hintergrund.

[453]  Ebd.

[454]  URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/text0190.htm, Abruf vom 18. Juni 1998.

[455]  URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/gate/gate.htm. Bei dem Wort „Sicherheitsvorschriften“ handelt es sich um einen Link, der zur URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/gate/sicher.htm führt.

[456]  Zit. n. URL: http://www.dragonfire.net/~thulenet/gate/sicher.htm, Abruf vom 16. Juni 1998.

[457]  Zit. n. ebd.

[458]  Vgl. Burckhard Schröder, URL: http://www.hvhs-hustedt.de/bsnazi.htm, Abruf vom 27. Januar 1998

[459]  Innenministerium Nordrhein-Westfalen (Hg.), Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen, Einspeisung des aktuellen Zwischenberichtes 1997 ins WWW unter URL: http://www.verfassungsschutz.nrw.de/index2.html und in Printform, IM-NRW (1997a), S. 25 (Stand. 23. September 1997).

[460]  URL: http://www.thulenet.com/strafbar/index.htm, Abruf vom 04. August 2000. Das gros der angebotenen Dateien war einen Tag nach einem ZDF-Report, Hass und Propaganda. Rechtsextreme im Internet, Ausstrahlung am Mittwoch, 02. August 2000, 22.15 - 23.00 Uhr, auch abgelegt unter http://www.zdf.de/wissen/propaganda/index.html, Abruf vom 03. August 2000, nicht mehr abrufbar.

[461]  Zit. n. URL: http://www.thulenet.com/strafbar/napster.htm, Abruf vom 03. Oktober 2000

[462]  In der politischen Ausrichtung ist das Nordland-Netz nicht der Neuen Rechten zuzuordnen und wird nur der Vollständigkeit halber, quasi als Appendix zum Thule-Netz mituntersucht.

[463]  URL: http://www.widerstand.com/nordland.html.

[464]  Ebd.

[465]  Ebd.

[466]  URL: http://www.widerstand.com/index.html, Abruf vom 20. Januar 1998.

[467]  Stieler, Wolfgang in junge Welt, Inland vom 16.06.1998, zit. n. DIR-ML, „Antifa-Demo gegen braunes Computernetz (jW)“, Datum: Dienstag, den 16. Juni 1998 von: „D.I.R.“ (dir@Mailer.Uni-Marburg.DE) an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de).

[468]  Siehe dazu Mecklenburg (1996), S. 926f.

[469]  Dieses, wie auch die folgenden Zitate sind im Originalwortlaut und -orthographie wiedergegeben.

[470]  Zit. n. URL: http://www.widerstand.com/nordland/index.html, Abruf vom 10. Mai 1998.

[471]  Hier zielt Frau Kosche auf sog. „U-Boote“ des politischen Gegners und V-Männer des Verfassungsschutzes ab.

[472]  Dies ist wiederum ein Zwang, der sich ergibt, um Verstößen gegen den § 130 StGB vorzubeugen.

[473]  Zit. n. URL: http://www.widerstand.com/nordland.html, Abruf vom 20. Januar 1998.

[474]  Zit. n. URL: http://www.widerstand.com/nordland.html, Abruf vom 21. Januar 1998.

[475]  Zit. n. ebd.

[476]  Siehe URL: http://www.hooffacker.de/mm82.htm, Abruf vom 28. Juli 1998.

[477]  Ebd.

[478]  Zit. n. URL: http://www.widerstand.com/nordland.html, Abruf vom 28. Juni 1998.

[479] Vgl. http://www.heathenfront.org/ vom 16.09.1999.

[480] Darauf deuten sowohl die URL: http://www.heathenfront.org/dhf vom 16.09.1999 hin als auch die zumindest teilweise strafrechtlichen Inhalte der Homepage hin.

[481] Vgl. http://www.haethenfront.org/dhf/deut2.htm vom 16.09.1999.

[482] Ebd.

[483] http://www.heathenfront.org/dhf/Dhs.htm vom 16.09.1999.

[484] Vgl. http://www.heathenfront.org/dhf/aktuell.htm vom 02.09.1999.

[485] Auf diese Veranstaltung wird auch vom Thulenetz hingewiesen.

[486] Vgl. http://www.heathenfrint.org/dhf/holocaustmahnmal.htm vom 16.09.1999.

[487] Martin Bormann  ( 1900 - 1945 ), 1941 - 1945 Leiter der Reichskanzlei, galt lange als verschollen daher in Nürnberg 1946 in Abwesenheit als Kriegsverbrecher zum Tode verurteilt. Seine sterblichen Überreste wurden später in Berlin gefunden.

[488] Vgl. http.//www.heathenfront.org/dhf/Deut1.htm vom 16.09.1999 und http://www.heathenfront.org/dhf/nschristentum.htm vom 16.09.1999.

[489] Die schon angeführten 14 Wörter, siehe Anmerkung ???, werden ausführlich unter http://www.14words.com/ vom 16.09.1999 dargestellt.

[490] Neuheidnische Germanische Religion. Asatru bedeutet Treue gegenüber den Asen. Diese Richtung ist in Deutschland, Nordamerika, Skandinavien und Island zu finden. Asen sind in der germanischen Mythologie das männliche Göttergeschlecht, die "maskulinen Götter der Herrschenden". Vgl. http://www.ref.ch/zh/infosr/neuheidentum.html. vom 21.09.1999.

[491] Vgl. CD-ROM, VS 1997, 2.6.5. und VS 1998, 2.6.5. Verlag und Agentur Werner Symanek ( VAWS ) ist eine Publikation in der der Nationalsozialismus verherrlicht und revisionistische Thesen verbreitet werden. Ein Ermittlungsverfahren der Behörden der BRD ist anhängig. Der Aufenthaltsort von Werner Symanek ist derzeit unbekannt. Homepage: http://www.vaws.de.

