Marcelo José Pletsch -
Die Erweckungsgeschichte

Es war im Dezember 1999, Schneeregen, Zweite Liga, und als ob das nicht alles reichen würde, in einer der asozialsten Städte Kontinentaleuropas: Offenbach.

1500 Gladbachfans, die vor dem Spiel von berittenen Polizisten von der Würstchenbude vertrieben wurden, weil ein Flutlicht vom Mast zu fallen drohte. Alles an diesem Tag war schlecht und unerquicklich. Und dann fing auch schon wieder der Schneeregen an. Ein wirkliches ANTIFUSSBALLSPIEL.

Doch dann hatte ER seinen grossen Auftritt:

Er bekommt einen Ball halbhoch zugespielt, Marcelo José Pletsch will diesen mit der Brust locker annehmen, er wusste ja das er auf seine beispiellose Technik vertrauen kann, wie HM nur 6 Wochen vorher feststellte....

Leider läßt er den Ball ein "wenig" weit abtropfen, ca. 10 Meter weit  (!), einem veritablen Querpass gleich, doch er ist Kämpfer - und sprintet dem Ball hinterher, um ihn noch vor dem Seitenaus zu erwischen.

Grimmige Entschlossenheit im Gesicht des Brasilianers, ein kurzer Antritt, das lange Bein, ein weitaufgerissenes verängstigtes Gesicht, natürlich erreicht er die Pocke nicht mehr, doch im Seitenaus haut er einen DSF-Kameramann brutal um!  Dieser liegt am Boden, die Gladbacher, die nicht gerade DSF-Sympathisanten sind fangen an zu johlen, der Fussballgott steht auf, klatscht den Kameramann ab und schaut wieder nach seinem Gegenspieler.

Da war es um mich geschehen. Da rief ich zum ersten Mal "Marcelo-Pletsch-Fussballgott". Der Mann mit der Kreisligatechnik und dem Weltklasse-Kämpferherz hatte wieder zugeschlagen.

Damals, unter widrigsten Umständen wurde ein neuer WAHRER Borusse geboren.

Der Pletscher.

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