[492] Vgl. http://www.widerstand.com.

[493] Ein Homepage, http://members.xoom.com/Wewelsburg vom 16.09.1999, auf der nationalsozialistische Künstler und ihre Arbeiten vorgestellt werden. U.a. Arno Brekker und Josef Thorak.

[494]  Vgl. hierzu auch den Streit zwischen Jeuk und XYZ "Meinen Sie die Hefte, etc. darf man als CDU-Konservativer so was etc.)

[495]  So die Selbsteinschätzung auf der Startseite.

[496]  http://www.ostara.org/ vom 30.08.1999.

[497]  Ebd.

[498]  Vgl. http://www.ostara.org/quizlet/quizlet.htm vom 07.09.1999.

[499]  Die Zahl 14 steht für die vierzehn Worte von David Lane: "We must secure the existence of our people and a future for White children." 88 steht jeweils für den achten Buchstaben ihm Alphabet HH = Heil Hitler.

[500]  Vgl. http://beseen4.looksmart.com/guestbook/e/148480/guestbook.html vom 30.08.1999.

[501]  Vgl. http://www.ostara.org/neu/htm vom 30.08.1999 bzw. 07.09.1999.

[502]  Ebd.

[503]  Ebd.

[504]  Vgl. http://members.xoom.com/_XOOM/ostarici/index.html vom 07.09.1999. Weitere indizierte Bücher findet man unter http://www.ostara.org/books.htm vom 30.08.1999, wobei der Eindruck entsteht je mehr indiziertes Material desto besser ist die Webseite.

[505]  http://www.ostara.org/autor/a_0899.htm vom 30.08.1999.

[506]  Ebd.

[507]  Vgl. ebd.

[508]  Vgl. http://www.ostrara.org/ vom 30.08.1999.

[509]  Vgl. http://www.ostara.org/zion.htm und www.ostatr.org/revis.htm vom 07.09.1999.

[510]  Ins deutsche übersetzter Untertitel der Seite http://www,ostara.org/feinde.htm vom 30.08.1999.

[511]  Die Ostara - Homepage liefert eine Einschätzung des DÖW und bewertet deren Arbeit:

"Endlich auch im Internet vertreten. Die klassischen Hass - und Verleumdungs - Spezialisten aus Oesterreichs links - linker Szene. Die letzte Stalinorgel in Westeuropa. Der von Zion gesteuerte Spezialist fuer Spitzelaktivitaeten, Meinungs - und Bombenterror. In enger Zusammenarbeit mit den klassischen Hass - und Terrorseiten Amerikas, ADL und B'nai B'rtith. Das anachronistische, bolschewistische Ueberbleibsel aus der Zeit Stalins und Lenins. Von roten Politverbrechern liebevoll gefoerdert und mit Millionen Steuergeld finanziell unterstuetzt. Eine Verbrecherorganisation par excellence, die auch zahlreiche, offenbar hirnlose Politiker und Persoenlichkeiten beheimatet." http://www-ostra.org/feinde.htm vom 30.08.1999.

[512]  Vgl. http://www.ostara.org/feinde.htm vom 30.08.1999.

[513]  http://www.ostara.org/vts/ vom 07.09.1999.

[514]  Vgl. http://www.ostra.org/justiz.opfer/ vom 07.09.1999.

[515]  Ebd.

[516]  http://www.ostrar.org/aspartam vom 07.09.1999.

[517]  Vgl. ebd.

[518]  Vgl. http://wwww.ostara.org/justiz.opfer/ vom 07.09.1999.

[519]  Siehe http://www.ostara.org/ostaralinks.htm, Abruf vom 06. Oktober 1999

[520]  Vgl. CD-ROM, VS 1998, 2.5.3.

[521]  Auch wenn von Ausgaben vor 1998 die Rede ist wird immer der Titel 'Signal' verwendet.

[522]  Vgl. CD-ROM, VS 1993, 2.2.1.2 und http://www.baden-wuerttemberg.de/verfassungsschutz/rec7/htm vom 01.09.1999.

[523]  Vgl. CD-ROM, VS 1998, 2.5.3. Welche Bedeutung Signal hat ist umstritten. Noch 1997 sprach der NRW - Verfassungsschutz von "einem maßgeblichen Beitrag zur ideologischen Diskussion im rechtsextremen Lager." NRW VS 1997, S. 131. Der VS von Baden - Württemberg geht am 19.08.1999 von einer "eher geringe[n] Bedeutung" aus. Vgl. http://www.baden-wuerttemberg.de/verfassungsschutz/rec7/htm vom 01.09.1999.

[524]  Jung ( 1894  - 1934 ) war ein Autor der konservativen Revolution.

[525]  CD-ROM, VS 1995, 2.1.12.5.

[526]  Vgl. CD-ROM, VS 1996, 2.5.4.

[527]  Ebd.

[528]  Ebd.

[529]  Vgl. CD-ROM, VS 1998, 2.5.3.

[530]  Zur Person Sudholts:

[531]  Zur Person von Rennicke SIEHE AUCH FUSSNOTE xyz

[532]  Vgl. http://www.baden-wuerttemberg.de/verfassungschutz/rec.7.htm vom 01.09.1999, CD-ROM, VS 1997, 2.5.4.und 1998, 2.5.3, und http://signal-online.de/politik_aktuell.htm vom 31.08.1999.

[533]  Vgl. CD-ROM, VS 1997, 2.5.4.

[534]  Vgl. CD-ROM, VS 1998, 2.5.3.

[535]  Ebd.

[536]  http://signal-online.de/willkommen_bei_signal-htm vom 31.08.1999.

[537]  "Das Abo kostet in der Bundesrepublik Deutschland DM 60,-- jährlich, in Österreich ÖS 490,-- und im Ausland DM 70,--." http://signal-online.de/willkommen_bei_signal.htm vom 31.08.1999.

[538]  http://signal-online.de/ihre_meinung_ist_gefragt.htm vom 31.08.1999.

[539]  http://signal-online.de/kleinanzeigen.htm vom 31.08.1999. Unter der Rubrik Private und politische Kontakte findet man u.a. "Gedanken - Ich suche Kameraden aus Deutschland zwecks Gedanken - und Erfahrungsaustausch, Suche auch Leute, die an die alten Götter glauben: Wotan, postlagernd..."; Junge Freiheitliche Saar - Die jungen Freiheitlichen gründen demnächst den Landesverband Saarland. Info unter..."; "Kontakt gesucht - Jugendliche aus der NDJ ( Neue Deutsche Jugend ) suchen weiteren nationalen Kontakt in ganz Deutschland...."

[540]  http://signal-online.de/suchmaschine.htm vom 31.08.1999.

[541]  http://signal-online.de/abo_bestellung.htm vom 31.08.1999.

[542]  http://signal-online.de/bildschirmmotive.htm vom 31.08.1999.

[543]  http://signal-online.de/impressum.htm vom 31.08.1999.

[544]  http://signal-online.de/deutschl.htm vom 31.08.1999.

[545]  So im hier angesprochenen Artikel: "Die Zukunft ist bunt, aber nicht multikulturell - jedes Volk hat in ihr seinen angestammten Platz."

[546]  "Waldorfschule entläßt Kinder rechter Eltern" Die von den Nationalsozialisten durchgeführte Sippenhaft wird jetzt im Umkehrschluß von den 'Linken' heutzutage wiederholt. Weiters: "Grüne wollen Reichskriegsflagge verbieten" Es wird bestritten, das dieses Symbol  seit Jahrzehnten massiv von Rechtsextremen mißbraucht und als Ersatz für die Hakenkreuzfahne benutzt wird.

[547]  http://signal.online.de/artikel.htm vom 31.08.1999.

[548]  http://signal-online.de/Offenhausener Kulturtage.htm vom 31.08.1999.

[549]  Vgl. http://signal-online.de/nachrich1.htm vom 31.08.1999, http://signal-online.de/artikl1.htm vom 31.08.1999.

[550]  Vgl. http://signal-online.de/veransta.htm vom 31.08.1999.

[551]  Vgl. http://signal-online.de/vertreib.htm vom 31.08.1999.

[552]  Vgl. http://signal-online.de/parteien.htm vom 31.08.1999.

[553]  Vgl. http://signal-online.de/parteien.htm vom 31.08.1999.

[554]  Vgl. http://signal-online.de/initiati.htm vom 31.08.1999.

[555]  Vgl. CD-ROM, VS 1998, 2.2.7.

[556]  Vgl. CD-ROM, VS 1997, 2.2.7.

[557]  http://www.nordzeit.de/beknn.htm vom 02.09.1999.

[558]  CD-ROM, VS 1996, 2.2.6.

[559]  CD-ROM, VS 1998, 2.2.7.

[560]  CD-ROM. VS 1997, 2.2.7.

[561]  Der Verein hat ca. 70 Mitglieder und verlagerte 1995 seinen Sitz von Schleswig Holstein nach Moholm, Schweden. In Hetendorf, im Heideheim, wurden Tagungen abgehalten auf denen Rieger u.a. "Die skandalöse und verlogene Wehrmachtsaustellung des Reemtsma" anprangerte. Ein weitere Redner war Alain de Benoist. Vgl. Heller, Maegerle, Thule S. 173.

[562]  Der NR hat etwas 40 Mitglieder und wurde 1974 von ehemaligen Mitgliedern der GfbAEV gegründet mit Sitz in Bredstedt. In der Vereinszeitung Nordische Zukunft werden rassistische Artikel veröffentlicht. Es wird der Erhalt und die Zukunft der nordischen Rasse beschwören. Vgl. Heller/Maegerle, Thule, S. 172.

[563]  Vgl. Heller, Maegerle, Thule, S. 173.

[564]  Vgl. ebd. und Dietzsch, Maegerle, Rechtsextreme deutsche Homepages, S. 72.

[565]  Ebd.

[566]  http://www.niedersachsen.de/MI7c4htm vom 14.09.1999.

[567]  Vgl. CD-ROM, VS 1998, 2.2.7.

[568]  Vgl. http://www.nordzeit.de/Probe.htm vom 16.09.1999.

[569]  Vgl. http://www.nordzeit.de/cards/card.html vom 16.09.1999.

[570]  http://www.nordzeit.de/Storchennest/index.html vom 16.09.1999. Als Verantwortliche wird Birka Vibeke angegeben.

[571]  Vgl. http://www.nordzeit.de/rwak.htm vom 02.09.1999.

[572]  http://www.nordzeit.de7reak.htm/ vom 02.09.1999.

[573]  Vgl. http://www.nordzeit.de/archiv.htm vom 02.09.1999.

[574]  Vgl. http://www.nordzeit.de/aender.htm vom 02.09.1999.

[575]  Vgl. http://www.fortunecity.com/victorian/muses/305/ vom 15.09.1999.

[576]  Vgl. http://www,nordland.net/nordzeit vom 15.09.1999.

[577]  Vgl. http://www.nordzeit.de/net.htm vom 02.09.1999.

[578]  Vgl. Punkt. 5.9.

[579]  Die Vereinigung für Gesamtdeutsche Ordnung gibt die Zeitschrift Deutschland - Schrift für neue Ordnung heraus. Inhaltlich konzentriert sich die Publikation auf die Leugnung der deutschen Kriegsschuld am Zweiten Weltkrieg und des Holocaust. Weiters wird die BRD als Unrechtsstaat diffamiert. Vgl. CD-ROM, VS 1998, 2.4.1.10.

[580]  Vgl. http://www.nordzeit.de/literat.htm vom 16.09.1999.

[581]  Vgl. http://www.wno.org/ vom 04.09.1999.

[582]  In der angegeben Reihenfolge: Politik, Parteien, Chronik, Lokalchronik, Wirtschaft, Kultur, Volksgruppen, Eckartschriften, Aula-Buch, Volksgesundheit, Kommentar, Justiz, Lotto Austria, Lotto BRD.

[583]  http://www.wno.org/newspages/politik.html vom 04.09.1999.

[584]  http://www.wno.org/newpages/dem1.html vom 04.09.1999.

[585]  http://www.wno.org/newpages/signal1.html vom 04.09.1999.

[586]  Vgl. http://www.wno.org/newpages/partei1.html vom 04.09.1999.

[587]  http://www.wno.org/newpages/kult9.html vom 04.09.1999.

[588]  Ebd.

[589]  http://www.wno.org(newpages/exhib1.html vom 04.09.1999.

[590]  Ebd.

[591]  http://www.wno.org/newpages/volk9.html vom 06.09.1999.

[592]  Ebd.

[593]  Vgl. http://www.wno.org/newpages/buch1.html vom 04.09.1999.

[594]  Vgl. http://www.wno.org/newpages/orders1.html vom 04.09.1999. Sehr aufschlußreich zur Aula: Reinhold Gärtner, Die ordentlichen Rechten. Die Aula, die Freiheitlichen und der Rechtsextremismus, Wien 1996.

[595]  Vgl. http://www.wno.org/newpages/hlth1.html vom 04.09.1999.

[596]  http://www.wno.org/newpages/sonnt1.html vom 04.09.1999.

[597]  Da die Artikel jeweils Übersetzungen aus dem Englischen ins Deutsche und vice versa sind, werden der einfacherer Betrachtung halber nur die deutschsprachigen Artikeln untersucht.

[598] Vgl. CD-ROM, VS 1997, 2.1.1, VS 1998, 2.4.1.1. und http://www.verfassungsschutz.de/exintern.pdf  vom 26.07.1999.

[599] Vgl. Heller, Maegerle, Thule, S. 94 und S. 127.

[600] http://www.lebensraum.org/german/germantoc.html vom 27.07.1999.

[601] Ebd.

[602] http://www.lebensraum.org/german/artikel/keine.html vom 21.09.1999.

[603] Zu beziehen bei http.//www.vho.org/D/rga/rga.html vom 21.09.1999.

[604] Vgl. http://www.lebensraum.org/german/germantoc.html vom 27.07.1999. Diese Links sind am 21.09.1999 nicht mehr hier zu finden, sondern befinden sich auf der allgemeinen englischsprachigen Linkseite unter http://www.lebensraum.org/english/misc/links.html vom 21.09.1999.

[605] Vgl. http://www.lebensraum.org/english/misc/links.html vom 21.09.1999. So das Simon Wiesental Center, Anti - Defamation League, Jewisch Defense League, Hatewatch.

[606] Des deutschen Strafgesetzbuches.

[607] VHO spricht von 40.000 Exemplaren. Vgl. CD-ROM, VS 1998. 2.4.1.7.

[608] Vgl. CD-ROM VS 1997, 2.6.3. und VS 1998, 2.4.1.7.

[609] CD-ROM, VS 1998, 2.4.1.7.

[610] Der Bundesverfassungsschutz spricht hier VHO eine zentrale Bedeutung zu. Vgl. http://www.verfassungsschutz.de/reinter.pdf vom 02.09.1999.

[611] Ebd.

[612] Vgl. http://www.vho.org/Links.html vom 06.09.1999.

[613] Vgl. http://www.vho.org/Archive.html vom 07.09.1999. Französische Publikationen: Annales d'Histoire Révisionniste, Revue d'histoire Révisionniste, Englischsprache Publikationen: The Barnes Review, The Journal of Historical Review, National Journal.

[614] CD-ROM, VS 1997, 2.6.3.

[615]  Vgl. auch Bundesverfassungsschutzbericht 1997, S.123.

[616] Bis zur dieser Ausgabe war Herbert Verbeke Chefredakteur. Vgl. CD-ROM, VS 1998, 2.4.1.8.

[617] Zur Person von Germar Scheer, geb. Rudolf: Bekannt wurde Scheer, der in letzter Zeit vorwiegend als Germar Rudolf seine Beiträge kennzeichnet, durch sein "Rudolf - Gutachten", indem er wie der bekannte "Leuchter - Report" mit pseudo - wissenschaftlichen "Methoden beweisen wollte, daß in Auswitz niemals Menschen vergast worden seien." In dem von ihm veröffentlichen Sammelband 'Grundlagen der Zeitgeschichte', der auch bei VHO zu beziehen ist, leugnet er den Holocaust. Am 23.06.1995 war Rudolf vom LG Stuttgart  wegen des "Rudolf - Gutachten" zu 14 Monaten Freiheitsstrafe ohne Bewährung verurteilt worden. Seit 08.03.1996 ist das Urteil rechtskräftig. Seit April 1996 ist Rudolf flüchtig. Zuerst nach Spanien. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist unbekannt. CD-ROM,VS 1997, 2.4.1., VS 1998, 2.4.1.2, http://www.baden-wuerttemberg.de/verfassungsschutz/rec2.htm vom 01.09.1999.

[618] Förderabo 200,- DM, Normal Abo 100, - DM, Vorzugsabo 70,- DM. Vgl. http://www.vho.org(vffgabo.html/ vom 06.09.1999.

[619] Im Artikel "Große Zeiten erfordern große Maßnahmen" unter http://www.vho.org/VffG/1999/2/Rudolf122-126.html vom 06.09.1999.

[620] http://www.vho.org/VffG/1999/2/Rudolf122-126.html vom 06.09.1999.

[621] Ebd.

[622] Der Verfasser möchte an dieser Stelle, seiner Fassungslosigkeit Ausdruck geben, daß 54 Jahre nach dem Kriegsende und der Befreiung von Nationalsozialismus und Faschismus, in einen demokratischen Europa, auf dem Weg zur EU, solche aufs schärfste zu verurteilende und mit aller Härte des Gesetzes zu bestrafende Äußerungen, überhaupt möglich sind.

[623] http.//www.vho.org/VffG/1999/2/Faurisson209-212.html vom 06.09.1999.

[624]  Siehe http://www.jungefreiheit.de/es.htm, Abruf  vom 23. November 1999.

[625]  Siehe URL: http://www.konservativ.de/postpgp.htm, Abruf vom 21. Januar 1998. Vgl auch das Interview mit dem Erfinder des Verschlüsselungsprogramms PGP, Phil Zimmermann „Wir verlieren unsere Privatsphäre“ in: Der Spiegel, Nr. 36 vom 2.9.1996, S. 200f.

[626]  URL: http://sunsite.unc.edu/zimmerman-defense.html, Abruf vom 25. April 1998.

[627]  „Die Bitlaenge ist abhaengig von Verschluesselungsmethode. Bei RC5 war bis vor etwa einem Jahr eine Bitlaenge von 40 Bit erlaubt. Nachdem aber gezeigt wurde, dass es relativ leicht durch genuegend Rechenpower knackbar ist, hat die amerikanische Regierung die Schluessellaenge auf 56 Bit vergroessert. Die Firma RSA schreibt in halbjaehrlichen Intervallen Wettbewerbe aus, in dem es darum geht, Nachrichten, die mit bestimmten Schluessellaengen verschluesselt wurden zu knacken. Im Oktober 97 hat es noch 250 Tage gedauert, bis dies gelang (siehe  http://www.distributed.net/rc5/pressroom-rc5-56.html). Der naechste Wettbewerb wird jedoch viel schneller vorbei sein. Dies hat man beim parallel laufenden DES-Knack-Wettbewerb gesehen. Im Januar 1998 brauchte an noch 40 Tage. Im Juli 1998 wurde die Loesung nach 2,5 Tagen gefunden, uebrigens mit einem eigens dafuer hergestellten Rechner, bestueckt mit speziellen DES-Knack-Chips (Kostenpunkt 250.000 Dollar). Weitere Infos: http://www.eff.com/descracker.html. (...) PGP nutzt verschiedene Verschluesselungsverfahren: IDEA, DES, RSA und DSS Die moeglichen Bitlaengen variieren und ich weiss jetzt nicht auswendig, wieviel bei welcher Methode maximal erlaubt ist (Bei RSA gilt alles unter 768 Bit als unsicher)“. Zit. n. Kimmeringer, Lothar, „Re: Philip ZIMMERMANN“, Datum: Sonntag, 02. August 1998, e-mail von Lothar Kimmeringer an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de).

[628]  Alles zit. n. URL: http://ourworld.compuserve.com/homepages/Ernst_Ellert/Tools.htm, Abruf vom 20. Januar 1998.

[629]  Zit. n. http://www.dragonfire.net/~thulenet/gate/Anmeld.htm, Abruf vom 16. Juni 1998.

[630]  Aufruf „Beschränkungen kryptographischer Verfahren sind verfassungswidrig“, abgelegt unter URL: http://www.provet.org/kk/stenahme.htm, (Stand 13. August 1997), Abruf vom 21. Januar 1998.

[631]  Zit. n. ebd..

[632]  Meldung „KANTHER WILL GENERALSCHLUESSEL FÜR ALLE eMAILS“, nach  n e t N e w s L e t t e r <- KW 08/98 vom Samstag, den 14. Februar 1998 (AME_Redaktion_di_ <ame@netnite.de>)

[633]  Vgl. dazu: URL: http://www.crypto.de, Abruf vom 25. April 1998 und „Das _Bundesamt fuer Sicherheit in der Informationstechnik_ ist fuer die Kryptographie-Plaene der Bundesregierung zustaendig.“ Siehe URL: http://www.bsi.bund.de/. Eine internationale Studie über die Kryptographie-Gesetzgebung in 147 Ländern findet sich unter URL: http://www.gilc.org/crypto/crypto-survey.html.

[634]  Siehe URL: http://www.konservativ.de/pgp.htm, Abruf vom 21. Januar 1998.

[635] Vgl. Spiros Simitis, Das Netzwerk der Netzwerke: Ein Markt jenseits aller Kontrollen?, in: Leggewie, Claus, Maar Christa (Hrsg.), Internet und Politik. Von der Zuschauer- zur Beteiligungsdemokratie?, Köln 1998, S.183 - 193, S. 188 und Gabriele Schmölzer, Strafrechtliche Aspekte zum Thema Rassismus, Neonazismus und Rechtsextremismus im Internet, in: DÖW ( Hrsg. ), Das Netz des Hasses. Rassistische, rechtsextreme und neonazistische Propaganda im Internet, Wien 1997, S. 246 - 272, S. 250 -251.

[636] Gesetz über die Nutzung von Telediensten ( TDG ), vgl. http://www.online-recht.de/vorges.html?TDG vom 22.09.1999. Das TDG ist Teil des Informations - und Kommunikationsgesetzes ( IuKDG ), daß die Zuständigkeit des Bundes regelt. Ergänzend dazu steht das MStv, Staatsvertrag über Mediendienste, das die Zuständigkeit der Länder regelt.

[637] Vgl. http://www.bib.uni-mannheim.de/bib/jura/gesetzte(stgb-inh.shmtl vom 22.09.1999.

[638] Vgl. http://www.ris.bka.gv.at/plweb/info/help/searchbnd.html vom24.09.1999.

[639] Vgl. http://www.sbg.ac.at/ssk/docs/StGB/StGB_index.htm vom 24.09.1999.

[640] Vgl. ebd.

[641] In IRC und Newsgroups findet die Kinderpornographie überwiegend statt. Derzeit gibt es 10 bis 15 kinderpornographische Kanäle im IRC, die ca. 300 Tauschvorgänge pro Tag erleben mit Tendenz nach oben. Vgl. http://www.digital-law.net/artikel5/artikel/bka-konferenz.html vom 22.09.1999.

[642] Vgl. http://www.digital-law.net/artikel5/artikel/bka-konferenz.html vom 22.09.1999. Was die übrigen Straftaten angehe kann fast jede andere über das Internet vorbereitet werden.

[643]  Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetz. (IuKDG, BGBl. I S. 1870), siehe dazu auch URL: http://www.uni-trier.de/uni/fb5/jaeger/gesetze.html oder die URL: http://www.iukdg.de

[644]  Mediendienstestaatsvertrag (MDStV), siehe dazu auch URL http://www.alm.de/medstv.htm, Abruf vom 13. August 1998.

[645]  Engel-Flechsig (1998), S. 9

[646]  Ebd., S. 10

[647]  So wurde der Prozeß gegen Felix Somm am 15. November 1999 wieder aufgenommen; das erste, "(...) Urteil rief weltweiten Protest hervor. München (dpa). Mit großer Spannung wird die Neuauflage des Münchner Internet-Pilotprozesses erwartet. An diesem Montag beginnt vor dem Landgericht München I die Berufungsverhandlung gegen den ehemaligen Chef von Compuserve Deutschland, Felix Somm. In einer äußerst umstrittenen Entscheidung hatte das Amtsgericht München ihn im Mai vergangenen Jahres wegen Mittäterschaft bei der Verbreitung von Kinder- und Tierpornografie in Internet-Newsgroups zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt, die gegen Zahlung von 100.000 Mark zur Bewährung ausgesetzt wurde.(...), zit. n. http://www.rp-online.de/multimedia/online/internet_prozess.shtml, Abruf vom 17. November 1999. Der Pozeß endete mit Somms Freispruch, siehe auch "Servus Server", in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom Freitag, den 19. November 1999, S. 41.

[648]  Zit. n. http://www.rp-online.de/multimedia/sonst/internet_prozess_urteil.shtml, Abruf vom 17. November 1999. Der Gerichtsvorsitzende greift das Bild der Verteidigung auf, die das Internet mit einem großen Einkaufscenter verglichen hatte. "Wenn dort ein einzelner Verkäufer Heroin anbietet, bekommt auch der Leiter des Einkaufscenters Probleme", gibt der Richter zu bedenken. Doch Gutachter Andreas Pfitzmann von der Technischen Universität Dresden erwidert, man müsse auch die Verhältnismäßigkeit beachten. Man müsse sich die Newsgroups und andere Angebote im Internet wie ein Einkaufscenter mit einer Unmenge Wundertüten vorstellen - nicht wie einen kleinen Stand mit 200 Wundertüten, deren Inhalte man durchaus noch kontrollieren könne. "Auf dem Plattenspeicher großer Server hat man so viele Wundertüten, dass man einfach in Personalprobleme hineinläuft, wenn man das kontrollieren soll." Zit. n. ebd.

[649]  Vgl. Spiros Simitis, Das Netzwerk der Netzwerke: Ein Markt jenseits aller Kontrollen?, in: Leggewie, Claus, Maar Christa (Hrsg.), Internet und Politik. Von der Zuschauer- zur Beteiligungsdemokratie?, Köln 1998, S. 183 - 193, S. 188 und Gabriele Schmölzer, Strafrechtliche Aspekte zum Thema Rassismus, Neonazismus und Rechtsextremismus im Internet, in: DÖW ( Hrsg. ), Das Netz des Hasses. Rassistische, rechtsextreme und neonazistische Propaganda im Internet, Wien 1997, S. 246 - 272, S. 250 - 251 und Schomberg (1998), S. 151 - 154.

[650]  Koch, Frank A., Zivilrechtliche Anbieterhaftung für Inhalte in Kommunikationsnetzen., in: CR Februar 1997, S. 193 – 203, hier S. 196.

[651]  Bröhl, Georg M., Rechtliche Rahmenbedingungen für neue Informations- und Kommunikationsdienste, in: CR Februar 1997, S. 73- 79. Siehe auch Koch (1997), S. 197.

[652]  Ebd., S. 198.

[653]  Ebd., S. 198f.

[654]  Bröhl (1997), S. 77.

[655]  Ebd.

[656]  Ebd., S.78.

[657]  Ebd.

[658]  Koch (1997), S. 200f.

[659]  So hatte auch der Internet‑Experte der SPD-Bundestagsfraktion, Jörg Tauss, am Rande der Sitzung seine Forderung nach sofortiger Einstellung des Verfahrens bekräftigte. Zuvor hatte er bereits von inkompetenten Staatsanwälten gesprochen und das Verfahren als Rufmord und juristische Farce bezeichnet. siehe hierzu URL: http://rp-online.de/multimedia/online/ prozess_compuserve_weiter.shtml

[660]  Dorn, Friedrich, Datenverbindung zu den Holocaust-Leugnern. Braune Experten vom Fach in: blick nach rechts, 19. März 1997  (Der Beitrag ist bereits in dem Monatsmagazin CHIP, Ausgabe März 97 erschienen.)

[661]  Als Mißbrauch ist definiert in 3 75 Abs. 1TKG: "1. jede Nachrichtenübermittlung. welche die öffentliche Ordnung und Sicherheit oder die Sittlichkeit gefährdet oder welche gegen die Gesetze verstößt; 2. jede grobe Belästigung oder Verängstigung anderer Benützer [ z.B. Spam, AB ]; Jede Verletzung, der nach diesem Gesetz und den internationalen Verträgen bestehenden Geheimhaltungspflicht und 4. jede Nachrichtenübermittlung, die nicht dem bewilligten Zweck einer Funkanlage entspricht."

[662] Vgl. http://www.unet.univie.ac.at/~a910899/frame2.htm vom 22.09.1999.

[663] Vgl. ebd. und Schmölzer, Strafrechtliche Verantwortlichkeit, S. 257 - 266.

[664]  Rogler, Christian, Repression in Österreich, Datum: 16. Februar 2000, e-mail von Christian Rogler (chrirog@netway.at) an Heiko Schomberg (heiko@heiko-schomberg.de)

[665]  Zit. n. ebd.. (Rogler, Christian, Repression in Österreich, Datum: 16. Februar 2000, e-mail von Christian Rogler (chrirog@netway.at) an Heiko Schomberg (heiko@heiko-schomberg.de))

[666]Siehe http://www.heiko-schomberg.de/skandal.htm, Abruf vom 10. Oktober 1999 und http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/2782/1.html, Abruf vom 15. Mai 1999

 

[667] Siehe Patrick Goltzsch Patrick.Goltzsch@Hanse.de, " die feinen Link-Unterschiede", http://www.heise.de/bin/tp/issue/dl-artikel.cgi?artikelnr=2782&mode=html, Abruf vom 04. September 1999 und, http://www.fitug.de/netpol/99/15.html#3, vom 05. September 1999

[668]  Zit. n. URL: http://www.tu-clausthal.de/~inim, Abruf vom 13. Februar 1998

[669]  Zit. n. Gefahren durch Extremististen, abgelegt auf URL: http://www.tu-clausthal.de/~inim, Abruf vom 13. Februar 1998

[670]  Zit. n. Ermittlungsverfahren gegen Ernst Ellert, Augsburg, den 28. November 1997, Redaktion Aufbruch, abgelegt unter URL: http://ourworld.compuserve.com/ homepages/Ernst_Ellert

[671]  Zit. n. Associated Press-Meldung „EU sagt Pornographie den Kampf an. Aktionsplan zur sicheren Nutzung des Internets“, Frankfurter Rundschau Nr. 148 vom 20.05.1998

[672]  Zit. n. Burckhard Schröder, URL: http://www.hvhs-hustedt.de/bsnazi.htm, Abruf vom 27. Januar 1998.

[673]  http://www.verfassungsschutz.de/exintern.pdf, Abruf vom 26.07.1999.

[674]  Vgl. Heller, Maegerle, Thule, S. 182.

[675]  Der Anteil rechtsextremer Homepages am Gesamtaufkommen liegt weit unter 1% aller Homepages.

[676]  Zit. n. http://www.verfassungsschutz.de/renetz30.htm, Abruf vom 24. November 1999.

[677] Vgl hierzu und folgend http://www.verfassungsschutz.de/publikationen/gesamt/lagerede.html, Recherche vom 29. Februar 2000

[678]  So stieß ich schon Mitte 1996, als ich „Alfred Tezlaff“ in eine Suchmachine eingab und damit auf irgendeine Website zu Wolfgang Menges „Ein Herz und eine Seele“ gelangen wollte, nach Anklicken des ersten Suchergebnisses prompt auf die Homepage des Thule-Netz.

[679]  Aus: Schölgens, Barthel, Deutschlands Weg in der Informationsgesellschaft. Kritische Anmerkungen zur aktuellen Diskussion Zeitschrift zur politischen Bildung - Eichholz Brief 34 (1997), H. 3, S. 31-43. Dazu paßte die Meldung „NRW macht Büchereien online zugänglich. Literaturrecherche am PC: Internet unterstützt Gedrucktes.“, Newsletter von rp-online.direct@rp-online.de, Media-News vom  23. Juni 1998. Zur Einführung des Internets wurde die Sorge geäußert, daß virtuelle Welten die Lesewelten bedrohen könnten. Längst zeichnet sich aber nicht nur ab, daß weiterhin gelesen wird und auch online-Zeitungen zumeist als „Zusatzinformationsquelle“ genutzt werden, wie es sehr aufschlußreich dazu in Hagen, Lutz M., (Hg.), Online-Medien als Quellen politischer Information. Empirische Untersuchungen zur Nutzung von Internet und Online-Diensten, Opladen 1998, untersucht wurde. Das Internet hat sich als Medium erwiesen, das Gedrucktes unterstützt. Denn mit seiner Hilfe kann bei Literaturrecherchen viel Zeit und Aufwand gespart werden.

[680]  Vgl. (URL: http://www.goto.com) und N E W S L E T T E R . A T Nr. 10/98, 27. Ausgabe, 9. März 1998.

[681]  Vgl. IM-NRW (1997), S. 39 - 46.

[682]  Siehe dazu auch Lenk (1998), S. 13.

[683]  „Damit ist dieser Teil der esoterischen Bewegung (...) auf jeden Fall glaubwürdiger, als beispielsweise ein gewisses konservatives Wochenblatt, welches zwar immer verbal gegen PC zu Felde zieht, tatsächlich aber angepaßter ist, als selbst das nach seiner Selbstdefinition linke ‘Gegenstück’, die ‘taz’. Zit. n. Frank Rennicke, „Fletchers Visionen - Wahn oder Wirklichkeit?“ URL: http://www.1488.com/frankrennicke/fletch.htm, Abruf vom 28. Juli 1998.

[684]  Franz Schönhuber ließ verlautbaren, daß er für die DVU kandidieren wird und auch Alfred Mechtersheimer verhandelt zur Zeit mit Dr. Frey über eine Zusammenarbeit, vgl. Stein, Dieter, „Parteien: Mechtersheimer verhandelt mit Frey. Gewiefte Taktiker“, URL: http://www.jungefreiheit.de/aa5.htm., Abruf vom 13. Juni 1998.

[685]  Wagner war schon im DDR-Innenministerium für die rechtsextremistische Szene zuständig. Nach der Wende fungierte er bis Ende 1991als Leiter des Kriminalpolizeilichen Staatsschutzes der fünf neuen Länder und ist heute Vorsitzender des Berlin-Brandenburger Bildungswerkes.

[686]  Zit. n. http://www.hooffacker.de/mm82.htm, Abruf vom 28. Juli 1998.

[687]  Vgl. die Homepage von Frank Rennicke.

[688]  Schröder (1995), S. 252.

[689]  ‘Gemeinsame Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland’ zu „Chancen und Risiken der Mediengesellschaft“, zit. n. Schölgens (1997), S. 36.

[690]  „FDP gegen Zensur“, abgelegt auf URL: http://www.fdp.de, Abruf vom 13. Mai 1998

[691]  Erstmals Gefängnisstrafe wegen Rassismus im Internet verhängt. Los Angeles, 5. Mai (AFP) - Erstmals hat ein Gericht in den USA eine Gefängnisstrafe wegen Rassismus im Internet verhängt. Ein 21jähriger ehemaliger Student der Universität von Kalifornien in Irvine wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Los Angeles zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt, da er elektronisch übermittelte Botschaften, sogenannte e-mails, an etwa 60 asiatische Studenten mit der Unterschrift "der die Asiaten haßt" versehen hatte.  Zit. n. Meldung der Berliner Zeitung vom 05.05. 1998 unter der Rubrik Vermischtes.

[692]  Totalitäre Staaten können dies scheinbar schon. Siehe Frankfurter Allgemeine Zeitung, Nr. 5/98 vom Mittwoch, den 07. Januar 1998, S. 9, „In China neues Gesetz zum Internet. Meinungsfreiheit stark eingeschränkt“. Verboten seine künftig „Diffamierung von Regierungsbehörden“ und „Aktivitäten zur Spaltung der Nation“. Die chinesische Regierung fördert einerseits die neuen Technologien, hat andererseits aber Angst vor einer Erosion ihrer Macht. Zur Zeit haben nach offiziellen Angaben 620.000 der 1,2 Mrd. Chinesen einen Internetzugang. Bei der Anmeldung müssen sie sich polizeilich registrieren lassen.

[693]  Ebd.

[694]  Esther Dyson im Gespräch mit Claus Leggewie in: Leggewie, Claus und Maar, Christa (Hg.), Internet & Politik. Von der Zuschauer- zur Beteiligungsdemokratie, Köln 1998, S. 113. Esther Dyson ist u.a. Mitglied des Gremiums, das die amerikanische Regierung bei der National Information Infrastructure (NII) berät.

[695]  „13 Prozent der Bundesbürger haben ein rechtsextremes Weltbild“. Siehe DIR-ML „Einzug Rechtsextremer in Bundestag möglich (BerZ)“, Datum: Montag, 13 Juli 1998, e-mail von „D.I.R.“ (dir@Mailer.Uni-Marburg.DE) an die Mailingliste DIR-Mailing-Liste@Mailer.Uni-Marburg.DE, weitergeleitet an Heiko Schomberg (schomber@stud-mailer.uni-marburg.de). Eine Studie im Auftrag der Paul-Lazarsfeld-Gesellschaft, die am Donnerstag, den 09. Juli 1998 in Berlin vorgestellt wurde, stellte fest: Wenn es den Rechtsextremen in den nächsten Wochen gelinge, ihr Wählerpotential von insgesamt rund zehn Prozent voll auszuschöpfen und die Kräfte auf eine Partei zu bündeln, so lasse „sich nicht  ausschließen, daß sie den Sprung in den Bundestag schaffen“, sagte der Parteienforscher Oskar Niedermayer bei der Präsentation der Studie. Die Politikwissenschaftler Richard Stöss und Oskar Niedermayer von der Freien Universität Berlin haben im Mai und Juni, also nach der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt, knapp 4000 Menschen in ganz Deutschland befragen lassen. Vgl. dazu Backes (1998): „Gewiß gibt es in der deutschen Bevölkerung fremdenfeindliche und rechtsextreme Einstellungen beträchtlichen Ausmaßes. Doch davon ist kein europäisches Land völlig frei. Eurobarometer-Umfragen zeigen, daß Deutschland in dieser Hinsicht keinen Spitzenrang belegt und selbst von alteingesessenen Verfassungsstaaten überrundet wird.“.

[696]  Siehe Leggewie (1998), S. 193.

[697]  Zit. n. ebd.

[698] Siehe URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/themen/sp_970826.html.html, Abruf vom 12. März 1998

[699]  Pfahl-Traughber (1998), S. 231 und Backes (1998), S. 35.

[700]  Gemeint ist Carl Schmitt.

[701]  Zit. n. Pfahl-Traughber (1998), S. 231.

[702]  Zit. n. ebd., S. 235.

[703]  Stöss, Richard, Die Neue Rechte im Aus, in: tageszeitung vom 25. Juni 1997. Gleichwohl insbesondere in der „linken“ bis „liberalen“ Literatur die Verschärfung der Asylgesetzgebung 1993 als ein Indiz für die „Rechtsverschiebung der politischen Mitte“ und unmittelbarer Erfolg der Neuen Rechten und ihres „Tabubruchs“ gewertet wird.

[704]  Pfahl-Traughber (1998), S. 235.

[705] Verfassungsschutz, Extremistische Bestrebungen, S. 22.